Zum Inhalt der Seite

Zehn Dinge die ich an dir hasse.

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zehn Dinge die ich an dir hasse

Im letzten Herbst habe ich jemanden kennen gelernt, bei dem ich nicht weiß ob ich ihn nun mag oder nicht.

Ich weiß nicht wo mein Problem ist, aber irgendwie hasse ich diese Person.

Ich kenne ihn jetzt schon recht lange, und hab mir ein kompliziertes Bild von ihm in meinem Kopf gebildet.

Mein erster Eindruck von ihm: Was für ein dämlicher Affe! Aber nicht nur das, er ging mir so auf den Geist. Jeden Tag sprang er auf meinen leicht reizbaren Nerven herum, wie auf einem abgenutzten Trampolin, für welches sich viele kleine Kinder gegenseitig fast die Köpfe abreißen, damit sie einige Minuten darauf wild herum springen können, bis sie dann in hohem Bogen einen Sturzflug auf den Steinboden unter ihnen wagten.

Und schon ist das Geheul groß.

Das ist das perfekte Beispiel für unsere recht seltsame Beziehung.

Und nun zu den 10 Dingen die mich an ihm am allermeisten stören....
 

1. Ich hasse es, wie du mich jeden Tag mit einer unhaltbaren guten Laune ansprichst, mich umarmst und mich liebkost als wäre ich dein Liebhaber. Diese Gute Laune... Ich weiß wirklich nicht wo du diesen ganzen Elan her nimmst, mit dem du mich jeden Tag aufs neue reizen kannst.
 

„Sammyyyyy-!“ der laute Ruf nach meinem Namen ließ mich auf dem schmalen Flur in unserer Schule zusammenfahren. Ich blickte von meinem Buch hoch und schob meine Brille kurz zurecht, um nach der Person Ausschau zu halten, die eben nach mir gerufen hatte. Ich hatte schon eine Vorahnung. Und mit einer Stürmischen Umarmung wurde mir diese Vorahnung bestätigt.

„Ich hab dir doch gesagt du sollst mich nicht so nennen...“ ich seufzte kurz und klappte mein Buch mit einer Hand zusammen um es dann lässig in meinen Spint zu werfen. „Und du sollst mich nicht umarmen, oder überhaupt irgendwie anfassen!“

„Aber Sam...“
 

2. Ich hasse dein ständigen Wiederworte, deine Nörgelei, Heulerei und deine Mitleidstour. Ich hab dir schon 100 Male gesagt das das nicht bei mir zieht und mich eh nur nervt. Aber mich nervt ja sowieso fast alles. Immerhin esse ich ja Igel zum Frühstück, nicht wahr?
 

„Kein Aber! Finger weg!“ sagte ich dir kurz und schob deine Arme von meinen Schultern runter, an denen du immer noch wie eine Klette hingst. Diese Berührungen mit dir waren mir mehr als zuwider und deswegen zischte ich dich einmal böse an, um mich dann uninteressiert an dir umzudrehen, und ein paar Mädchen zuzublinzeln.

Sie kicherten mich an und setzten – offensichtlich über mich redend – ihren Weg fort.

„Hast du keinen Unterricht?“

„Nein ich hab Frei, genau wie du!“, sagtest du mir blöde Grinsend.
 

3. Ich hasse dein Lächeln, das jeden verrückt machte – außer mich versteht sich natürlich. Ich sehe dir ja nicht oft ins Gesicht, aber wenn ich es tue hast du immer ein strahlend weißes Grinsen auf den Lippen, was der Welt sagen sollte „schaut mich an, ich bin schön und ein Sonnenscheinchen!“ Zu schade das ich eine Sonnenallergie habe...
 

Ich drehte mich um , um dich böse anzustarren aber du lächeltest wieder so fröhlich, als wäre die ganze Welt mit dir befreundet. Ich senkte den Blick und mein Gesicht wurde etwas warm.

Vor Wut natürlich! Nach einer Weile des Schweigens schwenkte mein Blick wieder zu deinem Gesicht.

