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Arcobaleno-Trials mal anders

Reborn/Colonello/Skull
von

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Prolog

Niemand sagte ein Wort, als sie alle nacheinander durch die riesigen Flügeltüren ins Innere des Anwesens traten. Es herrschte Stille bis auf das Widerhallen ihrer Schritte, das leise Rascheln eines Umhangs, ein Hüsteln, eine mürrisch heraufgezogene Nase. Kein erkennbares Zeichen der Trauer begleitete ihren stillen Marsch. Einzig und allein die Tatsache, dass ein jeder von ihnen erschienen war, ließ darauf schließen, dass ihr Zusammentreffen einen wirklich ernsten Grund besaß.
 

Das kleine Zimmer sah noch immer gleich aus wie damals, als sie es zum ersten Mal betreten hatten. Jahre waren seither vergangen und inzwischen waren sie keine Fremden mehr, auch wenn man kaum behaupten konnte, dass sie Freunde waren.
 

Und noch etwas war anders.
 

Da waren keine freundlichen Hände, die ihnen Kekse anboten, kein verführerischer Kaffee-Duft, keine helle Stimme, die schüchtern versuchte, die Stimmung zu lockern.
 

Dem Regenbogen fehlte eine Farbe. Der Sky-Arcobaleno war endgültig tot. Luce. Aria. Yuni. Und jetzt: nichts.
 

Reborn setzte sich auf denselben Stuhl, den er all die Jahre zuvor schon gewählt hatte, zupfte an seinen Koteletten und blickte finster in die Runde. Auch die anderen Arcobaleno hatten denselben Platz gewählt. Anstelle von Lal Mirch saß Colonello mit verschränkten Armen am Tisch; für einmal ernst und ruhig. Sie alle starrten auf den einzigen leeren Stuhl in ihrer Mitte.
 

Es war Mammon, der schließlich das Wort ergriff.
 

„Nun. Ich denke, es gibt einen Grund, warum du uns alle hier zusammengetrommelt hast, Reborn. Ich würde es begrüßen, wenn du nicht sinnlos meine Zeit verschwenden würdest.“
 

Reborn riss seinen Blick von dem leeren Stuhl los, um bedeutungsvoll in die Runde zu schauen.
 

„Es gibt tatsächlich einen guten Grund, Viper. Es sei denn, deine Zeit ist dir wertvoller, als deine eigene Zukunft…“
 

Mammon lehnte sich wortlos in seinem Stuhl zurück und wartete zusammen mit den anderen Arcobaleno darauf, was Reborn zu sagen hatte.
 

„Wir sind nunmehr sechs Arcobaleno“, begann dieser mit einem weiteren bedeutungsvollen Blick. „Und wir sind schwach – die jüngsten Geschehnisse haben dies unlängst bewiesen. Und nun ist der Wichtigste – der Sky-Arcobaleno – tot. Derjenige, der all unsere Elemente, all unsere Kräfte in sich vereinte.“
 

Eine kleine Pause entstand, in welcher sie alle stur vermieden, einander anzusehen.
 

„Wir sollten eigentlich die Stärksten sein“, fuhr Reborn fort. „Und deshalb wird es Zeit, dass wir etwas unternehmen.“
 

„Du willst, dass wir härter trainieren?“, warf Colonello ein.
 

„Nicht ganz. Wie ihr wisst, liegen all unsere Stärken in sehr unterschiedlichen Gebieten. Und um den Sky-Arcobaleno zu ersetzen, müssen wir werden wie der Himmel, der alle Elemente in sich vereint – wir müssen beginnen, selbst alle unsere Fähigkeiten in uns zu vereinen, indem wir voneinander lernen. Jahrelang haben wir Tsuna und seine Wächter durch Trials gejagt und stärker gemacht. Doch sie brauchen das jetzt nicht mehr – jetzt sind wir es, die diese Trials selbst nötig haben.“
 

Stille folgte seinen Worten. Dann kam ein Murren aus Mammons Ecke.
 

„Ich hab das nicht nötig. Was soll ich mit euren Neandertaler-Waffen anfangen? Ich habe eine Macht, der nur ich mich bedienen kann – niemand von euch wäre jemals schlau genug, den Nebel zu verstehen. Außerdem springt da sowieso nichts für mich raus. Das Ganze war die reinste Zeitverschwendung, genau wie ich’s mir gedacht hatte.“ Er murmelte den letzten Teil zu sich selbst und war verschwunden, bevor irgendjemand sonst auch nur Zeit hatte, ihm zu widersprechen.
 

Reborn, der diese Reaktion vorausgesehen hatte, wandte sich nun Verde zu, um ihn fragend anzusehen.
 

„Ich bin gerade sehr mit meinen Forschungen beschäftigt und du weißt, dass dieser Fluch nicht von wissenschaftlichem Interesse für mich ist, vor allem jetzt, da er wieder gebrochen ist“, sagte Verde. „Außerdem muss ich Mammon rechtgeben. Mit euren Fähigkeiten – wenn man sie denn so nennen darf – kann ich nichts anfangen. Und ihr könnt auf intellektueller Ebene wohl kaum mit mir mithalten.“
 

Ein überlegenes Grinsen später war auch er verschwunden. Sein Stuhl hatte sich selbständig gemacht und war mitten durch den Boden gefahren. Niemand war überrascht, bis auf Skull, der beinahe hinten aus seinem Stuhl hinaus kippte.
 

„Nun ja. Ich habe auch nichts anderes erwartet“, meinte Reborn. „Dann können wir ja jetzt weitermachen…“
 

„Halt!“
 

Skull, der sich noch immer an der Tischkante festhielt, um nicht umzustürzen, sprang eiligst auf die Füße, um Reborn böse anzufunkeln.
 

„Ich… äh… will auch nicht bei diesen bescheuerten Plänen mitmachen!“
 

Ein Blick von Reborn genügte, dass er sich schwitzend wieder zurück auf seinen Platz setzte.
 

„Ich… ich meinte… äh… gerissener Plan! Ja, er ist total gerissen! … Aber… aber ich mach auch nicht mit! … bitte. Reborn-sempai.“
 

„Vergiss es, kora! Du bleibst hier!“
 

„Aber das ist nicht fair!“, schmollte Skull, „warum dürfen Viper und Verde einfach abhauen, ohne dass Reborn sie aufzuhalten versucht und ich muss hierbleiben… dabei hab ich viel Wichtigeres zu tun!“
 

„Du hast ja nicht mal einen guten Grund! Du willst nur aus Prinzip nicht mitmachen, kora! Außerdem hattest du bestimmt nicht mal einen beeindruckenden Abgang geplant!“
 

„Das muss ich nicht! Bei mir kommt alles spontan! Spontan! … Ich hätte einfach da aus dem Fenster springen können, das wäre ganz schön beeindruckend gewesen!“
 

„Ja klar, nur, dass du dir dabei alle Knochen gebrochen hättest und wir deine erbärmlichen Überreste bis zum nächsten Fluss hätten schleppen müssen – das wär weniger eindrücklich gewesen, kora!“
 

„Ich hätte mir nicht alle- ihr hättet mich in den Fluss geworfen? Das ist grausam!“
 

„ES REICHT!“
 

Skull und Colonello verstummten augenblicklich, als eine Kugel zwischen ihnen hindurchschoss und sich in die Wand hinter ihnen bohrte. Reborn blies den Rauch von seiner Pistole und verstaute sie zurück in seinen Gürtel, bevor er sich mit ernster Miene wieder auf seinen Platz setzte.
 

„Skull, du bleibst hier. Du hast dieses Training am meisten nötig.“ Skulls gestotterten Protest ignorierend, fuhr er fort: „Und denk nicht, dass ich selbst besonders angetan davon bin, von einem Versager wie dir trainiert zu werden. Trotzdem, wir haben keine andere Wahl. Wenn also keine Einsprüche mehr vorhanden sind, schlage ich vor, dass wir mit der Einteilung beginnen.“
 

Er sah erstaunt auf, als sich ausgerechnet Fon von seinem Stuhl erhob.
 

„Fon?“
 

„Ich denke, ein Einspruch ist doch noch vorhanden“, sagte der Chinese freundlich. Skull versuchte vergeblich, in den Austausch erstaunter Blicke zwischen Reborn und Colonello miteinbezogen zu werden.
 

„Eeeeeh, warum ausgerechnet du? Bist du nicht sonst immer der Einzige, der freiwillig bei Reborn-sempais bescheu- ich meine, genialen Plänen mitmacht?“, krächzte er, um sich nicht so ausgeschlossen zu fühlen. Fon sah ihn freundlich an, bevor er sich wieder Reborn zuwandte und respektvoll seinen Kopf senkte.
 

„Ich denke, ich sehe die Rolle des Sky-Arcobalenos aus einem etwas anderen Blickwinkel als ihr. Luce, Aria und Yuni haben für die Harmonie zwischen uns restlichen Arcobaleno gesorgt und nicht unsere Fähigkeiten in sich vereint. Was wir lernen müssen, ist, besser miteinander auszukommen – doch solange Mammon und Verde von unseren gemeinsamen Tätigkeiten ausgeschlossen bleiben, werden wir nie ein Band knüpfen, das stark genug ist, um gegen unsere Gegner anzukommen – egal, wie stark wir einzeln sind.“
 

Skull murrte nur finster, als er weiterhin nicht beachtet wurde, blieb aber diesmal still, denn Reborn hatte bereits wieder das Wort ergriffen.
 

„Und was wäre dein Vorschlag, Fon?“
 

„Ich möchte keinesfalls deine Pläne durchkreuzen, Reborn. Wenn es essentiell ist, dass ich dabei bin, so kann ich das selbstverständlich einrichten. Andernfalls würde ich mich stattdessen gerne der Aufgabe widmen, Verde und Mammon von der Wichtigkeit der Zusammenarbeit zu überzeugen.“
 

Fon hielt noch immer den Kopf gesenkt, während Reborn und Colonello ein weiteres Mal schweigend durch Blickwechsel kommunizierten. Skull tippte unterdessen nervös auf der Tischplatte herum - zu angespannt, um etwas zu sagen und doch genervt von der Tatsache, dass seine eigene Meinung so völlig ignoriert wurde.
 

Schließlich hob Reborn den Kopf und nickte Fon knapp zu.
 

„Ich denke, das ist eine gute Idee. Wenn es jemand schaffen kann, die beiden zu überzeugen, dann du. Es ist schade, dass du uns nicht als Lehrer zur Verfügung stehst, aber ich möchte dich nicht zu etwas zwingen, das deinen eigenen Ansichten widerspricht.“
 

Aus Skulls Ecke kam ein empörtes Geräusch, das augenblicklich durch eine Kopfnuss von Colonello gedämpft wurde.
 

„Aua! Hey! Wofür war das denn, Colonello-sempai?“
 

„Wenn du uns schon mit deinen nervigen Lauten störst, dann will ich wenigstens dafür sorgen, dass es angenehme Laute sind, kora!“, meinte Colonello und ließ sein Gewehr ein weiteres Mal auf Skulls Schädel niedersausen.

„Autsch! Hää? Was für angenehme – aua! Au!“
 

„Ja, genau so, kora!“
 

Ein weiterer beiläufiger Schuss durch ihre Mitte ließ sie innehalten. Reborn beachtete sie noch nicht einmal, sondern verabschiedete Fon lediglich mit einem weiteren Kopfnicken, während der andere sich tief verbeugte, bevor er in gemächlichen Schritten aus dem Raum spazierte.
 

„Besonders eindrücklich war das ja gar nicht!“
 

„Halt die Schnauze!“, zischte Colonello und haute ihm – mit einem Seitenblick auf Reborn – schnell noch einmal sein Gewehr über den Kopf.
 

Reborn drehte nun auch endlich wieder den Kopf in ihre Richtung.
 

