Zum Inhalt der Seite

Idril

Die Zeit nach dem großen Krieg
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Prolog
 

Sanft drangen die Strahlen der Sonne durch das dichte, satte grüne Laub der Bäume und Vögel sangen beschwingt ihre Lieder. Es herrschte eine idyllische, aber auch verräterische Ruhe. Er schlich durch die Wälder auf der Suche nach etwas, was ihm wichtig war. Immer tiefer drang er in längst vergessene Sphären ein und blickte sich aufmerksam um. Er war vom Pferd abgestiegen, denn die Äste der Bäume hingen tief und bedrohlich über ihm. Während er lief, zerrten die Äste der Bäume an seiner Waldläuferkleidung, als wollten sie ihn aufhalten. Es war fast so, als wollten sie ihm den Weg zu etwas besonderem verwehren. Einem Schatz. Er spitzte die Ohren, da war doch etwas gewesen, oder? Er ging in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war. Sanft wiegten sich die Blätter der Bäume über ihm hin und her. Der Wind spielte mit ihnen und es kam ihm alles so vertraut vor. Das Rascheln des Laubs weckte viele Erinnerungen auf. Es war schon sehr lange her, dass er hier das letzte Mal gewesen war. Viel zu lange, fand er. Doch es hatte keinen Grund gegeben, jemals wieder hierher zurück zu kehren. Sie waren alle gegangen. Für immer und laut ihrer Aussage auch unwiderruflich. Alle bis auf seine Geliebte, seine Frau, seine Königin. Sie war bei ihm geblieben, hatte sich gegen ein Leben über dem großen Wasser entschieden und dafür war er ihr und dem Schicksal jeden Tag dankbar. Das Pferd hinter ihm schnaubte und schüttelte sich, während es die Nüstern aufblähte. Amüsiert blickte er hinter sich. Seine Augen fixierten das Reittier eine Weile. „Sei kein Angsthase Jishin.“, sagte er belustigt. Er selber war die ganze Zeit auf der Hut, man musste immer und überall mit Gefahren rechnen. Das hatten sie ihm damals beigebracht, als er bei ihnen gelebt hatte und es hatte ihm auch oft das Leben gerettet. Er war geübt als Waldläufer, er war es sein Leben lang gewesen. Er hatte mit seiner Erfahrung auch dem Träger des einen Ringes zur Seite stehen können. Frodo. Nie würde er ihn vergessen und nie würden die Sagen über ihn enden, denn er hatte Mittelerde vor Sauron und seinen widerwärtigen Orks gerettet, indem er den Ring in die Lava des Schicksalsbergs geworfen hatte. Frodo war damals mit seinem Onkel und Gandalf dem Weißen den Elben über das große Meer gefolgt. Er wünschte sich, dass er dort glücklich war, denn die Last, die er durch den Ring zu tragen hatte, wirkte sich damals auch Monate nach dessen Zerstörung noch auf ihn aus.

Aragon war nach dem Sturz Saurons rechtmäßig zum König der Menschen erklärt worden und somit nur noch selten in den Wäldern unterwegs, die er einst so geliebt hatte. Viele Aufgaben hatte er zu erledigen, auch wenn sie noch so klein waren. Er hatte sich vorgenommen, sich um alle Angelegenheiten sehr genau zu kümmern, denn alles sollte so bleiben wie es jetzt war. Friedlich. Die Menschen in ganz Mittelerde hatten genug gelitten. Auch den Zwergen und Hobbits war es schlecht ergangen in dieser Zeit des Krieges und er hoffte, dass es nie wieder zu einem solchen Vorfall kommen würde. Tapfer hatten sie alle Seite an Seite gekämpft und schließlich dank Frodo gesiegt.
 

Aragon hatte sein Ziel erreicht. Er ließ die Zügel seines Rappen los und das Pferd blieb geduldig an Ort und Stelle stehen. Nicht weit von sich entfernt erblickte der König eine Schimmelstute. Sie war weder gesattelt, noch angebunden. Seelenruhig stand das Pferd an dieser Stelle und graste. Als es die Neuankömmlinge bemerkte, spitzte es die Ohren und blickte ihnen entgegen. Dann senkte sie wieder den Kopf und widmete sich wieder dem saftigen Grün. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, die von einem ergrauenden Bart umgeben wurden. Er alterte und seine Liebste hatte sich entschlossen ihm zu folgen. Er seufzte leise. Arwen war noch immer schön, schöner als zuvor. Jedoch schmerzte es ihn, dass sie sich für ein so kurzes Leben entschieden hatte. Wegen ihm. Einerseits überkam ihn ein Gefühl tiefer Liebe, denn diese Entscheidung, mit ihm zusammen alt zu werden, zeugte von ihrer starken Liebe zu ihm. Doch auf der anderen Seite brach es ihm fast das Herz, da er für ihren Tod verantwortlich sein würde. Elben lebten länger als Menschen, sie konnten so viele Jahrhunderte überdauern. Sie wurden älter, aber sie alterten nicht. Sie konnten für immer schön sein, wenn sie sich dazu entschlossen. Er wachte aus seinen Gedanken auf und setzte seinen Weg fort.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück