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Fallen goddess

...neither human nor god...
von

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Sweet cherry blossoms...

10. Sweet cherry blossoms…
 

„Und Akira, was sagst du? Habe ich dir zuviel versprochen?“,

kam es am darauf folgendem Samstag von Sigi, ihre blonde Kundin betrachtete sich im Spiegle, sie war zufrieden.

„Absolut, es gefällt mir…“,

war Akiras Antwort, Sigi lächelte glücklich.

„Das stimmt mich froh und darin siehst du wirklich hübsch aus… gehst du allein zum Fest oder hat dich einer der jungen Herren gefragt ob du ihn begleitest?“

„Ich geh mit Parceval, warum sollte mich überhaupt jemand fragen? Ist doch ohnehin ein Fest an dem alle Bewohner teilnehmen“,

stellte die Jüngere nun die Gegenfrage, irgendwie hatte sie ja recht.

„Ach nur so, solche Feste sind eben sehr romantisch und da will man als Frau doch einen hübschen Mann an seiner Seite haben, zumindest wir Menschen… aber da Götter für gewöhnlich alleine leben ist ihnen das wohl egal, oder irre ich mich Akira?“

„Ja, für mich besteht auch keine Notwendigkeit… geht Kristina etwa nicht zum Kirchplatz? Ich habe sie noch nicht gesehen.“

„Oh doch, sie sagte, Julius würde sich dort mit ihr treffen, sie zieht sich noch um… meine liebe Enkelin ist ja so schüchtern, traut sich einfach nicht in einem Kimono zu gehen, dabei würde er ihr so gut stehen… hm, irgendwas fehlt noch bei dir, willst du auch einen Haarschmuck haben? Ich kann dir eine Frisur stecken wenn du möchtest“,

überlegte Sigi, Akira winkte b und holte etwas aus ihrer Tasche hervor.

„Nein, ich lasse die Haare heute offen, Mira hat mir das gefertigt.“

„Wirklich hübsch und pass bitte beim Gehen auf. Im Gegensatz zu deinen normalen Kleidern kann man mit einem gut geschnürten Kimono nur kleine Schritte machen, also versuch nicht, damit zu laufen, dafür sind auch die Holzschuhe gar nicht gemacht“,

gab Sigi der Jüngeren noch diesen Rat, dann aber stieg Akira die Steinstufen zum Kirchplatz hoch, dort waren schon alle Vorbereitungen für das Fest getroffen worden, auch die Sonne ging nun langsam unter, bald würde man das Schauspiel sehen können…
 

Die meisten Bewohner waren bereits anwesend und hatten es sich auf den vorbereiteten Decken gemütlich gemacht, es herrschte eine harmonische, ausgelassene Stimmung, Akira sah sich um und ging näher zu einem der Bäume, er ragte hoch in den Himmel.

>Es ist mir zwar schon aufgefallen, dass es hier auf dem Kirchplatz viele schöne Kirschbäume gibt, aber jetzt kommen sie durch diese einzigartige Färbung erst richtig zur Geltung, da können sich die paar bei meinem Haus verstecken obwohl ich es zu meiner eigenen Überraschung kaum erwarten kann, dass ich die ersten Kirschen ernten kann… wann habe ich mich denn nur mit dem Gedanken angefreundet hier länger bleiben zu wollen? Es ist doch so mühselig so wie ein Mensch zu leben, all diese Dinge nach denen mein Körper nun verlangt und um zu überleben. Ich bin zwar unsterblich doch wenn ich nicht esse oder schlafe, werde ich schwach, das ergibt für mich keinen Sinn, bin ich etwa doch sterblich? Aber nein, das kann mir niemand genommen haben, wenn man als Göttin geboren wird kann man nur selbst auf seine Unsterblichkeit verzichten und das habe ich nicht, dessen bin ich mir vollkommen sicher… ach was soll´s, darüber zerbreche ich mir nun nicht den Kopf, der Anblick dieser Blüten lässt mein Herz so leicht erscheinen, das ist es wohl was Toby immer mit entspannen meint…<,

dachte Akira während sie das sanfte Wogen des Windes in den Baumwipfeln beobachtete, da drang eine vertraute Stimme an ihr Ohr und sie wandte sich nach rechts.

