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Im Mondlicht

Final Stage
von

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Wahre Liebe und alte Kirchen

Yoa, hallo und einen schönen zweiten Advent wünsche ich euch.
 

Lili Gambert ist 22 Jahre alt und das, was man heutzutage als kleines Bauernmädchen bezeichnen würde. Durchschnittlich oder auch, wie ihr Vater immer gerne zu sagen pflegte, normal. Doch ist sie nicht in jeder Hinsicht normal. Sie hatte eine Affäre, eine von der Sorte, wo die Mutter in Ohnmacht kippen und der Vater ihr ein Jahrhundert lang Stubenarrest auf brummen würde. Denn sie war seit einem halben Jahr mit einer Frau zusammen. Das allerbeste aber war, das diese Frau eine Art Nonne war. Sakrileg, Plasphemie, auf jeden Fall etwas, und jetzt kommen die absoluten Lieblingswörter ihres Vaters, das falsch war in den Augen Gottes. Doch es war nicht falsch in ihren Augen, denn schließlich war sie alt genug um selbst zu entscheiden, mit wem sie ihr Leben verbringen wollte. Auch wenn sie noch immer bei ihren Eltern wohnte. Ihre Stirn legte sich in Falten, ja das war das größte Manko in ihrem Leben. 22 und wohnte noch immer bei ihren Eltern, die sie bisher in jeglicher Art von Beziehung mit einem Jungen fern hielt. So war es nicht verwunderlich, das sie noch Jungfrau war und wenn es nach ihrem Vater ging, würde sie das den Rest ihres Lebens sein. Nun, das hoffte er zumindest. Die Wahrheit war, das sie schon seit ein paar Wochen keine mehr war, denn ihre Geliebte hatte dafür gesorgt das Lili in die Welt von guten, ja sogar ausgezeichnetem Sex gezogen wurde. Und auch heute, an diesem schönen Sonntag morgen, war sie wieder auf dem Weg zu ihr. Besser gesagt, sie war auf dem Weg zur Kirche, wo ihre Geliebte dem ansässigen Dorfpfarrer wie jeden Sonntag bei der Messe half. Und danach, ja danach würde sie mit ihr in einem der leeren Kammern der Kirche wieder mit ihr schlafen. So wie sie es in letzten Wochen an jedem Sonntag taten. Allein der Gedanke daran ließ ihr die Röte ins Gesicht steigen. Lili betrat die große Kirche aus dem Mittelalter mit der Vorfreude, das nur ein Kind vor dem Weihnachtsabend haben konnte. Das erste was ihr auffiel war, das ein paar neue Gesichter anwesend waren. In der hintersten Reihe saß eine Gruppe Frauen, die angeregt miteinander tuscheln. Eine war groß gewachsen, blond und, soweit Lili das sah, wunderschön. Die andere war kleiner, sah fast aus, als wäre sie um die 15 Jahre alt. Die dritte im Bunde war eine verhüllte Frau. Unter des Satin blauen Kapuze konnte sie ein paar rote Locken erkennen. „Miss Gambert?“, völlig erschrocken fuhr Lili aus ihrer Starre. Der Pfarrer war hinter sie getreten und lächelte sie warm an. „Oh, Entschuldigung, Sir, ich war in meinem Gedanken schon bei ihrer Predigt.“ Der alte Mann lachte ein, für ihn typisches, nassales Lachen. „Sie schmeicheln mir, aber ich bin sicher zu wissen, wo sie in Wirklichkeit mit ihren Gedanken waren.“ Mit diesen Worten nickte er fast beiläufig in ihre Richtung. Und schon war die Gruppe Frauen aus Lili´s Gedanken verschwunden, den in diesem Moment betrat sie den Raum. Ihr wunderschönes, schwarzes Haar um das sie Lili immer beneidete gerade unter der Kapuze ihres Gebetskleides stopfend, was ihr wahrscheinlich nicht sonderlich gut gelingt, denn man hörte sie leise fluchen. Lili musste kichern, „Miriam“ dachte sie „solche Wörter, im Haus Gottes.“ Auch dem Pfarrer schien das zu belustigen. „Wenn sie nur einmal pünktlich kommen würde, würde sie nicht ständig so in Eile sein. Nun, meine Liebe, ich werde dann mal langsam Anfangen. Suchen sie sich ein schönen Platz, von wo sie meine „Predigt“ gut im Auge haben.“ Sie wusste genau, das er ihr sangen wollte, lass bloß dein Herzblatt nicht aus den Augen. In diesem Moment trat Miriam zu ihnen. „Entschuldigen sie die Verspätung, Herr Pfarrer, oh und hallo, Lili, wie geht es dir heute?“ „Gut, mir geht es gut.“ Leicht verlegen lenkte sie die Augen auf etwas über Miriam. Diese musste bei diesem Anblick leise kichern. „So Miriam wollen wir anfangen?“Sie nickte und beide gingen auf ihre Plätze an den Kanzel. Lili war so auf Miriam fixiert, das sie nicht merkte, wie der Pfarrer einen unauffälligen Blick auf die Gruppe der drei Frauen warf.
 

„Das ist er also?“ „Ja, Pfarrer Steve Logingten.“ „Was für ein komischer Name.“ Wir saßen in der hintersten Reihe der Kirche, in dem dieser alte Freund von Sabine, ich weiß, das es Sarkasmus war, seinen „Ruhestand“ damit verbrachte, nach aussichtsreichen Frauen und Männern Ausschau zu halten. Ich frage mich allerdings immer noch, wo man in dieser durch und durch Gottesfürchtigen Stadt ein homosexuelles Paar finden wollte. Als ich dann allerdings sah, das sich einer der Gäste, ein unscheinbares junges Ding, angeregt mit einem seiner Messdienerinnen unterhielt, war es mir klar. Er hatte hier auch eine Art Laura, die sich um solche Dinge kümmerte. Denn das Mädchen war, soweit man das unter ihrer Kutte beurteilen konnte, wunderschön. „Und wann schlagen wir zu?“ Isi saß hibbelig neben mir und versuchte den Drang zu unterdrücken, mit ihren Messern zu spielen, die sie unter ihrer Jacke versteckt hielt. „Nach der Predigt, aber wir müssen uns beeilen, denn es scheint, als wüsste er, wer wir sind.“ Ich nickte nur leicht, das hatte ich auch schon bemerkt, denn er beobachtete uns immer wieder unauffällig und auch während seiner Predigt schweiften seine Blicke öfter als nötig zu uns. „Und nun meine lieben Kinder, geht mit Gott, und noch einen schönen Sonntag. Vergesst bitte nicht, beim raus gehen, denn Kollektenkorb gut zu füllen, damit unsere Kirche nächste Woche das Erntedankfest für das Waisenhaus ausrichten kann.“ Das war, alles in allem ein schöner Gottesdienst gewesen. Seine Predigt handelte von Gleichberechtigung, in dem er auch auffällig, aber auch gleichzeitig unauffällig das Wort Homosexualität fallen ließ. Wir blieben noch einen Moment sitzen und beobachteten, wie er jeden seiner sogenannten Gäste persönlich verabschiedete und jedem noch einmal dankte, der etwas Kleingeld in den kleinen Weidekorb legte, der neben der Tür stand. Als dann alle gegangen waren, stand Sabine auf. „Ich rede mit ihm und ihr seht euch unauffällig um,okay?“ „Ja, machen wir.“ Daraufhin verließen wir die Haupthalle und gingen durch viele kleine Gänge. „Man, so eine große Kirche in so einem kleinen Hinterwäldler Kaff, mir gefällt es hier nicht.“ „Mir auch nicht, aber laut Sabine hat der Mann Infos für uns.“ Isi wollte gerade den Mund aufmachen, als ich ihr den Finger auf den Mund legte. „Scht, hörst du das?“ Von irgend woher kamen Stimmen. „Da, die Tür ist nur angelehnt.“ Wir schlichen uns Näher und spähten durch den Türspalt. Da war wieder dieses Mädchen von vorhin. Sie schien sich zu mit jemandem zu unterhalten. „Mit dir durch brennen. Ich weiß nicht Miriam. Das sollten wir uns genau überlegen. Meine Eltern sind zwar streng, aber dennoch liebe ich sie. Ich kann sie doch nicht einfach so zurücklassen.“ „Und was ist mit mir,Lili? Ich liebe dich zu sehr um das weiter so zu treiben wie bis jetzt, wir sehen uns nur am Sonntag ganz kurz, und können uns nur unterhalten, wenn deine Eltern nicht dabei sind. Und das sind sie fast jedes mal.Du musst einfach zu mir in die Stadt ziehen“ „Ich weiß nicht,“ die deren Name Lili war, schien mit sich zu ringen und eine Antwort zu suchen. Jetzt trat auch die andere in unseren Blickwinkel. Und ich hörte Isi neben mir leise und anerkennend pfeifen. Sie hatte recht, denn diese Miriam war wirklich wunderschön, das sah man ohne Kutte jetzt ganz deutlich. Sie nahm die kleine zärtlich in den Arm und küsste sie. Lili schien gerade der Atem weg zu bleiben, denn ich sah wie ihre Beine zitterten. „Ich fahre nächste Woche in die Stadt zurück, um dort mein Studium fort zu setzen, und du wirst mich begleiten, ganz egal, was deine Eltern dazu sagen, bitte tue es für mich.“ Die kleine blickte mit ihren verweinten Augen zu dieser Miriam nach oben und nickte leicht. Auf diese Antwort hatte sie gewartet und zog sie noch näher an sich. Ich zog die Tür leicht zu mir. „Komm wir stören hier nur. Das da ist keine Laura wie ich vermutete, das ist ehrliche und aufrichtige Liebe.“ Isi nickte nur und zusammen verließen wir die dunklen Gemäuer der Kirche in den Kräutergarten. Dort saß Sabine auf einer Bank und es schien so als hätte sie gute Nachrichten. Denn auf ihren Lippen war ein unglaublich breites Grinsen zu sehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Artesia
2011-02-16T11:34:42+00:00 16.02.2011 12:34
Hi,

ich habe in den letzten Tagen die Mondlicht-Reihe gelesen und muss sagen, dass es mir bis hierher richtig gut gefallen hat.

Du bringst immer wieder tolle neue Ideen ein und dadurch, dass du die Hauptpersonen wechselst und verschiedene Blickwinkel darstellst ist es immer wieder anders, aber man fühlt sich gleich "heimisch" in der Geschichte.

Leider hast du ziemlich viele Rechtschreibfehler und Vertipper drin, was das Lesen manchmal etwas anstrengend macht. Auch ein paar mehr Absätze könnten nicht schaden.

Deine Idee mit dem Geheimbund und die Erklärung von Sabine, wie er zustande kam, fand ich großartig … und das hat alles mit einem harmlosen Urlaub angefangen.

Besonders lustig fand ich, dass ich zufällig letzte Woche genau dort gewesen bin - in Bozen und am Gardasee.

Ich würde mich freuen, wenn du das "Grande Finale" noch schreibst. Nun bin ich ja beim aktuellen Kapitel angekommen und werde wohl warten müssen.

LG


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