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Silent Hill Love stories

von

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Ebenbild der Mutter

Es war der falsche Moment gewesen, in dem Henry Townshend in sein Apartment zurück gekehrt war, das war ihn schnell bewusst geworden.

Alles hatte sich verändert, nachdem er in diesem verrückten Krankenhaus gewesen ist.

Nicht nur, dass er da von mutierten Krankenschwestern angegriffen worden ist... nein, Rollstühle hatten ihn verfolgt, ein Fallgitter kam in einem Raum von der Decke und hielt nur ganz knapp vor seinem Kopf, in einem Raum regnete es, obwohl es ein RAUM IN DEM KRANKENHAUS war... von dem riesigen Gesicht, dessen Augen unaufhörlich zuckten und ihn musterten, ganz zu schweigen.

Nein, das alles war zu viel für den armen Mann, ende 20, der sowieso schon mit den Nerven am Ende war, nachdem er seit 5 Tagen nicht mehr aus seiner Wohnung kam und im Kühlschrank nichts außer einer Flasche Weißwein und einer Schokoladenmilch zu finden war (wobei die Schokoladenmilch dafür hinhalten musste, Jasper zu bestechen, nur damit er nachher lichterloh brannte).

Das mochte alles sehr lustig klingen, aber Henry war so gar nicht nach Lachen zu Mute.

Und nun auch noch das: Der Ventilator war von der Decke gekommen und lag nun in seinen Einzelteilen auf dem Boden, die Fenster klapperten, die Uhr tickte aus...

Alles in allem konnte man wohl sagen: Die Wohnung war verflucht. Die Victims machten wohl auch nicht halt vor dem einzigen Ort, an dem sich der junge Mann noch sicher gefühlt hatte.

Henry verlor langsam die Nerven. Er war sich nicht mehr sicher, ob er überhaupt noch in die richtige Realität zurück konnte. In diese, wo er seine Wohnung verlassen konnte. Was würde er jetzt dafür geben, in ein Einkaufszentrum zu gehen und da mal ausgiebig zu shoppen, auch wenn er das sonst verabscheute.

Der Enthusiasmus hinter dieser Idee wurde jäh gebremst von einem Bild, dass in seinen Gedanken auftauchte.

Es war eigentlich ein ganz normales Einkaufszentrum, allerdings waren nirgendwo Menschen zu sehen und der Strom war ausgefallen. Um ihn herum waren nur Victims und andere Monster, denen er nicht so schnell wieder begegnen wollte.

Henry seufzte. Er hoffte, dass er nicht auch noch in so eine Welt gelangen würde, aber bei diesem Wahnsinnigen wusste man nie.

Eine plötzliche Müdigkeit überkam den jungen Mann so plötzlich, dass er sich aufs Sofa setzen musste.

Seine Augen wollten nicht offen bleiben, egal, was er versuchte. Auch der Gedanke an Eileen, die ganz alleine mit ihren Verletzungen auf dieser seltsamen Treppe vor dem Loch, das sie nicht sehen konnte, wartete, hielt ihn nicht wach.

Er schlief ein und träumte.
 

Die Tage vergingen schnell an der Pleasant River Universität und die Sehnsucht nach dem geliebten Menschen war durch den Stress der täglichen Vorlesungen fast verdrängt. Allerdings nur fast.

Es gab immer wieder Tage, an denen Walter stundenlang an seinen Plan dachte und sich auf nichts mehr anderes konzentrierte.

Er wusste, dass er in South Ashfiel geboren war, im South Ashfield Heights, einem Apartmentblock, in der Wohnung 302. Er war oft da gewesen, denn Dahlia hatte ihm gesagt, seine Mutter schliefe da. Er konnte sie wieder erwecken, darüber hatte er eine Menge gelesen.

Er musste das 21. Sakramente- Ritual durchführen, um seine Mutter zu erwecken und die Welt von allem Unrecht zu befreien.

Walter interessierte sich sehr für den Kult des Wish House, wo er aufgewachsen war.

Viele Kinder dort hatten Angst davor oder verspotteten diese Religion, aber er nicht. Er lebte für diese Riten und Lehren. Er hatte sich schon früher sehr dafür interessiert.

Neben ihm gab es noch drei weitere Studenten, die sich sehr für den Kult interessierten, doch die waren Walter ziemlich egal.

Sie wussten nichts. Ihre Unwissenheit war für den jungen blonden Mann einfach abstoßend und er wollte sich nicht mit ihnen abgeben.

Die drei Spinner befassten sich mit allem „Übernatürlichen“ wie Geister und Dämonen. Walter konnte mit ihnen nichts anfangen.

Seine Gedanken schweiften ab. Er musste sich nun ganz auf die Vorbereitungen konzentrieren, die er zu Treffen hatte. 21. Sakramente waren viel, zu viel für einen sehr kurzen Zeitraum.

Er musste mehr als nur einen Schritt voraus planen. Alles musste stimmen und nichts durfte schief gehen.

Für einen Moment traf Walter etwas wie ein Stich in der Brust.

An ihm ging eine Frau vorbei, die ebenso blonde, gelockte Haare hatte wie er und auch ihre Augen waren von der selben grünen Farbe.

Sie hätte das genaue Ebenbild von ihm sein können, mit einem Unterschied: Sie war wesentlich älter als er.

Walter traute seinen Augen nicht. Wenn seine Mutter wirklich in der Wohnung schliefe, dann müsse sie mindestens so wunderschön aussehen wie diese Frau.

