Zum Inhalt der Seite

Die Personentombola

Eine kleine Shounen-Ai-Protest-FF
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Epilog

Als sich der Fahrstuhl öffnet und Eiri Yuki die Eingangshalle betritt, stellt er fest, dass die Veranstaltung offenbar beendet ist, denn in der Halle wimmelt es nur so vor Menschen. Ein flüchtiger Blick zum Eingangsportal sagt ihm, dass Kaibas Limousine gerade abfährt. Schweigend blickt er ihm noch eine Weile nach.

Plötzlich vernimmt er hinter sich einen spitzen Aufschrei. „Yuki! Da bist du ja! Ich hab dich schon überall gesucht!“ Und schon hängt ihm eine quirlige, schlanke Person am Arm und hakt sich schmachtend bei ihm ein.

Der blonde Schriftsteller verdreht genervt die Augen. „Lass meinen Arm los, oder ich knote dir deine Hände auf den Rücken!“, brummt er verstimmt. Sofort gibt die Person mit den pink gefärbten Haaren seinen Ellenbogen frei. „Mach doch nicht schon wieder so ein Gesicht!“, schmollt Shuuichi, „Ich hab mich doch bloß gewundert, wohin du mit Seto Kaiba so plötzlich verschwunden bist. Du hast ja nicht mal mehr unsere letzten Lieder mitbekommen.“

„Wir waren in meinem Zimmer!“, gibt Yuki ungeniert Auskunft, „Wir hatten etwas Wichtiges zu erledigen. Es war sehr unterhaltsam.“

„Unterhaltsam?“, Shuuichis Augen weiten sich, „Was heißt hier unterhaltsam? Yuki du hast doch nicht etwa...!“, sprachlos gafft er seinen Freund an. Dann heult er los. „Yuki! Warum tust du mir das an! Ich weiß ja, dass Seto Kaiba einfach unglaublich heiß ist, aber ich dachte, wir zwei hätten was besonderes...“

„Willst du wohl still sein, du irrer, kleiner Spinner!“, zischt Eiri Yuki aufgebracht und packt Shuuichi grob am Kragen, „Unfassbar, was du dir hier wieder für einen Schwachsinn zusammenreimst! Wenn du hier weiter so eine Szene machst, war es das letzte Mal, dass ich mit dir irgendwo hingegangen bin, klar?“

„Ja, schon gut!“, mault der junge Musiker kleinlaut.

In diesem Moment hebt Eiri Yuki den Kopf. Gerade steuert ein blonder, junger Mann auf die beiden zu. Er trägt ein weinrotes Hemd und darüber ein schwarzes, legeres Jackett. Auf dem Kopf trägt er einen dazu passenden schwarzen Hut und über dem Arm hängt ihm ein langer dunkler Mantel mit einem breiten Pelzkragen. Freundlich lächelt er den schlanken Schriftsteller an.

„Hallo, Eiri!“, meint er, „Hast du alles erledigt?“

Yuki schnippt ein Häuflein Zigarettenasche in den nahen Aschenbecher. Dann nickt er leicht.

„Ausgezeichnet!“, entgegnet Touma Seguchi fröhlich, „Im ersten Moment war ich schon in Sorge, als sein Bruder für ihn mitgeboten hat.“

„Ich hoffe, du warst nett zu ihm“, meint Yuki nachdrücklich, „Wenn es um seinen Bruder geht, versteht der gute Kaiba wirklich keinen Spaß. Der Knabe hat einen ganz schönen Schlag am Leib!“

„Was?“, Shuuichis Augen fliegen auf, „Er hat dich doch nicht etwa geschlagen, oder?“ Argwöhnisch nimmt er das Gesicht seines Freundes in Augenschein und dann entdeckt er den kleinen Blutrest und die leicht geschwollene Oberlippe und er wird blass! „Mein Gott, Yuki! Du bist ja verletzt! Du musst sofort zum Arzt!“

„Ach Blödsinn!“, wischt ihn der Schriftsteller beiseite.

„Keine Bange, Eiri!“, meldet sich nun Touma wieder zu Wort, „Ich hab ihn nur höflich gebeten, sich an unsere Abmachung zu erinnern, und dass seinem Bruder schon nichts passieren wird. Damit hat er sich dann zufrieden gegeben.“

Verwirrt schaut Shuuichi auf. „Was denn für eine Abmachung? Habt ihr das etwa geplant, dass Yuki Seto Kaiba ersteigert? Wieso das denn?“

Die beiden Männer sehen sich bedeutsam an, doch dann wendet sich Eiri Yuki wieder an den jungen Musiker. „Ist das wichtig?“

„Nein, aber...“, meint Shuuichi zögernd, doch dann sieht er wie sein Freund in seine Jackentasche greift und einen Zettel herausholt. Dann reißt er ihn einmal in der Mitte durch und reicht dem jungen Musiker vor ihm, die Hälfte vom Scheck auf der Seto Kaibas Unterschrift zu sehen ist.

„Da, das wolltest du doch haben, oder?“, brummt er missmutig.

