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First order moment

von

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Einsatz

Chaos

Heilloses Durcheinander

Hektik.

Anders konnte die Situation im Ministerium nicht mehr beschrieben werden. Es war neun Uhr früh und Sirius raste in einem affenzahn durch den Flur um zu Moodys Büro zu gelangen. Was bei Merlins Feinrippunterwäsche war hier schon wieder los? Und vor allem warum fühlte er sich als einziger so uninformiert? Dass es womöglich daran lag, dass er schon vor einer halben Stunde auf seinem Bürostuhl sitzen müsste ignorierte er feierlich. Er gehörte zu einem der besten Auroren und war schon oft genug zu spät gekommen. Die ersten paar Mal hatten sie sich noch aufgeregt, aber da er seine Aufträge zuverlässiger als so manch anderer ausführte und gerne mal Überstunden schob hatte bald niemand mehr etwas gesagt.
 

Und gestern war es wirklich späte geworden. Ob Krone schon da war? Für einen kurzen Moment vergaß er das Menschengewirr um sich und ein versonnenes Lächeln huschte über sein Gesicht. James Geburtstag war einmalig gewesen und Lily hatte fantastisch gekocht, während Krone versuchte ihre alles abzunehmen. Es hätte früher nur einige Minuten gedauert und sie hätte alle bis auf Remus aus der Küche verbannt, aber die Schwangerschaft schien ihr wirklich gut zu tun. Lily blühte regelrecht auf und war die Ruhe in Person, was man von ihrem Mann nicht immer sagen konnte. Sogar ein ganz schönes Bäuchlein hatte sie schon, an dem ständig James klebte und behauptete das Kind schon strampeln zu spüren, was natürlich völliger Schwachsinn war. Behauptete zumindest Lily und die musste es als werdende Mutter ja wissen.
 

Bevor er sich ausmalen konnte was er einem kleinen James oder einer kleinen Lily (er war aber überzeugt, dass es ein James und waschechter Rumtreiber werden würde) alles zur Geburt und zum ersten Geburtstag schenken konnte holte ihn die forsche Stimme seines Vorgesetzten wieder aus seinen Gedanken.
 

„Black! Trödel nicht! Schwing deinen verdammten Arsch in mein Büro, sogar Potter ist schon da!“, brüllte Moody ihm entgegen und blickte ihm grimmig aus seinem zerfurchten Gesicht entgegen. Täuschte Sirius sich, oder sah er tatsächlich so etwas wie Mitleid in Moodys Augen aufblitzen?
 

Ein wenig verwundert, aber keines Falls erschreckt (er kannte Moody mittlerweile tatsächlich zu gut) schlängelte er sich nach dem aschblonden Auror durch den Türspalt. Die kleine Bürozelle war randvoll gefüllt mit Kollegen, James, Frank, Choose, McKoy, Damly, Forester, Marry und Felicius drängten sich dicht aneinander um Sirius ein bisschen Platz zu schaffen.

Kurz runzelte er sie Stirn. Irgendetwas war anders. Es war zu ruhig. Klar, Woody, sein (bereits dritter) neuer Partner, fehlte. Er war einer von der Sorte, die er nicht so schnell vergraulen konnte. Wenn er ehrlich war konnte er den kleinen Frechdachs sogar ganz gut leiden. Magisch war Woody zwar nicht der Begabteste, hatte aber das Herz auf dem rechten Fleckt und brachte die Frauen in seiner Gegenwart reihenweise zum seufzen, nicht, dass er so gut aussah wie Sirius, nein er hatte irgendwie so einen Bubiplusfaktor mit seinem strohblondem, meistens etwas unordentlichem Haar, den großen blauen Augen und dem Schmollmund. Wahrscheinlich hatte er verschlafen und würde in ein paar Minuten hereinstürzen, die Unterlippe vorziehen und sie alle aus großen funkelnden Augen ansehen, bis sich jeder einzelne ein Grinsen verkneifen musste.
 

Grinsend quetschte sich Sirius neben seinen selbsternannten Bruder.
 

„Da wir nun endlich alle vollzählig sind….“, Moody wartete kurz bis auch der letzte ihm seine Aufmerksamkeit schenkte und verschloss mit einem kurzen unauffälligen Wink seines Zauberstabs die Bürotür, da er sie erstens nicht im Blick hatte und zweitens damit sie ihm nicht in den Rücken gestoßen würde solange er seine Ansprache hielt, da es trotz eines notdürftigen Ausdehungszaubers beträchtlich an Platz mangelte. Und fuhr schließlich fort: „ … muss ich Ihnen berichten, dass es einige Überfälle diese Nacht auf Zaubererwohnsiedlungen in Muggelstädten gab.“, Moody holte vorsichtig Luft. Es war für alle bereits nichts neues, aber er sah, wie seine Leute immer mehr an Farbe verloren. Sirius schloss für einen Moment die Augen. Wieso war Woody noch nicht da? Schreckliche Angst überfiel ihn, Woody wohnte in einer dieser Siedlungen, er hatte ihn bereits von seiner Wohnung abgeholt und sich natürlich als er ihn zugeteilt bekam umfangreich über alles informiert.
 

Moody beförderte ihn wieder in sein Büro, indem er weitersprach, „ Ziel dieser Angriffe waren muggelfreundliche, sowie muggelstämmige Zauberer. Zu den Toten zählen auch einige Ministeriumsmitarbeiter, darunter ebenfalls Auroren, die durch ihre Wohnsituation bedingt, sogleich vor Ort waren und versuchten einzugreifen.“, es war im schwer anzusehen, dass es dem erfahrenen und sonst so hartgekochten Auroren an die Nieren ging. Doch Sirius sah wie sein Blick in streifte und darin fand er die Gewissheit. Die schreckliche Gewissheit, dass Woody heute nicht mehr auftauchen würde. Kurz sackte er in sich zusammen und spürte schon James Hand unauffällig auf seiner Schulter, auch er hatte es bemerkt.

