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Wie angelt man sich einen Kindskopf?

von

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Mein Plan und seine Durchführung

„HUUUUUUUUUUUUUUUNGEEEEEEEEEEEEEEEEEEER!“
 

Der Schrei durchbricht die friedliche Stille auf der Thousand Sunny.

Erschrocken setze ich mich in meinem Bett auf. Desillusioniert blicke ich mich in der Kajüte um. Ich bin noch zu verschlafen, um den Lärm etwas oder jemandem zuzuordnen. Der gestrige Abend hat mich zudem noch etwas mehr mitgenommen, als ich gedacht hatte. Die Strohhutbande hatte das Wiedersehen mit Ace, der Feuerfaust, gebührend gefeiert. Bis in die frühen Morgenstunden hatte die Crew ausgelassen getanzt, gesungen, gegessen und natürlich getrunken. Das Wettsaufen mit Zorro und Ace hatte mir dann doch den Rest gegeben. Natürlich hatte ich die Beiden erfolgreich unter den Tisch getrunken. Immerhin bin ich ziemlich trinkfest. Doch die ein Dutzend Halbe, die ich vorher mit Sanji getrunken hatte, hätte ich lieber nicht anrühren sollen. Und nun sitze ich in meinem Bett und verfluche im Stillen den Unruhestifter.
 

„SAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAANJIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII! HUUUUUUUUUUUUUUUUUUUNGEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEER!“
 

Erneut ertönt ein durchdringender Schrei und nun bin ich mir sicher, wer die morgendliche Ruhe stört. „Oooh…RUFFY! HALT GEFÄLLIGST DIE KLAPPE! ODER MUSS ICH ERST HOCHKOMMEN UND DIR EINE VERPASSEN?“, brülle ich genervt.
 

Plötzlich geht die Tür auf und lässt grelles Sonnenlicht in den Raum fluten. „Ich wünsche dir einen angenehmen Nachmittag, Frau Navigatorin.“, begrüßt Robin mich. Ich kneife die Augen zusammen und halte mir den, sich nun bemerkbar machenden, dröhnenden Kopf. „Robin! Musst du so laut schreien?“, stöhne ich gequält auf. „Oh, tut mir leid, ich wollte dir Bescheid geben, dass Sanji einen Snack für dich vorbereitet.“, erklärt Robin fröhlich. „Mir wäre es lieber, wenn er mir etwas gegen die Kopfschmerzen bringen würde.“, murmle ich und reibe mir mit den Fingern sanft über die Schläfen und hoffe damit die Schmerzen vertreiben zu können. „Stets zu ihren Diensten, holdes Fräulein!“, ertönt da auch schon Sanjis Stimme hinter Robin. Mit einem verliebten Lächeln tänzelt er mit einem Tablett beladen auf mein Bett zu und stellt es zu meinen Füßen ab. Sofort beginnt er mit einer seiner schmalzigen Liebeserklärungen. „Oh liebste Nami! Für dich würde ich die Sterne vom Himmel holen!“ „Danke, Sanji!“, wimmle ich ihn ab, „aber ich brauche jetzt Ruhe!“ „Alles was du willst, Nami-Mäuschen!“, antwortet er mit liebestrunkener, hoher Piepsstimme.
 

„SAAAAAAAAAAAAAAAAAAANJIIIIIIIIIIIIIII-AAAAAAAAAAAAAAAAAHHH!“
 

Mit einem lauten Krachen und Poltern landet ein Knäuel aus Haut und Haaren direkt auf Sanji. Ruffy, der sich schon wieder aufgerappelt hat, sitzt nun verwirrt blinzelnd auf Sanjis Rücken. Und sofort geht das Geschrei wieder los. Ruffy verlangt schon wieder nach Essen und Sanji brüllt sich die Seele aus dem Leib, bei dem Versuch Ruffy von seinem Rücken zu bugsieren. Eine Ader auf meiner Stirn beginnt gefährlich zu pochen und mein Blick verfinstert sich.
 

„ALLE SOFORT RAUS! VERSCHWINDET UND ZWAR PRONTO!“
 

„Pronto?“, fragt Ruffy nach einigen Sekunden Stille perplex, doch bevor ich explodieren kann, hat Robin die beiden mithilfe ihrer Teufelskräfte hinter sich aus dem Raum gezogen. Weitere Hände, die aus dem Boden wachsen, schließen die Tür hinter den Dreien.
 

