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Heart and Soul

Now for ever?
von

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White

Irgendwie war es seltsam.

Einen Tag zuvor noch trieb er in den Schatten des Todes und nun lief er hinter Grimmjow durch die Wüste Hueco Mundos, als sei nie etwas passiert.

Aber man konnte das Vergangene nicht so leicht aus den Erinnerungen streichen.

Und erst recht nicht aus den Herzen der einzelnen Beteiligten, falls diese überhaupt ein Herz ihr Eigen nennen konnten.

Oder wollten!

Aishen wollte nicht wahrhaben, dass er, wo doch an selbiger Stelle ein Loch klaffte, ein Herz besaß.

Aishen wollte diese Tatsache, dass ein schweres Gefühl in seiner Brust lag, verdrängen.

Das Herz ist nicht einfach ein Muskel, der das Blut durch den Körper pumpt.

Das Herz ist der Mittelpunkt eines Menschen, das A und O.

Ein Punkt, an dem Gefühle entstehen, Erinnerungen ihren Anker werfen.

Aishen wollte kein Herz in diesem Sinne besitzen, schmerzten ihn doch die Erinnerungen an seinen Bruder schon zu sehr.

Doch mit eben jenem erdrückenden Gefühl, welches nun tief in ihm lag, wurde der Wunsch, sein Herz entgültig zu verlieren, nur noch größer.

“Sag mal, was wollen wir denn jetzt machen?” , riss Grimmjow ihn aus seinen Gedanken.

Aishen sah ihn kurz desorientiert an, bevor er wieder klar denken konnte.

“Was weiß ich! Ich kenn mich in Hueco Mundo nicht aus.” , fauchte der Weißhaarige zurück.

Der Blauhaarige seufzte und deutete auf eine Höhle, die etwas weiter vor ihnen lag.

“Lass uns eine Pause machen und morgen weiter sehen!” , sagte er mehr befehlerisch als bittend.

Aishen war einverstanden und folgte dem Größeren zur Höhle.

Zum Glück gab es in Hueco Mundo kein Wasser, sonst wären die beiden Arrancar total nass geworden.

Im Diesseits, als er noch lebte, hat Aishen eine ganze Woche in so einer Höhle hausen müssen, weil er von Monisuka bestraft wurde.

Wie er diesen geldgierigen Bastard immer noch hasste.

Am liebsten würde er ihn noch zehn Mal umbringen!

Während er seinen Gedanken nachging, war er Grimmjow in die Höhle gefolgt.

Grimmjow hatte sich gelangweilt auf den kalten Felsuntergrund gelegt und starrte ihm nun aus seinen stahlblauen Augen entgegen.

Aishen sah zu ihm zurück, konnte dem Blick aber nicht lange standhalten und drehte den Kopf zur Seite.

“Was ist?” , fragte er etwas verlegen.

Wie Grimmjow da lag, die Arme unterm Kopf verschränkt und ihn eindringlich musternd, das war zu viel für ihn.

Er war immer noch ein Kindskopf.

“Nichts. Aber du solltest versuchen, ein wenig zu dösen.” , murrte Grimmjow und drehte sich auf die Seite.

Dann sah er den Jungen noch mal kurz an und schloss die Augen.

Aishen bemerkte bald, wie der Atem des Blauhaarigen in gleichmäßigen Zügen ging.

Er war eingeschlafen.

Aishen stand immer noch einige Schritte weit entfernt und betrachtete den schlafenden Arrancar vor sich.

Welch ein prächtiger Anblick.

So ruhig und verletzlich hatte Aishen den Sexta Espada noch nie gesehen.

Bevor der Junge noch melancholisch werden konnte, was er ja genau genommen schon längst war, legte er sich, mit einem gewissen Abstand zwischen ihnen, neben Grimmjow und schloss die Augen.

Bald schon war er eingeschlafen.
 

Eine Welt, die in völliger Reinheit erstrahlte.

Das war die innere Welt eines unschuldigen Kindes.

Und in eben solch einer inneren Welt aus purer Reinheit und Unschuld stand Aishen nun mit seinen blutverschmierten Händen.

Eben jene Hände betrachtete er mit großen, erschrockenen Augen.

‘Was?’ , dachte er, doch er blieb stumm.

Er senkte seine blutigen Hände und sah sich um.

Wo war er bloß?

Alles war so weiß, so leer.

Leere, keine Schuld, keine Reue.

Sah so das Herz eines Kindes aus? Und er beschmutzte es jetzt mit seinen dreckigen Händen?

Er wollte nicht hier sein.

Doch er war wie paralysiert, konnte keinen Muskel rühren.

Warum? Warum war er hier?

Wessen Herz war es, das er grade besudelte?

“Hab dich nicht so.” , knurrte eine dunkle Stimme, die tief aus seinem Inneren und doch von Weit her zu ihm durch drang.

Aishen drehte sich zu allen Seiten, sah aber niemanden.

“Du! Ich bin doch hier.” , rief ihn die Stimme abermals an.

Aishen erschrak.

Wem auch immer die Stimme gehörte, er war direkt hinter ihm.

Unerwartet rasselte ein Angstschauer über seinen Rücken und kitzelte ihn noch lange danach durch.

Langsam nur drehte er sich um.

“Wer... Bist du?” , fragte Aishen denjenigen, der nun vor ihm stand.

Der Andere kicherte leise und warf ihm einen unverständlichen Blick zu.

“Ist das nicht offensichtlich, Aishen? Ich bin du! Ich bin der Teil deiner Seele, der von deinem Hass genähert wird. Und dein Hass wird größer und größer, mit jedem Tag, den du lebst! Ach, Aishen, ich werde dich vernichten! Und alles, was dir etwas bedeutet!”

Aishen sah noch tiefer in die schwarzen Augen seines Gegenüber.

Er verstand die Worte, die er sprach, den Sinn dahinter, nicht einmal annähernd.

Der Andere fuhr sich mit den Fingern durch sein pechschwarzes Haar.

“Dein Schmerz, dein Hass, dein Leid. All das bin ich.”

Aishen schluckte schwer.

“Und ich gebe deiner Angst sogar einen Namen. Kiraishen!”

Der Schwarzhaarige lächelte den Weißhaarigen an.

Aishen bekam es langsam mit der Angst zu tun.

“Kiraishen?” , stieß er mühsam hervor.

“Ja, Aishen. Denn wir sind Gegensätze.” , antwortete der Andere.

Aishen zitterte am ganzen Leib.

Er wusste nicht, was er als nächstes tun sollte.

Wegrennen war unmöglich, denn sein Körper gehorchte ihm immer noch nicht.

Kämpfen war somit auch nicht möglich.

Ein erschrockener Laut drang aus seiner Kehle, als Kiraishen auf ihn zutrat und ihm einen Finger unters Kinn legte.

“Ich will meinen Spaß mit dir.” , flüsterte das Ebenbild Aishens gehässig grinsend.

Aishens Gesichtsausdruck wurde verzweifelter, mit jeder Sekunde, in der Kiraishens Hand ihn berührte.

“Lass mich.” , keuchte er angsterfüllt.

Doch Kiraishen ließ nicht von ihm ab.

“Du bist angsterfüllt und wehrlos. Das liebe ich am meisten an dir. Deine Wehrlosigkeit.” , sagte Kiraishen mit einem diabolischen Grinsen.

Noch immer lag sein Finger an Aishens Kinn.

Aishen keuchte leise auf.

“Lass... Mich.” , flüsterte er abermals, als er merkte, dass Kiraishen ihm immer näher kam.

“Nein.” , flüsterte er bestimmend zurück.


 

Aishen fuhr erschrocken auf und schrie leise vor Angst.

Sein Atem ging in schweren, unregelmäßigen Stößen und jeder Atemzug tat ihm weh.

Sein Blick wanderte zu Grimmjow, der immer noch neben ihm lag, schlafend.

Oder auch nicht.

Grimmjow regte sich und drehte sich halb zum Weißhaarigen um.

Die stahlblauen Augen des Espada musterten den Jungen.

“Warum schreist du so?” , murmelte er verschlafen.

Aishen beruhigte sich und atmete ein Mal tief durch.

“Nichts. Schon gut. Schlaf weiter, wenn du willst.”

Damit legte er sich selbst wieder hin, drehte sich weg und schloss die Augen.

Es dauerte nicht lange, bis er nur noch den ruhigen Atem Grimmjows hören konnte.

‘Ich habe Angst, Grimmjow!’ , dachte der Junge und drehte sich wieder zum Blauhaarigen hin.

Bald schlief auch er wieder ein.
 

Als Aishen einige Stunden später aufwachte, blickte er verschlafen auf und sah, dass Grimmjow schon weg war.

Er sprang sofort, hellwach versteht sich, auf.

“Grimmjow?” , fragte er, doch die Frage klärte sich von selbst, als der Blauhaarige wieder in die Höhle gestapft kam.

“Auch endlich ausgeschlafen?” , murrte Grimmjow und sah ihn, noch ziemlich verschlafen, an.

Aishen musste kichern.

“Ausgeschlafen bist du aber nicht.” , lachte er und hielt sich den Bauch.

Grimmjow knurrte leise, sparte sich aber einen dämlichen Kommentar.

Aishen und Grimmjow sahen sich schweigend an, bis Grimmjow sich plötzlich wegdrehte und die Höhle wieder verlassen wollte.

Doch Aishen trat schnell auf ihn zu und hielt ihn am Ärmel fest.

Der Andere drehte sich fragend zum Kleineren um.

“Wo warst du denn eben?” , fragte Aishen neugierig.

“Weg.”

“Warum?” , fragte Aishen weiter.

