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Love is a disaster

von

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Vergangenheit oder Zukunft?

"Hm?", das dunkelgrauhaarige unschuldig blickende Mädchen blickte auf. "Das Foto in Saoris Zimmer? Das ist sie und Itsuka". "Ja das ist mir klar..aber ich wollte wissen ob dich das nicht vielleicht an irgendwas erinnert. Als du es gesehen hast..war da kein vertrautes Gefühl oder sowas?", Naoki stocherte in dem Kuchenstück herum, welches auf seinem Teller lag. "W-Warum fragst du denn sowas?", Kageri klang leicht verwirrt. "Na ja, weil ich das Gefühl habe wir hätten Itsuka und Saori schon mal getroffen...damals", meinte Naoki und schob sich ein kleines Stückchen Kuchen in den Mund. Es schmeckte zuckersüß und schokoladig. "Es kommt mir so vor, als hätten wir damals öfters mit ihnen zu tun gehabt". "Das ist irgendwie ein wenig unheimlich", murmelte Kageri ganz leise und verunsichert. "Wieso?", plötzlich blickte Naoki neugierig auf. "Na ja..ich hatte mir das auch gedacht, als ich das Bild gesehen habe...". "Wirklich??". Kageri nickte. Die Wahrscheinlichkeit, dass Naoki schon in seiner Kindheit mit Itsuka und Saori zutun hatte stieg heftig an. Vielleicht konnte sich ja auch Kenta daran erinnern? Aber diese Person wollte Naoki nicht fragen. Er würde sich dazu sowieso nicht äußern. Nicht nach diesem Streit, den sie neulich wieder gehabt hatten. Allgemein war es ja schon schwer geweßen etwas aus Kenta heraus zu bekommen, doch nach einem Streit ging da für lange Zeit nichts mehr. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass die beiden uns was verheimlichen..aber ich weiß nicht warum". "Für mich ergibt das auch keinen Sinn...warum sollten sie vor uns verheimlichen, dass wir mal Freunde waren? Vielleicht verwechseln wir sie ja..", vermutete Kageri, doch Naoki schüttelte sofort seinen Kopf. "Es waren Saori und Itsuka", meinte er fest überzeugt. "Warum bist du dir so sicher?". "Itsukas Reaktion neulich..hat es verraten. Ich habe zu sehr in dem Thema rumgebohrt und dann wurde sie wütend und meinte, dass ich dieses Thema endlich lassen solle". "Lass die Vergangenheit ruhen, Naoki, sonst begibst du dich in Gefahr", diesen Satz verheimlichte er. Diesen Satz wollte er nicht mehr erwähnen. Er wollte ihn vergessen und er wollte den Grund heraus finden, weshalb Itsuka so dagegen war, dass Naoki sich an sie erinnerte. Und Saori schien wirklich nichts mehr zu wissen, als hätte sie ein Ereignis erlebt, welches dafür gesorgt hatte, dass sie die Zeit bei ihrem Onkel vergessen hatte. "Aber...ich versteh das trozdem nicht..", murmelte Kageri, "warum ist sie dann nicht froh uns wieder zu treffen?". "Das werde ich schon noch heraus finden. Die Frage ist nur wie..", Naoki grübelte, "vielleicht sollte ich Yasuo fragen". Es war erstaunlich, dass Kageri leicht erötete, nur weil man diesen Namen genannt hatte. Naoki grinste etwas, da er es lustig fand. Danach stand er auf und lief zur Tür. "Ja, ich denke ich versuch es mal bei Yasuo. Ein Versuch ist´s wohl wirklich wert". "O-Okay dann bis..nachher..", murmelte Kageri leise. Naoki verließ das Zimmer und kurze Zeit später das Haus.
 

Um dieses mal sicher zu sein, dass Itsuka die Tür nicht öffnen würde rufte er Yasuo an. Es dauerte eine Weile, bis er abhob, doch Naoki blieb geduldig. Bei Yasuo war es normal, dass er nicht sofort an sein Handy ging. Man musste ihn erst eine Weile nerven, ehe er sich zu seinem Handy bewegte. Nachdem Naoki das dritte mal Sturr durchklingeln ließ hörte man ein grummeln an der anderen Leitung: "was ist?". "Guten Morgen Yasuo, auch wenn es schon abends ist, aber ich denke das interessiert dich wohl nicht. Wollte dir sagen, dass ich vorbei komme und du deinen faulen Hintern aus dem Bett bewegen sollst. Ich will nicht schonwieder Itsuka über den Weg laufen". Für kurze Zeit entstand Stille. Danach hörte man undeutliches gegrummele, bis Yasuo dann wieder etwas verständliches von sich gab: "Jaja". "Alles klar dann bis gleich und wehe du öffnest die Tür nicht. Dann fange ich wieder mit meinen fießen Methoden an dir die Nerven zu rauben", Naokis Stimme klang amüsiert, doch Yasuos Laune schien anders. Ohne weiteres Wort legte er auf. Naoki eilte zum Haus nebenan und schon dauerte es auch nicht mehr lange bis ein Yasuo mit düsterer Miene die Tür öffnete. "Hey..komm schon, guck doch nicht so. Freust du dich nicht mich zu sehen?". "Na ja also.." - "Sag nichts falsches Yasuo", meinte Naoki leicht grinsend und ging ins Haus hinein. "Wie könnte ich nur", grummelte Yasuo ironisch, schloss die Tür hinter sich und drehte sich zu seinem leicht nervtötenden Freund. "Warum bist du überhaupt vorbei gekommen?". "Darf ich dich nicht einfach mal besuchen?", stellte Naoki als Gegenfrage. "Doch, schon, aber du bist nur so sturr, wenn es um irgendeinen Grund geht. Wenn du mich einfach nur besuchen wolltest hättest du nicht so ein Sturmklingeln veranstaltet", stellte Detektiv Yasuo fest. Alles was nun fehlte war der Detektivmantel und eine Pfeife. "Ich denke du hast mich auf frischer Tat ertappt, Yasuo Holmes", Naoki spielte leicht schockiert. Ein kurzes lächeln huschte über Yasuos Lippen. Danach fragte er erneut: "Also, was gibt´s? Warum störst du mich beim entspannen?". "Darüber reden wir gleich", antwortete Naoki und lief den Gang entlang. Yasuo folgte ihm. In Yasuos Zimmer angekommen setzte Naoki sich auf den drehbaren Bürostuhl, der an dem Schreibtisch stand und machte es sich gemütlich. "Also..", begann er zu erzählen, "es geht um Itsuka". Yasuo hob eine Augenbraue. "Ernsthaft? Du nervst mich wegen Itsuka?". "Na ja..wegen Itsuka und Saori. Ich wollte dich Fragen ob du genaueres über..die Zeit weißt bei der sie bei eurem Onkel waren". "Warum fragst du sowas?". "Einfach so. Saori reagiert immer so komisch, wenn sie danach fragt...ist irgendwas passiert während sie dort war?". "Ach, jetzt spielst du auf einmal den Detektiv? Na ja..sagen wir es mal so..es ist etwas passiert, ja. Aber sie hat es vergessen deswegen sollte es keiner mehr aufwühlen. Frag besser nichts mehr zu dem Thema". "Ach so..okay hab´s kapiert", liebend gerne hätte Naoki gewusst was genau damals passiert war, doch wusste er, dass er auch bei Yasuo keine Chance hatte dies herauszufinden. Dieses Thema war in dieser Familie wohl endgültig beendet. War es wirklich eine so große Sache? Hatte Saori so sehr unter einem Geschehnis gelitten? Vielleicht war es ja wirklich besser, dass sie sich an nichts erinnerte. Vielleicht sollte Naoki mit diesen Nachforschungen aufhören. Ja, es wäre wohl besser geweßen, doch war es nicht einfach. "Du begibst dich in lebensgefahr, Naoki, lass die Vergangenheit