Zum Inhalt der Seite

Verkehrte Welt

Das Leben ist nicht planbar - am Ende läuft sowieso alles anders!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog: Flashback

"Weasley, Rose"
 

Langsam ging Rose die Stufen zu dem dreibeinigen Stuhl hoch. Panisch sah sie sich in der Halle um: die vier Tische, und der Lehrertisch, beide voll besetzt. Und alle sahen zu ihr.

Langsam lies sie sich auf dem Stuhl nieder. Der Hut wurde ihr aufgesetzt und rutschte ihr prompt über die Augen. Zuerst war es still, nur ihr lauter Atem und das laute, viel zu schnelle Klopfen ihres Herzens. Doch dann hörte sie leise eine dünne, hohe Stimme:

"Schonwieder eine Weasley?! Hört das denn gar nicht mehr auf mit euch? Was ich mit dir mache weiß ich genau, denn bei dir ist es ebenso klar, wie bei dem Rest deiner Sippe. Aber auch gar keine Abwechslung bei euch. Nun ja, du wirst dich auf jeden Fall gut einfühlen in GRYFFINDOR!!!!"

Sie hörte wie der Hut das letzte Wort laut in die Halle schrie, noch bevor sie überhaupt begreifen konnte, was er ihr alles gesagt hatte. Das einzige das bis zu ihr durchdrang war das letzte Wort. Glücklich zog sie sich den Hut vom Kopf, rutschte vom Stuhl und ging auf ihren Tisch zu, um von dort dem Rest der Zeremonie zuzuschauen.
 

"Malfoy, Tiara Christiana"
 

Rose sah ein blondes Mädchen mit einer Schleife im Haar zum Stuhl gehen. Sie sah völlig ruhig und gelassen aus, so als ob sie genau wusste, was passieren würde. Und wer konnte es ihr verdenken: die ganze Halle wusste bereits, dass sie eine Slytherin werden würde, wie der Rest ihrer Familie. Sie setzte sich und lies sich den Hut aufsetzten. Doch anstatt, wie vermutet die Entscheidung sogleich zu verkünden, blieb er still… Einige Minuten lang schien es, als hielten alle in der Halle vor Spannung den Atem an. Rose lies den Blick durch die Halle schweifen, bis er an einem Blonden Jungen am Slytehrintisch hängen blieb. Sie wusste wer das war: Scorpius Hyperion Malfoy. Der Bruder des Mädchens. Er starrte wie gebannt auf seine Schwester, und je länger diese saß, desto grimmiger, aber auch verständnisloser wurde sein Blick. Roses Blick glitt zurück auf seine Schwester, gerade rechtzeitig, denn der Hut öffnete seine Krempe und verkündete laut: "GRYFFINDOR!" Ein Murmeln ging durch die Halle: eine Malfoy in Gryffindor? Das hatte es noch nie gegeben. Das Mädchen stand auf und ging langsam zum Gryffindortisch, wo sie sich neben Rose niederlies. Sie war blass im Gesicht und zitterte ein wenig. Rose schaute wieder zu ihrem Bruder, dessen Blick nun abweisend wieder auf die Reihe neuer Schüler gerichtet war, so als ob soeben nicht etwas völlig unglaubliches geschehen war, was sein Leben durchaus etwas verändern konnte.
 

"Ich bin Rose", stellte sich Rose dem blonden Mädchen neben sich vor, als die Zeremonie beendet war. Das Mädchen schaute sie zuerst verständnislos, und dann abschätzig an. "Ich weiß. Ich nehme an du weißt auch wer ich bin." Und damit wandte sie sich wieder ihrem Braten zu.
 

Dann eben nicht, dachte Rose etwas eingeschnappt.
 

Als sie in ihren Gemeischaftsraum geführt wurden, war von der Unsicherheit der Malfoy nichts mehr zu spüren. Mit hoch erhobenem Kopf stolzierte sie allen voran in ihren Schlafsaal. Zu Rose´ Leidwesen teilte sie sich ein Zimmer mit der Malfoy.
 

"Hör mal, ich weiß du denkst, du wärst etwas besseres als ich, aber jetzt, wo wir uns das Zimmer teilen, wäre es vielleicht von Vorteil, du würdest wenigstens etwas freundlicher sein. Ich habe keine Lust mir das Zimmer sieben Jahre lang mit einer eingebildeten Tussi zu teilen."
 

Wieder traf sie ein abschätziger Blick. Doch sie bekam keine Antwort.
 

Nun, noch einmal komme ich nicht auf dich zu. Und ich dachte Malfoys können auch anders sein, grummelte Rose in ihrem Kopf ehe sie sich ins Bett legte und schnell einschlief.
 


 

Ganz anders als ihre Zimmergenossin.
 

Tiara lag noch lange wach und dachte nach. Sie hatte die Blicke ihres Bruders gesehen. Sie wusste, für andere hatte es so ausgesehen, als sei sie für ihn gestorben. Genau die Reaktion, die jeder von einem Malfoy erwartete, dessen Schwester ins "Feindeslager" kam. Doch sie hatte auch das mitleidige, resignierte Blitzen in seinen Augen wahrgenommen. Er wusste, wir ihr Vater reagieren würde. Und sie wusste es auch.

Ihr war klar, dass sie in Gryffindor alleine nicht überleben würde, ohne Freunde. Und sie hatte sich auch schon jemanden ausgesucht, der für die Rolle ihrer Freundin in Frage kam: Rose Weasley. Sie hatte sich nicht ohne Grund neben sie gesetzt. Jetzt da sie von den verbotenen Früchten namens Gryffindor genascht hatte und dafür verstoßen werden würde- denn sie machte sich keine Illusionen über die Reaktion ihrer Familie, auch wenn Scorpius eine Ausnahme bildete- konnte sie sich auch, statt nach Malfoy-Manier die stolze Einzelgängerin zu sein, eine Freundin suchen. Sie mochte Rose, auch wenn diese dachte, das Gegenteil sei der Fall. Sie konnte nur eben nicht alle anerzogenen Manieren auf einmal fallen lassen. Doch sie wusste, dass sie ihre überhebliche Art von heute Abend gut machen musste, sonst würde das, mit dem Freundinnen- werden, nichts. Sie hoffte Rose könne ihr verzeihen.
 


 

Rose war ein ziemlicher Morgenmuffel. Als sie am nächsten Morgen zeitig geweckt wurde war sie schon allein wegen der Uhrzeit verstimmt. Doch als sie auch noch sah, wer sie da ihren heiligen Schlafes beraubte kniff sie wütend die Augen zusammen.
 

"Was willst du?"
 

"Mich für gestern Abend…. Ehm…. Entschuldigen. Es war….hm… Nicht…. gerecht von mir dich anzuschnauzen. Du wolltest mir helfen. Aber es war so ein Schock. Und du kennst meine Familie nicht. Ich hatte, nein ich habe, so Angst vor ihrer Reaktion." Tiara merkte, wie viel sie schon wieder unbeabsichtigt von sich preisgegeben hatte, und biss sich auf die Unterlippe. Kein Wunder, dass sie nicht in Slytherin war. Eine Malfoy verplappert sich nicht unbeabsichtigt, rügte sie sich selbst in Gedanken.
 

Verblüfft schaute Rose sie an. Trotz der frühen Stunde war sie mit dem Redefluss der Blonden vor sich mitgekommen. Sie überlegte, ob sie noch ein wenig schmollen sollte, aber die Elfjährige wusste, dass das nicht zu ihrem fröhlich- sonnigen Gemüt passte, deshalb grinste sie die Malfoy an. Sie schien es ernst zu meinen, was Rose an dem erwartungsvollen, gespannten Glitzern in ihren Augen sehen konnte.
 

"Kann ich nachvollziehen. Ich habe den Blick deines Bruders gestern Abend gesehen. Ist es wirklich so schlimm für deine Familie, dass du nicht nach Slytherin gekommen bist?"
 

"Nun ja, Malfoys waren schon immer in Slytherin. Und mein Vater ist ein sehr Traditionsbewusster Mann…" leierte Tiara herunter, was ihr so oft gesagt wurde. "Aber mein Bruder ist nicht so. Scorpius mag eine ernste und abweisende Fassade haben, aber er steht hinter mir, egal was ich wieder angestellt habe. Außerdem teilt er Vaters Ansichten nicht- oder zumindest nicht alle."
 

"Nun ja, auf jeden Fall hast du ja jetzt mich. Ich meine man braucht auch Freunde im "Feindeslager", oder?" zwinkerte Rose Tiara zu.
 

Gemeinsam zogen sie sich an und gingen zum Frühstück. In der Halle bemerkte Rose das Tiaras Verhalten plötzlich ganz anders wurde. Aus dem verängstigten Mädchen von morgens wurde schnell wieder die stolze Malfoy, auch wenn sie weiter freundlich zu Rose war, war sie zu den anderen Gryffindors kühl und abweisend. Aber Rose verübelte es ihr nicht. Die Gryffindors waren auch nicht besonders nett zu Tiara. Sie schauten sie alle abschätzig und argwöhnisch an. Und so beschloss Roses Mutterinstinkt von jetzt ab immer bei dem kleinen Mädchen zu bleiben, das, auch wenn keiner das merkte, doch so zerbrechlich war.
 


 

♦ ♦ ♦ ♦
 

3 Jahre später
 

Rose ging langsam durch dem Hogwartsexpress, damit sie in jedes Abteil schauen und nach Tiara und Lily suchen konnte.

Ein Jahr nach Rose und Tiara war Lily in die Schule gekommen, ebenfalls nach Gryffindor. Doch anders als der Rest der Weasley-Potter Gemeinschaft hatte Lily keine gleichaltrigen Freunde gefunden, was an ihrer ruhigen, vernünftigen Art gelegen haben musste. Deshalb nahmen Rose und Tiara Lily unter ihre Fittiche, und es entwickelte sich aus der trauten Zweisamkeit (Rose und Tiara hatten ebenfalls wenig Freunde- wegen Tiaras Herkunft) eine lustiges Trio. Die drei machten alles- außer dem Unterricht, da Lily ja jünger war als sie- zusammen.

Rose fand ihre zwei Freundinnen in einem Abteil im letzten Waggon. Sie öffnete die Tür und ließ sich auf den Sitz neben Lily plumpsen.
 

"Na, wie war…", begann Rose zu fragen, als ihr plötzlich eine Veränderung an ihrer Gegenüber auffiel. Tiara war kein unschuldiges kleines Mädchen mehr. Ihre Freundin sah eher aus wie ein Vamp. Die schwarzen Smokey Eyes betonten ihre eisblauen Augen und ihre blonden, sonst mit einem Haarreif zurückgehaltenen Haare fielen offen über ihre Schultern bis unter ihre, wie Rose feststellen musste, doch recht großen Brüste.

"Was ist denn mit dir passiert?" fragte sie Tiara.
 

"Nichts. Ich habe nur beschlossen nicht mehr einfach nur der unschuldige Malfoy-Spross zu sein."
 

Rose schaute Lily verständnislos an, doch diese zuckte nur mit den Schultern.
 

Als sie in Hogsmeade aus dem Zug stiegen stolzierte Tiara ihnen voraus zu den Kutschen, so dass nur Lily und Rose die vielen Blicke wahrnahmen, die Tiara auf ihrem Weg folgten.
 


 

"Alter, Scorpius, was ist denn mit deiner Schwester passiert?" fragte wenige Minuten später am Slytherintsich ein ziemlich verblüffter Cameron seinen besten Freund.
 

Vernichtend schaute Scorpius ihn an. "Sie hat glaube ich beschlossen, dass sie, wenn sie unserem Vater nicht gefallen kann, dem ganzen Rest der männlichen Zauberergesellschaft gefallen will, oder so was ähnliches… Und jetzt hör auf ihr hinterher zu sabbern, sie ist immer noch meine Schwester!"
 

Camerons Blick folgte trotzdem weiter den drei merklich erwachsen gewordenen Mädchen auf ihrem Weg zu ihrem Haustisch.
 

Auf halbem Weg zu ihrem Tisch drehte sich Rose plötzlich um. Sie spürte das Kribbeln von Blicken im Nacken, die, nicht wie schon den ganzen Abend auf Tiara, sondern auf ihr lagen. Sie ließ ihren Blick suchend durch die Halle schweifen und er blieb an zwei Slytherins hängen, die sie sehr gut kannte: Scorpius Malfoy und Cameron Pucey. Der Blick von letzterem lag, wie die des Restes der männlichen Anwesenden, auf Tiara. Doch der hellblonde Malfoy fixierte sie mit einem Blick, den Rose nicht definieren konnte. Als Malfoy bemerkte, dass sie ihn ansah, wandelte sich sein Blick in das spöttische Funkeln, mit dem er sie sonst betrachtete.

Trotz ihrer starken Verbundenheit mit Tiara und Tiaras engem Verhältnis mit ihrem Bruder, konnten sich Rose und Scorpius einfach nicht ausstehen, was Rose einfach nicht verstand. Sie hatte ihm nie etwas getan und war immer freundlich gewesen, doch seit letztem Jahr war Scorpius Nichtbeachtung ihr gegenüber in regelrechten Hass ausgeartet.
 

"Rose, komm endlich!" rief Lily und holte damit Rose aus ihren Gedanken und sie beeilte sich zu ihren beiden Freundinnen aufzuschließen.
 


 


 


 

-

♦ ♦ ♦ ♦
 

So, das war mal der Prolog. Ich hoffe er gefällt euch. Im nächsten Kap gehts aber nicht an der Stelle weiter, sondern in Roses sechstem Jahr...
 

liebe Grüße

eure Runya



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2012-05-01T23:09:31+00:00 02.05.2012 01:09
Na toll, jetzt kucke ich nochmal hin und...abgebrochen(?)! :O

Neiiiiiiiiin, ich will eine Fortsetzun, biiiiitte :(

Von: abgemeldet
2012-05-01T23:08:49+00:00 02.05.2012 01:08
Gott, deine FFs....ich verschlinge sie förmlich, dabei sollte ich schon längst im Bett liegen! :O

Der Prolog ist gut geschrieben, du hast zwar ein paar kleine Schreibfehler drin, das ist aber nicht weiter dramatisch und stört auch nicht wirklich beim Lesen. ;)

Zu der Grundidee: GENIAL!

Du hast damit eine Frage aufgegriffen, die ich mir schon fast von Beginn der Buchreihe an gestellt habe: Was wäre, wenn ein Malfoy mal NICHT nach Slytherin kommen würde?

Ich bin gespannt, wie es weiter geht. :)


Zurück