Aufseufzend lasse ich mich wieder in die Kissen fallen und bedecke meine Augen mit den Armen. Meine Ohren klingeln von dem ganzen Lärm und mir ist schwindlig. Als sich nach ein paar Minuten das Schwindelgefühl wieder einigermaßen gelegt hat, setze ich mich auf und begutachte die Köstlichkeiten auf dem Tablett, das mir Sanji gebracht hat. Der Anblick des Essens lässt meinen Magen knurren und erst jetzt merke ich wie hungrig ich wirklich bin. Ohne zu zögern, beginne ich das köstliche Mahl zu verspeisen. Gesättigt und gestärkt fühle ich mich in der Lage aufzustehen und mich anzuziehen. Etwas dröhnt mir noch der Kopf, doch das ist zu verkraften.
 

Schon milder gestimmt, trete ich an Deck und genieße nun die Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht. Zufrieden lächelnd setze ich mich neben Robin auf eine Liege und schnappe mir ein Glas Orangensaft, das sicherlich Sanji dort für unsere Verpflegung abgestellt hat. „Na? Wie geht es unserer Frau Navigatorin denn jetzt?“, fragt mich Robin neckisch. „Nach diesem Frühstück und der eingetretenen Ruhe blendend.“ Ich lehne mich zurück und lasse den Blick über das Deck schweifen.
 

Alle Crewmitglieder gehen ihren Lieblingsbeschäftigungen nach: Brook musiziert, Franky und Lysop basteln wieder irgendeinen neumodischen Kram, Chopper studiert ein Medizinlexikon, Zorro schläft, Sanji umschwärmt Robin, die liest und Ruffy piesackt seinen Bruder Ace, der anscheinend auch noch eine Runde pennen möchte. Es ist relativ ruhig auf der Sunny, was nicht sehr häufig vorkommt. Nur Ruffys Lachen und Aces Grummeln ist ab und zu zu hören.

Dieses Lachen, so nervtötend es auch manchmal sein mag, höre ich gern. Diese Fröhlichkeit, die unvergleichlich ist und immer in Ruffys Stimme mitschwingt, heitert auch mich in schwierigen Zeiten wieder auf. Ja, ich habe mich in unseren Captain, unseren Gummikasper verliebt. Seit wann, weiß ich nicht genau. Ich bin mir dessen auch erst seit kurzem bewusst. Doch seit dieser Erkenntnis bin ich viel glücklicher, obwohl er mich noch immer zur Weißglut bringen kann. Seine kindliche und naive Art tut mir gut und lässt mich das Leben mit mehr Leichtigkeit zu sehen.
 

Das einzige Problem ist, dass ich nicht weiß, wie er empfindet. Ob er überhaupt schon bereit ist für die Liebe? Aber da kann man doch bestimmt etwas nachhelfen, oder? Bei dem Gedanken muss ich grinsen. Ich muss mir einfach etwas einfallen lassen, wie ich Ruffy für mich gewinnen kann. Ich hatte bis jetzt nur eine Handvoll Verabredungen mit Jungs. Sicherlich deshalb, weil ich meine halbe Jugend bei Arlong verloren habe. Und diese jungen Männer waren alle nicht mit Ruffy zu vergleichen. Es waren eher Typen wie Sanji, die einem das Blaue vom Himmel versprachen oder wie Zorro, die einen auf coolen Macho machten. Aber mit einem Kindskopf wie Ruffy bin ich noch nie ausgegangen.
 

„Hey, Naaamiii! Mir ist langweilig! Wann kommen wir zur nächsten Insel?“ Das Objekt meiner Begierde schreckt mich aus meinen Gedanken. Er ist nur ein paar Zentimeter von meinem Gesicht entfernt, sodass ich jede Unebenheit seiner Haut erkennen kann. Habe ich schon einmal erwähnt, dass er schöne Lippen hat? „Naaaaaamiiiiiiiii?“ Ruffy wedelt mit seiner Hand vor meinen Augen herum, was mich wieder zurück in die Realität befördert. „Was denn?“, seufze ich ergeben. „Mir ist langweilig! Wann kommen wir zur nächsten Insel?“, wiederholt er seine Frage. „Ähm…in zwei Stunden ungefähr.“ „Juchuuuuu!“, schreit Ruffy daraufhin glücklich und erinnert mich wieder daran, dass ich noch einen leichten Kater habe. Bevor ich überhaupt einen Protest gegen den Lärm äußern kann, steht Ace neben seinem kleinen Bruder, packt ihn und legt ihn sich über die Schulter. „Ruffy, lass die Damen in Ruhe! Eine von ihnen hat noch mit gewissen Nebenwirkungen zu kämpfen.“ Schelmisch grinsend zwinkert Ace mir zu und verschwindet mit Ruffy, der angefangen hat sinnlose Fragen vor sich hinzuplappern, Richtung Küche. „Nebenwirkungen? Was meinst du damit Ace? Hat sich jemand den Magen verdorben? ...“ Erleichtert seufze ich auf und lehne mich zurück. Kurze Zeit später fallen mir die Augen erneut zu und ich gleite in einen traumlosen Schlaf über.
 

Ein aufgeregter Tumult weckt mich, als die Crew die Insel entdeckt hat. Nun ja, genau genommen macht den meisten Lärm natürlich wieder Chaot Ruffy. Schnell bin ich wieder hellwach, als mir einfällt, dass ich Anweisungen zum Einlaufen in den Hafen geben muss. Hastig verteile ich die Aufgaben und laufe dann in die Mädchenkajüte, um mich noch für den Landgang schick zu machen. Natürlich möchte ich damit einem gewissen Jemand die Sprache verschlagen.
 

Vorsichtig nehme ich mein wertvolles Schminkzeug aus der Nachttischschublade und stelle mich vor den Spiegel. Ja, für mich ist nicht nur Geld kostbar. Die Schminkschatulle habe ich das letzte Mal, als wir auf Kokos waren, von Nojiko bekommen. Es gehörte einst Bellemere. Kurz schwelge ich in Erinnerungen an meine verstorbene Mutter, doch dann fällt mir wieder ein, dass ich mich beeilen sollte. Ich trage Lidschatten und Rouge sorgfältig auf und runde mein Styling mit einem roten Lippenstift ab. Schon höre ich wie oben mein Namen gerufen wird. Schnellen Schrittes eile ich wieder aufs Deck. „Leute, ich werde jetzt den weiteren Ablauf organisieren!“, rufe ich in die Runde, um mir Aufmerksamkeit zu verschaffen. Ich habe es übernommen den Landgang zu planen, da sich das Hirn unseres Captains bei dem Anblick einer unbekannten Insel verabschiedet und er hibbelig wird wie ein Kleinkind zu Weihnachten. „Also gleich zu Beginn…will jemand freiwillig an Bord bleiben?“ Erstaunlicherweise melden sich Franky und Brook sofort. „Wenn ich an Land gehe, fallen mir sonst noch die Augen heraus bei so vielen hübschen Frauen mit ihren Unterhöschen…aber ich habe ja keine Augen mehr. Yohohohoho!“, scherzt Brook und lacht über seinen Skull Joke.
 

Alle seufzen genervt auf bis auf Ruffy, der sich köstlich über den Witz amüsiert und Ace, der irritiert von einem zum anderen blickt. Bevor er fragen kann, sagt Robin: „Frag nicht! Das ist normal!“ Nun grinst auch Ace und meint dann lachend: „Ihr seid schon ein komischer Haufen. Aber ihr passt zu meinem kleinen Bruder.“ Lachend legt er einen Arm um Ruffy. „Sie sind auch die beste Crew, die ich mir wünschen kann.“, erwidert Ruffy stolz. „Buhuhuhuhu…und du bist der beste Captain, den man sich nur wünschen kann.“, heult Franky sofort los. Über diese Reaktion prusten die beiden Schwarzhaarigen los. Obwohl die beiden keine leiblichen Brüder sind, ähneln sie sich so sehr in ihrer Art, ihrem Wesen und ihrem Aussehen, dass es beinahe schon wieder beängstigend ist.
 

Bei Ruffys Antwort ist mir ganz warm ums Herz geworden. Auch auf den Gesichtern der Anderen ist ein glückliches und stolzes Lächeln erschienen. Alle freuen sich über dieses Lob und den offensichtlichen Vertrauensbeweis. „Okay! Sanji und Chopper kümmern sich um unsere Lebensmittel- und Medizinvorräte, Lysop besorgt Ersatzteile für die Reparatur, Robin und Zorro sammeln Informationen über die Insel und die Marine und ich gehe mit diesen beiden Fresssäcken, damit sie sich nicht verlaufen.“, weise ich dann an und deute auf die D-Brüder, von denen sich schon wieder lautes Magenknurren bemerkbar macht. „Gibt’s endlich Futter?“, fragt Ruffy auch schon mit gierigem Blick. Ein allgemeines Seufzen geht durch die Runde. Keiner beantwortet seine Frage, da sowieso von vornherein klar war, dass er sich den Bauch vollschlagen würde. „Also dann mal los! Bis später, ihr Beiden!“
 

Als wir an Land gehen, meint Sanji an mich gerichtet: „Du siehst bezaubernd aus, Liebste!“ „Ach Sanji! Lass doch diese unsinnigen Komplimente!“, antworte ich unwirsch. „Er hat aber Recht!“, meldet sich Ace zu Wort, der eben an mir vorbeischritt. Nun werde ich doch etwas rot um die Nase, doch die erhoffte Anerkennung von einem gewissen Captain bleibt aus. Doch aufgeben werde ich so schnell bestimmt nicht. Schnellen Schrittes eile ich den beiden Brüdern nach, die anscheinend schon Ausschau nach einer Gaststätte halten. Ich seufze schwer. Wie soll ich denn seine Aufmerksamkeit erlangen, wenn er nur Essen im Kopf hat? Und plötzlich kommt mir eine Idee. Die Schminke war wahrscheinlich nicht offensichtlich genug. Immerhin ist es auch nur Sanji und Ace aufgefallen, dass ich anders aussah als sonst. Zuerst werde ich sicher gehen, dass die beiden gut in einem Fressschuppen, wie Ruffy immer sagt, untergebracht sind und dann begebe ich mich auf die Suche nach einem wunderschönen Kleid.
 

Deshalb lege ich noch einen Zahn zu, packe sie beide am Handgelenk und ziehe sie mit mir in das nächstbeste Lokal, das ganz passabel und auch nicht zu nobel wirkt. Ich will ja auch keine Unsummen ausgeben müssen, nur weil die Zwei essen wie Scheunendrescher. Die zwei Teufelskraftnutzer sind so verblüfft, dass sie nicht einmal protestieren. Schon bei dem Geruch von Essen glitzern ihre Augen vor Vorfreude. „So! Ihr esst und ich genehmige mir eine kleine Shoppingtour. Ihr bleibt gefälligst hier bis ich wieder zurückkomme. Ich habe keine Lust euch dann wieder einsammeln zu müssen, wenn ihr euch verläuft. Alles klar?“ „Und wenn wir früher fertig sind als du?“, fragt Ace. Ich lache trocken auf. „Das wird garantiert nicht passieren.“ Jetzt scheint auch er verarbeitet zu haben, was er gesagt hatte, denn schon beginnt er zu lachen und über sich selbst den Kopf zu schütteln. Die Gerüche scheinen ihn schon gewaltig abzulenken, genauso wie Ruffy, der schon an der Bar sitzt und die gesamte Speisekarte bestellt. „Und gib auf den Kautschukkasper Acht.“, füge ich noch hinzu und meine hauptsächlich die Tatsache, dass er keinen Ärger provozieren soll. Ruffy macht sowas natürlich nicht absichtlich, aber wie soll ich sagen…nicht alle kommen mit seiner Art zurecht. Ace nickt grinsend und verschwindet dann auch Richtung Bar, die schon mit allerlei Köstlichkeiten beladen wird.
 

Ich drehe mich wieder Richtung Ausgang und verlasse den Gasthof. Ich schlendere durch die Gassen auf der Suche nach einem Kleidergeschäft, das Ware nach meinem Geschmack führt. Ich muss nicht lang suchen, da springt mir schon ein Laden ins Auge. Ich betrete ihn und eine hilfsbereite Verkäuferin begrüßt mich freundlich. „Kann ich etwas für Sie tun?“ „Ja, ich benötige ein schönes Abendkleid.“ „Warten Sie bitte kurz hier und ich bringe Ihnen was wir im Sortiment haben.“ Keine fünf Minuten später steht sie wieder vor mir und hält einen ganzen Stapel Kleider in den Armen. Ich folge ihr zu den Umkleiden, betrete eine Kabine und lasse mir die Kleidungsstücke eines nach dem anderen hereinreichen. Ich probiere Stück für Stück und bin mit keinem so wirklich zufrieden. So schnell kann ich gar nicht schauen, da habe ich auch schon alle probiert und kein Perfektes war dabei. „Haben Sie nicht noch irgendwelche anderen Kleider?“ „Nein, tut mir leid, das waren alle…Halt! Vielleicht gefällt Ihnen ja das. Wir haben heute noch eine neue Lieferung bekommen. Die neueste Mode aus dem South Blue.“ Dann reicht sie mir einen Traum aus grüner Seide. Es ist sehr figurbetont und schmeichelt meinem Körper. Es hat einen langen Schlitz auf einer Seite und ist rückenfrei geschnitten. Ein silberner Gürtel ist auf der Höhe der Taille angebracht und lässt mich noch schlanker wirken. Ich bin begeistert und lasse das Kleid gleich an. Ich bezahle und verlasse dann den Laden.
 