ruhen", wenn Itsuka diesen einen bedrohlichen Satz nie gesagt hätte, dann hätte er wohl in diesem Moment aufgehört. Doch wenn Itsuka schon solch bedrohliche Dinge sagte, so musste damals wirklich etwas unglaublich schlimmes vorgefallen sein. Was war damals passiert und in welcher Verbindung standen diese Geschehnisse mit diesem Alptraum, der Naoki so oft heimsuchte? Es war, als würden immer mehr und mehr Fragen auftauchen. Je mehr Naoki versuchte herauszufinden, umso mehr fragen tauchten auf, umso unübersichtlicher wurde es. Es war verwirrend. "War das alles?", wollte Yasuo wissen. "Von meinen Fragen her eigentlich schon. Würde aber trozdem gerne bleiben, es sei denn du willst unbedingt weiter pennen", meinte Naoki. Yasuo öffnete seinen Mund und wollte Antworten, doch ehe er eine Gelegenheit dazu hatte, riss jemand plötzlich die Tür des Zimmers auf. "Yasuo!", rief eine Stimme, die Naoki nur zu gut kannte. Kurz blickte Itsuka Naoki an, sah ihm direkt in die Augen, doch dabei handelte es sich nur um eine Sekunde. Sie wandte den Blick rasch ab und sah wieder zu ihrem Bruder. "Komm schnell! Saori ist schon wieder ohnmächtig geworden!". Yasuos Miene veränderte sich in sekundenschnelle. Ohne weiteres Zögern stürmte er aus dem Zimmer. Wieder ohnmächtig geworden? Was war hier auf einmal los? Itsuka sah Naoki an. Ihr Blick traurig und besorgt. "Geh nach Hause", forderte sie ihn mit leiser Stimme auf. Danach verschwand auch sie. Wie angewurzelt stand Naoki im Zimmer. Er war durcheinander. Was war mit Saori? Auch ihn begannen die Sorgen zu quählen. Er wollte wissen was los war, doch wäre er wahrscheinlich nur im Weg geweßen, zumindest momentan. Naoki beschloss Itsukas Wunsch zu erfüllen und zu verschwinden, für heute.
 

Kenta saß auf der Fensterbank seines Zimmers. Wieder einmal blickte er auf den leuchtenden Bildschirm seines iPhones, während die Ohrstecker durch die die Heavy Metall Songs dröhnten, in seinen Ohren steckten. Die Sonne wärmte seine blasse Haut. Plötzlich huschte ein amüsiertes schmunzeln über seine Lippen. "Na sowas..was soll diese Nachricht? Warum ist die Göre plötzlich so frech? Will sie mit mir spielen?", er dachte nach. "Dein Treffen kannst du dir dahin stecken wo die Sonne nicht scheint du Penner. Als würde ich bei deinen idiotischen Plänen mitmachen nur damit ein Volltrottel anfängt mich zu beachten. Auf den Mist kann ich verzichten. Und denk nicht einmal daran mir eine weitere nervende SMS zu senden", stand in der Nachricht, welche er von der sonst so liebevollen Saori bekam. Was war vorgefallen? Hatte sie sich mit Naoki gestritten oder hatte sie einfach so ganz plötzlich bemerkt, dass er ein Volltrottel war? Wie auch immer es geweßen war, Kenta fand diese Nachricht mehr als nur amüsant. Er hatte noch gar nicht bemerkt, dass dieses Mädchen eine böse Seite haben konnte. Ohne auf die SMS zu antworten legte er das iPhone beiseite und hörte der Musik zu. Nebenbei blickte er aus dem Fenster, dort war aber nichts besonderes zu sehen. Kenta gähnte gelangweilt. Wieder einmal nichts zu tun und niemanden zum Streit anfangen. Sein Plan musste dringen ausgeführt werden, damit er endlich wieder etwas zu tun hatte. Direkt morgen würde er Saori ausfragen was diese Sache sollte. Schlimmstenfalls würde er wohl auf ihre Hilfe verzichten müssen, wenn sie sich weiterhin so anstellen würde. Allzu schlimm wäre das aber auch nicht geweßen, er schaffte es auch locker alleine. Mit ihr wäre es jedoch um einiges leichter geweßen.
 

Den Rest des Tages hatte Naoki sich nur noch Gedanken gemacht. Gedanken über alles was geschehen war. Angefangen mit seinen Alpträumen, bei denen er noch immer keine Antwort gefunden hatte was diese mit Saori und Itsuka zu tun hatten. Als nächstes darüber nachgedacht was Itsuka als so bedrohlich sah, dass es für Naoki hätte gefährlich werden können. Und was war Saori damals geschehen? "Sagen wir es so: Es ist etwas passiert, aber Saori hat es vergessen, also ist es besser, wenn keiner mehr über diese Sache redet", waren Yasuos Worte, die Naoki noch einmal durch seinen Kopf gehen ließ. Außerdem, wie stand es mit Saoris Gesundheit? "Saori ist schonwieder in Ohnmacht gefallen!", schonwieder? Wie oft denn schon allgemein? Und warum? Naoki fasste sich an die Stirn. Sein Kopf schmerzte. Zu viele Gedanken auf einmal rasten durch seinen Kopf. Naoki legte sich in sein Bett, auch wenn er wusste, dass er heute Nacht nicht schlafen würde. Unruhe plagte ihn. Wie es wohl Saori gerade ging? Hatte sie Schmerzen oder schlief sie gerade friedlich? Naoki hoffte, dass zweiteres der Fall war. Nach weiterem Kopfzerbrechen schlief er letzendlich doch irgendwann ein.
 

"Onkel Masato! Spiel mit uns!", ruft die hohe, süße und kindliche Stimme. "Seid ihr nicht schon genug Spieler?", der Mann mit dem schwarzen, bläulich schimmernden Haar setzt sich zu ihnen. Seine Haut ist blass, sehr blass, doch seine Augen strahlen eine freundliche wärme aus. Das Mädchen mit den schwarzen, langen Haaren schüttelt den Kopf. "Je mehr Spieler, umso lustiger! Aber schummel nicht! Ein Schummler ist schon genug!". "Hm? Wer schummelt denn hier?", will der Mann, Onkel Masato, wissen und schaut durch die Runde. "Kenni!". "Hä!? Stimmt doch garnicht!", der Junge mit dem roten, zerstruppelten Haar pustet seine Backen auf und spielt beleidigt. Er verschrenkt seine Arme und motzt: "Ich schummel nicht! Und das Spiel ist doof! Ich mach nicht mehr mit!". "Ach sei doch kein Spielverderber!", auch das weißhaarige Mädchen mischt sich nun ein. "Du hast eben wohl geschummelt! Du schummelst ständig!", behauptet die Schwarzhaarige. Naoki beobachtet einfach nur das geschehen. Die Karten des Spiels hällt er in seiner Hand. "Ähm..nicht streiten, ja? Lasst uns doch einfach weiter spielen, als wäre nichts passiert", meint er nun vorsichtig. "Dann soll sie sich für diese Behauptung entschuldigen!", verlangt der Junge. "Aber ich sag doch die Wahrheit, warum soll ich mich dann also entschuldigen?", das schwarzhaarige Mädchen verschränkt ihre Arme und sieht ihn erwartungsvoll an. "Ich schummel nicht..", grummelt der Rothaarige. "Okay, okay. Kein Streit anfangen Kinder", Onkel Masato hebt die Tischdecke an und sieht unter den Tisch. "Kenta auf deiner Seite liegen Karten unter dem Tisch. Ich glaube nicht, dass die da hingehören. Das nennt man dann schummeln, wusstest du das?". Die Augen des rothaarigen Jungen wirken kurz überrascht. Er schüttelt den Kopf. "N-Nein wusste ich nicht", mogelt er sich aus der Sache heraus. "Dann weißt du es nun. Also leg die Karten auf den Tisch und dann können wir das nächste Spiel ohne Schummlereien anfangen, ja?". Kenta zögert kurz, doch dann legt er die Karten auf den Tisch. Kurz gibt er sogar ein leises murmeln von sich: "Tut mir leid..". Er blickt zu dem schwarzhaarigen Mädchen und entschuldigt sich auch bei ihr: "T-Tut mir leid das ich dich angemotzt hab Saori". Saori jedoch scheint ihm schon längst verziehen zu haben, denn sie zeigt ein warmes lächeln. "Schon okay"

