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First order moment

von

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Die wichtigste Sache der Welt: Essen / Teil 2

Aiden war nicht allzu gemein gewesen. Am nächsten Tag hatte sich sein kleiner Streich von alleine aufgelöst.

Und im Vergleich dazu, dass seine Haare immer noch einen Blaustich hatten, klopfte sich Aiden für seine reife Nachsicht gedanklich selbst auf die Schulter. Eigentlich sollte man so etwas von einem 1942 Jahre alten Wesen ja erwarten können …

Lily hatte jedoch noch ihren Spaß an den Gesichtern ihrer Jungs haben dürfen.
 

Und so ging das Leben mit absolut langweiliger Recherche am Mittwoch, dem 2.April 1980 weiter.

Keiner verlor mehr ein Wort über das gestrige Aussehen des anderen.

Zumindest keiner von den dreien. Ihre Kollegen lästerten hinter ihren Rücken natürlich fleißig wie die Bienchen.

Wenn sie mal so arbeiten würden.
 

Der Tag verging absolut unspektakulär. Ihre Spur von einem Todesserhauptquatier, verlief (wie nicht anders zu erwarten war) im Sande.

Die Mittagspause gammelten sie, wie die restlichen fünfzig Prozent der Auroren bei Blossoms Feinbackwahren, die neuerdings (seit zwei Monaten) auch komplette Mittagsmenüs anboten und vom Ambiente ein wenig luftiger waren als der Tropfende Kessel.
 

Der Nachmittag zog sich zäher dahin, als Bubbles bester Blasenkaugummi.

Nicht einmal Fortescues Eis, das Aiden klamm heimlich organisiert hatte, -es war doch ein reichlich heißer Nachmittag-, konnte die Situation noch retten.
 

Crouch Sr., schlecht gelaunt wie eh und je, geleckt wie immer, hatte sich ausgerechnet gerade diesen einen Nachmittag für eine Spontaninspektion aussuchen müssen.

Der Praktikant seines Sekretärs, Fewman, war zum Glück der ganzen Abteilung mit Frank befreundet und schaffte es noch fünf Minuten vor Crouchs Eintreffen einige Memos zuzustellen.
 

Träge wallte Hektik auf. Aiden fühlte sich schwer an einen dicken Wackelpudding erinnert, der in Zeitlupe vor und zurück schwappte.
 

Als Crouch seinen ersten Fuß, es war der linke, aus dem Fahrstuhl setzte, hatte auch der letzte Auror mindestens einen schwarzen Tee der Sorte Earls‘ Earl Grey ‚damit Ihr Morgen nicht mehr so grau erscheint‘, einige auch gleich einen Aufputschtrank hinter gekippt.

Der ‚waschechte‘ Amerikaner bediente sich selbstverständlich zweier Kaffees, wenn auch nur aus stillem Protest gegenüber des schrecklichen Werbespruchs der magischen Teefirma.
 

Ein wenig übermotiviert schwänzelten nun magische Rechtshüter durch die schmalen Flure, grüßten Crouch Sr. freundlich, überrascht, jedoch nur im Vorübergehen. Immerhin mussten sie ja den Eindruck geruhsamer Geschäftigkeit erwecken.
 

Die Bürotüren standen ‚zufällig‘ offen und zeigten einen imponierenden Einblick in die stille, jedoch engagierte Zusammenarbeit der Auroren, die ihre Aktenberge bekämpften, wie Don Quichotte die Windmühlen.

Glücklicher Weise war Don Quichotte nur den wenigsten Zauberern tatsächlich bekannt.
 

Schwer beeindruckt, nach außen weiterhin einen mürrischen Gesichtsausdruck der absoluten Unzufriedenheit aufrechterhaltend, zog Crouch Sr. nach wenigen Minuten wieder ab.

Eigentlich hatte er ja Moody, oder wenigstens Scrimgeour zum Flubberwurm machen wollen. Das ganze lohnte sich nun nicht mehr.

Was hätte er denn auch meckern sollen?
 

Kaum war er wieder im Fahrstuhl verschwunden atmete die gesamte Abteilung auf.
 

Felicius wollte die Akte, die er sinnloser Weise spazieren trug (sie enthielt eigentlich nur die Speisekarte des Lieferservices von Blossoms) in hohem Bogen davon schmeißen, als Crouch sich noch einmal kontrollierend umdrehte. (Insgeheim hoffte er doch noch auf einen Grund jemanden in den Boden zu stampfen.)
 