Ich gehe den Weg zurück, den ich gekommen bin und freue mich über meine Ausbeute. Als ich die Gaststätte erreicht habe, trete ich ein und bin verblüfft über die Reaktionen der Männer. Schlagartig verstummen alle Gespräche im Raum und die Augen richten sich auf mich. Etwas verlegen, aber doch zufrieden grinsend mache ich ein paar Schritte vorwärts auf die beiden Brüder zu, die sich als Einzige nicht umgedreht haben.
 

Plötzlich stehen mehrere Typen neben mir, die mich überreden wollen mit ihnen etwas trinken zu gehen oder mit ihnen auszugehen. Ich versuche sie höflich abzuwimmeln, was mir nicht so recht gelingen will. Ein Kerl packt mein Handgelenk und meint anscheinend, dass er irgendein Recht auf mich hätte. Den Anderen gefällt das natürlich keinesfalls, denn die beginnen lauthals zu brüllen und sich zu beschimpfen. Langsam wird mir das alles zu viel. Eigentlich wollte ich doch nur von einer einzigen Person Aufmerksamkeit erlangen und nun bin ich von einem Haufen Vollidioten umgeben. Ich seufze genervt auf und versuche aus dem Getümmel zu kommen, doch blöderweise hält mich der Mann noch immer fest. „Verdammt! Lass mich gefälligst los!“, fahre ich ihn an. Der Typ ist jedoch so damit beschäftigt die anderen Kerle anzublöken, dass er von mir gar keine Notiz nimmt.
 

„Hey! Lasst die Finger von meiner Freundin!“, ertönt da plötzlich eine gefährlich ruhige Stimme. Das Geschrei verstummt und die Kerle sehen sich verdutzt nach dem unverschämten Kerl um, der es gewagt hat Anspruch auf mich zu erheben. Ich glaube mich verhört zu haben. Das kann doch nie im Leben der sein, den ich meinen Captain nenne.
 

Als die Umstehenden sehen wer gesprochen hat, fangen alle zu lachen an. Das war ein schwerer Fehler! Ruffy hebt einen Fuß, dehnt ihn und ich höre noch: „Duck dich, Nami!“, als ich auch schon auf dem Boden kauere und neben mir reihenweise die Männer einknicken als wären sie Strohhalme. „Alles okay, Nami?“, höre ich Ruffy fragen und sehe auf. Er reicht mir die Hand, hilft mir auf und blickt mich leicht besorgt an. „Ähm…ja, alles in Ordnung. D-danke!“ Ich bin leicht verwirrt und plötzlich dringt ein Satz in mein Bewusstsein durch. Ich muss mich verhört haben. Oder ich fange schon zu halluzinieren an. Hinter dem Strohhut taucht jetzt auch Ace auf. „Mann, Ruffy! Da hast du ja schön aufgeräumt. Nami, bist du okay?“ „J-ja!“ „Wahnsinn! Die hätten sich deinetwegen beinahe geprügelt. Du siehst einfach zu gut aus.“, meint er dann augenzwinkernd. Ich bin zu perplex, um auch nur zu reagieren. „Tut dir doch was weh? Bist du verletzt?“, fragt mich die Feuerfaust jetzt doch leicht besorgt. „I-ich…naja…n-nein…also…ich gl-glaube nicht…“, murmle ich und starre noch immer Ruffy an.
 

Beide sehen sich skeptisch an und scheinen stumm zu einer Einkunft gekommen zu sein. Ruffy hebt mich hoch und Ace zahlt noch, bevor wir uns auf den Weg zurück zum Schiff machen. Ace geht voran und wir bilden das Schlusslicht. Mir brennt eine Frage auf der Zunge und trotzdem habe ich Angst davor sie zu stellen. Nach einigem Hin und Her gebe ich mir einen Ruck. „Ruffy? War das vorhin ernst gemeint? Bin ich deine Freundin?“, frage ich ihn kleinlaut. Ich traue mich nicht einmal ihn anzusehen und betrachte deshalb lieber eine winzige Narbe auf seinem Arm. „Hmm? Ja, natürlich bist du das!“, lacht er. Mein Herz setzt für eine Sekunde aus, um dann mindestens doppelt so schnell wie gewöhnlich zu schlagen. „Genau so wie Robin.“, grinst er mich an. Genau in diesem Moment hätte ich Lust meinen Kopf gegen eine Wand zu donnern. Oh, Mann! Wie konnte ich auch nur eine Sekunde daran denken, dass…? Aber eigentlich hätte ich mir das ja denken können. Das Gefühl der Enttäuschung verwandelt sich in Wut. Wut auf mich, auf Ruffy…einfach auf alles und jeden. „Lass mich runter!“, knurre ich gereizt. „Aber, Nami…?“ „SOFORT!“
 

Er setzt mich verdutzt ab und ich stapfe sauer Richtung Sunny, die vor uns aufgetaucht ist. Ich klettere an Bord und lasse die Beiden verwirrt zurück. So ein Idiot! Wutschnaubend laufe ich über das Deck, schnauze noch den liebeskranken Koch an, schubse Lysop aus dem Weg und verschwinde dann in die Frauenkajüte. Dort angekommen, lasse ich mich zuerst aufs Bett fallen. Ich schließe die Augen und beruhige mich schon langsam wieder. Ich muss mir etwas anderes einfallen lassen. Immerhin wusste ich von Anfang an, dass dies ein schwieriges Unterfangen werden würde. „Ich gebe nicht auf!“
 

Mit diesen Worten setze ich mich abrupt auf und wäre beinahe vor Schreck vom Bett gefallen, als ich Ace vor mir stehen sehe. „Gott! Hast du mich erschreckt! Was machst du überhaupt hier? Das sind die Frauenschlafräume. Ich habe dich nicht hereingebeten.“, meine ich schnippisch. „Tut mir leid! Das wollte ich nicht, aber ich habe geklopft und nachdem du dich nicht gemeldet hast, dachte ich mir ich schau mal nach. Und voilà hier bin ich!“, grinst er mich frech an. „Und was willst du hier?“, frage ich unbeabsichtigt etwas zickig. „Ich wollte mit dir reden.“ „Aha. Und worüber?“ „Über meinen kleinen Bruder.“ „Stimmt etwas nicht mit ihm?“, frage ich besorgt. „Nein, ihm geht’s prima. Es geht eher um dich.“ „Du hast doch gerade noch gesagt, dass du über Ruffy reden willst.“, antworte ich verwirrt. „Ja, schon. Es geht indirekt um ihn, aber hauptsächlich um dich.“ Ace spricht in Rätseln, sodass ich mir nicht sicher bin, was er eigentlich sagen will. „Spuck´s aus Ace! Und red nicht um den heißen Brei herum!“, fordere ich ihn genervt auf. „Okay! Du hast es so gewollt. Also, ich will es mal so ausdrücken. Deine Blicke bleiben nicht unbemerkt.“ „Bitte, was ist los?“ Jedoch ahne ich schon worauf er hinaus will. „Dann noch deutlicher. Ich weiß, was du für meinen kleinen Bruder empfindest. Er hat es vielleicht noch nicht bemerkt, aber ich bin nicht blind, weißt du?“ Mir stockt der Atem. Also hat er es doch herausgefunden. Und ich dachte, dass ich so unauffällig wie möglich versucht habe meinen Plan durchzuführen. „N-nein…wie-wie…kommst d-du denn…auf s-so einen…Blödsinn…“, stammle ich, doch sein Blick und seine erhobene Augenbraue sagen mir, dass er mir kein einziges Wort glaubt.
 

„Okay! Du hast mich durchschaut.“, gebe ich zu und seufze schwer. Ace setzt sich neben mich aufs Bett und betrachtet mich stumm. Stillschweigend wartet er darauf, dass ich ihm mehr erzähle. Obwohl ich anfangs skeptisch bin, entscheide ich mich doch dafür ihm meine Zweifel zu schildern. Immerhin ist er sein Bruder und kennt ihn somit besser als irgendjemand sonst. „Weißt du, er mag mich doch nur als Freundin und nicht als SEINE Freundin. Egal was ich versuche er reagiert überhaupt nicht.“, rede ich mir alles von der Seele. Als ich geendet habe, schaue ich Ace traurig an. „Nami, eine Frage!“ Ich sehe ihn verwirrt an. „Was macht Ruffy am liebsten?“ Worauf wollte er hinaus? Ich habe ihm gerade mein Herz ausgeschüttet und dann sowas. „Keine Ahnung. Blödsinn veranstalten und Kämpfen?“ „Was noch?“ Ich überlege kurz und sage dann: „Essen?“ „Bingo! Vielleicht solltest du auf dieser Ebene versuchen an ihn ranzukommen.“ Mit diesen Worten steht er auf und schreitet zur Tür. Mit dieser Information kann ich noch nicht wirklich etwas anfangen, doch eine Frage habe ich noch: „Und wie wäre es, wenn ich ihn eifersüchtig mache? Mit dir zum Beispiel?“ Doch Ace lacht nur und verlässt mit einem „Zwecklos“ auf den Lippen die Kajüte. Ratlos sitze ich hier und überlege, was ich mit seinem Rat anfangen soll. Die Zeit vergeht wie im Flug, während ich angestrengt nachdenke, denn schon im nächsten Moment steht Robin in der Tür und richtet mir aus, dass es Abendessen gibt. Ich höre noch wie sie sagt, dass ich mich beeilen soll, wenn ich noch etwas abbekommen möchte, da sich Ruffy und Ace schon erfolgreich übers Essen hermachen, und dann bin ich auch schon wieder alleine.
 

Schließlich beschließe ich auch in die Küche zu gehen. Gedankenversunken setze ich mich an den Tisch. „Oh, Nami-Häschen! Du bist heute noch bezaubernder als sonst. Du strahlst wie der hellste Stern am Firmament. Du…“ „Halt die Klappe, Löffelschwinger! Wir haben kapiert, was du sagen willst, Nami sieht toll aus. Dass du immer so übertreiben musst.“, knurrt Zorro und unterbricht somit Sanjis Lobeshymne. „Was hast du da gesagt, Marimo?“ „Dass du mal wieder nur Schwachsinn laberst, Locke!“ „Na warte, Spinatschädel!“ Und schon beginnen sie zu kämpfen. „SCHLUSS JETZT!“, schreie ich und verpasse beiden eine Kopfnuss, dass die Wände wackeln. Sofort verstummen sie, setzen sich knurrend und sich böse Blicke zuwerfend wieder auf ihre Plätze. Erst aufgrund dieses Streits ist mir aufgefallen, dass ich mein neues Kleid noch anhabe.
 

Ich blicke von meinem Teller auf und sehe dann zu Chopper, der schüchtern sagt: „Du siehst aus wie eine Prinzessin.“ „Oh, du bist so süß, Chopper. Danke!“ Dafür muss ich ihn einfach knuddeln. „Aber, Nami…lass das doch…“, kichert er und wird ganz rot um die Nase. „Stimmt, Schwester Nami, du siehst stark aus!“, meint Franky dann und fast alle stimmen zu. War natürlich wieder klar wer nicht, aber schon langsam gewöhne ich mich daran. Brook lacht nur und will gerade seinen berühmten Unterhöschen-Spruch zum Besten geben, doch ich hindere ihn mit einer vorsorglichen Kopfnuss daran. Übrigens wusste ich nicht, dass Skelette auch so etwas Ähnliches wie eine Beule bekommen können. Nun ja, man lernt nie aus. Dann kehrt endlich Stille ein und es ist nur mehr Besteckgeklapper zu hören. Ace wirft mir nebenbei einen Blick zu und zwinkert mir zu. Wie kann der Kerl nur so gut gelaunt sein? Ich weiß noch immer nicht, was er genau gemeint hat. Und während ich auf meinen Teller starre, kommt mir plötzlich eine Idee. Ein breites Grinsen erscheint auf meinem Gesicht und ich zwinkere zurück. Zufrieden grinsend isst er munter weiter. Anscheinend sind alle Mitglieder der D-Familie Fässer ohne Böden. So viele Lebensmittel wie die verschlingen, ist doch nicht normal. Auf jeden Fall muss ich meinen Plan nun nur noch in die Tat umsetzen. Ich stehe auf, bedanke mich für das köstliche Essen, was Sanji wieder zu einem Liebestanz veranlasst, nicke Ace zu und verschwinde an Deck.
 

Ich begebe mich zu meinen geliebten Orangenbäumen und lasse mich im weichen Gras nieder. Ich pflücke ein paar davon und lege mich zurück in die Wiese. Ich muss nicht lange warten, da höre ich auch schon Schritte. Schnell schäle ich eine Orange und lege die Stücke neben mich. Da sehe ich im Dämmerlicht plötzlich eine Hand, die versucht klammheimlich Früchte von meinem Bäumen zu pflücken. „Ruffy! Finger weg von meinen Orangen!“ „Ach, menno! Und ich dachte, du hättest eine Überraschung für mich.“, schmollt er, „hat Ace jedenfalls gesagt.“ „Hab ich auch. Aber zuerst leistet du mir ein bisschen Gesellschaft.“, lächle ich und klopfe auf das Gras neben mich.
 