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Deprimiert sitzte Kyouko auf ihrem Platz und wusste nicht über was sie deprimierter sein sollte: Die 5 Punkte in ihrem Mathe Test oder die Tatsache, dass Takeo sich einfach nicht mehr bei ihr meldete. "W-Was!? Unmöglich!", schimpfte eine total entsetzte Stimme neben ihr plötzlich lautstark los. "Und wie das möglich ist! Herzlichen glückwunsch Aiji, dieses mal ist deine Punktzahl noch niedriger als die von Kyouko du Idiot!", schimpfte 'Seito-Sensei' und schlug seinem Schüler einen zusammengerollten Papierbündel auf den Kopf. Selbstverständlich war es nur ein leichter Schlag. "Und was ist mit dieser Antwort! Ich bin mir ziemlich sicher, dass die richtig ist!", schimpfte Aiji seinen Lehrer komplett respektlos an. "Die ist grottenfalsch! Falscher als falsch!", maulte Seito zurück. Einige der Schüler starrten die Zwei fassungslos an. Auch Kyouko beobachtete die Sache überrascht. "0 Punkte in einer Arbeit zu schreiben ist unmöglich! Geben Sie´s zu! Sie hassen mich!". Seito zog eine Augenbraue hoch. "Ich soll was? Wohl kaum. Das ist einfach das Ergebnis deiner Faulheit". Glücklicherweiße wurde diese Streiterei durch den Pausengong unterbrochen. Die meisten Schüler verließen unterneinander flüsternd den Klassenraum. Auch Kyouko lief aus dem Raum. Sie hatte noch etwas vor und das konnte nur während der Pause geklärt werden.
 

Aiji lief Richtung Tür. "Stehengeblieben", Seitos Stimme klang sauer. "Was ist?", grummelte Aiji. "Das fragst du noch? Deine Noten werden schlechter und schlechter. Wenn das so weitergeht bleibst du sitzen. Willst du das?". "Ist mir eigentlich egal", murmelte Aiji schulterzuckend, auch wenn er eigentlich anders dachte. Er wollte nicht sitzenbleiben. "Idiot", meinte Seito dazu nur, "du bist wirklich hohler als deine Cousine". "Bitte was!?", und so ging erneut eine Aiji-Bombe hoch, "du spinnst doch! Ich bin total schlau ja!?". "Oh ja..das sieht man", Seito tippte auf die mit einem dicken roten Stift geschriebene Null. "Das war ein Ausrutscher! Wenn ich wollte, dann würde ich die nächste Probe mit der vollen Punktzahl schaffen!", meinte Aiji fest überzeugt. "Ach so?". "Ja!". "Wollen wir drauf wetten?". "Wetten..? Was wäre der Einsatz?", Aiji wurde neugierig. "Mach mir einen Vorschlag. Was möchtest du?". "Hmm..also wenn ich..zwischen 95 und 100 Punkten liege, dann habe ich gewonnen und...dann muss ich eine Woche lang keine Hausaufgaben machen! Außerdem darf ich dir dann für Zuhause all mögliche Spitznamen geben! Dann darfst du nicht mehr herummotzen, wenn ich dich Dämon oder so nenne!". "Gut. Aber wenn ich gewinne dann...tust du eine Woche was ich sage". "Wette angenommen!", rief Aiji fest entschlossen. Kurz zeigte sich ein leicht bösartiges lächeln auf Seitos Lippen. "Dann kann ich dir ja bald mal zeigen wie sich ein richtiger Dämon benimmt..". Kurz lief Aiji ein Schauer über den Rücken. "Nein, so weit wird es nicht kommen, denn ich werde diese Wette auf jedenfall gewinnen", beruhigte er sich jedoch in Gedanken.