„Oh Akira, du trägst die Haarspange also wirklich? Die steht dir wirklich fabelhaft, die kleinen Kristalle spiegeln die untergehende Sonne und irgendwie sieht sie ja auch aus wie eine filigrane Blume wirklich toll“,

schwärmte Julius, Akira nickte.

„Ja, sie passt zu meinen neuen Armschellen, Owen und Rupert haben meine neuen nun fertig gestellt, es war sehr schwer für sie, das Material der alten zu verarbeiten, doch sie sehen um einiges besser aus“,

gab die Blonde zurück und schob die Ärmel ihres Kimonos hoch, auch in den zierlichen Schellen waren Kristalle verarbeitet und sahen nun um einiges besser aus als die alten, klobigen, detaillosen Armfesseln.

„Ich verstehe zwar, dass du die alten Fesseln loswerden wolltest, aber warum hast du sie neu anfertigen lassen? Diese sehen zwar gut aus, aber hättest du da nicht ein anderes Metall hernehmen können? Einfache Armreifen oder Kettchen würden bestimmt auch net tan dir aussehen, das verwirrt mich etwas.“

„Ich wollte aber, dass dieses magische Metall wieder verwendet wird, es dient zum Schutz… hast du Schmerzen Julius?“,

war nun Akiras Frag an den Lilahaarigen, er lächelte etwa ertappt.

„Ich habe mir den Fuß verstaucht, nichts schlimmes….“

„Wie du meinst, Kristina ist gerade gekommen, Sigi sagte, du triffst dich hier mit ihr… geh zu ihr, mir scheint sie sucht dich schon.“

Julius nickte und machtes sich mit leichtem Humpeln auf dem Weg zu der Blauhaarigen, Akira sah ihm nach, er wirkte nervös, ungewöhnlich für den sonst so selbstbewussten Schmuckhersteller. Dann jedoch wandte s ihre Aufmerksamkeit dem Bürgermeister zu, der das Fest nun offiziell eröffnete, er genoss es einfach mal wieder eine Rede halten zu können.

„Willst du dich nicht setzen? Die Decken sehen flauschig aus und die Schuhe erscheinen mir unbequem…“,

hörte sie Finn, er saß auf ihrer linken Schulter, das war eindeutig angenehmer als die ganze Zeit herum zu schwirren, davon wurde er viel zu müde.

„Nein noch nicht, es sind genug für alle da… diese Bäume, so majestätisch und dazu diese zierlichen Blüten, wirklich schade, dass ich keine Kirschblütengöttin bin, aber dann würden die Blüten auf mich reagieren und das tun sie nicht.. oh?“

Akira brach ab, sie hatte langsame Schritte hinter sich gehört, doch ein paar Meter hinter ihr war die Person stehen geblieben, sie spürte jedoch, dass man sie beobachtete und so drehe sich die Blonde etwas um, es war Gill. Er sah sie stumm an, auch sie verharrte wortlos, er strich sich kurz durch seine schneeweißen Haare, dann aber begann er:

„In diesem Kimono siehst du aus als würdest du jede Sekunde mit den Kirschblüten wegfliegen…“

Sie blickte wieder zu dem Meer aus Rosa und erwiderte:

„Ich wünschte, ich könnte es..“

„Findest du es denn immer noch so schlimm hier in Harmonika?“

Er kam näher, sie schüttelte den Kopf, dann sah sie ihm direkt in seine eisblauen Augen.

„Nein, aber mein Herz ist von diesem Anblick so beflügelt, dass ich mit diesen wunderschönen zarten Blüten einfach mitfliegen möchte und mich im Schein des Mondlichts bis in die Ferne treiben lassen möchte… ich begreife zwar nicht, weshalb es mir möglich ist, solch menschliche Empfindungen zu haben, doch ich bereue es auch nicht. Es lässt mich wenigstens erahnen was euch Menschen so an diesem Ereignis fasziniert, ich bin es auch…“

Gill schluckte, er war es nicht gewohnt von ihr solche Antworten zu erhalten, normalerweise bekam er nie eine Antwort auf die Frage, die er gerade gesellt hatte,.

„Du bist anders als sonst“,

bracht er hervor, Akira seufzte etwas.