Der junge Mann reißt die Augen auf. „Das ist ja ein Autogramm von Seto Kaiba!“, ruft er entzückt aus und sofort fällt er seinem Geliebten stürmisch um den Hals. „Oh danke, Yuki! Wo hast du das denn bloß her? Ich dachte Seto Kaiba gibt keine Autogramme!“

„Ich hab ihn gekauft“, bemerkt Yuki schlicht, „Da konnte er nicht nein sagen.“

„Du bist ja so lieb, Yuki!“, aufgeregt drückt Shuuichi seinen Freund an sich.

„Man ey, geh weg von mir, du Klette!“, drückt Eiri ihn unsanft von sich. Gehorsam löst sich der Musiker von ihm und betrachtet mit glänzenden Augen das Stück Papier in seiner Hand.

Ein eigenartiger Zug legt sich nun auf das Gesicht des blonden Schriftstellers. „Und?“, fragt er nach einer Weile, „Ist jetzt alles wieder gut? Mir geht nämlich deine Depriphase seit neulich gehörig gegen den Strich, kapiert? Du hast jetzt dein Autogramm, jetzt musst du mir nicht mehr jeden Tag die Ohren vollheulen, weil er dich so heftig runtergeputzt hat, als du ihn letztens drum gebeten hast.“

„Na ja“, meint Shuuichi, „Er war ja auch echt gemein zu mir. Dabei hab ich ihn doch ganz höflich gefragt“, doch dann hellt sich seine Miene wieder auf, „Aber jetzt ist alles wieder ok. Ich hab mein Autogramm und ich bin sicher Seto Kaiba hätte sich Schlimmeres vorstellen können, als nur ein Autogramm auszustellen, wenn man ihn ersteigert.“ Glucksend kichert er in sich hinein bei dem Gedanken.

„Ja“, meint Eiri Yuki mit unergründlicher Miene, „Wer hätte gedacht, dass das so einfach geht. Ich hätte mir ja auch etwas Fieseres ausdenken können, dafür dass er dich angeschnauzt hat.“

„Das hättest du für mich getan?“, große, tiefblaue Augen glühen ihn schmachtend an.

„Träum weiter!“, meint Yuki verächtlich, „Wenn überhaupt hätte ich das für mich getan. Deine Launen waren einfach nicht mehr länger zu ertragen.“ Dann wendet er sich an Seguchi. „Denk dran, dass du noch den Veranstalter ausbezahlen musst, wegen der Tombola!“

„Alles längst geschehen!“, meint Touma mit einem freundlichen Zwinkern.

„Danke noch mal!“

„Keine Ursache!“, meint Touma vergnügt, „Wozu hat man denn Verwandtschaft.“ Dann winkt er den beiden noch einmal und verschwindet dann in der Menge.

„Wir sollten langsam auch wieder verschwinden“, meint Yuki nun. Mit diesen Worten packt er seinen Freund am Oberarm und bugsiert den jungen Musiker, der noch immer verträumt an seinem Zettel hängt, unbarmherzig durch die Menge.

„Ein Autogramm von Seto Kaiba!“, strahlt er selig, dann blickt er noch mal auf. „Sag mal, Yuki, was ist denn eigentlich aus deinem Seto-Kaiba-Shounen-Ai-Fanfiction-Wettbewerb geworden?“

Yuki würdigt ihn keines Blickes, als er ihn weiterschiebt. „Der hat sich inzwischen erledigt!“

„Ach, und wer ist der Gewinner?“

„Also du ganz bestimmt nicht!“, schnaubt Yuki verächtlich.

„Och echt?“, meint der junge Musiker enttäuscht.

Streng funkelt Yuki ihn an. „Ich hatte dir doch sowieso verboten, mitzumachen, oder?“

„Ja...“, meint Shuuichi zaghaft, „Aber ich weiß immer noch nicht warum.“

„Ganz einfach!“, entgegnet Yuki kühl, „Weil ich dein Gekrakel einfach nicht ertrage. So was kann man echt nicht lesen. Ich hab dir doch schon gesagt, dass du kein Talent für Liedtexte hast, also verschone mich bloß mit dem jämmerlichen Versuch, meinen Job machen zu wollen!“

„Aber ich dachte...“

„Ja, das hab ich gemerkt!“, meint Yuki ärgerlich, „Hältst du mich für blöde? Glaubst du, ich erkenne deine Handschrift nicht? Was bitte hatte dieser dämliche Zettel in meiner Mappe verloren?“

„Es war doch nur ein Versuch! Ich steh nun mal auf Seto Kaiba. Er ist cool!“

„Ach, auf den stehst du, ja?“, unwillkürlich bleibt Yuki stehen und blitzt den jungen Musiker ärgerlich an.