Endlich fand Kyouko was sie gesucht hatte: Takeo stand in der Aula. Mit dem Rücken hatte er sich an eine der weißen Wände gelehnt. Kurz zögerte Kyouko, doch dann lief sie auf ihn zu. "Takeo-kun?". Der weißhaarige Junge senkte seinen Kopf etwas und sah sie an. "Was gibt´s?". Kyouko holte kurz Luft. In ihrem Magen kribbelte es. Wann war sie das letzte mal so nervös, als sie mit einem Jungen sprach? "Ich weiß, dass du sauer auf mich bist, weil ich dich neulich genervt habe...aber musst du deswegen wirklich so stark den Kontakt zu mir abbrechen? Ich hab keine Ahnung was dir damals so passiert ist...was du für erfahrungen mit Mädels gemacht hast...tut mir leid das ich so neugierig und aufdringlich geweßen war...aber ich denke, wenn du sauer auf mich bist und den Kontakt irgendwie abbrechen willst solltest du das direkt sagen anstatt mich öfters abzuwimmeln!". Takeo blickte überrascht. Dann aber lachte er kurz. "Du bist wirklich dumm". "Hä? Wieso? Was habe ich jetzt schonwieder falsches gesagt?", Kyouko war verwirrt. "Denkst du wirklich, dass ich so lange sauer bin? Ich hatte Gründe, weshalb ich mich nicht um deinen Nachhilfeunterricht kümmern konnte. Meiner Schwester, Saori, geht´s in letzter Zeit nicht wirklich gut". Plötzlich fiel Kyouko ein Stein von Herzen. Er hatte nie versucht sie abzuwimmeln. "A-Ach so? Na ja..ich wollte mich trozdem mal entschuldigen..", murmelte Kyouko. "Schon okay". "Also ähm...ich denke dann sollten wir den Nachhilfeunterricht für eine Weile ausfallen lassen, bis es deiner Schwester wieder besser geht. Und wünsch ihr gute Besserung von mir, ja?". Takeo nickte. "Mach ich". Mit einem lächeln verabschiedete sie sich.
 

Naoki seufzte. Wie immer saß er auf seinem Lieblingsplatz, dem Sitzplatz unter einem Schatten gebenden Baum. Ein Platz, der etwas weiter weg von den ganzen Schülermengen war. Wieder einmal versank er Gedanken. Saori hatte heute im Unterricht gefehlt und Naoki wusste ja auch weshalb. Wieder einma wünschte er sich, er wüsste was mit ihr los war. Er wünschte sich, dass er jemanden fragen könnte. Plötzlich hörte er Schritte, die sich der Bank, auf die er saß, näherten. Er blickte auf die schwarzen Schuhe vor ihm, die glatten, blassen und langen Beine. Seine Augen wanderten die Schuluniform herauf und blieben bei Itsukas hübschen Gesicht stehen. Plötzlich, eine Sekunde auf die andere, zog ein kribbeln durch Naokis Bauch. Die ganze Zeit über hatte er sich gewünscht endlich wieder mit ihr sprechen zu können doch nun, als sie direkt vor ihm stand, war sein Kopf leer. Die Gedanken waren verstummt. Jede Frage, jeder Satz und jedes Wort - alles was Naoki hatte sagen wollen war vergessen. Itsuka setzte sich neben ihn, als wäre nie etwas geschehen. "Was ist?", wollte Naoki wissen und durchbrach die Stille. "Nichts. Muss ich einen Grund haben um zu dir zu kommen?", stellte Itsuka als Gegenfrage. "Nein musst du nicht", eine seltsame Stimmung entstand. Plötzlich war es wirklich so, als wäre nie etwas geschehen. Erneut wurde es Still. "Du..machst dir Sorgen wegen Saori, stimmts?". "Natürlich mache ich mir Sorgen wegen