„Nun ja das ist auch nicht gerade leicht… wusstest du, dass Götter auch weinen können? Nicht nur Menschen und Erntewichtel?“

„Nein, das ist mir neu, hast du etwa…?“

„Ja…“

„Darf man auch fragen weshalb?“

„Wegen eines sturköpfigen Menschen, der es anscheinend nicht versteht, wenn es andere Personen gibt, die etwas nicht verstehen, dass er jedoch für selbstverständlich hält. Diese Person hat wohl nicht bemerkt, dass dies sehr verletzend und kränkend sein kann, Ich bin ja auch nicht stolz darauf, dass ich so unwissend bin, aber alles auf einmal kann ich nicht lernen, ich gebe mir Mühe mein Leben hier überhaupt meistern zu können“,

waren Akiras aufrichtige Worte, Gill sah betreten zur Seite, er hatte sie doch gar nicht verletzen wollen. Finn sah zwischen Akira und Gill hin und her.

„Ach deshalb habt ihr nicht miteinander geredet? Das hättet ihr mir aber auch sagen können“,

meinte Finn und erhob sich wieder etwas in die Luft.

„Klar, dann hätte ich gar keine Ruhe mehr gehabt, du nervst mich ohnehin schon genug… sieh nach Parceval, ich glaube, er hat die Sandwiches bemerkt und sie riechen verdächtig nach Thunfisch“,

gab Akira zurück, Finn wollte zwar protestieren, aber schlussendlich flog er doch zu dem Pinguin, dem es jedoch nur gefiel auf der Decke herum zu watscheln und den Wichtel zu ärgern. Akira indes kramte kurz in ihrem Kimonoärmel und hielt das Gesuchte Gill entgegen.

„Hier…“

Er drehte sich wieder in Akiras Richtung und sah verwundert auf ihre Handfläche.

„Eine Perle? Was ist damit?“

„Ich habe sie auf der Tukaninsel gefunden, sie ist genauso weiß wie deine Haare, deshalb möchte ich sie dir geben.“

„Vielen Dank, aber warum?“,

wollte Gill von der Blonden wissen, mittlerweile hatten sie sich doch auf die Picknickdecke niedergelassen, das lange Stehen war einfach unbequem und die vorbereiteten Snacks rochen einfach zu gut, also verzehrten sie erstmal ein Sandwich, dann aber fuhr Akira fort..

„Ich habe so lange Zeit mutterseelenallein in einem dunklen Kerker verbracht, ich habe es einfach satt. Es war niemand da mit dem ich reden konnte, mit dem ich wollte und nun bin ich an einem Punkt angekommen wo ich dies nicht mehr will. Auch wenn es oft sehr anstrengend für mich ist, den Gesprächen hier folgen zu können, da mir viel Begriffe immer noch unbekannt sind so will ich einfach nicht mehr nur stumm an euch vorbei gehen und rückblickend betrachtet kann ich diese Zeit nun mit dem Wort schrecklich beschrieben, schrecklich langweilig, schrecklich einsam, schrecklich frustrierend, auch wenn es mir während meines Aufenthalts dort im Verlies nicht so erschienen sein mag. Als ich vor einem Monat hierher befördert wurde, da hatte ich keine Lust hier zu bleiben, das stimmt aber mittlerweile habe ich keine Lust mehr einfach nur im dunkeln zu hocken und nichts zu tun, das ist für mich keine Definition mehr von Leben, auch wenn mir unklar ist, warum ich mich hier unten auf der Erde überhaupt so abmühen will. Ich könnte es mir ja leicht machen und irgendwas anstellen, damit man mich wieder einsperrt, aber das will ich nicht…. Und genau deshalb will ich auch nicht mehr an dir vorbeigehen als wärst du gar nicht da, ich habe keine Lust mehr, länger auf dich wütend zu sein, das führt zu nichts und die einfache Variante ist jetzt auch nicht mehr möglich, da ich mir neue Armschellen habe anfertigen lassen“,

erklärte Akira, Gill seufzte, er hatte wirklich Mist gebaut.