Er wollte sie ansprechen, ihren Namen erfahren und wo sie wohnte. Er wollte alles über diese Frau erfahren, die ihn so sehr an seine Mutter und damit an sich selber erinnerte.

Mit schnellen Schritten ging er hinter der Frau her.

„Warte! Wie heißt du?“, fragte Walter und hielt die Blondine am Arm fest.

Die Frau drehte sich zu ihm um und musterte ihn.

„Emily... Emily Kingsley... und du?“, fragte sie in erschrockenem Tonfall. Sie wusste nicht, was dieser Fremde junge Mann von ihr wollte, doch er machte ihr Angst, wie er so anstarrte.

„Mein Name ist Walter Sullivan!“, antwortete er und war begeistert. Das Aussehen, das Auftreten, selbst die Stimme war so, wie er sich seine Mutter vorgestellt hatte.

„Haben Sie Kinder?“, fragte er grade heraus. Er wusste, dass das nicht seine Mutter sein konnte, und trotzdem war dieses Gefühl, diese Frau vor sich zu haben so beruhigend und tat ihm so ungemein gut.

Schon fast redete er sich ein, sein Ritual nicht vollziehen zu brauchen, da er seine Mutter genau vor sich hatte.

Die Blondine sah ihn verwirrt und auch leicht wütend an.

„Ich weiß nicht, was es dich angeht, aber nein, habe ich nicht! Und jetzt verschwinde!“

Diese Antwort traf Walter wie ein Stich ins Herz.

Die Frau, die ihm durch ihre bloße Anwesenheit so viel Wärme und Geborgenheit vermittelte, wies ihn ab, einfach so, wie einen dahergelaufenen Spinner.

Emily hingegen hatte einfach nur Angst. Sie konnte sich nicht erklären, was dieser fremde junge Mann von ihr wollte, doch schon immer war sie sehr schreckhaft, was Männer anging.

Um ihre Angst nicht zu zeigen, versuchte sie, ihn mit falscher Wut abzuschrecken.

Walter hielt sie am Arm fest.

„Warte..bitte! Weise mich nicht so ab... Nicht du...“, bat er, doch die Blondine riss sich los und ging weiter, in das Universitätsgebäude rein.

Der junge Student folgte ihr.

Langsam wurde Emily wütend. „Hör auf, mich zu verfolgen!“, rief sie aufgebracht und ging zur Treppe, die hinab in die unteren Geschosse der Uni führten.

Wieder hielt Walter sie fest, doch dieses mal reagierte die junge Frau energischer. Sie riss sich los, etwas zu energisch und rutschte ab.

Wie in Zeitlupe und mit einer bizarr wirkenden Bewegung fiel sie die Treppe halb hinab, bevor sie auf halben Wege wieder aufschlug, mit dem Kopf auf eine Stufe schlug und den Rest der Treppe hinab rollte.

Unten blieb sie regungslos und mit seltsam verdrehten Kopf liegen.

Walter traute seinen Augen nicht. So langsam die Zeit in den letzten 3 Sekunden zu vergehen schienen, so schnell arbeitete sein Gehirn nun.

Wenn jemand die Polizei rief und die Walter festnehmen würde, dann wäre alles umsonst gewesen. Er konnte nicht zulassen, dass er sein 21 Sakramente-Ritual nicht vollziehen konnte.

So schnell und unauffällig wie es ging, rannte Walter davon...
 

Henry wachte mit klopfendem Herz auf.

Er konnte sich seinen Traum nicht erklären, doch er wusste, wer der junge Mann war.

Walter Sullivan, der verrückte Massenmörder, der versuchte, Eileen und am Ende auch noch ihn selber zu ermorden.

Doch das war jetzt belanglos. Henry musste sich auf den Weg machen, um Eileen abzuholen und dem allen ein Ende zu bereiten...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  DarkAssassin
2011-09-05T15:42:30+00:00 05.09.2011 17:42
Bin mal über deine Geschichte gestoßen und habe gleich beide Kappis gelesen. Und beide waren spitze.
Dein Schreibstil gefällt mir richtig gut.
Auch die Idee. Achja und besonders toll, das es sich um SH4 dreht. Ich liebe Henry. :)
Aber eine Frage habe ich. Du hast ja bei Genre stehen One Shot.
Bezieht sich das jetzt auch darauf, dass jedes Kappi ein OS für sich ist und in keinem Zusammenhang mit den anderen Kaps steht?
Achja. Ich hätte noch eine zweite wichtige Frage. Geht deine FF noch weiter, oder schreibst du nicht mehr an ihr. Das letzte Update ist ja schon eine Weile her.
Ich würde mich nämlich riesig freuen, wenn es weiter gehen würde.
Sie gefällt mir richtig gut. ^^

LG Dark
Von:  Maimai-chan1
2011-02-12T10:49:15+00:00 12.02.2011 11:49
Armer Walter TTATT
Plöde Emily *sie hau*

Hast du aber sehr schön geschrieben .w.

Aber Walti hat ja immernoch Henry~ >w<
Von:  angel_of_sand
2011-02-11T18:20:49+00:00 11.02.2011 19:20
sollte ich mich schämen,weil ich den dritten Silent Hill-Teil nicht kenne?
falls ich deswegen einiges hier nicht verstehe xD

gab es diese Emily wirklich?

nja ~
ich hab auf jedenfall Mitleid mit Walter D=

wieder mal ein awesomes Kapitel ~

lg

PS: ich sollte lesen üben xD
statt "Ventilator" habe ich "Vibrator" gelesen *hüstel*


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