Gerade noch so bekam Felicius die Kurve, stolperte, und vertuschte damit die Farce der ganzen unsinnigen Aufmachung.
 

Mit hängenden Mundwinkeln, noch nie hatte irgendein Mitarbeiter sie auch nur mehr als zwei Millimeter nach oben wandern sehen, fuhr Chrouch in seinem Fahrstuhl wieder davon.

Wunderbarer Weise hatte er sein Büro in der Chefetage, dem ersten Stock, der Zaubereiministeriumszentrale.

Was wäre das nur für ein Arbeitsklima, wenn er ihnen ständig auf der Pelle hängen würde?
 

Wie jeder noch so langweilige und unproduktive Arbeitstag hatte auch dieser ein Ende.
 

Freudig seufzend strichen die Auroren ihre Segel und apparierten in Rekordzeit nach Hause.
 

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PPPRRRRRRRRRRRIIIIIIIIIINNNNNGGGG
 

„AAAHHHHRRG“, entfuhr es Aiden.

Er war noch keine zwei Stunden zu Hause und schon wollte wieder jemand was von ihm.

Genervt sprang er auf von seinem kürzlich aufgestellten Baugerüst, stieß ungeschickt an eine der wackeligen Holzbowlen, brachte den Farbeimer zum wackeln und kippte ihn sich über den Kopf.
 

Herrlich! Darauf hatte er nur geartet, von der ersten Sekunde an war es glasklar gewesen, dass er nicht in Ruhe die Fensterrahmen des Dachbodens streichen konnte, ohne dass er hinterher nicht mehr von diesen zu unterscheiden gewesen wäre.
 

Hätte er sich mal der Magie bedient.
 

Weis, wie ein Gespenst trotte er hinter seinem Haus hervor und fixierte den Störenfried am Zaun.
 

Sirius zu sehen überraschte ihn doch ein wenig. Er hatte eigentlich den Eindruck, dass sein neuer Kollege nicht gerade vor Sympathie für ihn platzte.
 

„Aiden?“, fragte dieser vorsichtig.
 

„Nein, der Osterhase, siehst du meine Ohren nicht?“, antwortete er unwillig.

Die Farbe tropfte ihm in die Augen und auf offener Straße durfte er nicht zaubern, immerhin wohnten hier auch Muggel in der Nachbarschaft und die beobachteten den neu Zugezogenen mit einiger Leidenschaft.
 

Verwirrt blickte Sirius ihn an.
 

„Schon gut, ich bin ein wenig schlecht gelaunt, der Farbeimer hat mich erschlagen.“, winkte Aiden ab.
 

„Ach so. Ähm ja“, druckste sein Kollege rum und machte Aiden sofort stutzig.

Sirius druckste so gut wie nie.
 

„Ich wollt fragen, weil ja heute so schönes Wetter ist, ob wir nicht zusammen grillen wollen. Immerhin sind wir Partner, da sollten wir uns vielleicht ein bisschen besser kennen lernen.“
 

Skeptisch blinzelte Aiden.

„Schon klar, dein Kühlschrank ist leer.“, grinste er dann.
 

Ertappt blinzelte Sirius zurück.
 

„Ich würde ja gerne ‚Ja‘ sagen, aber meiner ist bis auf eine halbe Gurke auch leer“
 

Betrübt stierten sie kurz vor sich hin, bis beide eine Eingebung erfasste und ihre Augen zum Nachbarhaus schwenkten.
 

„Denkst du gerade, was ich denke?“, fragte Sirius.

Seinen Unwillen gegenüber seinem Kollegen hatte er bei seinem leeren Kühlschrank vergessen.
 

„Aber wir können ihr nicht so viel Arbeit aufhalsen“, zögerte Aiden. An Wiederstand dachte er jedoch erst gar nicht.
 


 

„Wir können doch kochen!“, rief Sirius begeistert, keine fünf Minuten später vor Lily zum wiederholten Mal.
 

Anstatt, wie jeder normale Mensch zu klingeln hatten sie die Abkürzung über Aidens Zaun genommen und standen nun, unschuldig lächelnd vor Lily und James, der natürlich auch Feuer und Flamme war.
 

Lily regte sich schon gar nicht über ihren Besuch auf. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die Zwei, oder zumindest einer, einfach bei ihnen in der Küche stehen würde.

Von Sirius kannte sie das schon. Und es war wenigstens ein Trost, dass er sich nun mit Aiden besser verstand.
 

Doch unwillkürlich spielten sich verschiedenen Horrorszenarien von Küchenschlachten in ihrem Kopf ab.
 

„Keine Chance!“, antwortete sie bestimmt.
 

Geknickt zogen die drei Männer einen Flunsch.
 

„Wir gehen Essen, in ein Restaurant!“, setzte Lily noch hinzu und lachte über die strahlenden Gesichter.
 

In Godric‘s Hollow sollte ein neuer Pup „Florence“ geöffnet haben, einer der gemütlichen, aber edlen Sorte, mit Rauchverbot.

Sie musste schließlich auch an ihr Kind denken.
 

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„Essen ist immerhin eine der wichtigsten Sachen, der Welt!“, belehrte Sirius gerade die versammelte Mannschaft vorm Betreten des Lokals und klang dabei wie ein Kleinkind.

Aiden vermutete, dass Sirius Gehirnzellen ohne Futterzufuhr streikten.

Lily und James schienen dieses Verhalten von ihm schon zur Genüge zu kennen und nickten nur ergeben, ohne ernsthaft zuzuhören.
 

Der Gastraum des neuen Pups war groß, die Wände mit einer breit gestreiften, in verschiedenen Cremetönen gehaltenen Seidentapete bespannt, alte Messinglampen spendeten zartgelbes Licht, die gemütlichen Sitzgelegenheiten und Tische schienen dem Fußboden entwachsen, ein Kenner hätte das dunkelrote Holz als ostindischen Palisander erkannt.
 

Galant nahm Aiden Lily die Jacke ab und kassierte dafür einen ‚versehentlichen‘ Tritt von James, den er stoisch ignorierte.
 

Entweder hatte der Besitzer einen guten Namen, oder alle Neugierigen der Umgebung hatten sich heute versammelt um das schicke Restaurant zu testen, denn von einem Pub konnte schon gar nicht mehr die Rede sein.
 

Als einer der adretten Kellner sie erblickte lotste er sie unverzüglich zu einem freien Tisch, sogar an einem Fenster.

Die Speisekarten lagen schon bereit und überraschten mit ihren niedrigen Preisen.

Nun, wahrscheinlich würde sich ein überteuertes „Florence“ nicht lange halten können, in einer Kleinstadt wie dieser war ein Restaurant vor allem auf Stammkunden angewiesen.
 

Neben englischen Nationalgerichten waren auch Internationale Speisen verzeichnet. Es gab französische, deutsche, italienische, spanische und sogar amerikanisch anmutende Gerichte, kurz gesagt ein umfassendes Angebot.
 

„Wie wunderbar. Ich denke ich werde mich in Patriotismus üben und die Chickenwings wählen.“, bestimmte Aiden über seine Speisekarte linsend. Die anderen schienen noch unentschlossen.
 

Da tippte ihn von hinten jemand auf die Schulter.

„Ad, alte Socke, dass man dich wieder im alten Great Brittan sieht hätte ich ja nie gedacht!“, dröhnte ein tiefer Bariton an ihre Ohren.

Der Besitzer dieser denkwürdig alten Stimme erinnerte die drei anderen sofort an Professor Slughorn in seinen besten Jahren.

Doch im Gegensatz zu ihrem versnobten alten Tränkelehrer machte dieser klobige Herr doch einen sehr verwegenen Eindruck.

Seine tätowierten Arme wiesen ihn als Seefahrer aus, besonders ein Löwe, wohl das Bild einer Bugfigur, stach heraus, seine Zähne waren vom Nikotin gelblich verfärbt, ebenso wie die Fingernägel.

Kurzum: Er wirkte kein bisschen versnobt, eher unappetitlich und dass Aiden mit solchen Leuten zu tun hatte, die förmlich das Wort Ärger vor sich hertrugen machte die Sache nicht gerade besser.
 

„Jackson!“, rief Aiden verblüfft und drehte sich zu seinen Freunden.

„Ihr entschuldigt mich doch einen Moment?“, fragte er, wartete aber nicht wirklich auf die Antwort, sondern erhob sich und folgte dem schnaufenden Herren aus dem Lokal.
 

„Ich bin entzückt von deinem imposanten Kostüm.“, sagte Aiden und setzte sich auf die Parkbank gegenüber des Restaurants. Seinen Freund hatte er nur an der typischen Magiesignatur erkannt.
 

Jackson kicherte, ein unweigerlich komisches Bild.
 

„Ich habe mir auch sehr viel Mühe gegeben, am besten sind mir doch die Zähne gelungen. Siehst du“, er zog seine Unterlippe herunter, „dort ist sogar einer abgebrochen. Wunderbar authentisch. Und die Tattoos erst. Eine Menge Arbeit so eine neue Verkleidung zu entwerfen, aber genug davon.“

Eine kurze Pause folgte, in der sie einen Spaziergänger beobachteten, der sich auffällig nach ihnen umdrehte und sich über die seltsame Sprache der Beiden wunderte. Wie Araber sahen sie nun nicht gerade aus, doch diese Laute…

Der Spazierende schüttelte verwirrt den Kopf. Wie viele merkwürdige Ausländer sich heutzutage in England herum trieben.
 

Sicherlich wusste er nicht, dass diese beiden seine Gedanken bereits erahnten, darüber breit lächelten und schließlich in ihrer komischen Sprache die Unterhaltung fortsetzten.
 

„Also, ich bin nicht hier, um dir mein neues Kostüm vorzustellen, sondern eine viel dringlichere Angelegenheit mit dir zu besprechen.“

Aidens Züge nahmen denselben ernsten Ausdruck, wie den seines Kumpanen an.

„Es geht um den Herzenfresser, nicht wahr?“

„Woher du das nur schon wieder weißt“, sein Gegenüber grinste kurz, „Ja allerdings. Clair und ihre Jäger haben ihn in der Nähe von Aberdeen zur Strecke gebracht. Er war auf der Suche nach weiteren Nachkommen, doch er scheint keine mehr erreicht zu haben.

Es handelte sich um Verlano.“

„Einer mit Namen, also. Wie konnte ein Herzenfresser mit Namen ausbrechen. Das ist beinahe unmöglich.“

„Beinahe“, Jackson schmunzelte darüber, dass sein Chef so gut wie nichts für unmöglich hielt.

Sogleich wurde er wieder betrübt.

„Sie vermuten, dass ihn einer hinausgelassen hat, denn das Gefängnis war unangetastet und völlig intakt.“

Verzweifelt schloss Aiden die Augen. Schon einige mal wurden sie von den eigenen Leuten verraten, aber es war immer wieder schmerzhaft.

Synchron begannen beide sich am linken Unterarm zu kratzen.

Sogleich schreckten sie auf, sahen sich an und stöhnten qualvoll, weniger wegen irgendwelcher körperlichen Schmerzen, als den seelischen.

„Nun wissen wir ganz sicher, dass es einer der Unseren war.“, knurrte Aiden und legte den Arm frei.

Das erste Zeichen der blassen Tattoos hatte sich schwarz verfärbt. Diese unbekannte Schrift rankte sich mystisch um ihren linken Arm, vom Handgelenk bis hinauf zur Schulter. Solange sie ihre blasse Farbe behielten, wussten ihre Träger, dass alles seine Ordnung hatte, doch färbte sich eines dunkel wurde einer von ihnen ermordet und zwar von einem aus den eigenen Reihen. Diese Male hatte man nach einem schwerwiegenden Verrat eines Weißkittels schon vor Aidens Zeit eingeführt, ein nettes kleines Frühwarnsystem und ein Fluch zugleich. Denn wenn das Tattoo bis auf das letzte Zeichen schwarz werden sollte bedeutete das den Tod aller seiner Artgenossen, auch den des Mörders.

„Wenn er schon unsere eigenen Leute umbringt, dann müssen wir ihn schleunigst fassen. Das letzte mal hatten wir das vor…“ Jackson rechnete angestrengt.

„Vor 475 Jahren. Ich erinnere mich ganz gut.“

„Genau, das war doch als…“, plötzlich schien sich Jackson zu erinnern, ein schreckliches Ereignis, das den Augen Aidens bei der bloßen Erinnerung Ihren Glanz nahm.

„Oh“, stieß er betroffen aus.

„Ja, oh“, echote Aiden schwach, raffte sich jedoch wieder auf.

Er war einer der Siebenkreuz, Kopf einer eigenen Einheit. Herr Gott noch mal! Er hatte sich zusammen zu reisen!
 

Mit gestrafften Schultern fuhr er fort:

„Ich möchte, Jackson, dass du alle Löwen zusammen rufst. Dieses Mal ist es nicht nur ein kleiner Auftrag. Wir sollten zusammen bleiben, sie müssen sich unauffällig in der Nähe niederlassen. Wir können es nicht riskieren, dass sie auch einen von uns erwischen. Warne auch die anderen noch einmal. Die Truppen dürfen nicht durch sinnlose Aufträge der Verwaltung auseinandergerissen werden.

