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Oh Tannenbaum

Bakura x Joey [& Freddie]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, und hier wäre auch gleich der erste Teil meiner diesjährigen Weihnachts-FF. Ich hoffe, ihr habt beim Lesen genauso viel Spaß wie ich beim Schreiben und Abtippen.
*immer noch kicher*

Zimtsterne für alle!
^.~

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Frohe


 

1. Advent
 

"Meine Fresse, der ganze Kitsch ist ja nicht zu ertragen!" Angewidert verzog Bakura das Gesicht und spuckte mitten auf den Gehweg. Den empörten Blick einer älteren Dame, der ihn sonst unter Garantie amüsiert hätte, nahm er gar nicht wahr, denn er war viel zu abgelenkt von all dem Lametta, den Tannenbäumen, den glänzenden Kugeln und der gefühlten Milliarde kleiner Lichter, die überall blinkten und die ganze Innenstadt von Domino City zum Leuchten brachten.
 

An allen Ecken glitzerte und funkelte es zum Gotterbarmen und der Weißhaarige verfluchte sich selbst dafür, dass er keine Sonnenbrille mitgenommen hatte. Das ganze Geflimmer war einfach eine Zumutung und obendrein noch Körperverletzung, jawohl! Und das Wissen, dass sein jüngerer Bruder, zu dem er gerade unterwegs war, dieses ganze Weihnachtsbrimborium auch noch voller Wonne mitmachte, tat ein Übriges, um Bakuras Laune noch weiter zu verschlechtern. Er hatte sein Möglichstes versucht, aber Ryou war einfach nicht von seinem Weihnachtstrip abzubringen. Dabei waren sie noch nicht einmal Christen, verdammt!
 

Aber egal, welche Argumente er auch gegen all den Kitsch, das Glitzern und das Blinken vorbrachte, Ryou ignorierte sie alle. Er bestand sogar darauf, einen Adventskranz aufzustellen und jeden Sonntag eine weitere Kerze daran anzuzünden. Sogar einen Adventskalender hatte er gekauft und Bakura hatte nur mit wüsten Verwünschungen verhindern können, dass sein Bruder ihm auch einen aufs Auge drückte. Er hatte allerdings nichts dagegen tun können, dass Ryou ihm praktisch befohlen hatte, dann heute wenigstens zum Adventstee bei ihm anzutreten.
 

So sanft und lammfromm der Junge sonst auch war, wenn er etwas wirklich wollte, dann bekam er es auch. Gerade seinem älteren Bruder gegenüber, dachte Bakura knurrend, zog er skrupellos alle Register und schreckte auch vor der Tränennummer nicht zurück. So sehr er sich selbst auch dafür hasste, dass er dabei nicht hart bleiben konnte, noch mehr hasste Bakura es, Tränen in den großen, sanften Rehaugen seines kleinen Bruders zu sehen. Jedes Mal, wenn Ryou weinte, tat er einfach alles, um den Jüngeren wieder glücklich zu machen. Genau wie heute.
 

Dabei, grollte Bakura innerlich, wusste er verdammt genau, dass Ryous Tränen nicht echt gewesen waren. Ihm war hundertprozentig bewusst, dass sein kleiner Bruder ihn heimtückisch manipuliert hatte, aber er kam einfach nicht dagegen an. Ryou hatte ihn voll und ganz in der Hand und nutzte das auch noch schamlos aus, aber Bakura konnte ihm einfach nicht wirklich böse sein. Dafür liebte er seinen kleinen Bruder viel zu sehr, auch wenn er sich das nur äußerst selten anmerken ließ. Aber solange der Kleine wusste, dass er alles für ihn tun würde, war alles in Ordnung. Oder, dachte Bakura grimmig, es wäre in Ordnung, wenn Ryou ihm nicht so übel mitgespielt hätte. Adventstee? Pah! Wer brauchte denn schon so was?
 

"Das wirst Du aber noch ein Weilchen ertragen müssen. Bis Weihnachten sind's schließlich noch fast fünf Wochen." Joey, der seinen Freund zu dessen jüngerem Bruder begleitete – auf seinen Wunsch hin, wohlgemerkt –, bedachte Bakura mit einem kurzen Seitenblick und ließ seine Augen dann wieder über die einem einzigen Lichtermeer gleichende Innenstand gleiten. Eigentlich hatte er ja nichts gegen Weihnachtsdekoration, aber dieses Jahr ertrank Domino wirklich geradezu darin.
 

Selbst ihm taten mittlerweile schon die Augen weh und das wollte wirklich etwas heißen. Wenn sogar er das Ganze schon übertrieben fand, dann konnte er sich lebhaft vorstellen, wie sehr es Bakura zuwider war. Der Weißhaarige hatte eine deutlich niedrigere Toleranzgrenze für Kitsch und es war wirklich nicht zu übersehen, wie sehr er das alles hier hasste. Seine ganze Haltung drückte pure Abscheu aus und Joey war erleichtert, als sie die blendende Helligkeit der Innenstadt endlich hinter sich lassen konnten.
 

"Bin ich froh, wenn der Scheiß endlich wieder runterkommt!" Um ein Haar hätte Bakura aufgeatmet, als das Mietshaus, in dem Ryou mit seiner Freundin – Joeys jüngerer Schwester Serenity – wohnte, in Sicht kam. Endlich raus aus dem Weihnachtskitsch! Das Wissen, dass ihm auf dem Rückweg noch einmal der gleiche Horrortrip bevorstand, versuchte der Weißhaarige nach Kräften zu verdrängen. Wenn er jetzt zu lange darüber nachdachte, dann würde ein Unglück geschehen, so viel stand fest.
 

Aus diesem Grund zog er den Ersatzschlüssel, den Ryou ihm für Notfälle gegeben hatte, aus der Manteltasche, schloss die Haustür auf und hielt sie für Joey offen – eine Geste, die dieser mit einem verwunderten Blick quittierte. Er sagte jedoch nichts dazu, denn er kannte Bakura inzwischen gut genug um zu wissen, dass jedes falsche Wort im Augenblick zu einem handfesten Streit führen würde. Es war beileibe nicht so, dass er das Streiten mit dem Weißhaarigen nicht genoss, aber der Hausflur vor der Wohnung seiner kleinen Schwester war wohl kaum der geeignete Ort für das, was bei ihnen üblicherweise auf einen Streit folgte.
 

Unwillkürlich begann Joey zu grinsen. Vor gut anderthalb Jahren, als Bakura und er sich über ihre jeweiligen jüngeren Geschwister kennen gelernt hatten, waren sie binnen weniger als fünf Minuten aufs Heftigste aneinandergerasselt. Er hatte damals, ganz großer Bruder, dem neuen Freund seiner Schwester auf den Zahn fühlen wollen. Das hatte Bakura natürlich ganz und gar nicht gepasst. Ein Wort hatte das andere gegeben und sie waren immer lauter und hitziger geworden. Sie hatten erst aufgehört zu streiten, als Ryou und Serenity ihnen gemeinschaftlich einen Eimer kalten Wassers über die Köpfe gekippt hatten. Glücklicherweise war es Sommer gewesen und sehr heiß, so dass diese Abkühlung keinerlei Folgen in Form einer Erkältung gehabt hatte.
 

Damals, sinnierte Joey, hätte sich noch keiner von ihnen träumen lassen, was sich aus diesem Streit entwickeln würde. Er selbst war felsenfest davon überzeugt gewesen, dass Bakura, den er für einen durchgeknallten Psychopathen gehalten hatte, ihn hasste. Umgekehrt hatte Bakura in ihm einen gemeingefährlichen Temperamentsbolzen gesehen, der seinem kleinen Bruder schaden wollte. Es hatte Wochen gedauert, bis sie begriffen hatten, dass sie sich im Bezug auf ihren sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt ihren jüngeren Geschwistern gegenüber wesentlich ähnlicher waren, als ihnen zum damaligen Zeitpunkt lieb gewesen war.
 

Dennoch, auch wenn sie die Motivation des jeweils Anderen durchaus hatten nachvollziehen können, hatte das nicht das Geringste an ihrer Streitlust geändert. Immer und immer wieder waren sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit aufeinander losgegangen – so lange, bis die Stimmung irgendwann einmal gekippt war und sie sich förmlich die Klamotten vom Leib gerissen hatten, anstatt sich wie üblich gegenseitig an die Gurgel zu gehen.
 

Hinterher hätte keiner von ihnen mehr sagen können, wessen Idee das Ganze gewesen war, aber in einem waren sie sich einig gewesen: Ewas, das so verdammt heiß war, war es wert, wiederholt zu werden – am besten immer und immer wieder. Genau das hatten sie auch getan und im Verlauf der Monate war aus einer reinen Fickgeschichte nach und nach tatsächlich etwas Ernstes geworden. Diese Entwicklung hatte ihren gesamten Freundeskreis regelrecht geschockt, aber inzwischen hatten sich alle daran gewöhnt, dass Bakura und er eine nicht ganz alltägliche Beziehung führten.
 

Ein rauer, gieriger Kuss unterbrach Joeys Erinnerungen und ließ ihn überrascht aufkeuchen. "Behalt den schmutzigen Gedanken im Hinterkopf, bis wir wieder zu Hause sind", spielte Bakura auf das Grinsen an, das die Lippen des Blondschopfs gerade noch geziert hatte. Dann drängte er sich an diesem vorbei, schloss die Tür zur Wohnung seines jüngeren Bruders auf und wappnete sich innerlich für das Grauen, das ihn dort unzweifelhaft erwartete.
 

Und er wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil, seine Erwartungen – oder doch eher seine Befürchtungen? – wurden sogar noch übertroffen. Schon im Flur stand ein Tannengesteck inklusive Kerze, kleinen Dekorsternen und silberfarbenem Lametta. Ach Du Scheiße!, schoss es Bakura durch den Kopf, aber er biss die Zähne zusammen und zwang sich, dennoch weiterzugehen und sich auch noch dem Rest des nach Weihnachtspunsch, Lebkuchen und Plätzchen duftenden Alptraums zu stellen.
 

Das schmalzig-kitschige Weihnachtslied, das ihnen entgegenschallte – "Ihr Kinderlein kommet", wenn er sich nicht ganz stark irrte –, ließ ihn würgen, aber Bakura schluckte seine Abscheu hinunter und ging bis ins Wohnzimmer durch, von wo er Stimmen und fröhliches Gelächter hörte. Es gelang ihm allerdings nicht, auch nur die Andeutung eines Lächelns zu zeigen. Stattdessen hatte er Mühe, seine Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten, als er die Versammlung im Wohnzimmer sah.
 

Hatte Ryou nicht was von "Adventstee im kleinen Kreis" gefaselt? Das hier war kein kleiner Kreis, das war ein Volksauflauf! Und warum, verdammt noch mal, trugen fast alle dieser Clowns, die sich seine Freunde schimpften, alberne rote Weihnachtsmützen? Und war das, was Ryou da im Gesicht hatte, tatsächlich ein weißer Wattebart? Das war doch wohl hoffentlich nur ein schlechter Scherz! Das konnte doch – bitte, bitte, bitte! – nicht Ryous Ernst sein!
 

"Hey, Leute!" Joey, der Bakura gefolgt war und dessen stummes Entsetzen zwar nicht teilte, aber doch deutlich sah, nickte grüßend in die Runde und schnappte sich dann einfach Bakuras Arm, um diesen zum letzten noch freien Sessel zu ziehen und ihn hineinbugsieren zu können. Dann hockte er sich schnell rücklings auf den Schoß seines Freundes, denn dieser sah noch immer so aus, als stünde er kurz vor einem Nervenzusammenbruch – oder wahlweise auch vor einem Amoklauf. Wobei Joey, wenn er es genau betrachtete, die zweite Möglichkeit für deutlich wahrscheinlicher hielt.
 

Ablenkung lautete die Devise, daher war er froh, als seine Schwester zu ihnen beiden trat und ihnen mit einem Lächeln zwei Tassen mit dampfendem Glühwein reichte. Das Engelskostüm samt aufgeschnallter Flügel, das sie trug, entlockte Bakura ein ersticktes Krächzen, aber ehe er etwas sicher nicht sehr Nettes sagen und Serenity damit kränken konnte, küsste Joey ihn schnell und drückte ihm dann eine der Tassen in die Hand. "Trink", riet er seinem Freund dabei. "Das macht es leichter, glaub mir."
 

"Hoffentlich." Mit wahrer Todesverachtung kippte Bakura den halben Inhalt seiner Tasse auf einen Zug herunter, ohne wegen der Hitze des Getränks auch nur eine Miene zu verziehen. Vielleicht, dachte er dabei hoffnungsvoll, ertrug er das ganze Brimborium hier ja wirklich leichter, wenn er betrunken war. Allerdings war der Alkoholgehalt des Glühweins sehr zu seinem Leidwesen geradezu lächerlich gering. Wahrscheinlich würde er das Zeug hektoliterweise trinken müssen, um auch nur ansatzweise besoffen zu werden. Verdammt, hatte Ryou denn nichts Hochprozentigeres da als diese Kinderkacke? Wenn er diesen Alptraum hier ohne bleibenden Schaden überstehen sollte, dann brauchte er etwas Härteres. Wo Ryou wohl den Wodka versteckt hatte, den er ihm zu seinem letzten Geburtstag geschenkt hatte?
 

Im Gegensatz zu Bakura nippte Joey nur an seinem Glühwein. Dabei besah er sich über den Rand seiner Tasse hinweg das Treiben im Wohnzimmer und kämpfte gegen das Grinsen an, das sich auf seine Lippen legen wollte. Serenity und ihre beste Freundin Tea gaben wirklich sehr niedliche Engelchen ab, aber Ryou als Weihnachtsmann war einfach der Hit. Der Junge war viel zu zerbrechlich für einen anständigen Weihnachtsmann, aber er schien trotzdem eine Menge Spaß an der ganzen Sache zu haben.
 

Auch Yugi, der offensichtlich schon einen kleinen Schwips hatte, und Mokuba, der jüngere Bruder des in ihrem Freundeskreis liebevoll-spöttisch "Eisklotz" genannten Seto Kaiba, amüsierten sich augenscheinlich prächtig. Der Eisklotz selbst saß auf der Couch, als ginge ihn das alles nicht das Geringste an, aber seine Augen verrieten, dass er es zumindest genoss, seinen Bruder so ausgelassen zu sehen. Yami war gerade damit beschäftigt, seinem jüngeren Bruder Yugi energisch dessen Tasse wegzunehmen, ohne auf Yugis Schmollen zu achten. Tristan, Yamis Freund, unterstützte den älteren Bunthaarigen dabei nach Kräften, obwohl es ihm offensichtlich schwer fiel, nicht über Yugis Flunsch zu lachen.
 

Duke und Mai, beide ebenfalls mit einer überaus kitschigen Weihnachtsmütze auf dem Kopf, hatten sich mit ihrem Sessel den Platz direkt unter einem der strategisch günstig überall in der Wohnung verteilten Mistelzweige gesichert und nutzten diese Tatsache weidlich aus, um hemmungslos miteinander zu knutschen. Damit waren sie so beschäftigt, dass sie nichts mehr von dem mitbekamen, was um sie herum vor sich ging.
 

Wäre nicht die wirklich viel zu kitschige und übertriebene Weihnachtsdekoration gewesen, hätte das hier durchaus ein ganz normaler Nachmittag ihrer Clique sein können, aber all die blinkenden Sterne, Tannenbäume, Schneemänner, Rentiere und Weihnachtsmänner waren wirklich ein bisschen zu viel des Guten, selbst für Joey. Seine Schwester und Ryou waren manchmal etwas übereifrig, aber so waren die beiden nun mal. Und sie meinten es ja nicht böse, auch wenn Bakura da ganz sicher anderer Meinung war.
 

Bakura bemühte sich nach Kräften, irgendeinen Fleck in der Wohnung zu finden, wo er gefahrlos hinsehen konnte, ohne von leuchtender, blinkender oder glitzernder Weihnachtsdekoration förmlich erschlagen zu werden, doch er wurde einfach nicht fündig. Selbst in die allerkleinsten Nischen hatten Ryou und Serenity irgendwelche Sterne, Engelchen oder anderen Kitsch gequetscht. Überall blinkten Lichterketten und der wirklich unübersehbare, mit Kugeln, Lametta und anderem Schmuck gnadenlos überladene Weihnachtsbaum, der unter dem Gewicht der ganzen Dekoration sogar leicht zu schwanken und zu ächzen schien, weckte in Bakura das Gefühl, in seinem persönlichen Alptraum gefangen zu sein.
 

Ohne es wirklich zu bemerken, krallte er sich förmlich an Joeys Hüfte fest und warf diesem einen fast schon verzweifelten Blick zu, als der Blondschopf sich halb zu ihm umdrehte. "Besorg mir mehr von dem Zeug!", befahl er mit einem Nicken zu Joeys inzwischen leerer Glühweintasse, ließ den Blonden aber nur sehr widerstrebend los, als dieser sich tatsächlich anschickte, aufzustehen, um das Gewünschte zu holen. So ganz ohne Joeys Gewicht auf seinem Schoß war all der Kitsch noch viel schwerer zu ertragen, so dass Bakura förmlich aufatmete, als sein Freund nach einer gefühlten Ewigkeit endlich zurückkehrte.
 

Ohne auf das zerknirschte Gesicht des Blondschopfs zu achten, riss der Weißhaarige ihm praktisch die mitgebrachte Tasse aus der Hand und wollte sie auf einen Zug leeren, erstarrte aber, als sein Blick auf das braune Gebräu darin fiel. "Kakao?", krächzte Bakura entsetzt. "Du bringst mir Kakao mit?!" Das war doch wohl hoffentlich nur ein Witz, oder? "Spinnst Du oder was? Was soll denn der Scheiß?" Sah er vielleicht aus wie jemand, der Kakao trank?
 

"Da ist Amaretto drin", versuchte Joey zu retten, was noch zu retten war, und rutschte blitzschnell rittlings auf Bakuras Schoß, als dieser Anstalten machte, aufspringen zu wollen. "Der Glühwein ist alle, also ... Serenity hat einen extra großen Schuss rein getan. Nur für Dich", bemühte er sich, seinen Freund weiter zu besänftigen. Auf keinen Fall wollte er riskieren, dass es hier in Serenitys und Ryous Wohnung zu einem Blutbad kam. Dass dafür nicht mehr viel fehlte, zeigten die zu schmalen Schlitzen verengten dunkelbraunen Augen Bakuras mehr als deutlich. Joey war sich durchaus der Tatsache bewusst, dass er praktisch auf einem Pulverfass saß, doch der Gedanke erschreckte ihn weit weniger, als er es hätte tun sollen. Das Zusammenleben mit Bakura glich sowieso einem Tanz am Rande eines aktiven Vulkans, aber er war nun mal verrückt genug, daran auch noch seinen Spaß zu haben. Was war das Leben denn auch ohne Gefahr?
 

"Du hättest gleich die ganze verdammte Pulle mitbringen sollen", grollte Bakura, stürzte den Kakao aber dennoch auf ex hinunter und schüttelte sich dann, denn trotz des Amarettos war das braune Gesöff für ihn noch immer viel zu süß. Nichts gegen Schokolade, aber musste Ryou unbedingt tonnenweise Zucker hineinkippen? Wollte der Junge ihm unbedingt einen Zuckerschock verpassen oder ihn vielleicht gleich ganz umbringen? Oder war das vielleicht auf Serenitys Mist gewachsen, um ihn endlich loszuwerden?
 

Was es auch war, Bakura nahm sich fest vor, mit seinem Bruder und dessen Freundin später noch mal ein ernstes Wort zu reden. Wenn sie ihn schon foltern wollten, dann sollten sie ihm gefälligst auch Alkohol geben, um das Ganze zumindest ein bisschen erträglicher zu machen. Oder sie sollten ihn gleich erschießen, damit er es hinter sich hatte. Aber ihn so zu quälen war wirklich grausam. Was hatte er Ryou bloß getan, um das hier zu verdienen? War er als großer Bruder wirklich so schlimm gewesen? Dabei hatte er sich doch wirklich nach Kräften bemüht, immer für den Kleinen dazusein und ihn vor allem zu beschützen. Und wie dankte Ryou es ihm? Mit "Morgen, Kinder, wird's was geben" und all dem anderen grässlichen Zeug, das er so verabscheute. Was hatte er nur falsch gemacht?
 

"Nachschub." Ohne Joey auch nur die Möglichkeit zu einem Protest zu geben, nahm Bakura ihm seine Tasse ab, trank einen großen Schluck daraus und verzog angewidert das Gesicht. "Das ist ja bloß Kakao!", beschwerte er sich, reichte dem Blondschopf seine Tasse zurück und sah ihn dann so böse an, als wäre die Situation, in der er sich gerade befand, einzig und allein Joeys Schuld. Wie konnte sein eigener Freund ihm auch noch so in den Rücken fallen und ihn einfach von seinem Alkoholnachschub abschneiden? Das war einfach nicht fair, verdammt noch mal!
 

Joey kam nicht dazu, sich zu rechtfertigen. Gerade als er den Mund aufmachen wollte, um Bakura zu erklären, dass er persönlich nun mal erstens keinen Amaretto mochte und zweitens schon immer ein großer Fan von heißem Kakao mit Sahne gewesen war, tauchte seine Schwester wie aus dem Nichts neben dem Sessel auf und schob einen der unzähligen, mit köstlich duftenden, selbstgebackenen Plätzchen beladenen Teller zwischen sie.
 

Serenity hatte die ersten Anzeichen eines bevorstehenden Streits erkannt, doch ihr Versuch, die Auseinandersetzung zu verhindern, ging zumindest zum Teil nach hinten los. Wie sie nicht anders erwartet hatte, betrachtete ihr Bruder die Leckereien mit glänzenden Augen. Joey war schon immer eine regelrechte Naschkatze gewesen. Schon in ihrer gemeinsamen Kindheit war nichts Essbares vor ihm sicher gewesen und das hatte sich bis heute nicht geändert – eine Tatsache, die Serenity jetzt auszunutzen gedachte. Manchmal war es ja so leicht, ihren großen Bruder vom Streiten abzulenken.
 

Anders als sein Freund schnaubte Bakura nur, als sein Blick auf den Teller fiel. Plätzchen, Lebkuchen und all das süße Zeug waren nun wirklich das Letzte, was er wollte. Reichte der doppelte Kakaoanschlag auf seine armen Geschmacksknospen denn nicht? Musste man ihn jetzt auch noch mit Gebäck zu vergiften versuchen? Er hatte es ja immer gewusst, Serenity war gemeingefährlich. Sein armer, unschuldiger kleiner Bruder war mit einer heimtückischen Mörderin zusammen. Mit wie vielen Kilo Zucker und Rattengift mochte sie diese harmlos aussehenden Sterne, Herzen, Tannenbäume und Lebkuchenmännchen wohl gewürzt haben? Er musste Ryou retten, und zwar schnell!
 

"Ihr müsst unbedingt die Zimtsterne probieren, die Ryou gemacht hat. Die sind wirklich toll!" Serenity war von Kopf bis Fuß zuckersüß lächelnde Unschuld und Bakuras Entsetzen wuchs. Zimtsterne! Sie hatte seinen Bruder assimiliert! Ryou war nicht mehr zu retten. Er war verloren. Jetzt galt es, sich selbst zu retten – sich selbst und Joey, der die todbringenden Köstlichkeiten förmlich mit den Augen verschlang und sich offenbar nicht entscheiden konnte, welche davon er zuerst versuchen wollte.
 

"Kein Interesse", presste Bakura deshalb zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und schob den Teller schnell aus Joeys Reichweite, bevor der Blondschopf zugreifen und auch dem Wahn verfallen konnte. Man sah ja an ihren Freunden, wohin dieser Plätzchenkonsum führen konnte. Selbst Yami und Tristan, die sonst eigentlich recht vernünftig waren, fütterten sich gegenseitig mit kitschigen, vor gelb eingefärbtem Zuckerguss nur so strotzenden Sternen und turtelten dabei so verliebt herum, dass einem schon vom bloßen Zuschauen regelrecht übel wurde.
 

"Hey, ich wollte die probieren!" Schmollend verschränkte Joey die Arme vor der Brust und japste im nächsten Moment erschrocken auf, als Bakura ruckartig aus dem Sessel aufstand. Nur mit viel Mühe konnte der Blondschopf verhindern, dass seine Kehrseite schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Wohnzimmerboden machte. Er konnte allerdings nicht verhindern, dass Bakura nach einem vernichtenden Blick in seine Richtung, der von einem "Nicht Du auch noch!" begleitet wurde, in Richtung des Badezimmers davon stürmte und die Tür so laut hinter sich ins Schloss warf, dass eine der Christbaumkugeln herunterfiel und auf dem Teppich zerbrach.
 

"Was ist denn auf einmal in Kura gefahren?", fragte Ryou, der Aushilfsweihnachtsmann, verdutzt und Joey ließ sich erst mal in den jetzt freien Sessel fallen, ehe er mit den Schultern zuckte. "Keine Ahnung, ehrlich", antwortete er dann, denn diesen Ausbruch seines Freundes verstand er beim besten Willen nicht. Andererseits war Bakura im Augenblick sowieso etwas seltsam drauf. Aber das würde sich schon wieder legen, davon war Joey überzeugt. "Aber gibt mir vielleicht mal jemand die Plätzchen an? Oder wollt ihr mich hier etwa verhungern lassen?"
 

Ausgelassenes Gelächter aus dem Wohnzimmer verfolgte Bakura bis ins Badezimmer und er schüttelte sich, ehe er einen Blick in den Spiegel warf. Ab jetzt war es amtlich: Er war die letzte Bastion gegen den Weihnachtswahnsinn, der überall um sich griff. Joey war von Essen in die Weihnachtsfalle gelockt worden und selbst Seto "Eisklotz" Kaiba, der sonst mit solchen Dingen auch nichts anfangen konnte, hatte vorhin tatsächlich eins der mit dunkler Schokolade verzierten Lebkuchenmännchen gegessen, das Tea ihm gereicht hatte.
 

So schrecklich es auch war, der Wahrheit ins Auge zu sehen, es war nicht mehr zu ändern. Er stand auf verlorenem Posten. Alle seine Freunde waren von Ryou und Serenity, die, obwohl sie sich als Weihnachtsmann und Engel verkleidet hatten, doch Teufel in Menschengestalt waren, infiziert worden. Er, Bakura, war der Einzige, der noch übrig war. Er konnte die Anderen nicht retten, das wusste er. Er konnte nur versuchen, irgendwie zu überleben, ohne selbst dem allgegenwärtigen "Geist der Weihnacht" zum Opfer zu fallen.
 

Ein übermächtiger Feind, das stimmte durchaus, aber, motivierte Bakura sich selbst, er war stark genug, um diesem grauenerregenden Monster zu widerstehen. Er konnte es schaffen, das wusste er. Alles, was er brauchte, war Alkohol. Viel Alkohol. Viel, viel, viel Alkohol. Je mehr Alkohol, desto besser. Mit diesem Vorsatz verließ Bakura das Bad wieder und machte sich auf den Weg in die Küche. Dieser elende Geist der Weihnacht würde ihn nicht zur Strecke bringen. Er konnte jeden unter den Tisch saufen, wenn er es nur ernsthaft wollte. Dieser Kitsch würde ihn nicht kriegen, das schwor er sich. Jeden, aber nicht ihn!
 

Joey, der seinen Freund aus dem Badezimmer in Richtung Küche gehen sah, wollte gerade aufstehen, um ihm zu folgen, doch ein paar Blätter Papier, die Serenity ihm in seine freie linke Hand drückte – mit der rechten hielt er noch immer den Plätzchenteller fest, den er sich erobert hatte –, vereitelten dieses Vorhaben. "Hier, Joey. Damit Du auch die Texte hast", sagte sie dabei und dem Blonden schwante Übles. War das, was er da sah, etwa wirklich das, wonach es aussah? Und war Ryou, der gerade das Wohnzimmer verließ, wirklich so lebensmüde, seinem älteren Bruder zum Singen von Weihnachtsliedern bringen zu wollen? Wusste er denn nicht, dass Bakura sowieso schon kurz vor der Explosion stand?
 

Unwillkürlich duckte Joey sich im Sessel, ohne die offene Wohnzimmertür aus den Augen zu lassen. Wenn Ryou das wirklich durchzog, dann würde es auf jeden Fall Tote geben, so viel stand hundertprozentig fest. Ob er es wohl schnell genug aus der Wohnung schaffen konnte, um dem epischen Wutanfall zu entgehen, wenn er auch noch seine Schwester zu retten versuchte? Joey rechnete seine Chancen aus und seufzte. Nein, das war nicht zu schaffen. Er würde definitiv draufgehen, wenn Bakura ausrastete. Aber er wollte verdammt sein, wenn es ihm nicht wenigstens gelang, Serenity vorher noch in Sicherheit zu bringen. Hoffentlich würde sie sein Opfer zu schätzen wissen und ihren Kindern später mal erzählen, was für ein großer und furchtloser Held ihr Onkel Joey gewesen war.
 

"Da bist Du ja, Kura." Ryou strahlte seinen Bruder an, doch aus dem Strahlen wurde ein Stirnrunzeln, als er bemerkte, was der Ältere gerade tat. Bakura hatte sich rücklings an die Arbeitsplatte in der hellen, geräumigen, aus allen Ecken nach Weihnachten duftenden Küche gelehnt. Seine Augen waren geschlossen, um den auch hier allgegenwärtigen Kitsch wenigstens nicht sehen zu müssen, und seine linke Hand war förmlich um die Amarettoflasche gekrampft, die er zu seiner unendlichen Erleichterung auf dem Küchentisch vorgefunden hatte.
 

Eigentlich war das Zeug ja ganz und gar nicht nach seinem Geschmack – er bevorzugte härtere Sachen wie Whiskey oder Wodka – aber verzweifelte Situationen erforderten verzweifelte Maßnahmen. In der Not fraß der Teufel Fliegen, wie es so schön hieß, und im Angesicht von Tannenduft, Plätzchen und endlosem Kitsch tat es eben auch Amaretto. "Oh Du fröhliche", kommentiert Bakura das Desaster, setzte die Flasche an und nahm einen tiefen Schluck, ohne den Protest seines Bruders – "Den Amaretto brauchen wir noch, Kura!" – zu beachten.
 

"Wenn Du damit fertig bist, uns den gesamten Amaretto wegzutrinken, kannst Du ja wieder mit ins Wohnzimmer kommen." Erbost nahm Ryou seinem Bruder die Flasche weg und drückte ihm stattdessen ein paar Blätter Papier in die Hand. Dann schob er den Älteren rigoros aus der Küche, ohne ihm die Gelegenheit zu geben, sich den Amaretto zurückzuholen. Das wäre ja noch schöner, wenn sein Bruder sich hier betrank. Dafür war der Nachmittag ganz bestimmt nicht gedacht.
 

"Und was soll ich da?" Grummelnd warf Bakura einen Blick auf den Blätterstapel in seiner Hand, doch als er begriff, was auf diesen Blättern stand, blieb er wie angewurzelt mitten in der Wohnzimmertür stehen. "Was ist das hier, Ryou?", wollte er von seinem Bruder wissen und sein Gesicht verlor endgültig jegliche Farbe, als Ryou nur mit den Schultern zuckte. "Was wohl? Weihnachtslieder natürlich, Kura", erklärte Ryou und sein geduldiger, ruhiger Tonfall ließ etwas in Bakura aussetzen.
 

"Du erwartest doch wohl nicht allen Ernstes, das ich jetzt da reingehe, mich hinhocke und Weihnachtslieder schmettere, oder? Am besten soll ich dann sicher auch noch so eine bescheuerte Weihnachtsmütze aufsetzen und mich mit Plätzchen und Kakao voll stopfen, bis ich kotzen muss, was? Weißt Du was, vergiss es, Ryou! Das kannst Du knicken! Ich mach mich doch nicht zum Hampelmann – auch nicht für Dich!", blaffte er seinen Bruder an und warf dem vollkommen verdutzten Ryou die Notenblätter mit den Weihnachtsliedern förmlich entgegen.
 

"Ich komm erst wieder her, wenn dieser ganze Müll verschwunden ist. Wenn Du vorher was von mir willst, musst Du bei mir vorbeikommen. Solange der Weihnachtswahnsinn hier umgeht, kriegt mich nichts und niemand mehr in Deine Bude." Mit diesen Worten und einem letzten verächtlichen Blick auf den von ihm so gehassten Weihnachtskitsch, in dem seine Freunde hockten und ihn aus großen Augen anstarrten, drängte Bakura sich an seinem Bruder vorbei und warf die Wohnungstür mit einem lauten Knall hinter sich ins Schloss, ohne auch nur einen Gedanken an seinen Mantel zu verschwenden.
 

Mehrere Minuten lang lag nach dem Abgang des Weißhaarigen Stille über der Wohnung, die nur durch die leisen Töne von "Oh Du fröhliche" – welche Ironie – unterbrochen wurde. "Kura hat seinen Mantel vergessen", war das Erste, was Ryou nach dem Ausbruch seines Bruders über die Lippen brachte. Bakuras Wutanfall hatte ihn ganz schön erschreckt, auch wenn er das nicht zu zeigen versuchte. So wütend war der Ältere noch nie auf ihn gewesen. Offenbar hatte er es wohl wirklich etwas übertrieben. Aber woher hätte er denn wissen sollen, dass ein einfacher, gemütlicher Nachmittag mit ihren Freunden bei Weihnachtsmusik, Plätzchen und Glühwein seinem Bruder so sehr zuwider war?
 

"Solltest Du Bakura nicht folgen und ihm seinen Mantel bringen?" Fragend blickte Seto, der sich als Erster wieder von dem unerwarteten Ausbruch Bakuras erholt hatte, Joey an, doch dieser schüttelte nur den Kopf. "Den Nächsten, der Bakura jetzt anspricht, bringt er eiskalt um. Und ich häng zu sehr an meinem Leben", erklärte er seine Weigerung und wedelte nach einem Rundblick über die Gesichter seiner restlichen Freunde mit dem Blätterstapel, den Serenity ihm gegeben hatte. "Aber wollten wir nicht eigentlich gerade Weihnachtslieder singen?", erinnerte er sie an das, was sie vor Bakuras Abgang hatten tun wollen. "Ich wär ja für "Oh Tannenbaum". Was meint ihr?", schlug er vor und versuchte dabei, den Kloß in seinem Hals zu verdrängen. Darüber, wie er sich seinem Freund gegenüber verhalten sollte, konnte er sich auch auf dem Weg nach Hause noch den Kopf zerbrechen.
 

Kochend vor Wut stapfte Bakura unterdessen durch die Dominoer Innenstadt. Mit jedem Tannenbaum und jeder Lichterkette verschlechterte seine Laune sich noch weiter und einzig die Anwesenheit mehrerer Polizeibeamter verhinderte, dass er einen Weihnachtsmann verprügelte, als dieser ihm voller Enthusiasmus "eine wunderschöne und segensreiche Vorweihnachtszeit" wünschte. Trotzdem riss Bakura dem armen kostümierten Mann die Mütze und den Bart ab und stopfte beides in die Spendendose, die ihm eine ältliche Nonne vor die Nase hielt. "Schieb Dir Deine beschissene Vorweihnachtszeit da hin, wo keine Sonne scheint", fauchte er den vollkommen verdatterten Weihnachtsmann an und fuhr dann zu der Nonne herum.
 

"Und Du, Schwester, frag mich gar nicht erst. Ich hab nichts außer nem Mordshass auf euer Scheißfest, also lass mich einfach in Ruhe!", blaffte er und die Nonne schloss ihren Mund schnell wieder und bekreuzigte sich hastig. Normalerweise hätte sie diesen Rüpel schon allein wegen seiner unangemessenen Redeweise im Namen des Herrn streng zurechtgewiesen – solche Dinge zu sagen gehörte sich einfach nicht; besonders, wenn auch noch Kinder in der Nähe waren –, aber irgendwie konnte sie sich des Gefühls nicht erwehren, dass es ganz und gar nicht ratsam war, den weißhaarigen jungen Mann noch weiter zu reizen. Was auch immer ihm widerfahren war, musste wirklich schrecklich gewesen sein, wenn er deshalb so verbittert war, dass nicht mal der Gedanke an das Weihnachtsfest ihn aufheitern konnte. "Herr, vergib ihm und führe ihn zurück auf den rechten Pfad", betete sie halblaut, zog Bart und Mütze aus ihrer Spendendose und half dem armen Weihnachtsmann dann, sein Kostüm wieder zu richten.
 

Auch diese Episode schaffte es nicht, Bakuras schlechte Laune zu mindern. Im Gegenteil, sie steigerte seinen Zorn nur noch, denn sämtliche Passanten, die die Szene mit angesehen hatten, waren natürlich ganz klar auf der Seite des Kuttengeiers und ihres rotgewandeten Santa Claus-Abklatsches. War ja auch nur logisch. Immerhin war er der einzig verbliebene normale Mensch in einer Welt, die der Weihnachtswahnsinn fest im Griff hatte. Aber nicht mit ihm, schwor Bakura sich erneut. Ihn würde der Geist der Weihnacht nicht bekommen. Niemals! Nur über seine Leiche!
 

Sein Groll verlieh dem Weißhaarigen ungeahnte Kräfte. Ohne überhaupt etwas von den eisigen Temperaturen, die sich gefährlich nahe des Gefrierpunktes bewegten, zu bemerken, bahnte er sich rücksichtslos seinen Weg durch die Menschenmassen, die die Stadt förmlich überrannten. Für die Buden, die auf dem Vorplatz des Rathauses aufgebaut waren und mit ihrem Geruch nach Glühwein, Gebäck und anheimelnder Atmosphäre – dem gleichen Geruch wie Ryous Wohnung – die Leute anlockten, hatte Bakura nur ein abfälliges Schnauben übrig.
 

Weihnachten konnte ihm gestohlen bleiben. Er würde dieses Fest einfach boykottieren. Ihm kam weder ein Baum noch Plätzchen und der ganze andere Schnickschnack in die Wohnung. Wenn Joey unbedingt Weihnachten feiern wollte, dann konnte er sich gerne so lange bei Ryou und Serenity einquartieren und nach Hause kommen, wenn das Fest vorbei und sein Weihnachtswahnsinn wieder abgeklungen war. Und wehe, er beschwerte sich darüber. Dann, dachte Bakura zähneknirschend, konnte der Blondschopf gleich ganz bleiben, wo der Pfeffer wuchs. Er duldete solchen Kitsch einfach nicht und wenn Joey ein Problem damit hatte, dann konnte er ja gehen.
 

Durch seine Gedanken unerklärlicherweise noch schlechter gelaunt, tastete Bakura seine Seiten ab und fluchte lauthals und ausgesprochen unflätig, als ihm doch endlich auffiel, dass er seinen Mantel in der Wohnung seines Bruders liegen gelassen hatte. Da sein Wohnungsschlüssel sich in seiner Manteltasche befand, konnte er jetzt nicht mal nach Hause gehen und all den ihn umgebenden Kitsch richtig aussperren. Zu Ryou zurückzugehen, um seinen Mantel zu holen, kam allerdings auch nicht in Frage. Keine zehn Pferde brachten ihn dazu, diese Weihnachtshölle noch einmal über sich ergehen zu lassen. Lieber wollte er jämmerlich erfrieren.
 

Oder, dachte Bakura bei sich, als sein Blick auf das hell erleuchtete, aber nicht wirklich weihnachtlich geschmückte Fenster einer nahen Kneipe fiel, er tat einfach das Nächstbeste und versuchte, die Erinnerung an all den Weihnachtshorror wegzuspülen und seinen Kampfeswillen mit reichlich Alkohol anzufeuern. Sein Portemonnaie befand sich, wie er mit einem raschen Griff feststellte, glücklicherweise in der hinteren Tasche seiner Jeans, also stand einem vergnüglichen Abend mit jeder Menge Saufkumpanen und ohne die geringste Spur von Weihnachten nichts mehr im Wege.
 

Um kurz nach zehn, nach mehreren Runden Weihnachts-Karaoke und gefühlten Tonnen an Plätzchen, die er sich einverleibt hatte, rappelte Joey sich schließlich aus dem Sessel auf, in dem er die ganze Zeit gehockt hatte, um sich dem allgemeinen Aufbruch anzuschließen. Gewohnt herzlich verabschiedete er sich von seinen Freunden, tauschte noch ein paar obligatorische Beleidigungen mit Seto Kaiba aus und machte sich dann nach einer letzten Versicherung Ryou und Serenity gegenüber, dass mit Bakura alles in Ordnung war, dass er es sicher nicht so gemeint hatte und dass er bestimmt schon längst zu Hause war, auf den Heimweg.
 

Bakuras Mantel hatte er der Einfachheit halber über seine Jacke gezogen und der Geruch, der von dem Stoff ausging, brachte den Blondschopf zum Seufzen. Ganz bestimmt war Bakura noch immer stinkwütend. Ein wenig fürchtete Joey die Konfrontation mit seinem Freund zugegebenermaßen schon, aber ein Joey Wheeler war kein Feigling. Das sagte er sich auf dem gesamten Nachhauseweg immer und immer wieder, aber ein Blick hoch zu ihrer vollkommen im Dunkeln liegenden Wohnung ließ ihn trotzdem hart schlucken. Um sich zu beruhigen, zählte Joey in Gedanken auf, was Bakura in seiner Wut alles zu Kleinholz verarbeitet haben konnte, doch auch das konnte das mulmige Gefühl nicht vertreiben.
 

Ungewohnt zaghaft für seine Verhältnisse schloss Joey die Haustür auf, schlich praktisch durch den Flur und öffnete die Wohnungstür so leise wie möglich, doch die Flüche, die er zu hören erwartet hatte, blieben ebenso aus wie das Chaos. Die Wohnung sah noch genauso aus wie er sie am Nachmittag verlassen hatte. Beunruhigt durchsuchte Joey alle Räume, doch von Bakura fehlte jede Spur. Anscheinend war der Weißhaarige also doch nicht nach Hause gegangen. Aber wenn er nicht hier war, wo mochte er dann sein – bei dieser Eiseskälte und ganz ohne seinen Mantel?
 

Ich muss ihn suchen, beschloss Joey in Sekundenschnelle, verließ die Wohnung wieder und begann, erst das ganze Haus und dann die nähere Umgebung abzuklappern. Immer wieder rief er dabei nach seinem Freund, aber es dauerte noch beinahe eine ganze Stunde, bis er tatsächlich eine ihm bekannte weißhaarige Gestalt die Straße entlang taumeln sah. Im ersten Moment befürchtete Joey das Schlimmste, doch als er seine Schritte beschleunigte und sich Bakura näherte, erkannte er, was der Grund für dessen Torkeln war: Der Weißhaarige war schlicht und ergreifend sturzbetrunken, nicht mehr und nicht weniger.
 

"Schöne Scheiße." Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Grummelnd pellte Joey sich aus Bakuras Mantel, den er in seiner Hektik gar nicht erst ausgezogen hatte, hängte ihn seinem Freund über und seufzte abgrundtief, als dieser ihn für diese Aktion nur verständnislos anblinzelte. Anscheinend erkannt Bakura ihn noch nicht einmal wieder. Na, das war ja ganz toll. Und eine wirklich große Hilfe dabei, ihm den Mantel richtig überzuziehen, war der Weißhaarige auch nicht.
 

"Komm, wir gehen nach Hause. Du gehörst ins Bett." Bakura brauchte eine Weile, um die Person, die sich seinen Arm über die Schultern gelegt hatte und ihn so ächzend stützte, zu erkennen. In seiner Wut auf Weihnachten und durch den Frust über den Streit mit seinem Bruder hatte er wesentlich mehr getrunken als geplant und so fiel es ihm jetzt schwer, seinen Blick richtig zu fokussieren. Die chaotische blonde Haarpracht, die ihn jedoch in der Nase kitzelte, als er sich zur Seite drehte und sich dabei noch schwerer auf seinen Begleiter stützte, hätte er überall wiedererkannt.
 

"Joey!", verlieh er seine Freude über seine Erkenntnis ungewohnt überschwänglich Ausdruck und der Angesprochene verzog das Gesicht, denn die Fahne, die ihm entgegenschlug, war nicht ohne. "Meine Fresse, hast Du ganz alleine einen Schnapsladen leergesoffen oder was?", fragte Joey, bekam jedoch keine Antwort. Bakura lehnte sich nur noch schwerer auf ihn und der Blondschopf schaffte es nur mit Mühe, sein Gleichgewicht zu halten.
 

"Eigentlich sollte ich Dich Deinen Rausch hier draußen ausschlafen lassen", grollte er keuchend. Sein Freund war wirklich nicht unbedingt ein Fliegengewicht. Trotzdem wäre es Joey nie in den Sinn gekommen, seine Drohung wahr zu machen, deshalb zerrte er Bakura, der sich wie ein kleines Kind an ihn klammerte und Unverständliches vor sich hin lallte, unbeirrt weiter und atmete auf, als er endlich das Mietshaus erreichte, in dem ihre Wohnung lag.
 

Seinen Freund an der Wand neben dem Eingang anlehnend fingerte Joey seinen Schlüssel heraus, fummelte die Tür auf und konnte im letzten Moment gerade noch verhindern, dass Bakura einfach an der Hauswand herunterrutschte. Grummelnd bugsierte er den Weißhaarigen in ihre Wohnung, verfrachtete ihn dort auf die Couch und wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Du pennst heute Nacht hier", beschloss er mit einem skeptischen Blick auf den ergebnislos mit den Ärmeln seines Mantels kämpfenden Bakura. "Sonst bist Du morgen fit wie ein Turnschuh und ich hab den Kater."
 

"Okay." Die unerwartete Zustimmung seines Freundes brachte Joey dazu, neben der Couch in die Hocke zu gehen und ihm eine Hand auf die Stirn zu legen. "Fieber hast Du jedenfalls nicht", stellte er fest und wollte wieder aufstehen, um endlich auch ins Bett zu kommen, doch ein ruckartiger Griff um sein Handgelenk ließ ihn halb auf Bakura landen. "Ich ... mach alles, wassu wills", nuschelte dieser undeutlich und blinzelte den Blonden so beschwörend an, wie es ihm in seiner Lage möglich war.
 

"Du muss ... muss mir nur eins ver ... versprechen: Kei ... Keine Weihnachtsdeko. K-Kein Baum, keine ... Plätzchen, kein ... gar nichts", verlangte er eindringlich und Joey nickte – hauptsächlich, um der wirklich üblen Fahne zu entkommen. "Wenn Dich das glücklich macht, von mir aus. Kein Weihnachten. Kein Kitsch, kein Punsch und auch sonst nichts von dem ganzen Zeug, das Du so hasst", versprach er und befreite sich schnell aus Bakuras Umklammerung, als dieser ihm für sein Versprechen einen Kuss aufdrücken wollte. Das musste jetzt wirklich nicht sein.
 

Bakura strahlte beinahe mit der ihm so verhassten Weihnachtsbeleuchtung um die Wette, als Joey ihm tatsächlich das Versprechen gab, das er so unbedingt hatte hören wollen. Nicht einmal die nächsten Worte des Blondschopfs – "Aber kein Weihnachten bedeutet auch keine Geschenke, das ist Dir hoffentlich klar, Bakura." – konnten seinen Triumph schmälern. Er hatte gewonnen! Er hatte den Geist der Weihnacht besiegt, hatte ihn auf ganzer Linie geschlagen und hatte auch noch seinen Freund aus den Klauen dieses Monsters befreit! Er war einfach der Größte!
 

"Ich bin ... ein Held!", verkündete Bakura im Brustton der Überzeugung und Joey hätte ihm dafür gerne einen Vogel gezeigt, doch der Anblick des Weißhaarigen, der sich gleichzeitig von seinem Mantel und seinen Schuhen zu befreien versuchte, war einfach zu komisch. "Der Held vom Erdbeerfeld", bestätigte Joey seinem Freund daher amüsiert und schüttelte dann grinsend den Kopf. "Außerdem bist Du total besoffen und solltest schlafen. Aber wehe, Du kommst heute Nacht zu mir ins Bett und ich hab morgen deswegen Kopfschmerzen. Dann tunk ich Dich persönlich in grüne Farbe, wickele Dich in eine Lichterkette und stell Dich mit Lametta und Kugeln behängt als Weihnachtsbaum vors Rathaus!", drohte er und Bakura, der sich gerade hatte aufrappeln wollen, um auch ins Schlafzimmer zu gehen, ließ sich gleich wieder auf die Couch fallen.
 

"Kein ... Weihnachtsbaum!", flehte er und starrte den Blondschopf entsetzt an. "Ich ... bin brav. Ganz brav. Ganz, ganz brav", versicherte er hastig, kämpfte sich aus seinem Mantel und zog sich diesen als Decke über. "Ganz ... brav, siehsu? Nur bitte ... kein Weihnachtsbaum!" Wie konnte Joey nur so grausam zu ihm sein, wo er ihn doch höchstpersönlich vor dem Weihnachtswahnsinn gerettet hatte? Das hatte er wirklich nicht verdient! Er war doch schließlich ein Held, das hatte Joey doch selbst gerade noch gesagt.
 

"Kein Weihnachtsbaum", versprach Joey belustigt und kämpfte hart gegen das Lachen an, das in seiner Kehle steckte und sich unbedingt Bahn brechen wollte. "Hoffentlich hast Du morgen keinen Filmriss. Das glaubst Du mir sonst nie. Und die Anderen glauben mir das auch nie im Leben", feixte er und strich den Mantel glatt, unter dem Bakura ihn aus riesengroßen, verschreckten Augen ansah. Im Augenblick wirkte der Weißhaarige ganz und gar nicht wie er selbst, sondern eher wie ein kleines Kind, das aus Angst vorm schwarzen Mann nicht schlafen wollte.
 

"So, und jetzt wird geschlafen, mein großer Held." Besänftigt durch die erneute Bestätigung seines Heldenstatus' schloss Bakura ungewohnt gehorsam seine Augen, drehte sich auf die Seite und begann nur Sekunden später auch schon lauthals zu schnarchen. Joey beobachtete seinen Freund glucksend und überlegte kurz, ob er ein paar Fotos davon machen sollte, entschied sich dann jedoch dagegen. Noch immer leise glucksend huschte er eben ins Schlafzimmer, um eine Decke zu holen und über Bakura zu breiten, ehe er sich auch auf den Weg ins Bett machte, um sich selbst auch eine Mütze voll Schlaf zu genehmigen. Die Schlafzimmertür schloss er dabei absichtlich hinter sich, denn er hatte keine Lust, die ganze Nacht von Bakuras Schnarchkonzert wachgehalten zu werden.
 

Unterdrückt vor sich hin kichernd pellte der Blondschopf sich aus seinen Klamotten, schlüpfte in seine Pyjamahose und krabbelte unter die Decke. Er hoffte wirklich, dass sein Freund sich am nächsten Morgen noch an alles erinnern würde, was er gerade gesagt und getan hatte. Für die Aussicht, Bakura bis in alle Ewigkeit als "Held vom Erdbeerfeld" bezeichnen zu dürfen, verzichtete er sogar freiwillig darauf, Weihnachten zu feiern. Was war Weihnachten auch schon im Vergleich damit? Genau, gar nichts.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Bakura *zupft an seinem pinken Shirt mit Erdbeerprint herum*: Verdammt, was soll das denn?!
Joey *liest den Print auf der Rückseite des Shirts*
*fällt lachend um und hält sich den Bauch*
Print auf der Rückseite des Shirts: Held vom Erdbeerfeld

So, und mit dieser kleinen Anekdote, die mir mein FuerstvonMeckernich gerade ins Hirn gepflanzt hat, verabschiede ich mich fürs Erste von euch. Bis zum nächsten Mal!
*eiligst vor dem wutschnaubenden Bakura davonrennt*

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  jyorie
2013-01-26T16:43:15+00:00 26.01.2013 17:43
Hi^^

LOL Baku und Joey hassen Weihnachten und die Lichter das ist bei dem
Dieb schon mal ein gute Ausgangssituation damit es lustig wird ;D)

Der Rückblick, wie Bakura und Joey wegen ihrem Beschützer Instinkt
aufeinander geprallt sind, hat irgendwie zu den beiden gepasst und auch zu
ihrer jetzigen Interessenten Beziehung. *hi hi*
*Klamotten vom Körper reiß* und *immer wieder wiederhol*

Okay, ich glaube bei dem „besinnlichen Spektakel“ in Ryous Wohnung das
fast schon Fasching gleich kommt, könnte es sonst keiner ertragen ohne Alk.
*Baku tätschel*

Ich hab auch bei der Stelle lachen müssen, wie Ryou seinen Bruder eiskalt
um die Finger wickelt, Baku abfärbt also auch auf Ryou ab ?? XD

Und auch das sich Bakura, als der letzte Soldat gegen Weihnachten sieht
war toll beschrieben, irgendwie macht diese FF ziemlich viel Spaß, eigentlich
immer wenn sich Bakura so künstlich aufregt.
XD und dann war Joey zu Feige zu Baku zu gehen hö hö wegen seiner vergessenen
Jacke, andererseits war es ja ganz gut, so war die Wohnung nicht in Schutt und
Asche gelegt weil Baku nicht zu Hause war.

Nachdem Joey ihn gefunden und nach hause gebracht hat, fand ich diese Spruch
am geilsten: LOL Bakura in grüne Farbe getunkt ha ha .. und als Weihnachtsbaum
vor dem Rathaus … Lol ja - Bakura ist ein Held :)

Ich feiere ja kein Weihnachten, da kann ich das nicht ganz nachvollziehen,
wie es Bakura nervt, aber ich fands erste Kapitel schon mal echt witzig :)

Liebe Grüße Jyorie

Von:  Noa-Willow
2010-12-19T08:56:39+00:00 19.12.2010 09:56
Das ganze Kapitel ist einfach zu geil! Ich musste immer wieder lachen, wenn ich mir Bakura so vorgestellt habe! Sich gleich aufs nächste Kapitel stürzt!^^
Von:  Aschra
2010-12-15T18:34:31+00:00 15.12.2010 19:34
Hey Süße das erste Kapitel ist absolut genial ich habe Bauchweh vor lachen, einfach nur herlich!
Ich danke dir hierfür und freue mich jetzt schon auf die nächsten beiden Kapitel!
Gott Bakura ist toll, er ist einfach nur toll und ich liebe Joey und seinen Mut sich seinem Freund entgegen zu stellen, auch wenn er das ja jetzt nicht wirklich musste, denn immerhin war Kura ja so hinüber das nichts zu bruch gegangen ist!
*knuddel*
Von:  moonlily
2010-12-15T17:42:18+00:00 15.12.2010 18:42
So, jetzt bin ich zumindest etwas wacher als bei meiner letzten ENS heute Morgen und darf hochoffiziell meinen Senf zu deiner FF hier lassen. ^^

Liebes, du hast nicht zu viel versprochen! Ich bin schon nach den ersten paar Zeilen begeistert. *______*
*Bakura patt*
Ja, ja, Weihnachten ist was ganz schlimmes, armer Kerl. XD

Ich mag Ryou. ^____^ Der liebe – oder in diesem Fall böse? – Junge kriegt doch immer, was er von Bakura will.

*der Stadt einen riesigen Rettungsring umwerf*
Nein, ertrinken soll die Stadt ja nicht. ^^ Aber mal ehrlich, manche Leute übertreiben es wirklich mit der Dekoration.

*hüstel* Da ich Joey und Bakura bestens kenne, kann ich mir denken, was bei ihnen auf einen Streit folgt.
Wie sie sich kennen gelernt haben, gefällt mir. XD Das ist so richtig das typische Verhalten für die zwei.
Eine nicht ganz alltägliche Beziehung … Oh ja, das trifft es bei den beiden gut. ^^

*kicher*
Sollte Bakura nicht langsam wissen, welche Größe Ryous „kleiner Kreis“ hat? Und die Vorstellung von ihm mit Rauschebart ist süß, genauso wie das Engelchen Serenity.

*dich anstups*
Karmalein, wie hast du Seto dazu gebracht, zu Ryous Adventskaffee mitzukommen? O.o Bei mir weigert er sich immer.

Duke und Mai, beide ebenfalls mit einer überaus kitschigen Weihnachtsmütze auf dem Kopf, hatten sich mit ihrem Sessel den Platz direkt unter einem der strategisch günstig überall in der Wohnung verteilten Mistelzweige gesichert und nutzten diese Tatsache weidlich aus, um hemmungslos miteinander zu knutschen.
Hach, solche Traditionen sind doch was Schönes. *kicher* *Joey einen Mistelzweig reich*

Ich weiß gar nicht, was Bakura gegen Kakao hat. ^^
*genüsslich trink*

Serenity hat gute Antennen für Streit, wenn sie gleich mit ihren Plätzchen ankommt.
Reichte der doppelte Kakaoanschlag auf seine armen Geschmacksknospen denn nicht? Musste man ihn jetzt auch noch mit Gebäck zu vergiften versuchen? Er hatte es ja immer gewusst, Serenity war gemeingefährlich. Sein armer, unschuldiger kleiner Bruder war mit einer heimtückischen Mörderin zusammen. Mit wie vielen Kilo Zucker und Rattengift mochte sie diese harmlos aussehenden Sterne, Herzen, Tannenbäume und Lebkuchenmännchen wohl gewürzt haben? Er musste Ryou retten, und zwar schnell!
*lachend umkipp*
Ich kannte diese Stelle ja schon, aber kann mich jedes Mal wegwerfen, wenn ich das höre.

*grins*
Zimtsterne – das ultimative Gebäck of Iwöhl.
Wie denn, gelber, kein rosa Zuckerguss? ^.~

Bakura hört sich an, als wäre er mitten in einem Horrorfilm … was es für ihn ja gewissermaßen ist.
Er und Weihnachtslieder singen. Ja, ist Ryou denn lebensmüde geworden???

*Bakura mit Kakao zuprost*
Oh Du selige …

Wie erwartet, es hat geknallt. Ryou tut mir leid, er und Serenity haben sich solche Mühe gegeben, mit ihren Freunden einen schönen Nachmittag zu haben. -.-

Bakura sollte man an diesem Tag eindeutig aus dem Weg gehen.
Irgendwie würde mich interessieren, wie er auf eine Wohnung mit Osterhasen, Eier, usw. überladen reagiert. ^^

Das hat ja gedauert, bis er merkt, dass er seinen Mantel vergessen hat. Dafür jagt er Joey den nächsten Schock ein, sobald der nach Hause kommt und ihn nicht findet. *grml*

*lol*
"Ich ... mach alles, wassu wills", nuschelte dieser undeutlich und blinzelte den Blonden so beschwörend an, wie es ihm in seiner Lage möglich war. „Du muss ... muss mir nur eins ver ... versprechen: Kei ... Keine Weihnachtsdeko. K-Kein Baum, keine ... Plätzchen, kein ... gar nichts"
Armer Bakura … oder sollte ich eher sagen, armer Joey, weil er ihm zuliebe auf die ganzen Kleinigkeiten verzichtet, die für die meisten Weihnachten erst so schön machen?

„…Dann tunk ich Dich persönlich in grüne Farbe, wickele Dich in eine Lichterkette und stell Dich mit Lametta und Kugeln behängt als Weihnachtsbaum vors Rathaus!"
Oh ja, Joeylein, mach das mal! XD


*Bakura mit dem Lasso einfang und fessel*
Nix da, du bleibst schön hier. Ich will doch wissen, wie es weitergeht. ^.~

Wir lesen uns im nächsten Kapitel, Karmalein!
*knuddel*

Von:  Sephira
2010-12-15T13:56:19+00:00 15.12.2010 14:56
Das Ende des ersten Kapitels ist einfach zu geil.
Ich konnte mir da auch kein Lachen verkenifen XD

Bin mal gespannt wie's weitergeht :D

Aber das Kopfkino von Tristan und Yami werde ich meine Lebzeit nicht mehr los x_X'''''''''


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