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Träume

von

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Aller Anfang ist schwer

Seit einer Woche unterrichtete der junge Malfoy jetzt schon in Hogwarts und Harry war neugierig wie er sich schlug. Hermine hatte erzählt, dass ihre Schüler zwar nicht gerade von ihm schwärmen würden, aber er gelte als durchaus fair, wenn er auch wohl streng war. Draco hatte ihm erst gestern eine Nachricht geschickt, er musste sich schließlich auch erst einmal einrichten. Doch heute würde Harry ihn besuchen. Er zog sich etwas Ordentliches an, schnappte sich seinen Umhang und machte sich auf, nach Hogwarts zu kommen. Die letzte Stunde war noch nicht zu Ende und Harry wartete geduldig vor der Tür. Schließlich wollte er nicht mitten in den Unterricht platzen und alle ablenken. Trotzdem schreckte er hoch, als plötzlich die Tür aufschlug und eine Horde Schüler an ihm vorbeistürmte. Nur einige wenige Bummelanten packten in Ruhe ihre Sachen während er das Klassenzimmer betrat und sahen ihn mit großen Augen an, als sie ihn erkannten. „Mister Potter!! Darf ich ein Autogramm haben?“ Harry lächelte und verteilte ein paar Autogramme. Dann wandte er sich Draco zu. „Hallo Professor Malfoy. Ich hoffe ich komme nicht zu spät?“ „Durchaus nicht Mister Potter. Sie sind pünktlich.“ Ein junges Mädchen mit großen blauen Augen kam zögerlich näher. „Haben Sie noch eine Frage Miss Green?“ fragte Draco an sie gewandt. „Professor Malfoy, sind sie und Mister Potter Freunde?“ Ein Lächeln huschte über Dracos Gesicht. „Ja, das sind wir wohl.“ „Ich bin mit einem Mädchen aus Gryffindor befreundet und das finden manche Slytherin doof. Aber Sie sind ja auch aus Slytherin und Mister Potter ist aus Gryffindor. Dann ist das doch okay, oder?“ „Natürlich ist das okay Miss Green. Es ist sogar schön, wenn sich die Häuser untereinander anfreunden. Früher haben sich Slytherins und Gryffindors überhaupt nicht verstanden, aber das hat sich seit dem Krieg sehr verändert. Sagen Sie das ihren Mitschülern. Freundschaften unter den Häusern sollte man pflegen und fördern.“ Das Mädchen strahlte und rannte aus dem Klassenzimmer. „Und, willst du mir jetzt zeigen was du aus diesen Räumlichkeiten gemacht hast?“ fragte Harry. „Klar. Obwohl – so viel anders sieht es gar nicht aus glaube ich,“ grübelte Draco und fing an seine Sachen zusammenzupacken. Harry beobachtete ihn. Draco trug ein ähnliches Gewand wie Snape es zu tragen gepflegt hatte, schwarz, schlicht, zugeknöpft bis oben. Allerdings mit dezent dunkelgrün abgesetztem Kragen. Und – es sah an Draco definitiv besser aus als an Snape. Kurz zuckte der Schmerz der Erinnerung durch Harry, als er an Snapes schmerzhaften Tod und seine Erinnerungen aus dem Denkarium dachte. Er verdrängte die Gedanken die sich seiner bemächtigen wollten und ließ seinen Blick durch den Raum wandern. Der Unterrichtsraum für Zaubertränke war noch immer in den Kerkern, aber Draco hatte schon einiges verändert. Es wirkte nicht mehr so düster und bedrohlich wie früher, ein wenig heller durch verzauberte Fenster. Draco hatte fertig gepackt und führte ihn jetzt in seine Räume. Dort erkannte Harry einige der Möbel wieder, die er schon in der kleinen Wohnung über dem Laden gesehen hatte. „Sie haben einen guten Geschmack Professor,“ grinste Harry. „Vielen Dank Mister Potter, es ehrt mich dass sie meinen Geschmack teilen,“ grinste auch Draco. Dann fingen sie beide an zu lachen. „Du hast das vorhin übrigens schön gesagt, mit der Freundschaft zwischen den Häusern meine ich. Das hättest du früher niemals freiwillig von dir gegeben.