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Gods and Monsters

Rebellion gegen einen Präsidenten
von

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Der Plan des Präsidenten

Orochimaru war sichtlich schlecht gelaunt. Wütend geradezu. Seit so langer Zeit nervten ihn diese Untergrundkämpfer nun und seine Untergebenen waren einfach zu unfähig, um diese dreisten Subjekte zu erwischen.
 

Schnellen Schrittes passierte er einen langen Flur. Der Boden war von anthrazitfarbenen Fliesen bedeckt, die seine Schritte laut und weitläufig hallen ließen. Die Wände waren grob verputzt, um solchen Schnickschnack wie Tapeten oder Farbe kümmerte der Präsident sich nicht. Von der Decke hingen Neonlampen, die den Flur in ein unwirkliches Licht tauchten und von der Dunkelheit, die den Schwarzhaarigen selbst umgab geradezu verschlungen zu werden schien.
 

Die schwarzen langen Haare wehten mit seinen Schritten. Fahrig und dünn schmiegten sie sich auf den Luftzug, den der knochige Körper nach sich zog. Die Haut des Mannes wirkte in diesem Licht noch blasser, als sie es ohnehin war. Die Augen waren wütend zu kleinen Schlitzen zusammengepresst. Der Körper selbst war von einem hautengen Kampfanzug aus Kunststoff bedeckt. Darüber trug Orochimaru einen langen dünnen schwarzen Mantel, der sich ähnlich hinter ihm durch die Schritte bewegte, wie es seine Haare taten.
 

Wutentbrannt betrat der Schwarzhaarige sein Büro, welches dem Flur sehr ähnlich war. Anthrazitfarbener Fußboden, verkommene Zimmerwände und fahriges Licht. Der Tür gegenüber erstreckte sich über gut vier Meter eine großzügige Fensterfront, die von schwarzen Vorhängen daran gehindert wurde das Licht des Tages in den Raum zu lassen. Vor den Fenstern stand ein großer schwerer Schreibtisch, auf dem neben seinem Namensschild auch Unterlagen und Akten zu finden waren.
 

An den vorderen beiden Ecken des Schreibtisches standen je eine kleine Fahne. Banner purpurner Farbe versehen mit je einer schwarzen Note in ihrer Mitte. Ansonsten war in seinem Büro nicht mehr allzu viel zu finden. Eine kleine Couch mit Tisch, sein gemütlicher Schreibtischstuhl und die Videokamera seiner rechten Hand, die sie für Ansprachen und Verkündungen nutzten. So konnten die Menschen auf der gesamten Erde seine Hologramme bewundern und das trügerische Gefühl genießen, er kümmere sich persönlich um all ihre Belange.
 

Er setzte sich auf seinen Stuhl, beugte sich zu einem kleinen Apparat vor und drückte einen Knopf. Das Hologramm eines jungen Mannes erschien vor ihm, der langes helles Haar zu einem Zopf gebunden trug und dessen Nase von einer ulkig wirkenden Brille besetzt wurde.
 

Der Präsident knurrte ungehalten: „Kabuto, sieh zu, dass du zu mir kommst. Akatsuki und Wüstenfuchs haben wieder zugeschlagen und meine Geduld mit ihnen ist am Ende. Ich habe eine Idee, wie wir diese Quälgeister ein für allemal los werden und uns endlich wieder auf unsere Arbeit konzentrieren können.“ Kabuto verbeugte sich und raunte: „Natürlich, ich bin sofort bei Euch.“ Orochimaru nickte: „Gut, und bring was zu schreiben mit, wir werden eine Pressemitteilung herausgeben.“ - „Verstanden. Ich beeile mich. Kabuto Ende.“
 

Das Hologramm verschwand und der Schwarzhaarige legte seine Fingerkuppen aneinander. Nie hätte er gedacht, dass seine rechte Hand sich seiner Sache völlig freiwillig hingeben würde. Ein diabolisches Lächeln umspielte seine Lippen. Er konnte sich 1000%ig auf den kleinen Arschkriecher verlassen. Vielleicht würde er sich eines Tages erkenntlich zeigen. Vielleicht auch nicht.
 

Im Moment war Kabuto absolut belanglos. Es gab wichtige Probleme zu lösen: Akatsuki und Wüstenfuchs. Sie waren schon seit Jahren aufständisch, doch mit der Zeit hatten sie ihre Arbeit gefährlich nahe an seine Residenz herangeführt und waren zu einem ernsthaften Problem geworden. Es war ihm egal, wieso sie sich gegen ihn auflehnten, aber er würde sich von ein paar Möchtegernrebellen sicher nicht seine Arbeit zunichte machen lassen. Wenn sie sich nicht manipulieren ließen, dann mussten sie eben einfach sterben. Er hätte sich schon früher persönlich darum kümmern müssen, aber das holte er nun schließlich nach.
 

Sein Plan war perfekt. Und außer ihm und Kabuto würde niemand davon erfahren, auch sein Personal ließ er außen vor, denn schon lange hatte er das Gefühl, dass wichtige Details nach draußen zu den beiden Organisationen gelangten. Sie mussten also wenigstens einen Maulwurf im Kader haben und das gefiel dem Präsidenten gar nicht. Der Plan benötigte einen absolut reibungslosen Ablauf.
 

Schritte auf dem Flur ließen den Schwarzhaarigen aufblicken. Kabuto war unterwegs. Orochimaru lächelte überheblich. Dieses Mal würden die Rebellen ihr blaues Wunder erleben, sie würden nicht wissen, wie ihnen geschieht. Nicht nur diese dreisten Aufständischen hatten ihre Methoden, er auch. Er wusste mittlerweile in etwa, wie die beiden Organisationen vorgingen und dieses Wissen würde sein Trumpf sein.
 

Ohne zu klopfen betrat Kabuto das Büro, verschloss die Tür hinter sich und verbeugte sich demütig vor dem Präsidenten. Auch er trug einen hautengen Kampfanzug aus geschmeidigem Kunststoff und einen schwarzen Mantel, wie alle seine engsten Mitarbeiter. Orochimaru hüstelte kurz und sah seine rechte Hand grinsend an: „Schön, dass du so schnell her gefunden hast. Mein Freund, wir werden uns der lästigen Rebellen annehmen. Absolute Geheimhaltung, verstanden?“ Sein Gegenüber nickte. „Gut. Wir geben eine Mitteilung heraus. Schreib mit, ich diktiere...“ Kabuto setzte den Stift auf das Papier und sah den Schwarzhaarigen erwartungsvoll an, der sich zurücklehnte, die Augen schloss und zu diktieren begann.
 

Einen Tag später prangerte auf nahezu allen Zeitungen die Mitteilung:
 

„Verehrte Bürgerinnen und Bürger.
 

Anlässlich des 5jährigen Amtsjubiläums von Präsident Orochimaru wird es in Tokio III zu Feierlichkeiten kommen. In der beginnenden Woche wird zum vergnüglichen und ausgelassenen Feiern eine öffentliche Ansprache mit anschließender Parade veranstaltet, die von einem großen Fest mit Speis und Trank begleitet wird. Ein jeder ist angehalten, dieser Feier beizuwohnen, um dem Präsidenten zu ehren.
 

Mit einem anschließenden Feuerwerk wollen wir weitere erfolgreiche und erfüllte Jahre unter unserem Anführer einläuten und den Tag gebührend ausklingen lassen. Für die Unterhaltung der Kleinsten ist selbstverständlich Sorge getragen.
 

Hochachtungsvoll,

das Präsidentschaftsbüro.“
 

Zufrieden legte Orochimaru die Zeitung zur Seite und grinste hinter seinem Schreibtisch hervor. Wie gesagt, auf Kabuto war Verlass. Der Schwarzhaarige konnte sich ein düsteres Kichern nicht verkneifen. Die Leute würden Augen machen. Es würde ein Feuerwerk geben. Ein einmaliges Feuerwerk, das niemand so schnell zu vergessen fähig wäre. Am Wenigsten wohl seine verhassten Feinde aus dem Untergrund. Der Plan war perfekt. Noch drei Tage, dann wäre er seine Sorgen ein für allemal los und könnte sich dem Wiederaufbau nach seinem Willen widmen und zwar ohne, dass seine Bemühungen sabotiert würden.



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