Sie war sein
Schwer lag die Dunkelheit über dem dichten Wald und ein feiner Nebel zog sich zwischen den Bäumen über die wenigen Feldwege. Nur das fahle Licht, dass durch das kleine Fenster einer alten Hütte nach draußen fiel, durchbrach die Dunkelheit.
Schleichend, wie ein Raubtier, näherte er sich dem Fenster. Er wusste, heute war es soweit. Heute Nacht wollte er sie auf ewig zu seinem Eigentum machen! Sie an sich binden – für immer! Nie wieder sollte jemand anderes sie berühren, nie wieder sollte sie ihn verlassen können! Auf ewig sein.
Und da stand sie! In ihrer vollen Schönheit... Mit ihrem langen, gelockten Haar, das wie flüssiger Honig schimmerte und das Gesicht, mit den sanften Zügen, dem schmalen Mund und den braunen Augen umschmeichelte. Sie wirkte wie die lebendig gewordene Venus. Ihr Nachthemd aus dünner Seide umschmeichelte ihren schlanken Körper, betonte ihre Wespentaille und ihre spitzen Brüste, die sich leicht unter dem Stoff hervorhoben.
Immer stärker wurde sein Verlangen, sie heute Nacht zu seiner Braut zu machen, ihr das Hemd vom Körper zu reißen, ihre heiße blasse Haut unter seiner mit Schweiß bedeckten zu spüren, ihr Blut zu schmecken und sie mit schnelle harten Stößen zu nehmen, während ihre langen Beine sich um seine Hüfte schlangen und ihn immer näher an sich zogen. Er hörte schon ihre glockenhelle Stimme seinen Namen rufen! Er würde ihr Schreie der Lust entlocken! Und während er seinen Höhepunkt erreichte, wird er ihren letzten Schrei genießen – die Strafe ihres Ungehorsams. Er würde den Moment genießen, in dem sie Einsehen wird, welchen Fehler sie begangen hatte, als sie seinen Heiratsantrag abgelehnt hatte! Seinen Stolz verletzt und ihn vor allen Gedemütigt hatte!
Ein tiefes Grollen entglitt seiner Kehle. Niemand würde ihn davon abhalten können!
Der nasse Boden unter seinen Füßen machte bei jedem seiner Schritte schmatzende Geräusche.
Und mit ihrem Liebhaber würde er auch noch abrechnen. Er hat ihm immerhin seine Braut genommen! Ohne ihn hätte sie 'Ja' gesagt! Er würde es bereuen, sie auch nur angesehen zu haben.
Sie war sein – und würde es auch nach ihrem Tod noch sein!