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Liebe, ...

... oder wie das heißt
von

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Das Erwachen 2

*Sasukes Sicht*
 

Der kleine Blondschopf wimmerte in meinen Armen.

Seine Atmung war ruhig und gleichmäßig, wurde jedoch ab und an von einem Schluchzen unterbrochen.

Dennoch schlief er tief und fest.

Ich glaubte, er sei einfach nur erschöpft.

Er hatte die Nacht ja kein Auge zu getan.

Sein Kopf lag auf meiner Brust und da fielen mir die vielen roten Kratzer auf seinem Genick auf. Am Haaransatz hatte er ein paar kahle Stellen und man konnte die Spuren von Fingernägeln erkennen.

Ich hatte auch diese Angewohnheit, dass ich mich, wenn ich nervös oder verlegen war, an meinem Genick kratzte.

Dennoch war das extrem.

Es war mir erst jetzt aufgefallen, weil er mir so nah war.

Er krallte sich an meinem Shirt fest und ich beschloss, ihn in sein Bett zu tragen.

Langsam stand ich mit ihm im Arm vom Küchenboden auf.
 

Als ich im Flur war, fiel mir ein einzelnes Foto auf.

Sonst war keine Dekoration vorhanden. Nur dieses eine Foto.

Darauf war ein blonder Mann, der ganz stolz seinen Sohn im Arm hatte, abgebildet. Sein Grinsen ging von einem Ohr zum anderen.

Ich konnte auch verstehen wieso. Der blonde kleine Junge, ca. 6 Jahre alt, war klitschnass, auf seinem Kopf sah man noch die Reste eines geplatzten Luftballons und er lachte.

Der Junge sah aus wie eine jüngere Version von dem Alten.

Dann war da noch eine rothaarige Frau. Es war wahrscheinlich die Mutter. Sie hatte wohl dem blonden Mann mit einer Hand auf den Hinterkopf gehauen und machte ein schimpfendes Gesicht.

Aber sie sah jetzt nicht böse aus, sondern eher so, als ob sie ihrem Mann sagen würde, er solle endlich Erwachsen werden und dem armen Jungen doch nicht so einen Blödsinn beibringen.

Es war eine sehr heitere Szenerie.

So viel Freude, soviel Liebe. Und das alles nur auf einem Foto.
 

Ich sah mich kurz auf dem Flur um, da ich mich ja nicht auskannte und keinen Plan hatte, wo Narutos Schlafzimmer war.

Es war nur eine Tür offen und dort ging ich hinein, da er sich ja vorher hatte umziehen wollen und mir am logischsten schien, dass deshalb die Tür offen war.

Und ich lag richtig.

Er hatte ein großes Futonbett mitten im Zimmer stehen, daneben war ein kleiner, gläserner Nachttisch mit einem roten Wecker darauf. Sein kleiner Kleiderschrank war direkt neben der Tür.

Ich legte ihn in sein Bett und deckte ihn mit der grünen Bettwäsche zu und setzte mich auf den Rand des Bettes und beobachtete ihn eine Weile.

Er sah irgendwie traurig aus.

Auf seiner Stirn bildeten sich kleine Falten und seine Augenlider zuckten ein wenig.

Auch sein Atem ging nun etwas hastiger als zuvor und an seinen Schläfen bildeten sich kleine Schweißtropfen.

Vermutlich hatte er einen schlechten Traum.

Seine rechte Hand, die neben seinem Kopf lag, krallte sich in den Polster.

Er fing an, irgendetwas zu nuscheln. Ich konnte ihn nicht verstehen, da es so leise war.

Plötzlich schoss er hoch, schrie meinen Namen, sah mich an und... lies sich wieder ins Bett fallen.... und schlief weiter.

Irritiert starrte ich ihn an und begann zu grinsen, als er sich auf den Rücken drehte und nun offensichtlich gut schlief.

Er hatte den Mund sperrangelweit geöffnet und schnarchte laut.

Lachend stand ich auf und ging in die Küche zurück, da er anscheinend nicht mehr so schnell aufwachen würde.

Da ich heute sowieso nichts mehr vorhatte, beschloss ich zu warten bis er aufwachen würde.

In der Küche angekommen, nahm ich mir ein Glas mit Wasser und sah mich ein wenig um.

Da fiel mir wieder sein Tagebuch auf.

Ich wusste, ich sollte nicht darin lesen.

Dennoch schlug ich es auf.
 

Dieser Junge war so interessant.