“ „Das stimmt wohl. Aber ich hoffe ja dass ich jetzt nicht mehr so ein Arsch bin wie damals.“ „Nein,“ Harry schüttelte entschieden den Kopf, „dann würde ich mich nicht um dich und deine Freundschaft bemühen. Und jetzt erzähl mal von deinen ersten Tagen Herr Professor.“ Sie setzten sich und Draco holte tief Luft. „Schon als ich am Tisch in der großen Halle saß, gab es unheimlich viel Getuschel unter den Schülern und als Professor McGonagall mich als neuen Zaubertränkeprofessor und Hauslehrer von Slytherin vorgestellt hat, haben einige echt erschrocken den Kopf eingezogen. Die hatten wohl einiges aus meiner… sagen wir mal „schlechten Phase“ von mir gehört und waren wohl nicht überzeugt dass ich nicht „gefährlich“ bin. Es gibt natürlich auch die andere Seite die der Meinung war, ich würde jetzt ordentlich auf den Putz hauen und Schüler aus anderen Häusern, Muggelgeborene und so weiter ordentlich fertig machen, wobei natürlich die Slytherins immer gut dastehen müssten.“ Draco schüttelte den Kopf. „Wenn ich daran denke dass ich auch einmal so war… . Naja, bei meiner Ansprache habe ich dann erzählt, dass ich mich freue hier zu sein und die Chance zu haben, dieses spannende Fach an die Schüler vermitteln zu dürfen. Und dass ich mich bemühen würde, fair und gerecht zu sein.“ „Na da waren wohl einige enttäuscht was?“ grinste Harry. „Oh einige schon, aber ein paar ganz Schlaue dachten wohl, dass ich das jetzt nur vor dem Kollegium erzählen würde um dann im Klassenraum so richtig loszulegen. Mal ehrlich, war ich früher so hinterlistig?“ Noch ehe Harry dazu etwas sagen konnte, redete Draco weiter. „Ja war ich, ich weiß. Na dann hab ich auf jeden Fall noch einmal böse durch den Raum gefunkelt und gesagt, dass ich zwar fair aber auch streng sein werde. Und dann war ich fertig.“ Harry stellte sich die Szene bildlich vor und bekam eine leichte Gänsehaut. „Und die erste Unterrichtsstunde?“ wollte er wissen. „Meine erste Stunde hatte ich bei einem Abschlussjahrgang. Die haben vom Krieg natürlich alle schon etwas mitbekommen, dementsprechend skeptisch mir gegenüber waren sie. Ich habe dann meine Regeln aufgestellt und erzählt was für ein Verhalten ich wünschenswert finde.“ Jetzt war Harrys Neugier geweckt. „Was für Regeln und Verhaltensweisen hat der Herr Professor denn angebracht?“ Draco grinste. „Naja, zuerst natürlich die üblichen Regeln wie: In meinem Unterricht hat man sich genau darauf zu konzentrieren, kein Getuschel im Unterricht, kein fachfremdes Material auf oder unter den Tischen, keine Beleidigungen und Streitereien, auch nicht zwischen den Häusern, bei Fragen kann sich jederzeit gemeldet werden und Hausaufgaben werden grundsätzlich eingesammelt. Das Übliche eben.“ Harry nickte. „Zum Verhalten – ich erwarte Konzentration und Disziplin, aber auch Hilfsbereitschaft anderen Schülern gegenüber – auch aus anderen Häusern. Schleimerei wird ebenso bestraft wie das Verletzen der Regeln. Oh und ich habe gesagt, dass Fehlverhalten oder ein Verstoß gegen die Regeln nicht nur den Verlust von Hauspunkten nach sich ziehen kann und ich bei der Ersinnung anderer Strafen durchaus kreativ bin. Das haben mir dann wieder alle geglaubt.“ „Hätte ich auch getan,“ lachte Harry. „Na das klingt doch gut für den Anfang. