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The Beauty and the Beef

Antonio x Nathan
von

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Bad Reputation

Titel: The Beauty and the Beef
 

Teil: 1/?
 

Autor: Mr_Nishi
 

Email: Lady-Yunalesca@web.de
 

Fanfiction: Tiger & Bunny
 

Rating: Sex wirds bestimmt geben ;D und auf jeden Fall Tatschereien XD
 

Warnung: vll ein bisschen sad, aber ich versuch, die beiden nicht zu sehr zu quälen ;D
 

Pairing: AntonioxNathan
 

Diclaimer: Die Charaktere gehören alle nicht mir, sondern die Copyrights liegen bei Studio Sunrise und alle Mitwirkenden. Ich leihe mir die Charaktere nur aus um meine Pairingvorlieben auszuleben ;D Ich bekomme keinerlei Geld dafur.
 

Anmerkungen: tja, jetzt tu ichs doch wieder... wenn ich ein Pairing liebe und es dazu kaum Stuff gibt, dann schreib ich ne FF XD was anderes kann ich nicht lol Dieses Mal wieder aus der Ich-Perspektive, weil mir das einfach am meisten liegt ;D
 

"..." Sprechen
 

/.../ Denken
 

>...< Telefon
 

Prolog

Bad Reputation
 

Noch nie war ich mir so sicher gewesen... ich hatte genau gewusst, dass an diesem Tag etwas Schlechtes passieren musste. Manchmal gab es diese Momente, in denen man schon genau fühlen konnte, dass etwas nicht stimmte. Sozusagen innere Intuition. Jede einzelne Faser des Körper wehrte sich dagegen, dem Lauf der Zeit zu folgen, als wäre ein Tag im Bett die Lösung aller Probleme. Leider durfte ich mir sowas nicht erlauben, auch wenn ich wirklich nicht abgeneigt von solch einer Idee war.
 

Als Hero war man eben nie von seiner Pflicht entbunden, auch wenn man einen Tag mit komischem Gefühl im Bauch hatte. Wenn es drauf ankam, musste man bereit sein und die eigenen Gefühle auch mal zurück stellen. Das war eines der Dinge, die ich zuerst in diesem Job erfahren musste. Das Wohl der Allgemeinheit steht vor deinem Eigenen. Damit war ich bis jetzt auch immer gut klar gekommen, doch an diesem Tag war es irgendwie anders. Trotzdem machte ich mich widerwillig auf die Arbeit, nichts ahnend, was mich dort erwarten würde.
 

Jedoch empfand ich es als merkwürdig, dass ich sofort nach meiner Ankunft in das Zimmer des Chefs gerufen wurde. Normalerweise stand so etwas nur an, wenn man irgendeinen Mist gebaut hatte. Nicht, dass mir dergleichen passiert war, ich konnte meine Hände in Unschuld waschen. Also betrat ich guten Gewissens das Zimmer des Bosses, jedoch verflogen diese positiven Gefühle ganz schnell als ich seine bedauernde Miene sah. Schon bevor er die Worte aussprach, wusste ich es.
 

"Es tut mir wirklich Leid, dir das nach Jahren deiner guten Mitarbeit sagen zu müssen... Aber deine Leistungen reichen einfach nicht mehr aus, um die Firma zu repräsentieren. Vielleicht tut es dir gut, für eine Weile eine Auszeit zu nehmen." Natürlich wusste ich selbst nur zu gut, dass ich in den letzten Monate nachgelassen hatte, aber dennoch war die Kündigung ein Schock für mich. Wie all die anderen Heroes liebte ich diesen Beruf, auch wenn es einmal nicht so gut lief. Das Ranking oder Ansehen war mir nie besonders wichtig gewesen, in diesem Punkt konnte ich Kotetsu immer wieder zustimmen.
 

Wie sagte man so schön... Oft kommt es ganz anders als man denkt? Kein Satz konnte zutreffender in diesem Moment sein. Es kam mir ein wenig vor wie ein schlechter Scherz und eigentlich hoffte ich auch jeden Moment auf die versteckte Kamera... doch diese blieb aus. Dies war die bittere Realität, der ich mich nun stellen musste. Aber hey, man nannte mich nicht umsonst Rock Bison. Ich präsentierte mich stark und tat so als würde ich es mit Fassung tragen, auch wenn es mich in Wirklichkeit sehr mitnahm.
 

Schließlich hatte ich sehr wohl meinen männlichen Stolz, den ich am Abend immer noch im Alkohol ertränken konnte. Mit etwas Glück würde mir sogar Kotetsu Gesellschaft leisten, aber bei diesem Pechstag malte ich mir lieber keine zu großen Chancen aus. Irgendwie fühlte es sich komisch an, von einem Tag auf den anderen kein Hero mehr zu sein... Natürlich war ich inoffiziell immer noch einer, aber offiziell hatte Rock Bison nun erst einmal ausgedient.
 

Ein Seufzen ging über meine Lippen als ich mir vorstellen musste, wie wohl bald mein Abdanken auch öffentlich gemacht wurde. Ob es überhaupt jemanden gab, der mich dann vermisste? Meine Gedanken trugen nicht gerade dazu bei, dass sich meine Stimmung besserte aber manchmal war man einfach nicht dazu in der Lage gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Meine einzige Chance auf Aufheiterung war jetzt nur noch mein bester Freund, auch wenn ich zögerte, seine Nummer zu wählen.
 

Seit er und Barnaby so im Kommen waren, blieb ihm noch weniger Freizeit als ohnehin schon. Die Telefonate mit Kaede wurden noch mehr reduziert, da fiel es mir doch schwer, mich zusätzlich aufzudrängen. Andererseits waren Freunde doch für solche Zeiten da. Doch ich kam erst gar nicht soweit, nach seiner Gesellschaft zu fragen, denn das einzige, was ich am Telefon vernahm, war seine Mailbox.
 

Ein weiterer Punkt, der diesen Tag eindeutig zum schlechtesten Tag seit Jahren machte. Schlimmer war bis jetzt nur dieser eine Abend gewesen, an dem ich in meinem jugendlichen Leichtsinn zu viel getrunken und mich auf dem Kleid einer hübschen Frau übergeben hatte. So schnell konnte einem die Chance flöten gehen, einen heißen Feger mit nach Hause zu nehmen... Zwar konnte ich nicht sehr optmistisch sein, aber vielleicht bekam ich ja heute die Chance, jemand Nettes kennen zu lernen.
 

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass meine Lieblingsbar in zwei Stunden öffnete, da es sich auch um ein Restaurant handelte. Bis dahin galt es, die Zeit irgendwie zu vertreiben ohne dabei zu sehr an alte Zeiten zu denken. Was mir deutlich schwerer fiel als gedacht. In diesen Jahren hatte ich so viel mit meinen Freunden erlebt, Gutes sowie auch Schlechtes, jede Erfahrung war jedoch Gold wert. Irgendwie schien es mir immer noch so unwahr, dass ich ab heute nicht jeden Tag mit ihnen verbringen würde.
 

Was mich jedoch am meisten störte war, dass ich ganz alle für diese Misere verantwortlich war. Ein wenig mehr Einsatzbereitschaft gepaart mit einer Portion Punktegeilheit, dann wäre ich jetzt vielleicht auch hoch angepriesen in den Medien. Ich konnte ja selbst nicht genau sagen, warum es in letzter Zeit einfach nicht klappen wollte. Mir fehlte einfach die... Motivation. Nicht, dass mir die Menschen und ihre Schicksale egal waren, das keinesfalls, aber mir fehlte irgendwie der Antrieb.
 

Davon erzählt hatte ich niemanden, nicht einmal Kotetsu. Aus dem einfachen Grund, da ich zuallerst immer versuchte, mit meinen eigenen Problemen selbst zurecht zu kommen. Was ja dieses Mal ja gründlich nach hinten los gegangen war. Ändern konnte ich es jetzt jedoch nicht mehr, also hörte ich einfach damit auf, mir über Vergangenes Vorwürfe zu machen. Dass meine Gedanken ziemlich abgeschweift waren, merkte ich auch erst, als ich mich nach der Zeit kundig machte.
 

Genau der richtige Zeitpunkt um diese sinnlose Denkerei im Alkohol zu ertränken. So konnte ich wenigstens alles vergessen, nein, viel mehr für einen Moment einfach verdrängen. Ich gönnte mir ein Bier nach dem Anderen und erst als nach Stunden mein Telefon klingelte, wusste ich, dass meine Freunde wohl Wind von der Kündigung bekommen hatten. Leider war ich schon einem Punkt, an dem ich nicht mehr darüber reden wollte.
 

Mein Gehirn stand auf Stand-by, deshalb legte ich das Handy einfach beiseite und widmete mich weiter meinen zweiten besten Freund - dem gekühlten Bier. Lange würde es jedoch nicht mehr dauern, bis ich hier schon Besuch erwartete, deswegen verließ ich schweren Herzens meine Bar, um in irgendeiner fremden Kneipe unter zu kommen. Sollten die mich mal suchen, wenn sie unbedingt reden wollten! Eigentlich hatte ich keinerlei Grund dazu, aber ich brach in schallendes Gelächter aus, was meinen eigenen Kopf dröhnen ließ.
 

Wie weit ich in diesem Moment gesunken war... da machte es auch keinen Unterschied mehr, ob ich sämtliche Frauen anbaggerte und dafür eine Abfuhr nach der nächsten kassierte mit einem besonderen Zusatz in Form einer Ohrfeige. Wenigstens hatte ich meine Ruhe... zumindest dachte ich das bis zu dem Moment, als ich eine wohl bekannte Stimme hörte und eine Hand an meinen Hintern spürte. "Wie gut sich dein Hintern wieder anfühlt...! Hier steckst du also, wir haben uns schon Sorgen gemacht!"
 

Das konnte nur eine Person sein... Etwas aggressiver als sonst schlug ich seine Hand weg und ermahnte ihn, dass doch bitte zu lassen. Ohne auf sein Gerede einzugehen, stand ich auf und torkelte richtung Ausgang, denn zu mehr war ich einfach nicht mehr fähig. "Antonio! Geh doch nicht einfach...!" Für ihn war es trotz der hochhakigen Schuhe kein Problem, mit mir Schritt zu halten, bewegte ich mich doch nur schwer vorwärts. "Lass mich...!" Obwohl mein Reden schon eher wie unkontrolliertes Lallen klang, musste er das verstanden haben, daran halten wollte sich Nathan jedoch nicht.
 

"Jetzt sei nicht so stur! Ich will doch nur für dich da sein..." Ihm war es wohl nicht ganz klar, dass ich genau dies im Moment meiden wollte. Schnurstraks stampfte ich weiter davon und steuerte ein gewisses Gebiet an, man bezeichnete es auch gerne als Rotlichtviertel. Warum genau ich das in diesem Moment tat, war mir nicht ganz klar, so wie eben auch der Rest meines Körpers. Sichtlich überrascht stolzierte Nathan weiter hinter mir her und redete irgendetwas auf mich ein, dass ich aber komplett ausblendete.
 

Plötzlich zählte nur noch eine ziemlich knapp bekleidete Frau, die in einem aufreizendem Gang auf mich zu kam. "Na Süßer, wie wärs mit uns beiden heute Nacht?" Sie drückte mir ihre Brüste förmlich ins Gesicht, was ich keinesfalls abneigend aufnahm. Neben mir konnte ich schon eifersüchtige Töne wahr nehmen, als ich jedoch das Angebot nicht abschlug, wurde ich nur schockiert angesehen. "Gerne, lass uns wohin gehen... wo wir ungestört sind...!" Empört spürte ich nur noch, wie mein Arm gepackt und ich von der Frau weg gezogen wurde.
 

"Spinnst du?! Lass dich doch nicht auf eine Nutte ein! Das ist unter deinem Niveau, für Sex zu bezahlen!" Seine Stimmlage war für meinen Geschmack eindeutig zu laut, da es dermaßen in meinen Ohren dröhnte. Was mischte er sich überhaupt ein? Schließlich war ich ein erwachsener Mann, der machen konnte, was er wollte! "Du hast doch keine Ahnung, wie tröstend der liebliche Körper einer Frau sein kann, also rede mir hier nicht rein!"
 

So besoffen ich auch war, kurz nachdem ich diese Worte ausgesprochen und die betroffene Miene meines Gegenüber sah, wusste ich, dass ich nicht das Richtige getan hatte. Nur weil er offensichtlich auf Männer stand, warf ich ihm vor, mich nicht verstehen zu können. Dabei wollte er mich nur vor einem blöden Fehler bewahren, den ich am nächsten Morgen garantiert bereut hätte. "Tut mir leid... das war nicht fair." Glücklicherweise verzeihte er mir schnell und strahlte mich wie gewohnt an. "Wenn du so ein niedliches Gesicht machst, da kann man dich nur gern haben!" Schneller als ich schauen konnte, hatte er mir einen dicken Schmatzer auf die Wange gedrückt, was dann auch die Bordsteinschwalbe ganz schnell abziehen ließ.
 

"Keine Grabschereien und auch keine Küsse!" grummelte ich ihn an, ehe ich versuchte, irgendwie Richtung nach Hause zu laufen, so ganz hatte ich da aber die Wirkung des Alkohol vergessen als ich vor mich hin stolperte und erst einmal Bekanntschaft mit dem harten Asphalt machte. "Du wirst heute nicht drum rum kommen, dass ich dich bis zu deiner Haustür begleite...! Aber vielleicht lässt du mich ja sogar bis in dein Schlafzimmer." In seinem üblichen anzüglichen Unterton wollte er mir Dinge aufdrängen, die ich mir so gar nicht vorstellen wollte. Wenn ich jedoch die Nacht in meinem Bett verbringen mochte, blieb mir nichts anderes übrig als mich auf ihn zu verlassen... zumindest was den Weg bis zu meiner Wohnung anging.
 

"Wenns unbedingt sein muss..." Mit seiner Hilfe raffte ich mich auf und nutze ihn als Unterstützung zum Laufen. Wie mich das an alte Zeiten erinnerte, als ich mit Kotetsu öfter einmal zu viel getrunken hatte. Nur sah es bei uns meist so aus, dass wir zwar versuchten, uns gegenseitig zu stützen, aber am Ende doch beide in irgendeinem Gebüsch landeten.
 

Der Gedanke daran brachte mich zum schmunzeln, weshalb mich Nathan auch etwas fragend ansah. "Über was amüsiert du dich denn so?" "Ach, ich habe nur an Kotetsus und meine Trinkhochzeiten denken müssen" Mehr brauchte es gar nicht, damit sich auch Nathan ausmalen konnte, wie das wohl ausgesehen haben musste. "Ihr seid wirklich unzertrennliche Freunde! Wie gerne wäre ich dir auch so wichtig!" Schmollend zog er seine Lippe etwas herunter aber das hielt mich nicht davon ab, ihn ein klein wenig zu mobben.
 

"An Kotetsu kannst du nie heran reichen! Uns verbinden jahrelange Sauf- und Weibergeschichten!" Dieses Mal verletze ihn meine Aussage nicht, konnte er aus meiner Tonlage doch heraus hören, dass ich wirklich nur scherzte und es nicht böse meinte. Dafür ließ er es sich nicht nehmen, weitere Flirtversuche zu starten. "Ich kann vielleicht nicht dein bester Freund werden, aber die Stelle des festen Freundes ist noch frei!" Sein Grinsen sprach Bände, aber ich blockte weiterhin ab. "Du vergisst die Tatsache, dass ich nicht auf Männer stehe!"
 

Mindestens genauso oft wie ich Nathan schon gesagt hatte, dass er meinen Hintern in Ruhe lassen soll, erklärte ich ihm, dass ich nicht auf das männliche Geschlecht stand. Irgendwie schien er diese Tatsache jedoch jedes Mal auf ein Neues zu ignorieren oder zu verdrängen. "Für jeden kommt einmal das erste Mal... und etwas ganz anderes zu probieren ist doch aufregend!" Die Hand, die wenige Minuten vorher noch an meiner Taille gelegen hatte, wanderte nun merklich tiefer auf eine Höhe, die bei mir nicht mehr als Hilfe beim Laufen durch ging.
 

Gut, dass wir endlich bei mir zu Hause angekommen waren und ich nicht mehr darauf angewiesen war, zumindest dachte ich das. Kaum hatte ich die störende Hand weg geschoben und mich ein paar Schritte bewegt, taumelte ich auch schon wieder gefährlich Richtung Wand, bevor er mich gerade noch so auffangen konnte. Dabei unterschätze er wohl mein Gewicht sodass Nathan von mir mitgerissen wurde. Was genau passierte wusste ich nicht mehr so genau, da alles so schnell passierte und mein Körper einfach zu langsam war, um reagieren zu können. Tatsache war nur, dass ich irgendwie zur Hälfte auf Nathan gelandet war, der aber keinesfalls erfreut darüber wirkte sondern eher einen schmerzhaften Laut von sich gab.
 

Ich rollte mich von ihm, da aufstehen in dem Moment eher nicht so gut klappte und sah nur, dass er seinen Arm hielt. Entgegen seiner femininen Erscheinung war er keine Memme, deshalb wurde mir sofort klar, dass er sich ernsthaft verletzt haben musste, wenn er so das Gesicht verzog. Gut, dass ich wenigstens mein Handy griffbereit hatte um den Notarzt zu verständigen, der innerhalb weniger Minuten auch schon auftauchte.
 

Eigentlich wollte ich den Rausch gemütlich in meinem Bett ausschlafen, doch irgendwie hielten es die Sanitäter für nötig, mich auch gleich mitzunehmen. In meinem Zustand konnte ich mich nicht einmal mehr großartig dagegen wehren sondern ließ es einfach geschehen. Während sie schon einmal untersuchten, wie schlimm es um Nathans Arm stand, kam natürlich auch die Frage auf, wie das passiert war.
 

Für einen Moment schwieg ich, doch dann rückte ich notgedrungen mit der Wahrheit heraus. Das Resultat daraus war erst ein tadelnder Blick gefolgt von einem Kopfschütteln. Als wusste ich nicht schon selbst gut genug, dass ich in dieser Nacht wirklich einen Tiefpunkt erreicht hatte... "Seien Sie nicht so hart zu ihm... wenn, dann darf nur ich das!" Eigentlich wollte ich mich schon freuen, dass mein Freund mich in Schutz nahm, doch mit dem Ende des Satzes zerstörte er wieder alles.
 

Jetzt dachten auch die Leute hier wieder ihren Teil, wie es schon zu oft passiert war. "Lass diese zweideutigen Aussagen...! Man könnte sonst was denken!" Irgendwie bewirkte meine Aussage bei ihm jedoch nur das Gegenteil und machte alles noch peinlicher für mich. "Zum Beispiel, dass du nicht durch deine Besoffenheit auf mich gestürtzt bist, sondern einfach nur, weil du nicht die Finger von mir lassen konntest?" Sein notgeiles Lachen unterstrich diese Aussage auch noch, sodass ich am liebsten im Boden versinken wollte.
 

"NATHAN!" "Ich liebe es, wenn du meinen Namen so heißblütig schreist!" Das war zu viel. Ich stand auf und wollte aus dem fahrenden Wagen springen, egal ob ich mir dabei selbst sämtliche Knoche brach, zumindest blieben mir dann weitere Peinlichkeiten erspart. Glücklicherweise kamen wir jedoch genau in diesem Moment am Krankenhaus an. Vielleicht bekam ich nun endlich meine Ruhe und vor allem den ersehten Ausnüchterungsschlaf. Ich wusste nicht genau, auf welche Etage sie mich brachten aber ich wurde von Nathan getrennt, der erst einmal von einem Arzt untersucht wurde. Noch nie hatte ich mich so über ein Krankenhausbett gefreut wie in diesem Moment. Unbequem war es zwar immer noch, aber fürs Ausnüchtern reichte es allemal.
 

Ich musste wie ein Stein geschlafen haben, zumindest kam es mir so vor als hätte ich einen ganzen Tag im Bett gelegen. Bei der Menge an Alkohol war das jedoch wirklich kein Wunder... da konnte man schon von Glück sprechen wenn man überhaupt aufwachte am nächsten Tag. Komisch war nur, dass sich mein Körper irgendwie schwer anfühlte... Vielleicht hatte ich mich doch irgendwie auch verletzt ohne es wirklich gemerkt zu haben?
 

Als ich die Augen öffnete, wurde ich doch sofort vom Gegenteil überzeugt. Verletzt war ich, ja, aber nur in meiner Privatsphäre, als ich Nathan an mir hängen sah! Sein Arm war eingegipst, das hielt mich jedoch nicht davon ab, ihn mit einem eher unsanften Rütteln zu wecken. "Hey! Du hast dein eigenes Bett!" Noch ziemlich müde - aber trotzdem mit einem mir unerklärlich perfekten Make-up - starrte er mich an und grinste nur.
 

"Wenn du schon neben mir im Bett liegst und dich von nichts wecken lässt, dann muss ich doch die Chance nutzen, mich zu dir zu kuscheln!" Dem konnte ich wirklich nur widersprechen, was ja eigentlich immer bei seinen Anmachversuchen der Fall war. "Ich finde, du hättest es auch bleiben lassen können." Gespielt beleidigt zog er eine Schnute, was bei mir jedoch keine Wirkung hatte, da ich ohnehin schon wusste, was für ein Teufel er sein konnte. "Immer bist du so kalt zu mir... Aber vielleicht kann ich dir ja mal mit meinem Feuer einheizen?"
 

Am besten tat ich, das einfach zu ignorieren und auf normale Themen einzugehen, sonst würde das noch den ganzen Tag so weiter gehen. "Wie geht es eigentlich deinem Arm...?" Ich kam einfach nicht drum herum, mich für den letzten Abend schuldig zu fühlen. Kein Wunder, hatte ich mich doch mehr als nur einmal unmöglich benommen. "Es ist nur ein leichter Bruch, daher wird es wohl nicht so lange dauern, bis er wieder heilt. Als Strafe musst du jetzt jedoch mit mir reden!"
 

Jetzt blieb mir wohl wirklich keine andere Wahl als über meine Kündigung zu sprechen... auch wenn ich dieses Thema am liebsten weiter ignoriert hätte. "Viel zu sagen gibt es dazu eigentlich nicht. Meinem Chef haben meine Leistungen einfach nicht mehr ausgereicht." Für mich wäre das Thema nun schon abgehakt gewesen, doch Nathan ließ es sich nicht nehmen, weiter nachzubohren. "Gibt es denn einen Grund, weshalb du die Leistungen nicht mehr erbringen konntest? Etwas, dass dich privat beschäftigt?"
 

Er sprach genau den Punkt an, über dem ich mir selbst nicht im Klaren war. Die anhaltende Stille schien er zu verstehen und versuchte deswegen mit weiteren Fragen mir Antworten zu entlocken. "Fühlst du dich oft einsam?" Wenn man so etwas gefragt wurde, dann fühlte es sich immer auf eine Art merkwürdig an, da es sich oft um Dinge handelte, über die man sonst nie von sich aus nachdachte.
 

Also ließ ich einfach mein Gefühl entscheiden, ohne mir groß einen Kopf zu machen. "Irgendwie schon, aber eigentlich habe ich das selbst nie so bemerkt." "Oft bemerkt man solche Dinge erst, wenn man darauf hin gewiesen wird." Wenn Nathan mal nicht baggern musste, dann konnte er in der Tat auch ein guter Gesprächspartner sein, leider erlebte ich solche Momente eher selten.
 

Obwohl ich mich die ganze Zeit gegen ein Gespräch gesträubt hatte, tat es nun irgendwie gut, sich zu unterhalten. Wie von selbst konnte ich über Dinge reden, die ich sonst keinem erzählt hatte. "Kotetsu verbringt immer mehr Zeit mit Barnaby. Natürlich weiß ich, dass es nichts an der Tatsache ändert, dass ich sein bester Freund bin aber trotzdem findet er für mich immer seltener Zeit. Manchmal vermisse ich einfach unsere Jugendzeit, als wir jeden Tag aneinander gehangen waren."
 

Mir war nie bewusst gewesen, dass mich in diesem Punkt die Partnerschaft von Kotetsu und Barnaby gestört hatte, wahrscheinlich auch, weil ich mich selbst nicht als eifersüchtiges Kind sehen wollte. Allein daran konnte mein Versagen aber nicht liegen, da schien Nathan mit mir einer Meinung zu sein. "Da sollte man aber Kotetsu mal in seinen süßen Hintern treten, damit er öfter was mit dir unternimmt! Aber ich denke, das dürfte das geringste Problem sein! Wie sieht es mit der Liebe aus?"
 

Darauf hatte ich nur gewartet... früher oder später wurde mein Singledasein immer angesprochen, vielleicht auch weil es in meinem Alter schon etwas traurig war, keinen Partner zu haben. "Massenweise Körbe... für die meisten Frauen bin ich wohl einfach auch zu alt." Auf meine Aussage ertönte nur ein ensetztes Raunen und propt war er mir wieder näher, als mir lieb war.
 

"Ein reifer Mann ist etwas ganz besonderes! Das wissen nur die dummen Dinger nicht zu schätzen! Wie kann man diese Vorzüge nicht genießen wollen?" Wenn die Frauen nur auch mit so einer Meinung mir gegenüber standen, dann wären meine Problem schneller in Luft aufgelöst gewesen, als ich blinzeln konnte. So konnte ich es leider nur halbwegs als Kompliment auffassen. "Wenn es nur das wäre... Das einzige was ich kann, ist einen starken Körper zu haben und das wars auch schon." Vielleicht machte ich mich im Moment kleiner als ich war, aber mir wollte einfach keine guten Punkten an mir einfallen, die einer Frau gefallen konnten.
 

Nathan hingegen schien das ganz anders zu sehen. "Ja, du hast einen starken Körper aber ist das nicht wünschenswert? Du kannst eine Frau vor jedem Bösewicht beschützen. Außerdem bist du wie ein Fels in der Brandung. Du gibst einem Sicherheit und den nötigen Halt, den man braucht. In deine muskulösen Arme würde man sich gerne fallen lassen, weil man ganz genau weiß, dass du einen immer auffangen würdest."
 

Seine worte klangen in diesem Moment so aufrichtig und ehrlich, dass ich für einen kurzen Moment völlig aus dem Konzept geworfen wurde. So etwas schmeichelndes hatte man mir schon lange nicht mehr gesagt, das machte mich fast etwas verlegen. "Die Frauen scheinen da aber ganz anders zu denken!" Irgendwie musste es ja möglich sein, die Verlegenheit zu überspielen, sonst fühlte sich Nathan womöglich zu irgendwelchen komischen Dinge angespornt. Auch wenn es jeder Blinde bemerkt hätte, dass ich mich auf eine Art und Weise freute.
 

"Dann haben diese Frauen nie deinen wahren Charakter gesehen, Antonio..." Die Situation verschärfte sich wieder deutlich, als mir Nathan ins Ohr säuselte und sich wieder näher an mich presste. Eindeutiger hätte mein Startsignal für eine Gegenoffensive kaum sein können. Glücklicherweise hatte ich meinen Körper nun auch wieder unter Kontrolle, um mich aus seinen Griff zu befreien und auf sicheren Abstand zu gehen.
 

"Das einzige was du siehst, sind sowieso nur Männer! Und vor allem deren Hintern." Wahrscheinlich hatte er sich irgendeine romantische Szene mit mir vor gestellt, da war er aber schief gewickelt. Verlegen war ich gewesen, aber mehr auch nicht, so weit kam es ja noch. "Wie gemein du wieder zu mir bist...! Dabei bist du doch der Einzige, auf den ich wirklich stehe." Klar konnte ich ihm nicht glauben, wie auch? Tat er doch die meiste Zeit nichts anderes, als Kerle anzubaggern... Deshalb erlaubte ich mir zu Spaß, ihm eine Wette vorzuschlagen.
 

"Wenn du es wirklich so ernst mit mir meinst, dann verzichte eine Woche auf jegliche Annäherungsversuchen bei Männern, eingeschlossen kleinen Jungs." "Einverstanden!" Ich glaubte wirklich, mich verhört zu haben, aber er schien meine Herausforderung wirklich anzunehmen. "Nach dieser Woche wirst du merken, wie ernst ich es meine!" Da hatte ich mich ja auf etwas Tolles eingelassen...
 

Ende Teil 1



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Scott
2011-09-23T20:18:26+00:00 23.09.2011 22:18
bis jetzt gefällt es mir sehr gut *__*
ich mag deinen Schreibstil <3

bin auf weitere Kapitel gespannt :D
Von:  Gackto
2011-09-21T00:18:10+00:00 21.09.2011 02:18
nice nice nice : 3

uhhh ich hättee auch gern einen Antonio gehabt fürs Cosplay XDDDDD

Anyway, uhm...ich finde das Pairing interesant, Nathanmag ich eh, ma ehrlich ers doch der heimlich Star | 3
Freu mich also auf folgende Kapitel ^^

LG
Von:  -Neya-
2011-09-20T15:43:25+00:00 20.09.2011 17:43
Herzlichen Glühwurm zu der 2. T&B FF auf mexx. xD *fähnchen schwingz*
Hach ich liebe die Beiden und wie sie sich immer gegenseitig hochschaukeln. *grinsel*

Ich hoffe der nächste Part kommt bald, wobei ich mich ernsthaft Frage wie der gute Nathan das ne Woche überstehen wird (achtung Antonio, du hast dir selbst ne Grube ausgehoben!)

LG -Neya-


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