Momentan hält sich keiner der Löwen in England auf.“

„Das stimmt so nicht ganz“, fuhr Jackson dazwischen.

Erstaunt sah Aiden ihn an. Sollte er nicht am besten über den Aufenthaltsort seiner Leute Bescheid wissen?

„Die Zwillinge sind vor einigen Stunden aus Alaska angereist. Es war ihnen wohl zu langweilig, nachdem ihr Schützling in Sicherheit war.“

„Wunderbar.“ Eigentlich war sich Aiden nicht besonders sicher, ob er es wunderbar finden sollte.

Die Zwillinge waren zwar überaus begabt, jedoch auch mit einer Menge krimineller Energie gesegnet, obwohl sie ein durch und durch gutes Herz hatten.

„Hast du sonst noch etwas für mich?“ Durchdringend musterte Aiden Jackson und dachte dabei an sein eigentliches Aussehen, obwohl es ziemlich schwer war sich seinen Gesprächspartner als jungen, kräftigen, jedoch etwas zu klein geratenen Mann vorzustellen.

„Allerdings.“, nickte Jackson, „Imea hat mir das hier gegeben.“

Er überreichte ihm einen großen braunen Umschlag, der unangenehm nach billigem Recyclingpapier, Chemikalien und etwas Fisch roch.

„Sie meinte es wäre für den Auroren Aiden, ein kleiner Tipp vom alten Spitzel deines Vaters, Jackson. Ein nettes kleines Alibi für meinen Besuch.“

Dabei klang es nicht gerade danach, als ob es klein wäre.

„Dann bedanke ich mich, alter Freund.“, verabschiedete sich Aiden nun wieder in Englisch.

„Bis die Tage!“, antwortete Jackson, erhob sich ein wenig schwerfällig, grinste über seine hervorragenden Schauspielkünste und verschwand in einer der größeren Seitenstraßen.

Aiden blickte ihm nur kurz nach. Was für ein seltsames Sprichwort. ‚Bis die Tage‘ Sachte wiegte er belustigt den Kopf. Jackson hatte in einem der nördlichen Länder Gefallen daran gefunden schlechte oder unsinnige Übersetzungen zu verwenden.
 

Hoffentlich hatten sie noch nicht gegessen.

Beim Eintreten schaute Aiden auf seine Uhr. Es waren nicht einmal zehn Minuten vergangen. Dabei war es ihm so lange vorgekommen.

Derselbe freundliche Kellner von vorhin wies ihm den Weg zu seinem Platz, obwohl er ihn ohne Probleme auch allein gefunden hätte.

Das Essen wurde gerade gebracht.

Auch seine patriotischen Chickenwings waren dabei, sogar mit kleiner amerikanischer Zahnstocherflagge.

„Ich war so frei für dich mit zu bestellen“, zwinkerte Lily ihm zu.

„Vielen Dank, meine werte Dame.“, zwinkerte Aiden zurück.
 

„Wer war denn dieser…“, James zögerte kurz, sicherlich hatte er unter dem Tisch einen Tritt von Lily kassiert.

„…Herr“, endete er.

Gespannt spitzte auch Sirius die Ohren. Ein flüchtiger Blick streifte den Umschlag, den auch James kurz fixierte.

„Jackson ist ein alter Freund von meinem Vater. Er wollte sich nach ihm erkundigen, als er hörte das ich in der Stadt bin, hat er gehofft alte Beziehungen wieder auffrischen zu können. Er hat zur Dienstzeit meines Vaters als sein Informant gearbeitet und mir einen reichlich übelriechenden, aber gut gefüllten Briefumschlag überreicht. Doch für den Rest des Tages sind wir nicht im Dienst und die Angelegenheit kann bis morgen warten. Sirius, was um Himmelswillen befindet sich da auf deinem Teller?“
 

Angesprochener ging auf Aidens Themenwechsel ein, begutachtete sein Gericht.

„Das ist Plumpudding! Ich dachte du bist hier aufgewachsen.“
 

„Natürlich, aber für dieses Geschwabbel hatte ich noch nie viel übrig.“

Angeekelt rümpfte er die Nase und Lily kicherte.
 

„Eh! Beleidige mein Festtagsessen nicht!“



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