Bereitwillig setzt er sich zu mir und beobachtet mich neugierig. „Und? Was ist nun die Überraschung?“, fragt er ungeduldig. „Mach zuerst die Augen zu.“, fordere ich. Brav schließt er seine Augen und wartet. Mit einer Hand versucht er schon wieder eine Orange zu stibitzen. Ich gebe ihm einen Klaps auf den Arm und drohe: „Lass das oder du bekommst gar nichts!“ Schmollend verschränkt er die Arme und fängt zu zappeln an. „Naaami? Wann krieg ich denn jetzt endlich meine Überraschung?“, quengelt er wie ein kleines Kind. „Hab Geduld!“ Ich nehme eine Orangenspalte in die Hand und sage dann: „Wenn du die Augen wieder aufmachst, bekommst du ein Stück von meinen geliebten Orangen.“
 

Bevor er die Augen öffnet, nehme ich das Orangenstück zwischen die Lippen und warte gespannt auf seine Reaktion. Ruffy sieht es und jubelt. „Darf ich die wirklich haben?“, fragt er aufgeregt und deutet darauf. Ich nicke nur. Meine Nerven sind zum Zerreißen gespannt. Ruffy beugt sich langsam vor, öffnet den Mund, um die heiß ersehnte Orange zu ergattern und nähert sich meinem Gesicht.
 

Ich schließe die Augen und plötzlich spüre ich seine Lippen auf meinen. Ein warmer Schauer rieselt mir über die Haut. Mein Herz schlägt wie wild und ein angenehmes Kribbeln durchströmt meinen Bauch. Der Kuss dauert nicht lange. Kaum angefangen, ist er auch schon wieder vorbei. Ruffy sitzt vor mir und schluckt gerade die Orange hinunter. Er betrachtet mich und sagt dann leise: „Du hast da noch was.“ Dann beugt er sich erneut vor und küsst mich. Diesmal länger und intensiver. Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Seine Lippen schmecken süß. Wahrscheinlich von der Orange, doch das lässt den Kuss nur umso traumhafter werden. Nach einem scheinbar unendlichen Moment löst er sich wieder von mir.
 

Ruffy krabbelt auf mich zu und ich glaube schon, dass er sich eine Orange schnappen und dann abhauen will, als wäre nichts gewesen. Doch er nähert sich mir, streicht sanft mit der Hand über meine Wange und flüstert mir ins Ohr: „Du bist viel süßer als jede Orange auf der Welt!“
 

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe es hat euch gefallen ;)

Vl habe ich ja doch wieder mal Lust etwas zu schreiben, nachdem ich die Geschichte nun selbst wieder mal gelesen habe.

Gedanken/Anregungen sehr erwünscht! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dassy
2014-12-14T02:29:38+00:00 14.12.2014 03:29
Aaaawwww das ende ist echt sweet *-*
Von:  Rapheli
2010-11-04T01:22:37+00:00 04.11.2010 02:22
Ein sehr süßer One Shot :)

Deine Idee ist richtig niedlich und vor allem gut ausgeführt, außerdem mag ich deinen Schreibstil.
Mach in Zukunft so weiter, ich hoffe noch mehr von dir zu lesen.

Lg. Mondhase
Von: abgemeldet
2010-09-26T09:02:12+00:00 26.09.2010 11:02
Ohhhhhhhhhhh ist das Süüßß sos Süüßß
ich Freu mich für Nami und Ruffy
und Ruffy kann auch mal anders sein
Freu mich auf mehr deiner Seits

Lg ZoRobin
Von:  Easylein
2010-09-26T01:07:19+00:00 26.09.2010 03:07
Hi!

Voll Sweeeet! Das ist aber wirklich glaub ich der richtige und einzige WEg um sich Ruffy zu schnappen :)
War ein total genialer OS!

MAch auch in zukunft so weiter

Vlg Easy
Von:  FlipFlops-Mausi
2010-09-24T16:35:47+00:00 24.09.2010 18:35
Voll süß dein OS=)
lg
Von:  NaxLu
2010-09-24T14:18:14+00:00 24.09.2010 16:18
Omg ist das süüß ooch wie süüüüß
wie Ruffy auch mal sein kann
ich liebe es ich freue mich so für die
zwei ;)

LG NaxLu


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