„Es tut mir Leid und es ist schön zu hören, dass du hier bleiben möchtest aber das mit den Armreifen verstehe ich nicht. Zugegeben, sie sehen hübsch aus mit den kleinen Kristallen darauf, aber warum solltest du deshalb nichts Verbotenes mehr tun können?“

Akira sah auf die golden glänzenden Schmuckstücke, das konnte sie ihm gerne erklären.

„Weil darin dasselbe magische Metall verarbeitet ist, welches sämtliche Magie in mir unterbunden hat, aber dadurch, dass man sie mir abnehmen konnte und nun ich diejenige bin, die sie wieder angelegt hat, da hat sich die magische Kraft darin verändert. Nun dienen sie zum Schutz, damit ich niemanden schaden kann, es ist immerhin möglich, dass ich mal ungewollt Magie freisetze und ich möchte nicht, dass jemanden etwas passiert… aber trotzdem gilt: Hände weg von meinen Haaren, verstanden?“

Er nickte zur Bestätigung, er konnte ihre Haltung da nachvollziehen, er hasste es auch, wenn jemand ungewollt an seinen Haaren herum hantierte, Akira sah wieder zu den Blüten hinauf.

„Es ist schade, dass die Kraft des Windes nachgelassen hat, es wäre bestimmt schön, wenn die Blüten im Wind tanzen würden und nicht nur langsam zu Boden fallen…“

„Das sieht auch schön aus, es ist nur schon eine Ewigkeit har, dass der Wind sie so fortgeweht hat, damals war ich noch ein Kind. Vor allem die älteren bewohner hier würden sich wünschen, wenn es ihre Kinder und Enkel sehen könnten…. Äh Akira?“

Die Blonde hatte sich wieder erhoben, doch das störte den Weißhaarigen noch nicht einmal so stark, etwas an ihr stimmte nicht.

„Akira, wa – was ist mit deinen Haaren los? Die leuchten ja!“,

entwich es Gill ein wenig erschrocken, auch er stob hoch, Akiras Haare strahlten förmlich, doch auch ihr Blick , ihre Augen wirkten anders, schon fast ein wenig wie in Trance, doch sie war bei Bewusstsein.

„Ich habe keinen blassen Schimmer, aber du brauchst keine Angst haben….“,

kam es leise von ihr, dann aber schloss sie ihre blauen Augen und hob die Arme zur Seite. Sie stand einfach nur so da mit ihrer leuchtenden Mähne, doch dann konnte Gill ihre Stimme wieder hören, sie summte. Es war eine Melodie, die ihm so seltsam vertraut vorkam und dennoch war er sich sicher, dass er sie sonst von keinem anderen je gehört hatte. Auch Finn und Parceval kamen zu den beiden, Gill wollte eine Hand auf Akiras Schulter legen um sie wieder wach zu rütteln, doch der Wichtel hielt ihn davon ab.

„Nein Gill, sie tut nichts Schlimmes… sieh doch nur!“

Der Wichtel zeigte nach oben, der Weißhaarige sah hinauf, eine leichte Brise war aufgekommen und wehte Blüten von den Bäumen, sie waren von einem mysteriösen goldenen schon fast weißen Leuchten umgeben und begannen nun, im Schein des Mondlichts zu tanzen, auch die anderen Bewohner Harmonikas hatten es bemerkt, sie waren fasziniert von dem Schauspiel. Zu sehr um wahrzunehmen, wer dies eigentlich verursachte, lediglich der Bürgermeister kam zu den Jüngeren geeilt, da bemerkte er Akira.

„Was ist mit ihr? Ist sie dafür verantwortlich?“,

wandte er sich an seinen Sohn, Gill nickte.

„Ja, aber sie weiß selbst nicht wie sie das macht… aber diese Melodie, ich kenne sie.“

Nachdenklich sah er zu den tanzenden kleinen rosa Blüten hinauf, die über den Platz und die Klippen der Insel wehten, eine Weile später verstummte Akira wieder, sie ließ ihre Arme sinken und ihr Haar wurde auch wieder normal, sie lächelte.

„Wundervoll“,

war alles, was sie sagte, Hamminger und Gill kamen zu ihr, sie wirkte erschöpft.

„Alles in Ordnung mit dir Akira?“,

wollte der Ältere besorgt wissen, sie nickte.

