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Mensch Sasuke, ...Göttlichkeit wird überbewertet!

Tze...
von

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Jisatsu misui

2.

Resigniert seufzend blieb ich stehen, und ließ den Wind mit meinen Haaren spielen.

Es ging mir so derb auf die Nerven, dass jeder, aber wirklicher jeder Mensch augenblicklich die Straßenseite wechselte, sobald er mir in die Augen sah.

Vielleicht sollte ich das künftig einfach beachten, und nicht mehr so neugierig aufsehen wenn ich Schritte hörte. Ich senkte den Blick und sah auf meine Schuhspitzen. Eine dicke Schicht Dreck lebte am unteren Rand

Es war ziemlich merkwürdig, den Dreck zu sehen… aber nicht zu wissen woher er stammt.

Ich wusste nicht wieso …ich es nicht wusste.

Aber seit 2 Tagen renne ich durch eine, mir völlig fremde, Stadt. Ich kannte weder die Menschen, noch die Straßennamen, ich erkannte keinen Ort wider, und wusste generell überhaupt nichts. Was tat ich hier? Wohnte ich vielleicht hier?

Ich war noch nicht im Rathaus, oder bei irgendeiner Behörde um meinen Wohnsitz herauszufinden. Denn schließlich trug ich bis auf mein Portmonee nichts mit mir rum.

Ich hatte keinen Ausweis dabei, oder irgendeine Karte- bloß einen einfachen Brief, in dem mir zum 17. Geburtstag Gratuliert wurde. Und ich hieß Naruto. Soviel war mir auch schon klar. Ich hätte auch einfach auf eine Schule gehen könne, um zu fragen ob ich eingetragen war, doch ehe ich die richtige in dieser Großstadt gefunden hätte, wäre ich wahrscheinlich schon 20 und könnte mir die Schule klemmen. Dazu kam noch, dass ich nichts weiter wusste als meinen Vornamen.

Wer weiß wie viele Naruto’s er hier gab? Meine komplette Identität konnte man sicher nicht durch den Vornamen regeln.

Vielleicht war ich ein armer Schlucker? Immerhin war mein Portmonee leer. Es lag grad mal eine Münze darin. Vielleicht war ich aber auch ein extrem reiches Bürschchen? Jemand der so viel Kohle auf dem Konto hatte, dass er kein Bares brauchte? Vielleicht wurde ich ja ausgeraubt? …oder, wie ich seit neustem überlegte, war ich Akteur in einer Freakshow gewesen?

Als ich mich das letzte Mal im Spiegel sah, verbrachte ich die folgenden Zehn Minuten damit, mir mit dem Ärmel den Dreck aus dem Gesicht wischen zu wollen. Skurriler Weise war es kein Schmutz, der mir zu je drei Streifen auf den Wangen prangte. Vielmehr konnte man es mit einem Haufen gleich hässlicher Muttermale, oder Tattoos oder bereits geheilte Verbrennungen schwersten grades vergleichen, so sehr war es mit meiner Haut verschmolzen. So sehr war es eins.

Nicht mal abkratzen konnte ich die dünnen Streifen, wie man es vielleicht bei einem Grind getan hätte. Naja. Who cares.

Seufzend fand ich endlich wieder meinen ursprünglichen Gedankengang, und setzte meinen Weg ins unbekannte fort.

In meinem Kopf die Frage aller Fragen, die ich mir am dringlichsten Stellte.

Wozu noch weitergehen?

Was war ein Junge von 17 Jahren, in einer Großstadt ohne Identität? Würde mich die Polizei zufällig finden würde ich für ein Jahr im Heim landen, das war alles.

Ich lachte leise. Dann hätte ich ja richtig was erreicht.

Andererseits könnte auch plötzlich ein Betrunkener um die Straße gerannt kommen, und mir seine zerschellte Flasche ins Gesicht drücken. Dann würde ich im Krankenhaus landen, aber durch fehlende Krankenkarte nicht behandelt werden.

Ich ließ meine Hände abwesend in meine Jackentaschen wandern. Oder war ich vielleicht ein räudiger Dieb? Jemand der anderen Kindern die Klamotten stiehlt?

Grummelnd überquerte ich eine leere Straße. Heute war eindeutig der Tag an dem ich am meisten Nachdachte. Und wieder kam ich auf meine ABSOLUT Frage zurück. Wozu das ganze?

Könnte ich mich nicht einfach von einem Auto überfahren lassen? Aach. Aber auf der anderen Seite könnte ich auch noch was total Verbotenes machen! Nur umbringen lassen wollte ich mich nicht. Also so… mit Messern oder so. Ich war bald soweit, das wusste ich, aber ich hatte dennoch das dringende Bedürfnis das für mich selbst zu entscheiden.

Ich ließ meinen Blick kurz schweifen. Inzwischen war es Nacht. Keine sonderlich angenehme Zeit. Der Nebel kroch aus den Gassen und die Luft wurde feucht. Sollte ich mich noch eine Weile in ein Restaurant setzten?

Obwohl, wohl eher nicht. Sonst bekam ich noch Hunger.

Zwei Tage ohne Essen waren auszuhalten, aber man musste sich ja nichts zu großes zumuten und in ein Restaurant setzen. Wider seufzte ich. Irgendwie kam ich mir ziemlich melancholisch vor! Das war aber eigentlich nicht das, was sich richtig anfühlte. Ich wette- hätte ich noch irgendetwas nach dieser trostlosen kurzen Zeit- was mir Hoffnung spenden würde, würde ich es annehmen.

Vielleicht ist meine Entscheidung einfach aus dem Leben zu gehen auch zu voreilig… aber trotzdem wog ich sie als richtig ab. Das war etwas, wozu ich meinen Nachnamen nicht wissen brauchte. Und auch keinen gefüllten Magen, oder irgendeine Vollmacht von einem Amt. Dies würde meine erste und letzte Entscheidung sein.

Blöde gedacht, lebte ich nicht mal seit einer Woche. Und gab schon auf. Und um ehrlich zu sein, hatte ich mir nichts erhofft. Generell war ich anscheinend niemand der Wert aufs hoffen legte.

Wieder blieb ich stehen.

Als mir klar wurde, dass ich einfach keine Vergangenheit zu haben schien. Es gab nichts in meinem Kopf, was auf ein früheres Leben schließen ließ. Obwohl… mein Körper hatte Narben, und schrammen. Ich hatte eine Frisur und konnte lesen und schreiben. Aber was brachte mir denn ein voll lebensfähiger Körper, wenn ich praktisch keinen Kopf hatte? Keine Erinnerungen, Erfahrungen, Träume… nichts! Und wieder hielt mein denken kurz inne. Doch… da war etwas. Ich hatte Träume. Zwar nur einen einzigen Albtraum, aber dennoch- ich hatte etwas. Etwas ziemlich kleines.

Ich holte tief Luft, um bog um eine Ecke. Auch diese Straße war leer, daher ließ ich den Blick auf dem Boden. Bis- sich vor mir ein Treppenabsatz erkennbar machte. Sollte ich die Treppen hinab steigen? Von der Erdoberfläche verschwinden? Mich unsichtbar machen?

Ich hatte wahrscheinlich nicht einmal eine Familie! So offensichtlich, wie ich durch die Straßen lief, hätte mich jede Fahndung geschnappt. In meinen Gedanken bestätigt stieg ich die Treppen hinab, untertage. Zur U-Bahn nehm ich an.

„Die U-Bahn…!“ flüsterte ich und mir kam eine Erkenntnis.

Mein Körper hatte mich geführt! Zu dem Ort, an dem ICH entscheiden konnte wann es nun vorbei war! Erst ganz sachte, und dann immer breiter begann ich zu grinsen.

„Wahrscheinlich ist das das erste Mal, dass wirklich ein Niemand auf den Gleisen saß. Niemand, der danach noch identifiziert werden konnte...“ wider musste ich lachen, weil die Worte so absurd klangen. Anscheinend hatte ich einfach nicht begriffen, was Leben noch bedeutete, wenn man mittendrin alles verliert.

Schnurstrak lief ich, an einem überquellenden Mülleimer, auf den Fahrplan zu. Mein Magen knurrte, als ich halbes Hot-Dog ausmachte und der Duft mir trotz tausend anderer direkt in die Nase stieg. Der unverkennbare Geruch nach Röstzwieblen, und warmen Brötchen. Ich kam ins Schwärmen, und mein Bauch zog und zerrte in mir, doch ich blieb vor dem gelben Plan stehen, und starrte es bloß an. Gleich neben dem Hot-Dog erkannte ich ein Trinkpack.

