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Hot & Cold

We experienced the affair
von

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Step One - Hot

"Nun, Frau ...?"

"Miyano"

"Frau Miyano, gut. Warum sind Sie hier?"

"Ich glaube, ich bin krank"

"Wäre ein Besuch beim Arzt da nicht angebrachter?"

"Ich meine auch seelisch"

"Soso. Dann sind Sie hier wohl doch richtig. Erzählen Sie"
 

--
 

Sie lag stillschweigend auf dem Rücken und schaute gen Decke. Der Spruch, den er dort kurz nach seinem Einzug hingepinselt hatte, brannte sich in ihr Hirn. Sie war an diesem Tag selbst dabei gewesen, hatte die Leiter gehalten und ihn ausgelacht, als er beinahe hinuntergefallen wäre. Im Nachhinein erschien es ihr wie ein Wunder, dass sie jemals so eine Beziehung zueinander gehabt hatten. Eine Beziehung, in der man dem anderen noch etwas bedeutete. Als Mensch, nicht als Sex-Objekt.

Die tiefrote Satindecke hatte sie sich bis zum Brustansatz hochgezogen, während sie der leisen flachen Atmung des Körpers neben ihr lauschte und nachdenklich einen Seitenblick zu Shinichi erhaschte.

Er lag auf der Seite, seinen Kopf auf seinem rechten Oberarm gebettet, und schien sie im Schlaf mit seinen Augen zu durchbohren. Es war ein befremdliches Gefühl, dass der Braunhaarige sie selbst mit geschlossenen Augen duchschaue können zu schien. Ein wenig neigte sie den Kopf, sah hinunter auf seine friedlichen Züge.

Sein heißer Atem strich ihre nackte Schulter und das ständige Auf und Ab seines Brustkorbs passte zur melancholischen Stille, die vorherrschte.
 

Es war so gelaufen, wie immer.

Er hatte sie verführt, in dem er ihr unsittliche Worte ins Ohr gehaucht hatte, die ihre Wirkung allerdings keineswegs verfehlt hatten. Nachdem sie, sich wild küssend, im Schlafzimmer in bestialischer Manier die Kleider vom Leibe gerissen und, so wie fast jede Nacht, miteinander geschlafen hatten, hatte er sich weggedreht und so getan, als wäre sie Luft.

Sie legte sich seufzend eine Hand auf die Stirn und fragte sich, wie so oft, was sie hier eigentlich tat.

Sie war bestimmt das naivste Geschöpf dieses herrlich schrecklichen Planeten!

Mit einem Mann zu schlafen, der nichts für sie empfand, nur, um zu verhindern, dass sie entdeckt wurde ...

Es war ein Geben und Nehmen, verfeinert mit der Wahrheit, nicht geliebt zu werden.

Doch sie gab sich seinem Trieb hin und es war ja nicht so, dass sie nicht mit ihm schlafen wollte.

Es fühlte sich einfach nur falsch an.

Wie der Rest ihres vorherigen Lebens auch.
 

"Ne, Shinichi...?", flüsterte sie in Dunkelheit, wohl darauf bedacht, dass er schlief.

Deshalb kam seine plötzliche Reaktion völlig unerwartet.

"Hmmm?" Für einen Moment war sich Shiho nicht sicher, ob er nur ein verschlafendes Brummen von sich gegeben hatte oder darauf wartete, dass sie fortfuhr.

"Warum? Warum tust du das?"

"Was?"

Er klang noch immer verschlafen und machte auch keine Anstalten, die Augen zu öffnen, aber die hübsche Blonde wusste, dass ihr seine volle Aufmerksamkeit zuteil wurde.

"Warum gehst du das Risiko ein, selbst in Mitleidenschaft gezogen zu werden, wenn du eine Schwerverbrecherin wie mich versteckst?"

Nun öffnete der Braunhaarige die Lider und musterte mit wachen Augen ihr Profil.

Noch immer starrte sie zur Decke, so, als würde sich dort das Zentrum ihrer Welt befinden und mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck richtete sich Shinichi mit Hilfe seiner Unterarme ein wenig auf.

"Nun...", setzte er an und tat es ihr gleich - er starrte auf die schwarz getünchte Decke, auf die in aufwändiger Arbeit ein Dutzend dunkelroter Rosen aufgetragen worden war und mit dem Spruch um die Wette eiferten.