„Als die reguläre Nachtschicht benachrichtigt wurde und eintraf waren die Todesser bereits verschwunden, ihr Mahl am Himmel war jedoch weithin sichtbar. Überlebende und ansprechbare Augenzeugen berichteten, dass die Todesser anscheinend unkoordiniert agierten und lediglich für den größtmöglichen Schaden sorgen wollten. Wir haben dreiundzwanzig Tote zu beklagen, darunter: …“

Oh nein, nein, nein!, ging es Sirius durch den Kopf, Nicht das, nicht wenn er einmal einen Partner gefunden hatte, mit dem er sich arrangieren konnte, nicht den kleinen Woody, der gerade erst seine Ausbildung mit Ach und Krach bestanden hatte, der immer alle mit seinem Kleinkindlächeln und seine vorgeschobenen Unterlippe um den Finger wickeln konnte…

„Felix Woody“ Es war plötzlich als würden Hogwarts Mauern auf seinen Schultern lasten. Wie durch Watte spürte er eine weitere Hand bekräftigend auf seiner Schulter ruhend. Er musste sich nicht umdrehen um zu wissen, dass es Frank war. Vor einigen Monaten hatte auch er seinen Partner verloren. Und der sonst so starke und stolze Sirius musste sich eingestehen, dass er sich in diesem Moment ziemlich hilflos vorkam, in dieser ungerechten Welt. Diese verdammten Todesser!

DIESE VERDAMMTEN TODESSER! Eine plötzliche Wut loderte in ihm auf.

Er würde sie gnadenlos verfolgen.

Er würde ihnen zeigen, was es hieß sich mit einem Auror anzulegen.

Er würde ihnen beweisen, dass man es sich nicht mit einem Sirius Black verschätzte.

Ruckartig richtete er sich wieder auf. Und bemerkte, dass er ganz den Faden verloren hatte. Moody hatte schon ein neues Thema angeschnitten, ohne dass er es bemerkt hatte. Nicht einmal die Namen der zweiundzwanzig anderen Opfer hatte er registriert.
 

James würde sie ihm schon nennen.

Ihr Boss öffnete gerade den Mund um mit der Einteilung der heutigen Arbeit fortzufahren, als der Alarm sie aufschreckte.
 

„Alle verfügbaren Einsatzkräfte sofort bereit machen zum Portschlüsselgebrauch“, hallte Scrimgeours Stimme magisch verstärkt durch die Flure, über die Bürozellen hinweg. „Es erfolgt ein Anschlussangriff auf die Winkelgasse, vermutlich dreißig bis vierzig Todesser vor Ort, es muss von mehr ausgegangen werden, die Lage ist unklar, Zivilisten vor Ort. Weitere Instruktionen erhalten sie von ihrem Einsatzleiter, die in diesem Moment ein Pergament mit Anweisungen auf ihrem Schreibtisch finden.“

Für eine winzige Sekunde herrschte absolute Stille, bevor hinter Frank ein Flammenklumpen in der Luft entsandt, sich zu einem Pergament formte und auf Moodys Schreibtisch landete. Augenblicklich brannten die Gespräche in den anderen Büros auf, Türen knallten, Namen wurden gebrüllt, Teams zusammengetrommelt und Aufgaben verteilt. Frank schnappte sich geistesgegenwärtig das Pergament und reichte es an den ungeduldigen Moody weiter, der aus lauter Gewohnheit erst einmal einen Analysezauber sprach, bevor er es anfasste. Man konnte ja nie wissen.
 

„Die Winkelgasse?“, fragte James ungläubig zu Sirius Rechten und seine Finger krallten sich in seine Schulter, auf der sie immer noch verweilten. Fragend sah Sirius ihn an, seine Gier, die Todesser für Woody büßen zu lassen einen Monet zurück stellend.

Zutiefst verzweifelt suchten James braune Augen seine. „Lily ist heute in der Winkelgasse, sie wollte ein paar Bücher besorgen.“, hauchte er, all sein Blut war ihm aus dem Gesicht gewichen und ließ ihn wie einen Geist wirken. Auch Sirius schluckte merklich. Nicht auch noch Lily. Was war wenn sie das Kind verlor, oder noch viel schlimmer…. Kopfschüttelnd rief er sich zur Raison, Lily war eine ausgezeichnete Hexe, und in ein paar Sekunden würden sie selbst dort sein. Sie würden verhinder, dass ihre etwas geschah. Auch James schien sich besonnen zu haben. Entschlossen starrte er zu Moody, der bereits eine alte Dose in der Hand hielt. Ihr Portschlüssel, wo der nun wieder herkam war allerdings wirklich fraglich. Kurz angebunden nickte ihr Teamleiter ihnen zu.
 

„Ihr wisst was ich erwarte und wie das ganze abzulaufen hat.“ Grimmige Blicke begegneten ihm und zeigten, dass sie verstanden hatten. Als sie die alte verrostete Süßigkeitendose mit Jahrmarktmotiv berührten spürten sie das widerliche Gefühl hinterm Bauchnabel davon gerissen zu werden. Dieses mal erfüllte es sie jedoch nicht mit Abscheu und Schwindelgefühl sondern Genugtuung, einer fast freudigen Genugtuung ihre Kollegen rächen zu können, denn auch wenn sie mit vielen der Toten kaum Kontakt hatten, den kleinen aufgeweckten Woody würde jeder schmerzlich vermissen. Und egal wie viele von Voldemorts Kriechern auf sie warten würden, heute würden sie bereuen sich in SEINE Dienste gestellt zu haben.



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