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Das schwarze Einhorn

von

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Part 12

Part 12
 

Oka sah nur noch Iyos Augen. Er war nicht mehr fähig einen Gedanken zu fassen, geschweige denn zu reden. Iyos Augen waren zwar schwarz, doch keinesfalls leer. In ihnen lag immer so viel Ausdruck und im Moment sah Oka deutlich die Besorgnis darin. Eine silberne Strähne fiel ihm ins Gesicht, und bedeckte die eine Hälfte des rechten Auges. Wehmütig dachte Oka daran zurück, dass er es war, der seine Haare auf so eine kurze Länge geschnitten hatte. Doch nun reichten sie Iyo zumindest wieder bis über die Ohren, nicht mehr lange, und sie würden seine Schultern erreichen.

Nach einigen Minuten, wurde Oka bewusst, dass er noch immer wie gebannt in Iyos Augen blickte. Augenblicklich wurde er rot, und wendete seinen Blick ab. Iyo war es schließlich, der die herrschende Stille zwischen ihnen brach.

"Hast du die Prüfung bestanden?"

Eigentlich wollte er sich ja viel lieber nach Okas Gesundheit erkunden, doch er durfte, nicht schon wieder vergessen, was SIE ihm beigebracht hatte.

"Ja, habe ich."

Oka war enttäuscht, von der Gleichgültigkeit, die in Iyos Stimme lag, und die doch einen so großen Unterschied zum Ausdruck seiner Augen bot.

"Ich werde den Anderen bescheid geben."

Erschrocken blickte Oka auf, als Iyo sich erhob, um seine Worte in die Tat umzusetzen. Bevor Oka noch überlegen konnte, was er tat, packte er Iyo am Saum seines Blitzblauen Umhangs und flüsterte:

"Bitte geh nicht!"

Es war eine Bitte, ja schon fast ein Flehen.

Iyo, der Solche Worte nicht erwartet hatte, drehte sich um und blickte Oka fragend an.

"Ich... ich..."

Oka wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte aus einem Impuls heraus gehandelt, und nun wusste er einfach nicht mehr weiter.

Er senkte den Kopf und leise, fast zaghaft, begann er zu sprechen.

"Warum bist du in letzter Zeit so kalt? Du warst doch sonst nicht so. Warum sagst du Dinge, die so gar nicht zum Ausdruck in deinen Augen passen? Der alte Iyo, hätte besorgt gefragt, wie es mir ginge. Und vielleicht hätte er mich auch umarmt, weil ich endlich aufgewacht bin. Was hatte der Kuss damals in der Nacht zu bedeuten? War es aus einer Laune heraus, oder doch vielleicht mehr?"

Als Oka Iyos erstaunten Gesichtsausdruck sah, musst er leise und freudlos lachen.

"Ja, ich war wach, um deine Frage zu beantworten."

Schmerzlich verzog Oka das Gesicht und fuhr noch leiser fort:

"Also sag mir bitte, warum hast du mich geküsst?"

Iyos Miene, die bis gerade eben noch erstaunt war, erstarrte zu Eis. Ohne jegliche Gefühlsregung entgegnete er:

"Es war nur ein Spiel."

Dann wandte er sich um, und schritt schnell zur Tür hinaus.

Oka konnte es nicht glauben, dass Iyo das ernst meinte. Aus für Oka unerfindlichen Gründen, begannen Tränen sich den Weg seine Wangen hinab zu bahnen. Er versuchte sie zurück zu halten.

>Was hast du denn gedacht? Dass er dir einfach so seine Liebe gesteht? Wie naiv bist du eigentlich?<

Oka schallte sich selbst einen Narren. Mit aller Kraft versuchte er, seine Gefühle zu unterdrücken. Doch es gelang ihm nicht. Sie waren zu stark, um sie einfach ignorieren zu können. Heiße Tränen rollten ihm über sein Gesicht. Doch am schlimmsten war, der Schmerz in seiner Brust, der ihm nach Luft ringen lies. Eine halbe Stunde konnte er sich einfach nicht beruhigen, doch dann fiel er in einen erschöpften, traumlosen Schlaf.
 

Als Iyo die Tür hinter sich schloss, lehnte er sich an diese. Er konnte es selbst nicht glauben, dass er in solch einem Moment, so gefühllos sein konnte.

>Ich liebe ihn doch! Jede Minute meines Lebens möchte ich bei ihm sein. Ich wäre fast gestorben vor Angst um ihn. Und dann das...

Aber ich DARF nicht mit ihm zusammen sein. Schon, dass ich zusammen mit ihm Reise wird SIE mir nie verzeihen. Und außerdem, wird es früher oder später, mir oder Oka das Herz brechen. Sein Schicksaal ist vorherbestimmt. Auch ich kann es nicht ändern. Selbst wenn ich meine alten Fähigkeiten besäße, wäre mir das unmöglich. Schließlich habe ich schon einmal verloren. Ich habe begriffen, dass es nichts bringt, sich gegen das Schicksaal aufzulehnen. Es ist grausam. Warum hat mein Herz ausgerechnet ihn erwählt? Ihn, mit dem SIE IHRE eigenen Pläne hat.<

Plötzlich hörte Iyo aus Okas Zimmer ein Schluchzen. Im letztem Moment wiederstand er dem Impuls hineinzustürmen, und ihn zu trösten.

>Warum muss er sich nun auch in mich verlieben? Es wäre einfacher gewesen. Nun muss ich Oka auch noch das Herz brechen. Dabei liebe ich ihn.<

Der Schmerz, Oka weinen zu hören, war für Iyo unerträglich. Minutenlang verharrte er an die Tür gelehnt, und versuchte sich zu beruhigen. Als er es geschafft hatte, und nun wieder Herr seiner Gefühle war, ging er zu den beiden Sensèis.

"Oka hat die Prüfung bestanden. Er ist aber Müde. Wir sollten ihn bis Morgen schlafen lassen."

"Aber wir müssen so schnell es geht zum Wind-Sensèi!"

Iyo sah Teki finster an.

Teki wurde auf der Stelle siedend heiß. Auch wenn Taihéiyo nun kurze Haare hatte, so hatte Teki trotzdem vor ihm Respekt. Er würde nie vergessen, was damals geschehen war, und so beeilte er sich zu sagen:

"Die Gesundheit Okamis geht natürlich vor."

"Feigling."

Hibas Stimme klang herablassend.

Mit einem süffisanten Lächeln blickte er Iyo an und sagte:

"Wir brauchen keine Angst vor ihm zu haben. Er kann uns nun nichts mehr anhaben. Was einmal war, ist nun vorbei. Unser lieber Kegásu-Waise hat seine Grenzen erkannt."

Iyo entgegnete ihm mit kaltem Lächeln:

"Aber vergiss nicht WER es war, der mir meine Grenzen zeigte."

Damit drehte er sich um, und ging schnellen Schrittes in eines der Zimmer, um sich auch schlafen zu legen.
 

Kitsu saß am See im Garten und starrte sein eigenes Spiegelbild an. Eine seiner blonden Haarstränen fiel ihm ins Gesicht und bedeckte eines seiner grün-blauen Augen. Er schaute in diese Augen, die ihn traurig anblicken. In letzter Zeit verschwand Yoku immer öfter. Jedes mal sagte er:

"Ich muss etwas erledigen.",

und verschwand einfach. Auf Kitsus Fragen gab er keine Antwort.

>Wo muss er nur immer hin? Soll ich ihm nach gehen? Aber wenn er mich entdeckt, wird er sicher wütend.<

Es war zum Haare raufen. Mit einem lauten und herzzerreißenden Seufzer ließ Kitsu sich ins Gras fallen.

Plötzlich fiel ein Schatten auf ihn, und als er aufblickte, sah er Yoku.

"Warum so traurig?"

Kitsu überlegte einen Moment, beschloss dann aber die Wahrheit zu sagen, denn er konnte nun einmal nichts für seine eifersüchtige Natur.

"Weil du mich immer öfter alleine lässt. Ich möchte gerne wissen, wohin du gehst und warum ich nicht mitkommen darf!"

Da! Yoku lächelt. Dieses Lächeln bedeutete, dass Kitsu auch heute keine Antwort auf seine Frage bekommen würde.

Yoku setzte sich neben ihm ins Gras.

"Ich bleibe ja nie für lange weg."

Kitsu setzte sich auf und kniete nun, dem schwarzhaarigen ins Gesicht schauend, im Gras.

"Das stimmt zwar, aber trotzdem."

Erneut klang diese kindliche, Trotz-Stimme durch.

Yoku lächelte darüber. Er kannte diese Stimme nur zu gut, und wusste, dass niemand außer ihm, sie je gehört hatte.

Kitsu konnte nicht anders. Diesmal würde er die Initiative ergreifen. Er schnellte vor und umarmte Yoku stürmisch, sodass sie beide samt auf den Rasen fielen.

Dann legte Kitsu sanft die Lippen auf die des anderen. Er öffnete seinen Mund ein wenig und strich mit seiner Zunge zärtlich über Yokus Lippen. Prompt gewährte er Kitsu Einlass.

Ein heißes Spiel entbrannte zwischen ihnen. Sie neckten sich gegenseitig und erkundeten das fremde Gebiet.

Nach einiger Zeit mussten sich die beiden dann doch voneinander trennen. Nun lag Kitsu in Yokus Armen. Er wollte nie wieder weg von ihm.

>Ja, ich habe mich wahrhaftig verliebt. Was Vater wohl dazu sagen wird?<

Unwillkürlich musste Kitsu bei dem Gedanken grinsen, denn er erinnerte sich nur zu gut and die Szenen zwischen Yoku und dem Herrscher Rakuens.

"Warum lachst du?"

Wollte Yoku wissen. Als Kitsu ihm davon berichtete, schaute Yoku ihm nur tief in die Augen. Es war ein Blick der soviel und doch so wenig ausdrückte. Einerseits sah Kitsu eine wunderbare Zärtlichkeit, gepaart mit einer unendlich tiefen Traurigkeit. Und doch war Yokus Blick auch auf eine seltsame Weise leer.

>So, als würde er mit seinen Gedanken weit weg sein. An einem kalten Ort.<,

schoss es Kitsu durch den Kopf.

Während die beiden lange Zeit so dalagen, merkte Kitsu nicht, dass Yoku ihm auf seine Fragen, schon wieder keine Antwort gegeben hatte.
 

Als Oka am nächsten Tag aufwachte, fühlte er sich leer. Ihm war schon wieder zum Weinen zumute, doch es schien, als habe er alle Tränen aufgebraucht. Keine einzige wollte sich den Weg nach außen bahnen, also schloss Oka alle tief in sich ein. Dann stand er auf, und stellte sich vor den Spiegel. Seine Augen waren nur leicht gerötet, und man konnte diesen Umstand leicht darauf zurückführen, dass Oka müde von der Prüfung war. Mit Erleichterung stellte er dies fest, denn so würde es kein Problem sein, den anderen etwas vorzuspielen. Er musste sich ohnehin auf seine Aufgabe konzentrieren. Heute würde er endlich den dritten der Sensèis kennen lernen.

Oka trat hinaus in die große Halle. Seine drei Begleiter warteten dort schon auf ihn. Teki und Hiba sahen ihn ein wenig besorgt an, doch als Oka ihnen ein strahlendes Lächeln entgegen warf, verschwand der Ausdruck aus ihren Augen.

Iyo stand ein wenig abseits von den beiden. Oka vermochte nicht, etwas aus seinen Augen zu lesen. Sie blickten ihn verschlossen an, genauso wie sie es bei ihrem ersten Treffen im Wald damals taten.

"Du hast dich gut ausgeruht wie ich sehe, Okami. Also lass uns gleich aufbrechen. Die Zeit rennt."

Oka kämpfte gegen den großen Kloß in seinem Hals an, doch weil es ihm nicht gelingen wollte, diesen hinunterzuschlucken, nickte er einfach.

Als die vier nahe genug beieinander standen, hob Teki seine Hände empor. Augenblicklich wurden sie von einer riesigen Mauer aus Wasser umgeben.

Das nächste, was Oka wahr nahm, war, dass er sich erneut in einer großen Halle befand. Genauso, wie in den beiden anderen, fühlte man sich auch in dieser etwas verlassen.

Diesmal war der Marmorboden grau. Sturmgrau um genau zu sein. Auch die Wände und die Säulen, die sich von ihnen etwas abhoben, waren in demselben sturmgrau. Das einzige, was die Halle lebhaft erscheinen lies, waren die prachtvollen Verzierungen, die meistens Tauben mit Olivenzweigen zeigten.

"Darf ich mich vorstellen. Ich bin der Wind-Sensèi, Vertreter der Klugheit, die auch Prudentia genannt wird und die 3. der 4 weltlichen Tugenden ist. Als Attribut trage ich einen Spiegel in mir. Mein Name ist Bifu und meine zweite Gestalt ist eine Schlange."
 

