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Idril

Die Zeit nach dem großen Krieg
von

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Kapitel 4

Kapitel 4
 

Elrond hatte seiner Enkeltochter schweigend sowie interessiert zugehört und nickte schließlich. „Das war alles sehr klug von dir gewesen mein Kind. Du hast dir das Schwert wahrlich verdient.“, sagte er leise und lächelte ihr aufmunternd zu. Ihr Herz schien vor Freude zu zerspringen.

„Wirklich?“, fragte sie begeistert und fiel ihm um den Hals. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihr Vater sie die ganze Zeit von Weiten beobachtet hatte. Er lächelte zufrieden, als er feststellte, dass Idril wieder glücklich war. Zumindest für diesen Moment.

Elrond legte seine Hand sanft auf ihre braunen Haare. „Ich möchte, dass du mich mit deinen Brüdern in Bruchtal besuchen kommst. Deine Mutter sagte mir schon, dass dich unsere Kultur sehr interessiert und ihr solltet euch endlich so benehmen wie es sich für richtige Elben gehört.“, sagte er und löste sich von ihr, während er ihr amüsiert zuzwinkerte. „Es wird Zeit, dass ihr unsere Lebensweise richtig kennen lernt. Doch bis dahin müssen wir uns um die Orks kümmern, diese Wesen haben sich schneller von ihrer Niederlage erholt, als wir es je vermutet hätten.“, fügte er weiter an und lächelte dann aufmunternd, als er sich von seinem Stuhl erhob. „Du entschuldigst mich bitte?“. Idril nickte und so ging er wieder an den großen Tisch wo ihr Vater und die anderen Männer mit Arwen saßen und über ihre weiteren Vorgehensweisen diskutierten.
 

„Sie sind einfach nur wunderbar oder?“, fragte Galador und grinste, als er feststellte, dass er sich erfolgreich an seine Schwester angeschlichen hatte. Sie atmete tief durch, lächelte und nickte dann schließlich. „Ich hätte nie gedacht, dass sie so würdevoll sind“, sagte Idril leise. „Ich selbst fühle mich unter ihnen … einfach nur unwürdig … einfach so …“.

Boromir lachte belustigt aus, als er sich auf den Stuhl neben ihr fallen ließ. „Nichts für ungut kleine Schwester, aber im Gegensatz zu ihnen bist du ein kleiner Trampel.“, neckte er sie und trank etwas von seinem Becher voll Met, den er in der linken Hand hielt.

Die Halbelbin zog einen Schmollmund über diese Bemerkung und lehnte sich in ihrem massiven Stuhl etwas zurück, während sie den Kopf leicht schief legte. „Elrond hat uns nach Bruchtal eingeladen“, sagte sie und lächelte wieder so begeistert, ihr größter Wunsch würde nun in Erfüllung gehen. Ihre Brüder nickten ihr zu. Sie wussten es also schon. Wieso hatte sie sich nur die Mühe gemacht, es ihnen überhaupt zu erzählen. Sie wussten meist immer alles vor ihr.
 

Auch Elfwine und Legolas kehrten wieder an den Tisch zurück. Sie waren tief in ein Gespräch verwickelt. Als sie sich gesetzt hatten, glitt Legolas Blick zu den Brüdern, dann zu ihrer Schwester. Elfwine ließ seinen Blick ebenfalls auf Idril ruhen und lächelte verliebt. Innerlich rollte sie mit den Augen. Elfwine hatte also mit ihr, seiner Verlobten geprahlt oder zumindest hatten sie über sie gesprochen, was sie nicht minder aufregte.

Sie seufzte innerlich und lächelte zurück. Was wäre ihr auch anderes übrig geblieben? Schließlich rettete Pippin sie aus der Situation, sich weiter ihren Blicken auszusetzen zu müssen, indem er sie zum tanzen aufforderte. Zu gerne folgte sie dem kleinen Hobbit und wurde durch seinen Humor und dem der anderen, wieder von einem glücklichen Strom mitgerissen.

Der Rest des Abends wurde wunderschön für Idril. Wieder konnte sie den Liedern und alten Geschichten der Gefährten lauschen, bis sie müde und zufrieden in den Schlaf sank.
 

