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Das Geheimnis der Brücke

von

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Kapitel 7

Lexta saß erschöpft auf seinen Thron. Er war geistig gesund, aber körperlich spürte er langsam sein Alter. Er wußte, als Mensch wäre er schon hundert Jahre alt, obwohl er schon tausendachthundert Jahre alt war. Für einen Crothox war es ein sehr hohes Alter, da im Schnitt ein Crothox nur tausendfünfhundert Jahre alt worden. Lextas Großvater war mit tausendneunhundertzwanzig Jahren, der Älteste Crothox gewesen, der je geboren wurde. Doch er starb, als Lexta vierhundert Jahre alt war. Lextas Ehefrau Marie war sechshundertsiebenundfünfzig Jahre alt und liebte ihren Mann immer noch sehr. Beide hatten zusammen einen Sohn namens Festa. Marie war einst ein Mensch gewesen, die sich in die fünfte Generation des Wächters der Brücke verliebt hatte. Dieser hatte Marie gebeten unter die Brücke zugehen, nur dann würde er seine Ehefrau für Marie verlassen. Doch die Wahrheit war, daß dieser Mann Marie schamlos ausgenutzt hatte, um sie loszuwerden. Lexta hatte sie zu einer Crothox gemacht. Eigentlich war Marie auch schon tausenddreihundert Jahre alt. Lexta hatte Marie die Aufgabe gestellt, sich um Anja zu kümmern. Schließlich kannte sich Marie mit Menschen besser aus, als er. Die Königin klopfte an Anjas Tür.

„Herein.“, rief Anja höflich.

Marie trat ein und schloß die Tür hinter sich.

„Guten Tag, Miss Rößler. Ich bin Königin Marie Eibisch.“

„Guten Tag, euere Hoheit, bitte einfach Anja.“

Marie nickte.

„Gut, dann sag einfach Marie zu mir.“

„OK, warum bist du hier?“

„Mein Mann hat mich geschickt, da ich einmal ein Mensch war.“

Anja Marie sich zu setzen.

„Ich war ein Mensch mit langem braunem Haar, eins siebzig groß und grünen Augen.“

„Wieso bist du hier?“

„Weil ich mich vor sechshundertzwanzig Jahren in den Wächter der Brücke verliebt habe und bin sehr von ihm enttäuscht worden, weil mich hier runter gelockt hat. König Lexta hatte mir damals die Augen geöffnet und nun lebe ich hier glücklich. Hat dich der Wächter hier runter geschickt?“

Anja sah sie traurig an. Marie hatte es schlimmer erwischt, als sie selbst.

„Nein. Ich bin von alleine hinter runter, weil ich von meiner Freundin verlassen worden bin. Der Wächter hat mich gewarnt.“

„Dann ist er wohl in dich verliebt, was?“, meinte sie gelassen.

„Nein. Er ist mit einem Mann verheiratet und ich stehe auch nur auf Frauen.“

Sie hob überrascht die Brauen.

„In meiner Zeit wurden solche Leute hingerichtet, aber die Zeit ändert sich. Tja, dann ist dieser Wächter schon anders, als der den ich kannte.“

„Ja, Stephan ist schon was ganz besonderes.“, musste sie sich eingestehen.
 

Lexta sah verwundert zu Atax, der leicht verletzt zu ihm kam.

„König Lexta, es sind Eindringlinge hier. Es ist der Wächter und sein dicker Freund. Sie haben mich bewußtlos geschlagen.“

„Was?!“, rief er entsetzt und ungläubig, „Wie haben die das geschafft?“

„Der Wächter hatte das Schwert von Stephan, dem ersten Wächter.

Überrascht sah er Atax an.

„Der Wächter?“

Kurz schwieg er und schien sich zu konzentrieren.

Atax wußte nicht was er sagen wollte.

„Ich kann ihn spüren. Er kommt hierher. Es ist wirklich der Wächter. Sicher will er Anja befreien. Doch er und Anja lieben sich nicht. Du wirst ihn und den Dicken wegschicken. Nehme ein paar Crothox mit zur Unterstützung, wenn sie sich weigern, dann bringst du den Dicken um. Wenn du dem Wächter auch nur ein Haar krümmst bist du fällig, klar!“

Atax nickte hastig.

„Der junge Mann ist der Nachfahre vom dem mit dem ich den Pakt gemacht habe.“

„Jung? Er sieht für mich wie siebenunddreißig aus.“

Lexta sah ihn streng an.

„Hat er schon graue Haare und Falten im Gesicht?“

„Nein, König Lexta.“

„Na also, da ist er noch jung.“

„Achso.“

„Gut, gehe jetzt. Paßt aber auf den Wächter auf, sonst werdet ihr dafür büssen!“, meinte Lexta grimmig.

Alax schluckte.

„Wie Ihr wollt. Ich werde sofort aufbrechen.“

Mit diesen Worten ließ er den alten König allein. Dieser seufzte.

„Das muß ein sehr pflichtbewusster Mann sein, wenn er diese Frau retten will.“, murmelte Lexta zu sich nachdenklich. Schließlich stand er auf und ging zu Anja. Er klopfte an. Dann trat er ein. Die beiden Frauen sahen ihn überrascht an.

„Lexta?“, fragte Marie, „Ist was passiert?“

Anja blickte ihn verwirrt an.

„Der Wächter ist in mein Reich eingedrungen, zusammen mit einem Dicken.“, erwiderte er.

„Stephan und… welcher Dicke?“, stammelte sie verwirrt.

Dann fiel ihr der Name ein.

„…und Frank.“

Ihre Verblüffung über die beiden Männer blieb weder Marie noch Lexta verborgen.

„Sind… sind sie etwa wegen mir hier?“

„Ich denke, einen anderen Grund wird es nicht geben.“

Anja fühlte sich tief berührt. Stephan hätte sie einfach ihrem Schicksal überlassen können, aber das tat er nicht. So hatte sie ihn auch eingeschätzt. Doch sie wußte nach der Stillzeit, würde sie ihr Kind nie wieder sehen, so war es abgemacht gewesen.

„Zurzeit bleibst du hier und da kann selbst der Wächter nichts daran ändern.“, meinte er streng.

Dann ging er wieder.

„Wow, das hätte ich nicht gedacht.“, meinte Marie überrascht, „Das ist wirklich ein edeler Mann.“

Anja nickte nur.

„Er riskiert sein Leben um, um die Frau seines Kindes zuretten. Dabei liebt er dich nicht. Ich denke, er hat Gewissensbisse, weil er dich mit reingezogen hat.“

Marie beobachtete Anja. Sie bemerkte, daß Anja sich verliebt haben musste, aber es sich nicht eingestand.

„Nein. Du wolltest es auch. Keiner hat dich gezwungen mit Stephan zu schlafen.“

Anja seufzte.

„Du hast Recht. Er wollte eine Anzeige aufgeben und ich war die die Anzeige in Zeitung setzen sollte. Doch ich wollte Mutter werden. Deshalb brauchte er die Anzeige nicht.“

„Der hat ja komische Ideen.“

Anja lachte.

„Finde ich auch, aber na ja. Aber er ist ein guter Mensch.“



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