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Just a Daydream

Help me leave behind some reasons to be missed
von

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Behind closed Doors

Behind closed Doors

So fern wie der nächste Tag schien, so früh war dann doch der helle Morgen. So viel auch Aaron getrunken hatte, er wollte doch bereits anfangen an ihrem nun gemeinsamen Projekt zu arbeiten und taumelte noch im tiefsten Dunkeln des mit Sternen und Monden besetzten Himmelszeltes zurück zu seinem Labor und tat dort, was er tun musste. Aber das hielt Vash und die anderen nicht davon ab weiter zu feiern. Natürlich war Vash der einzige, der deshalb am nächsten Morgen nicht aus dem Bett kam. Er war auch der einzige, der es immer wieder maßlos übertrieb... Aber eigentlich musste er so früh ihn seine Beine aus dem Bett tragen konnten raus und zu Professor Doktor Jarm. Wenn es jetzt noch alles gut lief, sollten sie schon heute Abend auf dem Weg zurück sein. Deshalb rappelte sich Vash doch so schnell auf, so anders ihm noch war, duschte und färbte seine Haare nach. Dann musste er los, zu Aaron.
 

Noch immer war die Stadt überflutet mit der guten Laune, die gestern noch hier überall zu spüren war. Wieder steckte dies unaussprechlich an und allein schon der Gedanke, dass heute Abend alles sicher in ihren Köpfen geplant und in Gold graviert stehen könnte... Vash schwelgte so sehr in diesen Gedanken, dass er gar nicht bemerkte, dass Aaron ihn schon vor den großen Türen erwartete. „Hey du Schnarchnase! Hast dir echt ganz schön Zeit gelassen!“ „Nur weil du wahrscheinlich auch eine Leber aus Stahl hast und dein Hirn eine einzige Festplatte ist! Lass mich ihn Ruhe!“ Erfreut blieb Vash vor seinem neuen Freund stehen und fragte, was nun folgen sollte. Dieser lächelte. „Wir haben da etwas zu klären, hinter verschlossenen Türen...“
 

Er führte Vash durch den großen Raum mit den vielen Rechnern, welchen er schon kannte. Wieder wurde er herzlich angelächelt und freundlich gegrüßt. Auch von einer Milly. „Hey Mister Vash!“ „Milly? Was machst du denn hier?“ Professor Jarm nahm Vash an seine Seite und flüsterte ihm leise zu. „Keine Sorge, ich hab sie hier rein gelassen. Sie war so fasziniert von den ganzen Dingen hier... und niedlich war sie auch irgendwie.“ Milly hörte die Worte gar nicht, sie wartete nur darauf, dass Aaron zu ende sprach. „Wissen sie, Herr Aaron, wenn die Stahlkappen des A-K10 Modells weglassen und dafür die Schienen abrunden werden würden, würde das doch besser klappen und das würde doch bestimmt auch weniger Material verbrauchen!“ „Das haben wir schon mal ausprobiert. Die Schienen sind aber durch Sandstürme und die großen Geschwindigkeiten zu sehr abgenutzt. Aber wir hatten die selbe Idee. Guter Einfall, Milly.“ „Danke, Mister Aaron!“ Vash war schwer verwundert über das einerseits Interesse der Frau, andererseits über den Intellekt der Selbigen. „Wie gesagt, sie wollte sich umschauen und dann blieb sie so gerne hier.“ Vielleicht hatte sie einfach eine andere Art von Klugheit und sie hatte nun wirklich einen schönen Platz zum Beweis von dieser gefunden, dachte Vash mit einem unscheinbaren lächeln. „Tut mit leid, Milly. Ich muss mit Vash weiter.“ „Klar, aber seien sie lieb zu Mister Vash! Sonst bekommen sie Ärger mit Meryl!“ Aus dem Lächeln wurde ein fragender Gesichtsausdruck, aber Aaron bedankte sich bereits für Millys Verständnis und ging mit Vash weiter.
 

So weit ihm noch die Dinge hier bekannt vorkamen, schon bald merkte er aber, dass sie langsam in Bereiche kamen, welche er noch nicht kannte und als äußerst unheimlich empfand. Je weiter sie gingen, umso leiser wurde es. Hier war schon kein Betrieb mehr. Kamen sie einer Gefahrenzone näher? Zumindest sah es so aus. Sie durchschritten immer mehr schwere Türen, die Wände wurden immer dicker und bald nahm Aaron Abstand und nebenbei ein Klemmbrett an sich. Ein Blick über dieses geworfen nickte er Vash zu. Was war nun los? „Da musst du rein. Geh schon mal vor, ich muss noch was eintragen.“ „Ich? Allein da rein?“ „Ja? Musst ja nicht so lange warten. Keine Sorge!“ Noch immer war er sehr unsicher, aber er musste wohl Aaron vertrauen. Mit einem Zischen und einem Klicken war die Tür entriegelt. „Oh mein Gott, das ist echt krank...“ Und er trat ein.
 

Der Raum war von innen rund. Nicht wie eine Kugel, sonder wie ein Ei oder eine Ellipse. Und schneeweiß. Man konnte nur erkennen, dass man in einem Raum war, weil man noch die einzelnen Metallplatten erahnen konnte, die den Raum stabil machten. „Ob man mich hier schreien hören würde?“ In seiner Stimmlage lag viel Zweifel. Im Glanz seiner Augen auch., welche nach Anhaltspunkten für irgendetwas suchten. Sonst war da nur die Tür. Vash begann einige Melodien zu summen und zu ihnen zu tanzen vor Nervosität und Ungeduld. „Ist es hier so heiß oder wie? Der Mantel muss runter!“ Zu seiner Aussage legte er seinen Mantel auch ab und fächerte sich die nicht vorhandene Luft zu. Und in den folgenden Minuten kam Professor Jarm nach. „Na? Hast du es dir schon gemütlich gemacht?“ „Weil ich angefangen habe mich auszuziehen? Ja klar! Ist ja so toll hier! Ironie aus, was machen wir jetzt hier?“ „Ich werde dich darum bitten mir mal deine aufzubringende Kraft zu demonstrieren. Wenn du schon die Welt verändern willst, musst du auch ganz schön was in deinem dünnen Arm haben!“ Also kam es jetzt darauf an. Mit einigen Bewegungen deutete Vash an, dass er bereit für seine Aufgabe wäre. Er schob den Ärmel seines Hemdes herauf und wärmte sich ergiebig auf. „Wenn du meinst, dass dieser Raum hier das aushält, dann bin ich bereit!“ „Überschätze dich lieber nicht! Sonst wird es noch peinlich!“ „Sei ruhig!“
 

Vash holte seine silberfarbene Handfeuerwaffe aus dem Halfter seines Gurtes. Es war schon so lange her, dass er sie so hin Händen gehalten hatte. Ihr Gewicht, ihre Kälte, ihre Gefahren. Jetzt sollte sie mit ihm zusammen eine neue Zukunft bringen. Gedanklich vereinbarte Vash mit ihr, dass sie zusammen aus den Schmerzen und dem Leid Harmonie und Frieden machen sollten. Es kam kein Widerspruch. „Alles klar, Aaron, schau zu und halt dir die Hose fest!“ Vash schlug die Waffe in die Handfläche seiner linken Hand. Die kleine Schutzklappe knallte, als wäre sie unter Spannung, und der blitzende Kern seiner Zerstörung war freigelegt. Ein Lächeln im Gesicht des eigentlich Blonden, ein erheben des zittrigen Armes und ein tiefer Atemzug.
 

Seine Haut wurde bleich und sein Fleisch zuckte und quoll sogar hörbar auf. Die Masse verteilte sich über den ganzen Arm, seine Hand mit der Waffe versank und wurde Teil des organischen Geschützes. Der Teil, der mal sein Unterarm war, öffnete sich. Die Verwandlung war vollkommen als der Arm nicht mehr wieder zuerkennen war. Nun wurde es für Aaron interessant. Er machte sich nun erste Notizen, ging einige Schritte um Vash herum und nickte. „Gut gut. Und jetzt hol da mal raus, was da so raus zu holen ist.“ Und nun wurde es für Vash interessant. Mit seinem mechanischen Arm stützte er seinen Anderen und ein eisiger Blick fraß sich in die weiße Wand. Dann legten sich Falten in die Stirn, auf welcher sich erste Schweißperlen absetzten und er tat etwas, was er eigentlich für immer in der Vergangenheit ruhen lassen wollte. Er lud seine Waffe.
 

Als Leuchten sichtbare Energie sammelte sich in Zentrum seines Unterarms. Es sog nicht nur die Energie aus dem menschlichen Körper, die Kraft die es ausstrahlte ließ die Luft vibrieren und brachte sie zu einem Zustand, die jemanden hätte zerreißen könnten. Dies beeindruckte Aaron aber bis jetzt noch nicht. Er machte sich wieder einige Notizen und beobachtete weiter das Geschehen. „War das schon alles? Also wenn du echt für die Leuchtturmshow hier gewesen bist muss ich leider sagen, dass die Stadt sich sogar eher auf kleine Hamster in Laufrädern verlassen sollte.“ „Wie? Du willst mehr sehen? Tut mir Leid, habe nur auf Sparflamme gemacht, weil ich nicht erwarte, dass dieser Raum hier mich aushält. Aber wenn du meinst. Es wird deine Schuld sein!“ So anstrengend es für Vash war den Arm hoch und ebenso den Schuss zurückzuhalten, er musste mehr Kraft aufbringen, mehr Konzentration und mehr Willen. Egal, was es kosten sollte. Vielleicht seine Nerven, vielleicht seine eigene Energie, vielleicht in Zukunft sein Leben. Er zog seine Schultern hoch, biss sich auf seine Unterlippe und hoffte darauf, dass er selber diese Kraft noch kontrollieren konnte. Der Sog und gleichzeitig der Druck wurden stärker.
 