Part 12 Ende
 

Also erst mal ein gaaaaanz großes SORRY für die lange Wartezeit. Hatte einige Probleme mit dem Internet und PC.... -.-"

Hoffe ihr seid net alzu böse deswegen...

Der nächste Teil kommt dann in einer Woche oder so denk ich... (praktisch als Entschädigung für diese lange Pause...)
 

GLück Auf!

Ryon ^_-



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-12-16T07:54:37+00:00 16.12.2004 08:54
Heyho!

Zeit zum Lesen! *freu*
Nur...der arme Oka...:o(
Das war wirklich..*sniff*
Aber man weiß ja nie, was noch kommt! *nick*
Ich bin immer optimistisch, wenn ich nicht gerade depri bin. :o))
Ansonsten kann ich den Kommis vor mir nur zustimmen. es sind noch immer einige Fargen offen!
Ich finde es klasse, das du alles erst so nach und nach entschlüsselst und auch immer wieder was Neues dazu kommt! so bleibt die Story einfach wahnsinnig interessant!!! *nick*
Bis die tage!

Pitri
Von: abgemeldet
2003-07-08T16:54:27+00:00 08.07.2003 18:54
hi ryon-chan *umknuddeldrück*

jahuuuuuuuuu...endlich den nächsten teil, ahbe gestern schon drauf gebetet, dass der teil endlich freigeschaltet wird, und kaum guckt man nen paar stunden später, da isser on + nen kommi von gitan-chan *grml* -_-"
naja egal..der teil war genial...undddddddddd ich hätte iyo ja so gerne....mal eine gescheuert.....ist klar, dass er es wegen SIE net darf, aber deswegen sein herz zu verleugnen, nee das ist net gut.....(mhm langsam intereesiert aber immer brennender, wer sie ist.)
aber dass er somit oka ziemlich weh getan hat.....nee....das war ziemlich fies. oka tat mir ganz schön leid.
so dann mal zu kitsu, er kam falls nur kurz vor, aber reichte auch *lol* aber mich interessiert ebenfalls hier, wo yoku immer wieder hinverschwindet...ich denke mir, dass er eine ziemliche rolle spielt, auch in der beziehung hin
mit oka und co. och das war ja goldig, als er yoku um hals viel und küsste *breit grins* die sind süß, aber macht sich yoku wirklich etwas daraus, dass kitsu ihn liebt? oder spielt er nur mit ihm...?
ebenso kann ich es mir vorstellen, dass kitsu in der ganzen sache mit den sensaí und so ebenfalls eine rolle spielt...oder? sonst wäre ja yoku nicht bei ihm aufgetaucht...stellt sich nur die frage, was genau!
nun wieder zu oka und co. ... mhm nun stehen sie also dem wind-sensaí gegenüber...ich hätte net gedacht, dass es bifu ist, wie oka darauf wohl reagieren wird? ...wahhhh du bist echt so grausam, an dieser stelle schluß zu machen...wehe dir, wenn nächsten dienstag kein neuer teil on kommt *eg* ^.^
tja...nun bleibt die frage halt offen, wer SIE ist...ch aheb ja imme rnoch meine vermutung, aber ich bleibe gespannt und warte ab.

also bis zum nächsten teil...
deine van^.^
Von: abgemeldet
2003-07-08T11:33:20+00:00 08.07.2003 13:33
Hallo Ryon!^^ *umknuddel*

Endlich ein neuer Teil!! *freu* Aber naja, gegen die Technik und so kann man ja leider nicht immer was machen! +seufz*

So ok.. der Teil verrät ja mal etwas mehr.. aber auch nur ein wenig!! Sag mal hab ich das richtig verstanden, dass Bifu, das kleine Mädel vom Anfang, der Wind-Sensei ist??? *fragend guck* Mhm, ich hatte mir ja shcon sowas in der Art gedacht, aber so ganz sicher bin ich mir ja noch nciht!^^'''

Naja, es wird immer interessanter wer SIE ist.. ich will es enldihc wissen1 *seufz* Aber naja, bald erfahren wir es oder?? *hoffnungsvoll guck* Und vor allem interessiert mich auch was Iyo genau ist... er scheint ja ziemlich große magische Kräfte gehabt zu haben... und vor allem warum hat der Wasser-Sensei Angst bzw. Respekt vor ihm?? Das wird noch alels sehr interessant!!^^

Ich freue mich schon auf den nächsten Teil!^^

Grüße *wink und knuddel* Bine


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