Der leichte erdige Geruch von feuchtem Moos stieg ihr in die Nase und sie spürte, wie die Sonne in sanften Strahlen auf ihre Haut fiel. Langsam öffnete sie die Augen und fand sich an einem kleinen Weiler wieder. Leichte Nebelschwaden hingen über dem tiefblauen Wasser und Vögel zwitscherten begeistert in den Baumkronen. Wie war sie hier hin gekommen?

Sie richtete sich auf und blickte sich verträumt um. Ein kalter Schauer überkam sie, als sie einen Luftzug spürte. Sie wandte sich um, aber da war nichts. Sie stand auf und wandte sich noch einmal um sich selbst. Diese Situation, sie kam ihr so bekannt vor. Und plötzlich fiel es ihr wieder ein. Der Traum von letzter Nacht schien sich zu wiederholen. Nur an einem anderen Ort. Wieder entdeckte sie zwischen den Farnen und Sträuchern versteckt einen kleinen Weg und folgte ihm, bis sie eine Elbenstadt gelangte. Diese war jedoch völlig anders erbaut als die Stadt aus ihrem letzten Traum. Sie wirkte fast wie Lorien, jedoch war sie nicht aus elfenbeinfarbenen Stein und Holz gebaut, sondern aus glänzend schwarzen Bäumen und königlichem weißen Marmor, der von kleinen schwarzen und goldenen Adern durchzogen war.
 

Wieder beobachtete sie die Elben dabei, wie sie arbeiteten und lebten. Auch konnte sie wieder niemanden ansprechen oder die Elben gingen durch sie hindurch, als gäbe es sie nicht. Sie seufzte leise und setzte ihren Weg durch diese wundersame Stadt fort. Sie entdeckte einen Thronsaal und lief neugierig durch ihn hindurch. Es musste hier doch jemanden geben, den sie kannte. Im letzten Traum hatte sie auch ihren Großvater angetroffen, auch wenn sie damals nicht gewusst hatte, dass er es gewesen war. Als sie den Raum verlassen wollte, betraten zwei hoch gewachsene, blonde Elben den Raum.

Das Gesicht des Mannes war hager und doch voll von Schönheit. Es spiegelte Härte, aber auch Güte wieder. Seine stechend blauen Augen schienen aus Eis zu bestehen. Seine Kleidung war ein schlichter weißer Gehrock, der mit schwarzen und goldenen Fäden bestickt war sowie eine schwarze Hose. Die Frau hingegen hatte ein herzförmiges Gesicht, mit vollen roten Lippen und einer kleinen Stupsnase. Ihr Blick sprach von Liebe und Weisheit. Sofort fühlte sich Idril zu ihr hingezogen. Ihr Kleid war in einen schwarzen Grundstoff, mit weißen und goldenen Stickereien gehalten.

Es schien, als würden sich die beiden Personen in jeder Art und Weise perfekt miteinander zu ergänzen. Die Elben gingen auf den Thron zu und ließen sich dort nieder. Sie waren also die Herrscher dieser Stadt. Verträumt betrachtete sie die Beiden eine Weile, bis sie bemerkte, dass sie beobachtet wurde. Dieses Gefühl, das sie überkam, war ihr aus ihrem letzten Traum so bekannt, dass sie sofort reagierte und sich gleich auf die Jagd nach ihrem Beobachter machte, nachdem sie ausgemacht hatte, wo er sich befand.

Er war es. Legolas. Sie hatte ihn erkannt, bevor er die Flucht ergreifen konnte. Und nun verfolgte sie ihn wieder. Unachtsam rannte sie durch die Elben hindurch und holte ihn wieder ein. Selbst wenn sie nur eine Halbelbin war, hatte sie die Schnelligkeit der Elben geerbt. Sie streckte den Arm nach ihm aus und ergriff ihn bei der Schulter. Sie rechnete damit, dass sie wie bei den anderen durch ihn hindurch griff. Doch er war … fest.
 

Ruckartig drehte er sich um und blickte mit weit aufgerissenen Augen in ihr verwirrtes Gesicht. Sie konnte ihn berühren, wie ging das? „Wie…?“, begann sie und stolperte rückwärts. Bevor sie unsanft auf dem Boden landete, hatte Legolas ihren Arm gegriffen und zog sie wieder auf die Beine. „Vergiss es einfach…“, sagte er und schnellte nach vorn. Kurz vor ihrem Gesicht hielt er inne und lächelte amüsiert. „du überraschst mich kleine Halbelbin, ich hätte nicht gedacht, dass du so aufmerksam bist.“, sagte er anerkennend. Sanft legten sich seine Lippen auf ihre und eh Idril alles um sich herum begriff, verschwamm die Welt um sie herum erneut. Sie wachte wieder auf.
 

Die braunhaarige Elbin schrak aus ihrem Traum auf und sah sich in ihrem Zimmer um. Sie war allein. Ihr Atem ging schnell und ihr war warm, sie fühlte sich wirklich so, als ob sie gerannt wäre. Schnell schwang sie die Beine aus dem Bett und blickte hinaus in die Nacht. Ihre Gedanken fuhren Achterbahn. Was erlaubte sich dieser Elb? Hatte er es eigentlich wirklich getan? Oder war es doch nur ein Traum gewesen? Sie ließ sich auf ihre Bettkante sinken und legte ihre Finger sanft auf ihre Lippen. Sie atmete tief durch und schloss dann die Augen. Besser war es wohl, wenn sie sich wieder hinlegte und weiter schlief. Morgen würde sie schon in Erfahrung bringen, was es mit ihrem Traum auf sich hatte. Noch immer lag ihr der feuchte Erdgeruch in der Nase. Einbildung konnte das doch nicht sein. Schließlich hatte sie schon von ihrem Großvater geträumt, bevor sie ihn kannte. War dies eine Gabe der Elben? Aber warum hatte sie dann nicht schon früher von ihnen geträumt? Sie musste es heraus finden. Legolas war ihr eine Antwort schuldig, das stand für sie fest.

Sie ließ sich wieder in ihre Kissen sinken und seufzte leise, als sie sich auf die Seite drehte und die Augen wieder schloss. Langsam glitt sie wieder in einen traumlosen Schlaf. Als sie zufrieden schlummerte, öffnete sich ihre Tür einen Spalt und eine Gestalt schlüpfte hinein, blieb einige Zeit an ihrem Bett stehen und schlich sich dann leise wieder hinaus.
 

Der nächste Morgen kam für Idril schnell und unerwartet. Sie glaubte nur einige Minuten geschlafen zu haben, aber als sie die gleißende Sonne hoch oben im Zenit stehen sah, wusste sie, dass es doch länger gewesen war, als sie erwartet hatte. Eine Weile lang beobachtete sie die vereinzelten Schäfchenwolken, die sich am Himmel befanden und streckte sich schließlich. Wieder erinnerte sie sich an den Traum, den sie in dieser Nacht gehabt hatte und legte grübelnd die Stirn in Falten. Sollte sie Legolas wirklich darauf ansprechen, was wenn sie sich irrte und sich damit zum Narren machte?

Idril schwang die Beine aus dem Bett und blieb in ihrer Bewegung stehen, als sie feststellte, dass ihr Stuhl anders stand. Am Abend zuvor hatte sie ihn zu ihrem Spiegel gedreht, damit sie sich ihre geflochtenen Zöpfe sorgfältig ausbürsten konnte. Und nun? Nun stand er zu ihrem Bett. Als ob jemand darauf gesessen und sie beobachtet hatte. Und noch etwas fiel ihr auf. Ein kleines Päckchen auf ihrem Spiegelschrank. Es war nicht größer als ihre Hand, aber das verzierte Papier verriet, dass es von den Elben kam. Schnell war sie bei ihm und öffnete es. Darin befand sich eine kleine Brosche. Sie besaß die Form sowie Farbe und Musterung eines kleinen Efeublatts, umrandet von einer kleinen goldenen Linie. Neugierig drehte Idril das kleine Wunderwerk hin und her. Als sie erneut in die kleine Kiste blickte, erkannte sie im Deckel die Initialen ihres Großvaters und lächelte, sicher war er die Nacht bei ihr gewesen und hatte sie beobachtet. Sie sollte sich bei ihm bedanken, wenn sie ihn sah. Sie heftete die Brosche sorgsam an ihren Umhang und betrachtete sie noch eine Weile gedankenverloren.

Nach einer Weile schlüpfte sie in ihre Sachen und rannte nach unten, um sich etwas Brot aus der Küche zu holen. Während sie nach unten gelaufen war, hatte sie sich die Haare zu einem leichten Knoten gebunden. Unterwegs stieß sie mit Elfwine zusammen. „Guten Morgen. Du hast es aber eilig!“, stellte dieser fest und lächelte sie glücklich an. Sie lächelte ihm entgegen, auch wenn sie noch immer sauer auf ihn war.

„Guten Morgen. Ja ich wollte mir etwas aus der Küche holen und dann ….“. Ja was dann? Normaler Weise wäre sie jetzt ausgeritten. Sie hätte die frische Luft und den kühlen Wind genießen können, die ihr bei einem schönen Ausritt ins Gesicht geschlagen wären. Sie hatte ihre Hände in die Mähne ihres treuen Rosses graben können, während sie die Länder durchstreiften. Sie blickte traurig zu Boden und Elfwine bemerkte, dass sie noch immer um ihr Pferd trauerte.

„Sei nicht mehr traurig Idril“, sagte er und schloss sie sanft in die Arme. „Bis du ein neues Pferd hast, kannst du die Rösser aus unseren Ställen reiten.“. Sie blickte an ihm herauf und wischte sich eine Träne von der Wange. „Das ist wirklich sehr nett von dir, aber ich glaube nicht, dass es so schön werden würde wie mit Sheranyn“, sagte sie leise und unterdrückte die Tränen die sich ihren Weg über ihr Gesicht bahnen wollten. Sie biss sich auf die Unterlippe und lächelte dann wieder. „Trotzdem danke. Wenn ich doch ‚Lust habe, kann ich dir ja bescheid sagen.“. Sie wandte sich zum gehen, als er sie plötzlich am Oberarm packte und sie zu sich zurück zog.

„Was ist los mit dir Idril? Wir waren immer wie Bruder und Schwester und nun beachtest du mich so gut wie gar nicht mehr und strafst mich, indem du so kalt zu mir bist! Was habe ich dir angetan, dass du mich so behandelst?“, fragte er und seine Augen verrieten, dass er es wirklich nicht wusste.

Sie atmete tief durch und blickte ihm dann fest in die Augen. „Richtig. Wir waren immer wie Geschwister gewesen. Du warst immer mein bester Freund. Und doch verrätst du die Freundschaft indem du einfach meinen Vater um meine Hand bittest. Meinst du nicht auch …“, sie hielt inne, als jemand den Flur entlang kam. Elfwine wusste genau wie sie, dass niemand etwas von ihrem Gespräch mitbekommen sollte. Es würde nur böses Blut unter den Bewohnern des Schlosses geben. So hatten sie es schon immer gehalten, wenn sie wichtige Dinge zu besprechen hatten.
 

Legolas kam den Flur entlang geschlendert und blieb bei den Beiden stehen. „Elfwine mein Freund. Ich suche dich und deine holde Maid schon eine Weile. Aragon und Faramir wollen ausreiten und lassen nachfragen, ob ihr ihnen Gesellschaft leisten wollt.“, sagte er grinsend und blickte von ihm zu ihr. Elfwine war sofort Feuer und Flamme. „Natürlich komme ich mit. Aber…“, er erinnerte sich an das Gespräch, dass sie noch zu Ende führen mussten und daran, dass Idril ohne Sheranyn nicht ausreiten wollte. „Schon in Ordnung, ich bleibe hier und werde mich meinen Büchern widmen.“, sagte die junge Halbelbin und lächelte ihm entgegen. Sie hatte sowieso keine Lust weiter mit ihm über das Problem zu reden und war ganz froh, dass sie aus der Situation befreit wurde.

Legolas räusperte sich. „Dein Vater dachte schon, dass du das sagen würdest. Für dich ist es eher ein Befehl als eine Frage.“, stellte er für Idril fest und zuckte mit den Schultern. Resigniert ließ sie die Schultern hängen und verabschiedete sich von den Beiden um sich umzuziehen.
 

Als sie ihr Zimmer betrat, schrak sie auf. Legolas saß auf ihrem Stuhl und grinste ihr frech entgegen. „Wie…? Was machst du hier?“, fragte sie verwirrt und seufzte dann geschlagen. Sicherlich war das ein Trick der Elben. Sie waren bekannt für ihre Schnelligkeit. Sie stemmte die Hände in die Hüfte. Jetzt hatte sie ihn ja da, wo sie ihn haben wollte. Allein. Unter vier Augen. Jetzt konnte sie ihn das fragen, was ihr vorhin schon auf der Zunge gebrannt hatte.

Er erhob sich und verbeugte sich leicht vor ihr. „Ich bin hier um mich zu entschuldigen“, sagte er und blickte reumütig zu Boden. Das kam für sie so überraschend, dass sie für einen kurzen Moment so verwirrt war, dass sie nichts sagen konnte. „Es war nicht richtig von mir, deine Träume zu lenken, doch ich dachte, es würde dich interessieren, wo die Elben über dem großen Meer gewohnt haben. Du hast so traurig und verzweifelt gewirkt gestern Abend, dass ich dachte du würdest dich freuen, noch mehr über uns zu erfahren. Schließlich warst du bei deinem ersten Besuch in der großen Elbenstadt sehr glücklich gewesen.

Du hättest mich gar nicht sehen dürfen, doch als ich dir gestern meine Heimat, hier in Mittelerde zeigte, war ich genauso unvorsichtig wie beim ersten Mal. Ich weiß selbst nicht warum. Du hast mich erkannt. Da es hauptsächlich dein Traum war, konntest du mich auch einholen. Ich entschuldige mich hiermit bei dir und verspreche dir, dich demnächst zu fragen, wenn ich dir wieder etwas zeigen möchte. Ich hatte kein Recht mich in deine Träume einzuschleichen. Ich werde es wieder gut machen, versprochen.“.

Idril hatte ungläubig seinen Worten gelauscht. Er hatte ihre Träume gelenkt. Sicherlich war das nicht nett gewesen, aber ohne dies, hätte sie nie die Eindrücke gehabt, die sie geträumt hatte. „Nein. Ich muss mich bei dir bedanken, denn ohne dich hätte ich all dies nicht gesehen. Auch wenn ich anfangs sehr sauer war, bin ich dir jetzt dankbar. Aber trotzdem, was fällt dir ein mich…“, empörte sie sich schließlich und kam nicht weiter, da sie nicht wusste, ob sie es ansprechen sollte. „..dich zu küssen?“, führte er schließlich fort und schmunzelte wieder amüsiert. „Mir war danach“, antwortete er frech und ging auf die Tür zu. „Du solltest dich umziehen. Die anderen warten schon. Ich warte vor der Tür. Beeil dich.“.

Mit diesen Worten war er aus dem Raum verschwunden und zurück blieb eine sichtlich verwirrte und empörte Idril. Sie schlüpfte in ihre Reitsachen und ging dann mit Legolas hinunter in die Ställe. Wieder biss sie sich auf die Lippen um stark zu bleiben, der Schmerz über Sheranyns Verlust holte sie wieder ein.
 

Aragon beobachtete seine Tochter, die von Legolas begleitet aus dem Schloss kam. Er sah ihr an, dass sie mit dem verordneten Ausritt nicht ganz einverstanden war.

„Guten Morgen meine Tochter, ich hoffe du hast gut geschlafen und bist fit für einen Ausritt!“, sagte er lächelnd und blickte sich in der Runde um. Neben der Eskorte und einigen Elben, die die Reiter begleiten sollten, waren ihre Brüder, die ehemaligen Gefährten, Elrond, Faramir und Elfwine dabei. „Guten Morgen. An sich ja, aber bitte welches Pferd soll ich nehmen?“, fragte sie leicht angesäuert. „Deines!“, sagte Legolas, der aus den Stallungen kam und drückte ihr ein paar Zügel in die Hand.

„Aber…“, begann sie und starrte auf den Rappen, der ihr mit schlauen Augen entgegen blickte. „Ein Geschenk deiner Großmutter. Sie hat schon vor unserer Abreise gesehen, was passieren wird und bat uns, dieses edle Ross mit über das große Meer zu nehmen. Sie glaubte, es würde dir über die Trauer hinweg helfen.“, antwortete Elrond. Erst jetzt fiel ihr auf, dass das Zaumzeug und auch der Sattel von liebevollen Händen gearbeitet worden waren. Das schwarze Leder war von leichten goldenen Fäden durchzogen und die Satteltaschen waren mit einer goldenen Schrift versehen. Es war definitiv dir Arbeit der Elben.

Leise las sie die Zeilen.
 

„Geboren für dich,

um dich zu tragen,

um dir zur Seite zu stehen,

mit dir alles zu wagen.

Leben nur für dich

und mit dir,

Fenrir.“.
 

Sie blickte Elrond lächelnd an. „Vielen Dank“, sagte sie und streichelte dem Rappen sanft am Hals. „Fenrir, ein schöner Name, meinst du nicht auch?“, fragte sie ihren Vater und blickte zu ihm auf. Dieser nickte und bat sie schließlich, endlich aufzusitzen



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