Aarons Zettel, welche er auf seinem Brett hatte, flatterten und seine Haare beugten sich dem entstehenden Luftschüben. Ebenso Vashs Haare und seine Kleidung. Dies ging so weit, dass bereits angerissenes nach und nach bis ganz den Halt verlor und somit frei im Raum dem Windstrom folgte. Was the Stampede nicht sehen konnte war, dass Professor Jarm genauso wenig erwartete, dass er wirklich noch nicht alles gezeigt hatte wie er selber dem Raum nicht die nötige Stabilität zusprach. Die Energie wurde so stark, dass es nicht bei einem nur Lichtschein blieb, Blitzte machten es immer wieder unmöglich etwas zu sehen. Vash lief der Schweiß die Stirn hinab. Aber er musste zeigen was er konnte. Sonst würde er niemals seinen Traum verwirklichen können. Getrieben von seinem Gedanken ging der ganze Raum in Licht auf.
 


 

Irgendwann beruhigte sich alles und Vash atmete schnell und schwer. Auch wenn Aaron nichts gemacht hatte ging es ihm genauso wie Vash. „Wow. Ich glaube, daraus könnte ich was machen.“ Erleichterung zeichnete sich ab. „Aber der Raum hat ausgehalten.“ „Wundert mich gerade auch.“ Aaron verließ mit Vash den Sicherheitsraum und bat ihn darum ihm aber noch weiter zu folgen. Er hatte noch etwas in seinem Labor zu erledigen.
 

Er entnahm ihm noch einige Proben, vor allem aus dem Arm, und bat ihn darum sich vorerst nicht mehr zu stark zu belasten. Eine der Proben war ein Stück Fleisch aus seinem Oberarm und hinterließ eine tiefe Schnittwunde. Dann entließ er ihn. „Ich werde heute Nachmittag, spätestens heute Abend wahrscheinlich fertig sein. Komm dann noch mal vorbei und ich sag dir, was ich aus dir machen kann.“ „Vielen Dank! Ich kann es kaum erwarten heute Abend wieder hier zu sein.“ „Freue dich bloß nicht zu früh!“ Vash gab Aaron die Hand und lächelte...
 


 


 

Vash begab sich wider zurück zur momentanen Unterkunft, da sieht er, dass er bereits erwartet wurde. Eine weiß gekleidete Person stand im Türrahmen des Hauses und schien bereits lang zu warten. Eine eigene Art der Angst überkam Vash und drängte ihn wieder in die andere Richtung. Aber so sehr ihn diese Angst abstieß so zog es ihn doch zu dieser Person, denn dieses Mal sah sie nicht genervt oder vorwurfsvoll aus, was selten war, sondern hilflos und bei seinem Anblick erleichtert. Sie löste sich von dem Türrahmen und ließ die verschränkten Arme fallen. „Vash! Oh Gott zum Glück bist du zumindest endlich da!“
 