Seit ich ihn im Krankenhaus begegnete, hoffte ich, dass ich die Chance bekommen würde, ihn kennen zu lernen.

Alles will ich über diesen Blondschopf erfahren.

Die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft.

Gutes sowie Schlechtes. Vorlieben sowie Abscheu.

Erklären konnte ich mir das selbst nicht.

Als ich meinen Bruder das letzte Mal besuchte und ihm von der Begegnung erzählte, war er sehr überrascht, dass ich mich so für jemanden interessierte.

Er meinte, wenn ich nicht aufpasse, könnte es passieren, dass ich noch richtige Freunde finde.

Er zog mich nämlich immer damit auf, dass ich anscheinend ein gefühlloser Eisblock wäre. Und wenn ich so weiter machen würde, wie an meiner alten Uni, würde er vor Sorge noch früher sterben.

Itachi war für seine Situation und sein Alter sehr naiv.

Glaubte er wirklich, es wäre lustig, solche Scherze zu machen?
 

Ich setzte mich auf einen Stuhl, machte es mir bequem und stöberte ein wenig in Narutos Vergangenheit.

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Eintrag 198:
 

Liebes Tagebuch!

Ja, ich weiß, dass das kitschig ist und dass das normalerweise nur Mädchen machen, aber heute will ich meinen Eintrag auch so beginnen.

Also nochmal: Liebes Tagebuch!

Heute hat mich ein Junge namens Sai an der Uni angesprochen. *hihi*

Er war sooo nett und sah so unglaublich heiß aus.

Er fragte, ob der Platz neben mir noch frei wäre und ob ich heute mit ihm zu Mittag essen würde, da ich ihm schon länger aufgefallen sei.

Und um ehrlich zu sein,war er mir auch aufgefallen.

Er hat so wunderschöne Augen. Sein schwarzes Haar ist wie Seide und wenn er lacht, fühlt man sich gleich viel besser.

Zum Lunch gingen wir in ein Restaurant, einige Straßen von der Schule entfernt und er erzählte mir Alles über sich.

Seine Hobbys waren voll cool ...

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Sasuke schüttelte fragend den Kopf.
 

„Okay …!“ sagte Ich verwirrt. „Warum hat mich Naruto vorhin so angeschrien? Dass war ein ganz normales Tagebuch. Das Tagebuch … eines …schwulen … Jungen!? … Na und?!“ , sprach ich weiter mit mir selbst.
 

Irgendetwas musste in diesem Buch stehen, was ich nicht lesen durfte.

Ich blätterte ganz zum Anfang.

Mein Herz blieb mir fast stehen.

Da stand nur ein Wort.

Ein einzelnes Wort.

Es war nicht schön geschrieben, sondern einfach nur hin geschmiert.

Ein wenig verschwommen war es auch.

Es schien, als ob jemand darauf geheult hätte.

Unzählige Blutflecken waren neben den Tränen auch auf dem Blatt.
 

„Schuld“.
 

Das Wort, dass so unscheinbar war, lies mich schmunzeln.

Was war diesem Jungen passiert?

Ich blätterte ein wenig weiter.

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Eintrag 23:
 

Meine Arme schmerzten.

Der Fußboden war voller Blut.
 

Ich war müde.

Müde vom Erklären, müde vom Zuhören.

Müde vom Leben.
 

Es war nicht mein erster Versuch, meine Eltern wieder zu sehen.

Dennoch hoffte ich, dass es endlich der Letzte sei.

Ich fing an zu schreien. Ich wollte nicht mehr, konnte nicht mehr.

Ich wusste, dass sie gleich hier sein würden.

Denn sie beobachten mich. Sie sehen mich immer.

Wollen mich nicht in Ruhe lassen. Wollen mich nicht gehen lassen.

Immer … Und immer wieder holen sie mich zurück.

Warum nur lässt Gott das zu?

Warum kommt er mich nicht holen?

Sieht er denn nicht, dass ich kaputt bin?

Seit sieben Jahren bin ich nun hier.

Seit mir der "liebe" Gott alles genommen hat, sitze ich in dieser beschissenen Psychiatrie.

Immer wieder gab er mir einen Grund zur Hoffnung.

Denn hin und wieder lies er ein Messer in meiner Hose verschwinden.

Und ich glaubte wirklich, jetzt holt er mich.

Aber dieser alte Bastard, schickt immer wieder „Rettung“.

Ich wollte doch nur sterben …

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