„Zumindest der nächste Penner kann sich ordentlich den Ranzen voll schlagen, dattebayo!“

Unkonzentriert von dem plötzlichen Hunger fuhr mein Blick fahrig über den Plan. Schwarze Buchstaben verschwammen mit gelbem Hintergrund, und ich stieß einen anerkennenden Pfiff aus. Er halte in der Halle wieder, und ich wand mich leichtsinnig von dem Plan ab. Mitten in der Drehung überkam mich ein Schwindeln, und ich musste in die Knie gehen, um nicht umzukippen. Zitternd atmete ich lange aus. Ich könnte beinahe einräumen, dass ich überfordert war. Zwei Tage lang hatte ich es ausgehalten auf Nahrung zu verzichten. Beinahe wäre ich ins Grübeln gekommen, ob ich nicht vielleicht ein Untoter sei, der einfach nichts zu sich nehmen musste- doch nun wusste ich es besser.

„Was soll’s. Es ist eh gleich vorbei.“ Erneut schien mein Mangen an meinen Organen zu reißen bis mir schlecht wurde, aber ich gab nicht nach. Hätte ich dieses Mal nachgegeben, hätte ich das auch ein Zweites und ein drittes Mal getan, wäre als Obdachloser geendet, der sich im wahrsten Sinne des Wortes von Junk-Food ernährte. Nein danke.

Ich strich mir benommen durch die Haare, als mir das nächste Symptom auffiel. Mir wurde unnatürlich heiß. Hatte ich mich gestern beim waschen im Fluss erkältet? Dabei hatte ich doch nie gefroren!

Aus erstem Reflex zog ich mir die Jacke aus, und warf sie an den Fuß des Mülleimers. Musste ich nicht ein erbärmliches Bild abgeben?

Keuchend stemmte ich mich ein Stück hoch, und brach augenblicklich in Schweiß aus. Gottverdammt fühlte ich mich beschissen.

Auf Knien schleppte mich an den Rand des Gleises. Ich wollte es, am besten in der nächsten Minute!

Meine Finger schabten über den kühlen Rand, ich fühle den Luftzug über den Gleisen, als ich mich einfach nach vorn kippen ließ. Mein Herz, mein Bauch, mein Gesamtes Ich schlug einen Purzelbaum, und mein Kopf krachte zuerst mit der Schläfe auf ein Gleis, ehe mein Körper träge nachrollte.

Hinter meinen Augen brannte es, als mir der bohrende schmerz durch den Kopf fuhr, meine innere Hitze verbannt sich mich dem brennenden schmerz an meiner Schläfe und ich wusste, dass ich stark blutete. Gequält öffnete ich die Augen und sah an die Decke. Scherben und Steine bohrten dich in mein Fleisch, Am Rücken, an den Schultern und an den Beinen. Ich fühlte mich Tonnenschwer und mein Kopf wurde wie von einem Magneten an die Schiene gesogen. Ich spürte sie leicht vibrieren. Nur ganz leicht, doch ich wusste was das bedeutete. Abgesehen von ein paar schwarzen Flecken konnte ich nichts mehr wahrnehmen. Meine Ohren schienen Taub, und mein Körper fühlte sich bereits jetzt an, wie abgetrennt. Weit entfernt juckte meine Hand, vermutlich aufgeschnitten, doch ich tat es nur mit einem kurzen, Abgehackten Atemzug ab. Mein Brustkorb wurde streng abgeschnürt, und ließ mich nicht mehr atmen. Mein Oberteil … mein Oberteil muss sich ungünstig um mich gewickelt haben…

Ich hustete leise meinen letzten Sauerstoff aus den Lungen, und lächelte selig als das Glas an meinem Kopf vibrierte, und ich einen Scheinwerfer um die Ecke leuchten sah.

Ich schloss einfach die Augen, und hielt still- dann hörte alles auf.
 

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Mata, ne! (;



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sanchi
2010-10-19T17:39:10+00:00 19.10.2010 19:39
klasse kapi.
das wars doch jetz nicht wirklich oder??!
sonst wäre die ff ja schon zu ende... das wäre echt schade.
mach bitte schnell weiter


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