Ab einem gewissen Abstand war diese Person auf dem Weg ihm entgegen zu kommen und zuerst sah es aus, als wolle sie ihm um den Hals fallen, aber sie blieb doch stehen, relativ zaghaft. „Hey Meryl. Was ist los?“ „Ja, Milly ist seit etwas längerem weg und du warst auch einfach weg! Milly ist weg, okay, aber du? Und ich ganz alleine?“ „Hast du dir Sorgen gemacht?“ „Nicht um dich, aber um all die anderen Menschen hier!“ Ihm war einfach zu klar, dass er keine ehrliche Antwort bekommen würde. Innerlich lächelte er, das durfte er aber auf keinen Fall nach außen tragen. Er wäre nicht nur mit einem blauen Auge davon gekommen. „Also ich habe dich vermisst.“ Der kindliche Unterton schütze ihn vor einem einseitigen Schlagabtausch. Er wechselte schnell wieder zum eigentlichen Thema um kein Risiko einzugehen und Meryl nicht zu provozieren. „Ich war bei Aaron. Er musste nachgucken, wie viel Energie ich eigentlich erbringen kann und hat mir dann noch Proben entnommen.“ Er schob den Ärmel des Mantels herauf und zeigte Meryl den Verband, der auch nötig war. „Wie viel hat der dir denn abgenommen? Hat der den Knochen drin gelassen?“ „Ich habe darum gekämpft ihn zu behalten. War aber schon ein großes Stück. Der mag mich so sehr, dass er von mir ganz besonders viel da haben wollte.“ Nun schwiegen beide. Es war nun Meryls Runde etwas zu sagen. Die Gespräche zwischen den beiden wurden immer zäher und ungewohnter, das fiel beiden auf. Negativ. „Nun... ich... also ich bin hier so allein weil Milly nicht da ist und... machst du was mit mir? Ich sterbe sonst vor Langeweile...“ Vash neigte den Kopf und setzte einen Hund ähnlichen Blick auf. „Hättest du dir das Ende deiner Aussage gespart wäre das echt niedlich gewesen... Klar mache ich was mit dir. Ich weiß gerade selber nicht wo hin mit mir...“ Sie nahmen sich gegenseitig die Sentimentalität aus ihren Sätzen, die das Gespräch immer wieder zu erdrücken schienen. Wieder schwiegen sie. „Ich habe Hunger! Lass uns doch ganz schlicht etwas essen gehen. Ich habe hier auch schon in der nähe einen Laden gefunden welchen wir mal aufsuchen könnten!“ Meryl war einverstanden. Aber noch immer war ihr Verhalten fremd, ihr schüchternes Zurückhalten war völlig neu. Vielleicht ahnte sie die kommende Zeit und wollte deshalb Vash etwas sagen...
 

Wie Vash wollte blieben sie bei dem schon erwähnten Lokal und aßen gemütlich. Da Vash das seltsame Verhalten von Meryl auffiel, sie aber nicht darauf ansprechen wollte, versuchte er so neutral wie möglich einfach ihre Laune zu heben und setzte alles daran auf ihr nachdenkliches Gesicht ein Lächeln zu zaubern. Er schwelgte in alten Erinnerungen mit ihr, sprach auch wirres Zeug und schaffte es wirklich Meryl von ihren sie beschwerenden Gedanken abzubringen. Ihr war anzusehen, dass sie auch nicht auf ihrer Belastung beharren wollte und demnach genoss sie sichtlich Vashs Ablenkungsversuche. Ihm tat es unbegründet gut sie gerade lächeln zu sehen. Ebenso unbegründet tat ihr es gut von ihm diese Aufmerksamkeit zu bekommen. Oder sie wollten den Grund nur noch nicht wissen oder laut aussprechen.
 

Nach einem langatmigen Lachen stütze Vash seinen Kopf mit einer Hand ab und beobachtete Meryl, wie sie noch lachte. Als sie dies bemerkte brach sie sofort ab und errötete im noch übersehbaren Maße. „Was... was guckst du mich so an?“ „Mich freut es gerade nur so, dass du lachst. Du warst eben noch so nachdenklich und irgendwie beunruhigt. Aber so wie du jetzt bist gefällst du mir so viel mehr.“ Und nun war ihre Röte nicht mehr zu übersehen. Vash war schon darauf vorbereitet nun wieder eines ihrer Kommentare zu hören, von ihr geschlagen oder zum Idioten erklärt zu werden, was einfach zu klar gewesen wäre. Jedoch die Antwort war ein sehr verschämtes wegschauen und daraus wurde ein weiter Blick zum Horizont. Er folgte ihrem Blick, aber er sah nichts. „Es ist zu schön so, wie es gerade hier ist.“, sagte sie so leise, dass ihre Stimme im Wind nur dünn zu vernehmen war. Nun wusste er, was sie so unbeschwert beobachtete. Die Stadt war so ruhig. Die Kinder waren so friedlich. Der Himmel so blau. Und sie waren ihrem Ziel so nahe. So greifbar nah. Aaron brauchte wohl nicht mehr lang um ihnen die alles entscheidenden Worte zu sagen und dann sollte der Rückweg angetreten werden. Und dann sollte alles anders werden. „Danke Meryl.“ „Was? Wofür?“ „Das du die ganze Zeit bei mir warst.“ In dem Kopf des besorgten Mannes spielten sich die Szenarien ab, welche er als schlimmsten anzunehmenden Fall bereits ängstlich erwartet hatte. Angst, Qual, Schmerzen und Tod. „Ich hab es dir versprochen. Und... schon okay, ich habe es sehr gerne gemacht. Auch, wenn ich gerade echt nicht gerne warte!“ „Es geht nicht nur dir so, keine Sorge... Geteiltes Leid ist halbes Leid.“ Nun mussten sie sich nur noch gegenseitig von der noch bevorstehenden Wartezeit ablenken. So schwer es fiel...



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