„Ach Yuki!, nun sei doch nicht gleich sauer“, versucht Shuuichi seinen Freund zu beschwichtigen, „Seto Kaiba ist cool, ja, aber dich liebe ich! Du glaubst mir doch, oder?“

Eiri Yuki seufzt vernehmlich. „Es fällt mir schwer, es nicht zu glauben.“

„Keine Angst, Yuki“, meint Shuuichi nun aufrichtig, „Du bist schließlich der Einzige den ich liebe. Du wirst mich nie mehr los, verlass dich drauf!“

„Ich hab's befürchtet!“, stöhnt Yuki genervt, „Dann versprich mir wenigstens eins, ja?“

„Alles was du willst, Yuki!“

„Tu unbedingt was mit deiner Rechtschreibung! Das kriegt man ja Augenkrebs von! Nur zu deiner Information: 'Azurblau' schreibt man mit Z nicht mit S, und Nachbardecke gefälligst ohne T. Ist doch kein Rotlicht-Accessoire, Grundgütiger! Und mit deiner Groß- und Kleinschreibung muss auch unbedingt was passieren. Und, ach ja...“, er zieht ein rosafarbenes Stück Papier aus seiner Hosentasche und mit einem eisigem Blick drückt er es ihm gegen die Brust, „wenn ich noch mal auf irgendetwas, was du geschrieben hast, Herzchen finde, mach ich dich kalt!“

„Das meinst du nicht, echt“

„Es ist mir todernst damit!“

„Ach komm, Yuki! Das ist n Scherz, ja?“

„Willst du es drauf ankommen lassen?“

In diesem Moment öffnen sich die Fahrstuhltüren und der blonde Schriftsteller steigt umgehend ein. Ein wenig verdattert steht Shuuichi da und blickt traurig zu seinem Freund hinüber.

Ein paar Sekunden herrscht betretenes Schweigen zwischen ihnen, doch dann verdreht Eiri Yuki die Augen. „Nun steig endlich ein, du Nervensäge, oder willst du da draußen versauern!“

Ein Strahlen kehrt auf das Gesicht des Musikers zurück und sofort springt er munter in den Fahrstuhl und fällt dem schlanken, jungen Mann um den Hals. Mit leichtem Kopfschütteln lässt dieser es mit sich geschehen. Ein leises: „Idiot!“, entfährt ihm noch und dann wuschelt er dem anderen ein wenig halbherzig über den Kopf, und dann fällt die Fahrstuhltür vor ihnen zu.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yvibel
2016-02-12T02:08:58+00:00 12.02.2016 03:08
Und schon bin ich am Ende angekommen. Das hätte ich nicht erwartet und es hat mir definitiv gefallen. Vor allem da ich doch mit Lachen und Schmunzeln zu ende lesen konnte. Nochmal gerettet. ^^
Schöne Idee, die du da hattest, auch wenn ich die Leutchen da eigentlich nicht kenne. Nun hab ich´s eben, sagen wir neutral gelesen und wenn ich´s mir so überlege, war es ganz süß, wie sich das dann so aufgelöst hat. Das muss Liebe sein, wenn man sich nur für eine simple Unterschrift ne blutige Nase verpassen lässt. *g* Aber auch echt schlau ausgedacht dazu.
Und das ich deinen Humor dabei liebe, weißt du ja inzwischen auch. *schmunzelt*
War auch mal erfrischend, was zu lesen das mal aus meinem üblichen Rahmen fällt, auch wenn es nur kurz war.
Bis zur nächsten Geschichte! ^-^
Yvi
Von:  Wolkenfee
2011-11-06T22:00:54+00:00 06.11.2011 23:00
Hallo!
Ich muss sagen, ich hab mich wegen des Titels für diese Geschichte entschieden, obwohl ich Shonen Ai eigentlich mag und sogar mal ein ziemlicher "Puppyshipper" war. Aber wie auch immer, ich finde deine Idee sehr gut und du hast absolut Recht damit, dass es kaum Nicht - Shonen Ai Geschichten zu Yu Gi Oh gibt, was ich auch ziemlich schade finde.
Da ist das hier auf jeden Fall etwas anderes und sehr unterhaltsam zu lesen. Du hast Kaibas Charakter sehr gut getroffen, seine Genervtheit ist fast greifbar und die Szene auf der Feier ist sehr gut beschrieben, konnte ich mir gut vorstellen.
Das Gespräch zwischen Kaiba und Yuki gefällt mir auch sehr, da haben sich aber auch zwei getroffen ;)
Besonders gefallen hat mir dann das Ende, als rauskam, dass Yuki das alles eingefädelt hat. Vor allem, dass er auch noch einen Fanfictionwettbewerb gestartet hat, hat mich sehr amüsiert. Hach, er liebt Shuichi eben doch :)
Ich fand es übrigens sehr nett, dass du die Eurobeträge auch erwähnt hast, ich frag mich bei Yenbeträgen sonst immer, wie viel das so ist, also danke dafür!
Alles in allem hat mich deine Geschichte sehr gut unterhalten! Ich mag die Idee und du hast das sehr gut umgesetzt und die Charaktere gut getroffen!
Liebe Grüße
Fee
Re-✖✐✖
Von:  Vanilla_Coffee
2011-11-05T18:36:15+00:00 05.11.2011 19:36
Ach nein wie süß^^
Echt ne tolle FF und mal was anderes zu den ganzen Shonen Ai FFs dies hier wie Sand am Meer gibt -.-

LG
Mila-chan


Zurück