Saori", antwortete Naoki. "Ihr geht es wieder gut". "Aber..sie hat sowas öfter..oder?". Itsuka nickte. "Saori hat..eine Krankheit..aber ich kann dir nichts genaueres erzählen ich glaube nicht, dass sie das will. Und denke bitte nicht den Rest des Tages darüber nach, es ist nichts lebendsbedrohliches oder so etwas". "Achso..na ja solange keine lebensgefahr besteht..", Naoki seufzte erleichtert. "Ich verspreche dir, dass das nicht der Fall ist, also mach dir keine Sorgen", plötzlich lächelte Itsuka ihn an und schlagartig durchströmte Naoki ein glücksgefühl. Schon so lange hatte er dieses bezaubernde lächeln nicht mehr gesehen. Auf einmal wurde ihm klar wie sehr er es vermisst hatte. "Itsuka?". "Was ist?". "Dein Lächeln..das..habe ich wirklich vermisst. Allgemein habe ich es vermisst mit dir zu reden". "Ich fand´s auch seltsam dich auf einmal nicht mehr um mich herum zu haben. Sonst warst du ja immer ´ne ziemliche Klette, aber plötzlich warst du weg", meinte Itsuka schmunzelnd. Ihre Stimme wirkte sanft und fröhlich. Naoki fühlte sich unglaublich wohl, während er endlich wieder mit Itsuka reden konnte, als wäre nie etwas geschehen. "Lass die Vergangenheit ruhen", erinnerte sich Naoki an ihre Worte. Vielleicht sollte er das wirklich tun. Was auch immer geschehen war, verändern konnte man es nicht. Doch die Zukunft war veränderbar. Die Zukunft konnte er in seine Hände nehmen und selbst entscheiden. Ja, in diesem Moment konnte er entscheiden, ob er mit dem Gewühle in der Vergangenheit aufhören sollte oder sich weiter gegen Itsuka stellen wollte und damit eine schöne Zukunft gefährden wollte. Doch leider war er in manchen Dingen ein Sturrkopf. Wenigstens einige Fragen hätte er gerne beantwortet gehabt. Wie stand er damals zu Itsuka und Saori? Wie viel Zeit hatten sie miteinander verbracht? Warum konnte er sich an nichts von alldem für so lange Zeit erinnern? Noch vor einigen Monaten existieren diese beiden Mädchen in seinem Leben nicht und plötzlich tauchen sie auf und waren auch schon damals da. Gerne würde Naoki alles wissen. Er würde sich gerne wieder an all diese schönen Dinge erinnern können, die er mit diesen beiden Mädchen damals erlebt hatte. Doch auch spürte er, dass sich in dieser Zeit irgendetwas düsteres verbarg. Eine blutige Erinnerung, eine dunkle und furchteinflößende Erinnerung. Eine Erinnerug, welche alles zerstört hatte. "Hat es dich denn genervt, dass ich so an dir klebte?", wollte Naoki wissen und grinste, als würde in diesem Moment nichts seltsames in seinem Kopf vorgehen. Konnte er mit einem Erinnerungsloch leben? Konnte er seine Zukunft mit diesen Menschen verbringen, die er aus einem dusteren Grund vergessen hatte? Konnte er das einfach so, ohne jemals eine Frage zu stellen über das, was damals geschah? "Hmm..ich glaube nicht. Ich denke es hat mir gefallen". "Dann..darf ich wieder deine persönliche Klette werden?". Itsuka nickte und grinste. "Wenn du möchtest". "Liebend gern". Die Vergangenheit ruhen lassen und endlich die Zukunft sehen. Naoki musste sich langsam entscheiden.



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