Du fingst laut an zu lachen und sahst mir dabei die ganze Zeit auf meine erröteten Wangen. Ich blies beleidigt meine Wangen auf und meine Röte verstärkte sich noch etwas, woraufhin zu dich wieder ein gekriegt hattest und mich grinsend angeschaut hast.

„Haha! Warum bist du denn so rot im Gesicht?“

„Ich.... Ich bin nicht rot, Idiot!“
 

4. Ich hasse es, das dich nichts aus der Fassung bringt. Keine Beleidigung, kein Streit, keine Gewalt, einfach nichts! Ich hätte dich zusammenschlagen können, dir die schlimmsten Beleidigungen an den Kopf werfen und dir ins Gesicht spucken können, und du würdest mich weiterhin freundlich anlächeln.
 

„Bewundernswert, deine Standhaftigkeit!“

Ich drehte mich um und sah unserem Zimmerkameraden ins Gesicht, der dieses Kompliment über meinen Kopf hinweg zu dir gesagt hatte. Er hatte eine Mappe lässig in der Hand und mittellange unordentliche braune Haare, die so aussahen als würde er sich morgens nur einmal mit der Hand durch die Haare gehen. Ihr wart beide Größer als ich also konnte ich nur meinen Nacken versteifen lassen, während ich mich mit euch unterhielt.

Ich sah von unten in dein Gesicht und du beugtest dich kurz zu mir hinunter.

„Nimms uns nicht übel, kleiner!“
 

5. Ich hasse es wie die Pest, das du mich immer damit aufziehen musst, das ich einen Kopf kleiner bin als du, und zwar immer indem du dich zu mir runter beugst, mich angrinst und mir mit einer Stimme die nach gespieltem Mitleid klingt sagst, wie niedlich klein ich doch bin.
 

Ich knirschte mit den Zähnen als die stumpfen Laute von „Kleiner“ aus deinem Mund in meine Hörreichweite schallten. Meine Augen wurden schmaler, und ich linste nach links zu dir rüber. „Was... hast du eben gesagt?“ Du kichertest aber nur kurz und bewegtest deinen Oberkörper schnell zurück nach oben um meinem schnellen Schlag auszuweichen. „ARGH!“ stieß ich aus, als ich merkte, das ich mein Ziel verfehlt hatte.

Ich seufzte und sah zu Boden. „Idiot“ sagte ich kurz und machte auf dem Absatz kehrt um irgendwohin abzuhauen. Aber du warst nur zusammengezuckt und hast Matthew – das war der Name von unserem Zimmerkameraden - einige Sekunden lang verdattert angeguckt, um mir dann mit großen, schnellen Schritten zu folgen. „Hey, Sam! Warte!“
 

6. Ich hasse es, wenn du mir dauernd hinterherrennst und dich so oft bei mir Entschuldigst wie es sonst nur Leute tun, die keinen eigenen Willen haben. Diese Fürsorgliche Art, die sich um alles und Jeden Sorgen machte, gefällt mir ganz und gar nicht und bereitet mir ein großes Chaos in meinem Kopf.
 

Ich hörte deinen Ruf rannte aber nur noch schneller davon, preschte um Kurven, verfehlte öfter beinahe eine Ecke und war mindestens einmal gegen eine Tür gelaufen.

Du hattest mich allerdings mit deinen langen Beinen bereits nach kurzer Zeit schnell eingeholt, und hieltest mich dann an der Schulter fest. Ich hatte meine Hand an der Nase, da diese bei meinem Zusammenprall mit der schweren Glastür angefangen hatte zu bluten. Mit einem Ruck wurde ich von dir in deine Richtung gedreht und du sahst mich geschockt an, als du offensichtlich gemerkt hast, das mein Blut langsam zwischen meinen Fingern hervor lief und zwischen uns auf den Boden tropfte.

„Was... was hast du gemacht??“

Du sahst mich besorgt an und schobst vorsichtig meine Hand weg um dir meine Nase genau anzusehen.
 

7. Ich hasse es, das du mich behandelst wie eine Mutter ihr Kind behandelt. Das du dir immer Sorgen um mich machst und immer darauf aufpasst das es mir gut geht, und das mir nichts passiert. Das finden andere vielleicht Aufmerksam und süß von dir, aber mir war es einfach nur peinlich, so von dir behandelt zu werden, zumal uns viele Mädchen anstarrten, und sogar das Gerücht umging, wie seien ein Paar. Lächerlich!
 

Nach ein paar Sekunden waren meine Nase und meine Hände frei von Blut und ich hielt mir ein weiteres fast vollständig voll gesaugtes Taschentuch voller Blut an die Nase.

„Das hättest du echt nich machen müssen.“

„Ach was, das ist doch selbstverständlich!“

Ich merkte dir an, das du dir immer noch Sorgen um mich machtest, trotzdem lächeltest du mich die ganze Zeit an.

Offensichtlich mochtest du mich wirklich gerne. Noch ein Grund der mir echt peinlich war.

Ich schaute zur Seite, weil ich meinem „Retter“ nicht in die Augen sehen wollte. Es war mir einfach peinlich.

Einige Mädchen gingen an uns vorbei und kicherten, als sie dich und mich ansahen.

Mir fiel auf, das ich mich noch gar nicht bei dir bedankt hatte, also entschloss ich, mich zu bedanken. Ich sah dir in die Augen und öffnete den Mund.

„Du musst dich nicht bedanken!“
 

8. Ich hasse es, das du nie ein „Danke“, ein „Bitte“ oder eine Entschuldigung erwartest. Du nimmst alles einfach so hin, bist zu Jedem nett und erwartest nie was dafür. Kannst du nicht wenigstens einmal ein Danke verlangen? Ich würde dir gerne danken, aber du lehnst es einfach ab, weil alles was du tust und Jeder, dem du hilfst selbstverständlich für dich ist.
 

„Aber...“

Ich wollte dir echt danken. Ich war dir erneut mehr als dankbar in meinem Leben, weil du echt viel für mich getan hast, aber ich habe dir niemals sagen können, wie unendlich Leid mir alles tut, oder wie schrecklich dankbar ich dir bin. Ich senkte den Blick und meine Beine wurden weich wie Gummi.

Schnell saß ich auf dem Boden und fing an zu weinen.

Ich hatte lange nicht mehr geweint, und ich verstand nicht wieso, aber es geschah einfach. Ich fühlte nichts mehr um mich herum, und bekam nichts mehr mit. Nicht was du sagtest, nicht wer alles um mich herum stand, nicht das Geschrei von Mädchen die sich Sorgen machten und auch nicht, das ich mein Bewusstsein verlor...

Als ich aufwachte hörte ich ein regelmäßiges Piepen, wie von einer elektrischen Apparatur, bei dem ich mich zuerst fragte, was es wohl sein könnte.

Ich versuchte meinen Arm zu bewegen, aber irgendwas schweres hing daran fest.

Ich fühlte mich wie an 1000. Stellen eines Baumes aufgespießt, aber es war etwas anderes.

Ich versuchte langsam meine Auge zu öffnen, und schaute an eine Weiße Wand.

Ich hörte immer noch das Piepen und schwenkte meinen Blick langsam zur Seite, von der das Geräusch kam.

Ich sah eine Herzfrequenzlinie auf grünem Bildschirm und eine längliche Metallstange an dessen oberen Ende ein Beutel mit roten Inhalt hing.

Nach ein paar Minuten realisierte ich endlich, das ich mich in einem Krankenhaus befand.

Ich setzte mich langsam auf und versuchte wieder meinen Arm zu bewegen, doch ich hatte vergessen, das etwas schweres daran hin.

Ich sah zu meinem Arm und erblickte einige Kabel und Schläuche – mal dicker, mal dünner – die unter meiner Haut befestigt waren.

Ich hörte noch ein weiteres Geräusch neben meiner Herzfrequenz. Ich sah zu einem Stuhl der bei dem Fenster neben meinem Bett stand, und sah dich.

Du warst auf dem Stuhl eingeschlafen, und hattest etwas in deine Arme geschlossen.

Ich konnte nur erahnen, dass es eine Karte und etwas anderes waren.

Der andere Gegenstand sah irgendwie weich aus.

Ein Plüschtier?

