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Bild im Traum

von

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Das leise Zirpen der Heuschrecken klingt in meinen Ohren, während wir im hohen Gras des Tales stehen. Die warmen Strahlen der immer tiefer sinkenden Nachmittagssonne lassen alles in einem goldenem rot erstrahlen und es scheint, als würden deine lieblichen Haare, wie der nahe See, wie Diamanten im Sonnenlicht funkeln. Das Zirpen wird nun weniger und die fernen Kirschblütenbäume schicken einen jähen Schauer ihrer schneeweißen Blüten zum Himmel, vom Wind getragen, hat sie schon bald das Licht verschluckt. Langsam erfasse ich deine Hand, die sich weich und warm in die meine schmiegt. Noch bist du ganz benommen, von dem Kristallnebel, der in der Luft schweben zu scheint, unsicher richtet sich dein Blick zum Boden, um ihn dann langsam höher wandern zu sehen, bis du mich anblickst, mit Augen, deren blau eine nie endende Tiefe mir vorzutäuschen scheint. Hoffnungsvoll, doch auch, ja vielleicht wissend schenkst du mir deinen Blick, der ängstlich zu fragen scheint: „Können Träume wahr werden?" Ein Hauch des Odems der Erde streicht leise übers Feld, biegt das hohe Gras, wiegt es hin und her und erfasst bald dein Haar, lässt es dein leicht gebräuntes Gesicht und den immernoch fragenden Blick umschmeicheln. Einige Kirschblüten verfangen sich darin und ich erfasse auch deine andere Hand, dreh dich ganz zu mir um und schau zum ersten Mal wirklich zurück. Mit Erwartung im Blick und leicht geöffneten Lippen stehst du nun vor mir und noch immer sage ich nichts. Trauer mischt sich in deinen Blick. Das bricht den eisern kalten Bann, der auf mir zu lasten schien. Langsam nähere ich mich dir, kurz bevor sich unsere Lippen berühren, hauche ich ein "Ja" dann küsse ich dich, umschließe die weiche Sanftheit deiner Lippen, während du die Augen schließt. Trotzig fliegt eine Träne, im Wind, mit den Blüten davon.


 


 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Desty_Nova
2010-07-24T19:06:27+00:00 24.07.2010 21:06
Ein sehr romantisches Bild mit sehr feinen Zügen von Emotionen. Du hast versucht so exakt wie nur möglich zu sein, um dieses fast gemäldeartige Stimmung zu schildern. Gelungen, sogar sehr gelungen für Prosa.

Einzig könntest du das Wort "vorzugaukeln scheint" vielleicht ersetzen, denn irgendwie passt es nicht zum durchgehend sanften Stil (eventuell könnte man ja auch "vorzutäuschen vermag" verwenden).




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