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Santa Claus is coming to town

von

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Er wartet geduldig, verborgen, lauschend. Um ihn herum fällt der Schnee, und der Wind ist ein lautes Rauschen in seinen Ohren, aber er hat sich schon vor langer Zeit an den Klang des Wetters gewöhnt, und wenn er sich nicht darauf konzentriert, kann er ihn ausblenden. Was er wirklich hören will, sind Geräusche aus dem Hause Gilbert, vor dem er seine stille Wache hält.

Einige Geräusche sind darin immer zu hören – das Knarzen von Brettern, das Summen der elektrischen Geräte, und immer wieder das Rascheln von Stoff auf Stoff, wenn sich einer der schlafenden Bewohner im Bett herumdreht. Besonders darauf achtet er. Aus Jeremys Zimmer sind kaum Laute zu vernehmen, und wenn er nicht gerade noch so den tiefen Atem des Jungen hören könnte, würde er vermuten, dass er die Nacht woanders verbrachte. Auch aus Jennas Zimmer kann er zum Glück nichts mehr hören, nur das tiefe Atmen von zwei schlafenden Erwachsenen. Er ist dankbar dafür – es gibt Dinge, die er wirklich nicht hören muss. Nur in Elenas Zimmer wird es nicht still. Kaum ist für ein paar Sekunden nichts zu hören, ertönt wieder das Rascheln von Bettlaken, als ob sie sich hin und her drehen würde, unfähig Ruhe zu finden. Bei jedem besonders lauten Heulen des Windes scheint sie erneut aufzuschrecken. Natürlich kann er verstehen, dass sie angesichts der jüngsten Ereignisse nicht schlafen kann, aber es gibt nicht viel, was er tun kann. Nur das…

Und so wartet er. Sein Gefühl für Zeit ist gut, doch selbst er könnte nicht sagen, wie lange es dauert, bis ihre Müdigkeit die Rastlosigkeit überkommt. Aber schließlich scheint auch Elena in einen ruhigen Schlaf zu verfallen. Es hat lange genug gedauert, und er ist dankbar, dass die Kälte ihm nichts ausmacht. Jetzt, endlich, schlafen die vier Menschen im Inneren, und sein Plan kann in die Tat umgesetzt werden.

Die Tür setzt ihm kaum Widerstand entgegen, und Sekunden später hat er das Haus bereits wieder verlassen. Vermutlich hätte ihn nicht einmal jemand bemerkt, wenn alle wach gewesen wären und im Wohnzimmer gesessen hätten, aber er weiß, dass manche Dinge eine gewisse Tradition erfordern. Und so lässt er das Haus der Gilberts hinter sich. In wenigen Stunden würde er erfahren, wie gut sein Plan funktioniert hatte.
 


 


 

Weihnachten ist keine große Sache für Elenas Familie – nicht mehr seit dem Tod ihrer Eltern. Geschenke sind nicht geplant, obwohl sie ziemlich sicher ist, dass Alaric etwas für Jenna mitgebracht hat. Es ist gut, auch wenn ihre Feier nur aus einem gemeinsamen Essen bestehen wird – gut für Jenna, die endlich etwas Stabiles hat, und auch gut für Elena und Jeremy, für die schon ein einziger Tag mit einem fast normalen, familiären Zentrum eine Erleichterung sein dürfte. Das richtige Weihnachten wird für Elena erst abends anfangen, wenn sie Stefan sieht. Ein Lächeln erscheint auf ihrem Gesicht, während sie nach unten geht. Natürlich wird ein Tag, den sie in Ruhe verbringt, nichts an dem Chaos ändern, zu dem ihr Leben geworden ist, aber wenigstens für kurze Zeit muss sie nicht daran denken, und vielleicht ist das genug.

Als Elena im Wohnzimmer ankommt, ist noch niemand da. Sie hat damit gerechnet, zumindest hofft sie, dass der Rest ihrer Familie besser schlafen konnte als sie selbst. Es ist keine Überraschung.

Das ist nicht die Überraschung.

Elenas Augen weiten sich, während sie vorsichtig näher tritt. Das war gestern nicht hier… ein einzelner Strumpf hängt vor dem Kamin, und sie kann einen Namen darauf erkennen – ihren Namen. Vorsichtig tritt sie näher. Auf dem Boden ist etwas Asche verstreut, aber Elena ist zu alt um darauf hereinzufallen. Es sagt ihr nur, dass sich jemand wirklich Mühe gegeben hat. Sie ist sich nur noch nicht sicher, wofür.
 


 


 

Wieder wartet er, aber dieses Mal nur für wenige Sekunden. Dann öffnet sich die Tür und Elena steht vor ihm. Um ihren Hals sieht er den weichen Schal, seine helle Farbe ein deutlicher Kontrast zu ihren dunklen Haaren. Mehr kann er nicht davon sehen, bevor er sie in seinen Armen hält.

„Frohe Weihnachten.“, sagt er leise in ihr Haar und er kann ihr Lächeln spüren.

„Frohe Weihnachten, Stefan.“, antwortet sie.

Es ist kein großes Fest, und es ist nur eine kurze Pause, aber es ist da, und Elena lächelt, und Stefan ist sich ziemlich sicher, dass das vorerst genug ist.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Aziraphale
2010-12-24T22:00:09+00:00 24.12.2010 23:00
\*o*/ Me loves you! *fluff*

Aaaaaaaw Stefan. :D Natürlich würde er so etwas tun! Ich kann es mir sogar vorstellen. (Und man gut, dass Alaric nicht wieder.... auf der Suche nach Chunky Munkeys (sp?) war... öhöm XP)

Armer Tyler, so viel ANGST! (!!!) in seinem Leben, dass du es nicht mal schaffst eine fluffige Fanfic zu schreiben... aber ich stell mir einfach vor, dass Weihnachten nie auf Vollmond fällt, so lange er lebt.

Vielen lieben dank, jetzt ist mir doch trotz des vielen Schnees gleich viel wärmer. :3 *knuff*


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