„Okay, wir gehen nach dem Alphabet. Das heißt; Colonello, du fängst an.“
 

„Alles klar, kora!“
 

Skull jaulte auf, als das Gewehr schon wieder mit seinem Hinterkopf kollidierte.
 

„Und lass den Versager in Ruhe, das hier ist eine ernste Sache.“
 

„Höh? Du hast doch gesagt, ich soll damit anfangen, kora!“
 

„Ich meinte mit der Trainingsrunde.“
 

„Achso, ich dachte du meintest mit Skulls Prügel, kora!“
 

„Nicht, dass es etwas anderes wäre…“
 

„Hey!“
 

„Schnauze!“
 

„Autsch!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  firefighterJenny
2011-09-04T08:20:08+00:00 04.09.2011 10:20
also ie FF wird mit sicherheit seeeeeeeeeeeeeeeeeeehr interessant!
die trifft total meinen geschmack :DDD
am besten gefällt mir die conversation von Skull und Colonello bevor Reborn dazwischen funzt xDDDD
echt geil geschrieben <3
mach nur weiter so!!!
Von:  Glinda
2011-08-29T09:58:06+00:00 29.08.2011 11:58
Duuu. Biiist. Genial.
Die Charaktere sind alle IC, und besonders die Interaktionen zwischen Skull und Colonello machen mich einfach total fertig.
Ich bin gespannt, wie es weiter geht, und freue mich schon total /D
(Lahmer Kommentar ist lahm, tut mir leid D|)
Von:  cocabulaire
2011-08-28T11:22:12+00:00 28.08.2011 13:22
so, jetzt schreibe ich auch endlich was hierzu :D
ach, Rigo. (in meiner dankbarkeit für diese fanfiction, schreibe ich deinen namen mal richtig.) es ist einfach wieder so unfassbar toll, was du schreibst! *__* tut mir übrigens leid, wenn ich dich versklave, mal wieder, aber weisst du, es ist eigentlich ein grosses kompliment für dich, weil mir deine werke so gefallen. das solltest du dir im hinterkopf behalten |D
ich kenne das zweite kapitel ja auch schon (so halb, eben bis dahin, wo du weitergeschrieben hast 8D hoho), und kann es kaum erwarten, bis es weitergeht >-< ich finde es unheimlich süss, wie skull losplappert, ohne zu überlegen - er bricht mitten im satz ab und reagiert ganz geschockt darüber, dass sie ihn in den fluss geworfen hätten :'D und dann noch diese naive empörtheit, es ist so passend, genau so stelle ich mir skull nämlich vor. weiteres zu deinen interpretationen gibt's im nächsten kommentar zum zweiten kapitel, du weisst, wie sehr ich die eine szene approve, auch wenn er mir so leid tut Q__Q
weiter im text: wie colonello eine kopfnuss nach der anderen austeilt xDD und dann noch so ganz schnell, wenn reborn nicht hinsieht, natürlich mit verstohlenem seitenblick, ob er es auch ja nicht mitgekriegt hat xDD pfhfhfhf 8D
originell, wie du die anderen "störenfriede" aus dem raum geschafft hast, damit du freie bahn zum schreiben hast, hahahah xD fon finde ich dabei besonders gut, es passt alles zusammen. fon ist eh immer IC. egal, ob er die anderen von teamarbeit überzeugen will oder einfach nur auf demselben feld meditiert und tickets verschenkt |DDD
okay, also, das war's! *dir nen kakao hinstellt, in der hoffnung, dass du dich überwindest, den nächsten abschnitt zu schreiben* 8D
go riiiigo, go riiiigo!

piu piu!
Von:  cocabulaire
2011-08-14T21:18:44+00:00 14.08.2011 23:18
WAAAAAAHAHAHAHAHAHA 8DDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
konstruktiver kommentar folgt wie immer... später. :'DDDD
ich liebe es so sehr :'D *dir handküsschen zuwerf*
Von:  mari-chin
2011-08-14T18:53:21+00:00 14.08.2011 20:53
Ich finds gut und interessant!
Wobei ich ffs mit dne dreien liebe! *.*
Freu mich schon auf mehr.


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