“Ich musste hier raus.” , entgegnete Grimmjow, löste den Griff Aishens vorsichtig aus dem Stoff seiner Jacke und ging weiter.

Aishen folgte.

“Wieso?” , war die nächste Frage.

Wie ein kleines Kind fragte der Weißhaarige immer weiter.

“Nur so.” , antwortete Grimmjow genervt.

Sie waren nun vor der Höhle.

Aishen blieb stehen.

“Das ist keine Begründung, Grimmjow! Das ist eine Ausrede.” , sagte er.

Der Blauhaarige blieb stehen und drehte sich um.

Sein Blick war finsterer als je zuvor.

“Also willst du sagen, ich sei ein Lügner!” , behauptete er wütend.

Aishen schüttelte den Kopf.

“Nein, ein Feigling. Der, der die Wahrheit nicht aussprechen kann und der, der die Wahrheit nicht verkraften kann, dass sind Feiglinge. Der Erstere hat kein Herz, der Letztere keine Seele.” , murrte Aishen.

“Dann bin ich für dich Ersteres, einer ohne Herz?” , hakte Grimmjow nach.

“Ja, aber ich bin auch Letzteres, einer ohne Seele.” , gab Aishen zurück.

Plötzlich stand Grimmjow direkt vor ihm.

Aishen versank in seinen stahlblauen Augen, während Grimmjow in den gelben Sternen versank, die ihn anstrahlten.

Aishen zitterte leicht, fragte sich selbst, warum der Ältere ihn so ansah.

So unsicher und verletzlich.

So... liebevoll und zart?

“Warum fragst du immer wieder? Warum redest du immer wieder? Kannst du es nicht einfach lassen? Ich halte das langsam nicht mehr aus.” , sagte Grimmjow.

Seine Stimme war nicht mehr als ein leises, wehmütiges Flüstern.

“Was hältst du nicht mehr aus?” , wollte Aishen wissen.

“Dich.”

Grimmjow packte Aishen an den Schultern, zog ihn näher an sich ran.

Ihre Gesichter waren sich so nahe, dass Aishen den warmen Atem des Espada auf seiner Wange spüren konnte.

Seine Augen hatten sich vor Schreck geweitet.

“Grimm... jow?” , keuchte Aishen fassungslos.

Doch der Größere achtete nicht auf die Worte des Anderen.

Er legte nur begierig seine Lippen auf die des Kleineren.

Die Augen des Sexta Espada waren genussvoll geschlossen, während die von Aishen weit aufgerissen waren.

Trotzdem wehrte er sich nicht.

Als Grimmjow sich von seinen Lippen löste, atmete der Junge keuchend auf.

“Warum?” , flüsterte der Junge mühevoll.

Er brachte kaum einen Ton raus und seine Stimme schwankte stark.

“Darum.” , entgegnete Grimmjow ebenfalls leise, aber mit fester, sicherer Stimme.

Abermals drückte er seine Lippen auf die des Kleineren, aber dieses Mal vorsichtiger, darauf bedacht, den Jungen nicht wieder zu schocken.

Doch nun war Aishen es, der genüsslich die Augen schloss.
 

Grimmjow merkte, dass der Kuss erwidert wurde.

Sein Griff um die Schultern des Jungen lockerte sich und seine Hände glitten runter von den Armen des Kleineren an seine Hüfte.

Vorsichtig hob der Kleine seine Hände und krallte seine Finger in die Jacke Grimmjows.

Der wurde langsam unruhig.

Ihm reichte dieser unschuldige Lippenkontakt nicht.

Er wollte mehr.

Viel mehr noch.

Es war ein grausiges Verlangen, das er selbst verabscheute.

Leicht öffnete er seine Lippen und ließ seine Zunge über die noch geschlossenen Lippen des Jungen fahren.

Kurz schlug der Junge die Augen auf, ehe er sie wieder verschloss und der Zunge Grimmjows Einlass gewehrte.

Ihre Zungen fingen einen Kampf an, den Grimmjow nur ungern verloren hätte.

Er schmeckte so viel aus diesem einen Moment heraus.

Leid, Liebe, Hoffnung, Verzweifelung, Angst.

Alle Gefühle, die Aishen in sich vergraben hatte und die er für sich beanspruchte.

Grimmjow schwor sich, er würde diesen Jungen nicht noch einmal verlieren. Nie mehr.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Okay!

Erstens: Es ist TOTAL sinnlos, dass ich diese FF mal fortsetze!

Zweitens: Fragt mich nicht, wie ich auf den Namen 'Kiraishen' gekommen bin! Ich hab einfach nur irgendeinen TOTAL sinnlosen Namen gesucht....

Falls aber irgendjemand mir jetzt bald ankommt und sagt 'Hey, das hat doch einen Sinn mit dem Kiraishen!', fänd ich das lustig!
 

Naja... Aber über idese FF wird sich nie mehr einer erbarmen! -.-"
 

LG~~~

*Kekse dalass*

Kirihara_Kayare



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