„Ja, aber ich sollte jetzt nach Hause gehen, ich fühle mich ausgelaugt, doch das war es wert. Ich wünschte nur ich wüsste, wie ich das angestellt habe…“,

entgegnet sie ihm, Gill stützte sie vorsichtshalber.

„Darüber kannst du grübeln, wenn du dich ausgeruht hast, ich begleite dich… sag deinem Pinguin, er solle dir folgen.“

Zwar nickte Akira noch und rief Perry zu sich, doch als sie losgegangen und ein paar Schritte Richtung Treppenabgang gegangen war, da verließ sie der Rest ihrer Kraft, sie war einfach zu müde um sich noch auf den Beinen zu halten…
 

„Na, heute seid ihr zwei aber schon früh auf, was habt ihr denn vor?“

„Aber daddy, heute kommen doch unsere Freunde zum Spielen hoch, hast du das vergessen?“

„Genau Dad, du hast gesagt, sie dürfen kommen, sonst würde ich noch schlafen, aber nee –chan hat mich einfach aus dem Bett geschmissen.“

„Tja, deine Schwester hat denselben Dickkopf wie du Junge, wo geht ihr denn hin? Aber nicht in die Mine, verstanden?“

„Nö, da kriegen wir doch immer geschimpft, wir gehen zur Quelle…“
 

Akira richtete sich Zähne knirschend auf, schon wieder so ein eigenartiger Traum? Das ergab keinen Sinn, sie öffnete die Augen, es war dunkel, doch für gewöhnlich war es in ihrem Schlafzimmer nie dunkel, sie mochte es, wenn das Mondlicht ins Zimmer fiel.

„Das ist ja gar nicht mein Bett.. für was habe ich eigentlich ein Haus, wenn ich ständig auswärts schlafe?“,

richtete sie die Frage an sich selbst und versuchte zu erkennen, wo sie war, auf jeden Fall lag sie auf einem Futon, der war angenehm warm und kuschelig. Mittlerweile hatten sich ihre Augen daran gewöhnt und sie konnte ein Bett und viele Bücherregale erkennen, mal sehen, bei wem sie gelandet war. Sie stand auf und ging di paar Schritte hinüber, sie ließ sich auf der Bettkante nieder, da bemerkte sie auch, dass sie nur noch die weiße untere Lage ihres Kimonos trug, keine Ahnung wo der Rest der traditionellen Kleidung war. Sie beugte sich ein wenig nach vor, da sah sie auch eine Stehlampe auf dem Nachtkästchen, kurzerhand betätigt sie den Schalter, sie konnte diese Dunkelheit nicht ausstehen.

„Was…?“,

kam es verschlafen von der nun wachen Person, der Wecker hatte doch noch gar nicht geklingelt.

„Akira, musste das sein?“

Gill war nun endgültig wach und rieb sich verschlafen die Augen, er richtete sich in seinem hellblauen Pyjama ein wenig auf und sah in ihre fragenden hellblauen Augen.

„Ich habe es wohl gestern nicht mehr nach Hause geschafft, was?“,

wollte sie wissen, er nickte und er betätigte den Hauptschalter neben dem Bett, die Lampe blendete ihn zu sehr.

„Ja du bist im Gehen eingeschlafen. Vater wollte schon Jin und Irene alamieren, aber Coel kam zu uns, er sage, du hättest zuviel Energie verbraucht und bräuchtest einfach nur eine Mütze voll Schlaf. Und da weder ich noch Vater Lust hatten, dich den ganzen Weg zu deinem Haus zu bringen, da haben wir dich zu Hause untergebracht… du siehst wieder besser aus… ach ja, dein Kimono liegt auf dem Stuhl dort, so gut wie der geschnürt war hättest du beim Schafen vielleicht Probleme beim atmen bekommen können“,

erklärte der Weißhaarige, Akira nickte.

„sigi hat mir geholfen, ihn anzulegen… wo sind denn Parceval und Finn?“

„Draußen im Vorhaus, da ist er mir egal fall der Vogel auf den Boden macht, sind Fliesen, nur hier im Zimmer habe ich Teppich, da wollte ich ihn nicht haben und weil Finn sagte, dass er in der Nacht oft Unsinn macht da hat der Wichtel auch draußen geschlafen… ist Perry immer so?“

„Na ja, bei mir übernachtet er meistens im Hühnerstall, da kann er Unordnung machen soviel er will, aber im Haus ist er eigentlich friedlich. Er ist süß, nicht?“,

gab die Blonde zurück, Gill zuckte mit den Schultern.

„Wie du meinst war der Futon auch nicht zu unbequem? Wir haben zwar ein Gästezimmer, aber zugegeben habe ich es momentan in einen Hauswirtschaftsraum umgewandelt und das Bett ist die ideale Ablage für alles, was man nicht so oft benötigt. Ich räume dort nur auf wenn sich Gäste ankündigen, aber das ist der Erntegöttin sei Dank nicht so oft der Fall…“,

erkundigte der Weißhaarige sich, Akira nickte.

„Ja, der Fuon ist sehr angenehm zum Liegen, so was sollte ich mir auch besorgen… das ist komisch…“

Etwas verwundert hob Gill eine Braue, was meinte sie denn? Sie sah in seine Richtung, was sollte da komisch sein?

„Was genau?“

„Na, deine Haarsträhne, die immer so nach oben steht. Ich dachte immer du frisierst sie extra so, dabei liegt sie jetzt auch so“,

meinte Akira mit einem Fingerzeig auf Gills eigenwillige Strähne, er fast sich kurz dorthin.

„Ach die, nein ich kann sie nicht bändigen, egal was ich mache. Den Rest meiner Haare kann ich frisieren wie ich mir das vorstelle, aber die hier weigert sich. Das dir gerade das auffällt… na komm, lass uns nach den anderen sehen, Jetzt wo wir ohnehin schon wach sind können wir ja frühstücken“,

beschloss der Weißhaarig und schlug die Bettdecke zurück, auch Akira erhob sich von der Kante, damit er aufstehen konnte. Gill war schon in seine Hauschuhen und auf dem Weg zur dunklen Eichentür, da sah er noch mal zu seinem Gast, Akira stand immer noch auf derselben Stelle und schien zu überlegen, ihr Gesichtsausdruck deutete zumindest darauf hin.

„Was hast du denn? Brauchst du auch Hausschuhe? Ich kann dir welche geben“,

wandte Gill sich an die Blonde, diese schüttelte den Kopf, darum ging es ihr nicht.

„Was? Nein… ich bin gerne barfuss unterwegs, der Teppich fühlt sich gut an, so etwas will ich auch mal in meinem Haus haben… nein, ich…“,

begann sie, doch sie stockte und sah ein wenig verlegen nach unten, da Gill ihr Verhalten nicht ganz nachvollziehen konnte, kam er noch einmal zu ihr und musterte sie ein wenig. Akira atmete einmal tief aus, so schwer konnte das doch gar nicht sein…

„Nein es ist nur… ihr beide, dein Vater und du – vor allem du – ihr hattet wieder Mühe mit mir, ich habe nur nie etwas gesagt, ich meine… danke für alles“,

waren Akiras Worte, sie sah ihm in die Augen, Blau in Blau und genau wi eam Vorabend musste er schlucken, dieser Blick… so aufrichtig und ehrlich, er lächelte sanft, sie war schon ein Phänomen für sich, diese abgestürzte Göttin. Noch einen Moment ruhten ihre Blicke aufeinander, dann aber beugte Gill sich nach vor zu ihr, da sie wenige Zentimeter kleiner war als er und hob mit seinem schlanken Zeigefinger ihr Kinn leicht nach oben um ihre Lippen mit einem sanften Kuss zu versiegeln….

„Diesmal bist du aber nicht ausgerutscht…“,

kam es leise von ihr, da sie das Gerade Geschehene nicht zuordnen konnte, ein neckisches Grinsen huschte über seine schmalen Lippen.

„Diesmal war es auch kein Versehen, es ist schon sagenhaft wie umwerfend und begehrenswert zu wirken kannst ohne es auch nur zu wollen und dennoch…“

Und wieder ließ er seine Lippen auf die ihren sinken, die Blonde ließ es geschehen, denn auch wenn dies Verhalten ihr so gänzlich unbekannt war, so fühlte es sich nicht falsche an…
 

Foertsetzung folgt
 

LadySeri -chan



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