"Wir kennen uns schon seit Kindesalter. Du hast mir damals oft aus der Patsche geholfen. Ich vermute, das bin ich dir schuldig"

"Sou"

Er hörte den unzufriedenen Unterton ihrer Stimme und biss sich nachdenklich auf die Unterlippe, während sich die 21-jährige auf die Seite drehte und ihm den Rücken zuwandte.

"Also ... Oyasumi nasai" Er beugte sich zu ihr hinunter und hauchte einen sanften Kuss auf ihre Schulter, ihren Nacken, ihren Hals-

Bis er merkte, wie der hübsche Körper unter seinen Berührungen erzitterte und die Blonde keine Sekunde später kerzengerade im Bett saß, die Bettdecke so fest umschlungen, dass ihre Fingerknöchel schon weiß hervortraten.
 

"Wieso tust du das?" Sie stellte die Frage mehr sich zu sich selbst, als zu ihm, und senkte den Kopf.

Doch der Braunhaarige musterte sie bloß fragend und setzte sich ebenfalls auf.

"Ich verstehe nicht ganz"

"Ich meine... all diese Zärtlichkeiten. Den Sex verstehe ich ja, das war schließlich so abgemacht. Aber warum dann immer diese Küsse? Diese Umarmungen, die mich schwach werden lassen und diese geflüsterten Worte, die mir eine angenehme Gänsehaut bescheren. Wieso nicht 'einfach drüber und fertig', wie du es sonst zu tun pflegst?"

Nach diesem Wortschwall atmete Shiho einmal kräftig aus und musterte weiterhin die blutrote Seidendecke, die momentan der einzige Schutz für ihren spärlich bedeckten, nackten Körper bot.

"Mann, du bist heute ja gesprächig", erwiderte der Braunhaarige daraufhin, ließ sich wieder zurück in die Kissen fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

"Es macht einfach Spaß"

Dann streckte er einen Arm gen Nachtischlampe aus und losch damit die einzige Lichtquelle im Raum.

"Schlaf gut"
 

--
 

Als sie am nächsten Morgen aufwachte, war das Bettlaken zu ihrer Linken bereits kalt. Er war schon vor Stunden aufgestanden, dabei musste er immer erst nachmittags zur Arbeit, wenn kein dringender Notfall vorlag.

Doch er zog es vor, lieber in der Küche zu verweilen, als neben ihr im Bett zu liegen.

Einen Kaffee, schwarz, dazu ein Toastbrot mit Salami und die Tageszeitung - das war alles, was es bedurfte, um ihm einen zufriedenstellenden Morgen zu bescheren.

Langsam schälte sich Shiho aus dem Bett.

Ihre Gliedmaßen fühlten sich an wie Blei und ihr Kopf dröhnte so stark, dass sie fürchtete, er würde augenblicklich explodieren.

Sie schwang die Beine aus dem Bett, fischte sich ihren Slip und den schwarzen Seiden-BH, den er ihr letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hatte, vom Boden und zog sich diese schnell an, ehe sie eines von Shinichis T-Shirts ergriff und es sich über den Kopf zog.

Gähnend richtete sie sich schließlich auf und schlurfte ins Bad, wo sie als allererstes einen Blick in den Spiegel warf.

Sie sah aus wie jeden Morgen: Ihr Haar war total zerzaust, ihre Wangen noch leicht gerötet und auf ihrem Hals prangte mal wieder ein riesiger, knallroter Knutschfleck.

"Na großartig ..."
 

Nachdem sie sich gewaschen hatte, tapste sie in ihr Zimmer und öffnete zuerst einmal das große Fenster, um der stickigen Luft, die dort herrschte, den Garaus zu machen.

Trotz der Tatsache, dass sie eh fast jede Nacht neben ihm im Bett lag und den Rest des Tages damit verbrachte, über etwaige Dinge nachzudenken, hatte Shinichi darauf bestanden, dass sie ein eigenes Zimmer bekam.

Falls einmal Frauenbesuch kam.

Ohne sich weiter Gedanken über diesen Volltrottel und seine Frauengeschichten zu machen, stellte sie sich vor ihren Kleiderschrank, zog einen grauen langärmeligen Pullover und eine dunkelblaue Röhrenjeans heraus und zog sich um.
 

