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First order moment

von

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DER Tag

Seufzend streckte Sirius seine müden Knochen. Langsam wurde es Zeit Mittagessen zu gehen, behauptete zumindest sein Magen und der hatte meistens Recht.

Beiläufig wanderte sein Blick über die Bürowand zur Uhr, die hinter seinem Kollegen hing. Es war tatsächlich Punkt zwölf. Zufrieden klopfte er auf seinen Bauch und feixte in sich hinein.

Aiden hatte ihn die ganze Zeit ignoriert. Stoisch brütete er über einer längst abgehangenen Akte. Bei diesem Gesichtsausdruck hatte Sirius erst gar nicht gefragt.

Als er die Augen wieder abwenden wollte blieben sie am Kalender haften.
 

„OOOOHHHHH MEEERRRLIIIIIIINNN!“, brüllte er.

Total verschreckt sprang Aiden auf.

„Was? Wo? Werden wir angegriffen?“, fragte er und glotzte Sirius verdattert an, der sich die Haare raufend zum Kalender stürzte.
 

„Nein, nein, nein, bei Morganas Spitzenunterwäsche! Wie konnte DAS nur passieren!“, jammerte er weiter.

Dieses Mal war er es, der seinem Kollegen keine Beachtung schenkte, jedoch weniger aus Rache, als aus reiner Verzweiflung.

Für den hochgeschätzten Rumtreiber Tatze ging gerade eine Welt unter.
 

„Was ist denn los?“, fragte Aiden erneut und trat hinter Sirius, der wahrscheinlich gleich in Tränen ausbrechen würde.

„Kannst du mir mal sagen, warum du so ein Theater machst? Hat heute irgendjemand Geburtstag, oder so?“ Vielleicht jemand, der ihn zur Hölle hexte, wenn er ihm ohne Geschenk begegnete?
 

„Es ist der erste April, weißt du was das heißt? Nein, natürlich nicht. Woher denn auch! Es ist der ERSTE April! Ich muss zu Krone, wie konnten wir das nur vergessen? Das ist unser Tag, UNSER Tag, seit der ersten Klasse. OH nein, oh nein, diese verdammten freien Tage bringen einen ganz durcheinander!“
 

Hacktisch vor sich hinmurmelnd düste Sirius aus dem Büro.

Fast hätte Aiden sich eingebildet eine Staubwolke hinter seinem Kollegen zu sehen, als er ihm entgeistert nachstarrte.

Eines war klar: Er war definitiv nicht der Einzige Bekloppte in diesem Büro.

Aber das hätte er sich schon vorher denken können.
 

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„JJJJJJJJAAAAAAAMMMMMESS!!!!“
 

Ein brüllender Sirius überfiel seinen besten Freund, der übrigens völlig ahnungslos war und ihn mit demselben Gesichtsausdruck empfing, mit dem ihn Aiden entlassen hatte.
 

„Uuuuhhhhaaahhhh!“, gab Frank von sich und stürzte von seinem, ohnehin nicht mehr ganz neuem, Bürostuhl.

„Merlin, Sirius!“, rief er, als er den Übeltäter erkannte.

Doch der hatte kein Auge für ihn.
 

„Verdammt, Krone! Weißt du, was heute für ein Tag ist?“, fragte er James und fläzte sich in gewohnter Manier auf dessen Schreibtisch, fegte eine Akte herunter und wippte ungeduldig auf und ab.
 

„Dienstag?“, fragte James vorsichtig zurück, als würde ein kleines Kind vor ihm sitzen, ein geistesgestörtes kleines Kind höchstwahrscheinlich.
 

„Ja!“, jaulte Sirius auf, „Aber hast du dir schon einmal das Datum angesehen?“
 

Bedacht, seinen hibbeligen Freund nicht aus den Augen lassend, griff er nach seinem Timer und linste unauffällig hinein.

Zumindest hatte er vorgehabt unauffällig hinein zu linsen.

James Augen weiteten sich, bis sie es mit Hagrids Untertassen aufnehmen konnten.
 

„Bei Morganas Feinrippunterwäsche!“, entfuhr es ihm.
 

„Genau das hab‘ ich auch schon gesagt!“, nickte Sirius bestätigend.
 

„Wie konnten wir DAS nur vergessen? Ich mein, immerhin haben wir noch nie, niemals DEN Tag vergessen. Das ist eine Katastrophe, das ist gegen unsere Tradition, das ist …“ James rang nach dem richtigen Wort.
 

„Tragisch?“, half Frank nach, der seine Kollegen mit Faszination betrachtete. Von einer Sekunde auf die nächste benahmen sie sich wieder wie kleine Kinder, das war äußerst interessant. Nicht ungewohnt, aber eben jedes Mal nett anzusehen.
 

„Ja, tragisch!“, bestätigenden James und Sirius unisono.
 

„Wir müssen unbedingt Remus Bescheid sagen, und Peter, wie wär‘s, wir treffen uns heute Abend? Ich kann‘s nicht glauben, ich hab heute keinen einzigen Streich gespielt. Komm, lass uns Mittagessen gehen. I solemnly swear, that I am up to no good. “
 

Lachend folgte James seinem besten Freund.

„Ich schwöre feierlich: Ich bin ein Tunichtgut!“, wiederholte er.

Für einen Moment fühlte er sich wieder in seine Schulzeit versetzt. Ohne Sorgen, die Todesser rückten in die Ferne und er genoss die Freiheit, bis ihn die Realität wieder einholte und er in den Fahrstuhl des Ministeriums stieg, um zwei Stockwerke weiter oben ans Tageslicht zu gelangen und die Aufräumarbeiten des letzten Todesserangriffs in der Winkelgasse zu sehen.



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