Ich warf mich schnell zurück in mein Bett und lief dunkelrot an. Woher zur Hölle wusstest du, das ich Plüschtiere sammelte?
 

9. Ich hasse es, das du so an mir hängst, und alles über mich weißt. Ich weiß nicht wieso und ob das wirklich so ist, aber ich habe meistens das Gefühl du kennst mich besser als irgendjemand anders auf dieser Welt. Ich habe das Gefühl du kennst mich sogar besser, als ich mich selber kenne...
 

Ich war wieder eingeschlafen, doch nach einer Weile fühlte ich eine große Hand an meiner Schulter. Ich wusste sofort das es deine war, und ich öffnete blitzschnell die Augen, um dich anzusehen.

„L-...“

„SAM! Endlich bist du wach! Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Wie konntest du mir das nur antun!?“

Ich schaute dir verdutzt in diene Augen, die rot angelaufen waren, als hättest du Wochenlang nicht geschlafen.

Oder als hättest du... Nein Unmöglich!

Oder doch?

Du umarmtest mich schnell und atmetest schnell, so als würdest du vor Freude weinen.

Nach ein paar Sekunden, die du so verharrt hattest, schautest du mir wieder in die Augen und ich konnte erkennen, das du echt geweint hattest.

„Ich... Es tut mir leid.“

Das war meine erste Entschuldigung. Ich hatte dir zum ersten mal in meinem Leben gesagt, das mir etwas Leid tut.

Du hattest mich weiterhin geschockt angesehen, und dann gelächelt, so wie du es immer tatest.

„Gott sei Dank, geht es dir gut, Sam.“

Jetzt bemerkte ich erst, das ich etwas im Arm hielt. Es war das Plüschtier das du vorher in deinem Arm hattest.

Ich sah es an und lächelte dich an.

„Danke“

Und ich konnte dir endlich auch sagen, wie dankbar ich bin! Zwar nicht zu dem was du vorher getan hattest, aber ich freute mich sehr über das Plüschtier – welches übrigens eine Schildkröte war. Ich Liebe Schildkröten.

Ich bemerkte gar nicht, das du in der Zeit, in der ich die Schildkröte betrachtete in die Zimmerecke gehuscht warst und dir dort die Augen ausheultest.

„Hey! Was ist denn los mit dir?“

Ich sah verwirrt in die Ecke in der du dich zu einer Kugel gerollt hattest und verstand nur schwer deine geschluchzte Antwort.

„Dein... Dein lächeln sieht einfach so süß aus!“

Ich lief rot an und fing dann an zu lachen. „Und deswegen weinst du?“
 

10. Aber was ich am meisten an dir hasse ist, das du mir die allerwichtigste Person auf Erden bist, und ich ohne dich überhaupt keinen Grund hätte zu Leben. Ich würde sogar zugeben, das ich dich Liebe. Aber ich bin doch nicht schwul... Naja okay, ich bin es doch. Und ich Liebe dich unendlich!
 

Ich kicherte immer noch etwas und du bewegtest dich dann wieder zu mir zurück.

„Schon gut schon gut...“

Du lächeltest wieder. Das gefiel mir gleich besser und ich strich dir deine Tränen aus dem Gesicht.

Nach einer Weile die wir uns wortlos in die Augen schauten, hattest du dich langsam zu mir vorgebeugt und mir einen Kuss auf die Lippen gedrückt. Ich war ein wenig geschockt, erwiderte den Kuss jedoch trotzdem.

Er dauerte etwas länger, und ich hätte am liebsten gar nicht aufgehört, aber man kann ohne Atem ja bekanntlich nicht so lange leben.

Du sahst mir in die Augen, und warst mindestens genauso rot angelaufen, wie ich.

Ich bezweifelte zwar stark das ich nur genauso rot war wie du aber das war mir egal.

In diesem Moment viel mir noch etwas ein was ich noch nie zu dir gesagt hatte, seit wir zusammen sind.

„Lucas..?“

Du sahst mich fragend an.

„Ich liebe dich.“

Du fingst an zu kichern. „Ich dich doch auch, Idiot!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  xunmian
2011-02-13T09:46:19+00:00 13.02.2011 10:46
Ich liebe diese FF ♥


Zurück