"Ah, schon wach?", empfing sie der Braunhaarige, als sie die Küche betrat, machte sich aber nicht einmal die Mühe, von seiner Zeitung aufzusehen.

"Ohayoo", erwiderte sie daraufhin nur und trat an den Kühlschrank, um den Morgen mit einem Glas kühlen Wasser zu beginnen.

Als sie gegenüber von ihm Platz nahm, gedankenlos nach eines der Brötchen griff und es mit Butter beschmierte, ertönte seine sinnliche Stimme.

"Ich komme heute Nacht nicht nach Hause", verkündete er, noch immer der Zeitung zugewandt, und griff nach seiner Kaffeetasse.

"Du musst also nicht warten"

Das Rascheln von Papier war zu vernehmen.

"Und welches arme Ding quälst du diese Nacht?"

"Ran ..."

"Was?" Sie hielt in ihrer Bewegung inne.

"Sag bloß, sie ist immer noch in dich verliebt?"

Nun faltete Shinichi die Zeitung zusammen, legte sie neben sich auf den Tisch und zuckte mit den Schultern.

"Wer weiß", erwiderte er Schulter zuckend und nahm einen weiteren Schluck des braunen Gebräus.

"Pah... Wie naiv!" Sie beschmierte enerhisch ihre Brötchenhälfte mit Butter.

"Naiv und heiß", grinste ihr Gegenüber und brachte Shiho innerlich zum Brodeln.

"Steck dir dein dreckiges Grinsen doch sonst wo hin, du Affe", murmelte sie kaum hörbar und biss grummelnd in ihr Marmeladenbrötchen, als der Braunhaarige die Hände ineinander faltete, den Kopf schieflegte und sie mit seinen fesselnden Augen musterte.

"Sag, bist du etwa eifersüchtig?"

"Spinnst du? Ich glaube, langsam steigen dir deine ganzen Affären zu Kopf!"

"Affären ist so ein unschönes Wort", grummelte und warf ihr einen mahnenden Blick zu.

"Dann eben Bettgeschichten"

"Wie liebreizend..."

"Urusai"
 

Ein leises Lachen entrang der Kehle des Braunhaarigen, dann erhob er sich und zupfte sich seine Krawatte zu Recht.

"Ich geh dann mal los"

Er ging um den Tisch herum, bis er neben ihr stand, beugte sich zu ihr hinunter und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Wange.

"Bis morgen Abend!", gluckste er vorfreudig und verließ vergnügt die kleine Küche.

"Stirb!" Sie warf ein Brötchen nach ihm, das ihn allerdings knapp verfehlte.

Als die Tür hinter ihm zufiel und sein nun gellendes Lachen verhallt war, stützte Shiho seufzend ihr Gesicht in die Hände.

"Baka..."
 

--
 

"Nun, dann beschreiben Sie doch mal Ihren Freund"

"Er ist nicht mein Freund, verdammt!"

"Ah, dann ist das also das Problem?"

"Wohl kaum..."

"Nun gut, wenn Sie ihn mit einem Wort beschreiben müssten, welches wäre das da wohl?"

"Hot ..."

"Ah, weil...?"

"Na, weil er eben heiß ist. Er sieht wahnsinnig gut aus und ist unglaublich muskulös. Wenn ich intim mit ihm werde, durchflutet mich eine unbeschreibliche Hitze"

"Ist das nicht normal?"

"Nicht, wenn man mit dieser Person Zwangssex hat"

"Aha"

"Ich möchte nicht näher darauf eingehen"

"Nein, nein. Ist auch nicht nötig"

"Gut"

"Soso... Also 'hot'?"

"Ja... Er ist hot"
 

- Übersetzung -
 

Nee - "Hey"

Sou - Achso

Oyasumi nasai - Gute Nacht

Ohayoo - Guten Morgen

Baka - Idiot, Trottel



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  shironeko4869
2010-08-13T14:55:51+00:00 13.08.2010 16:55
Oo

Shinichi ist ja ein richtig kleiner ****...

Also...das ist jetzt krass..XD
Was zieht der denn da ab?

Naja...ich bin ma gespannt... ^__^

XXX
Von:  Ryoko-chan
2010-08-12T10:49:53+00:00 12.08.2010 12:49
Hm, +grins+ ich weiß ja noch immer nicht, was ich davon halten soll. x) Aber ich warte mal die nächsten Kapitel ab ...


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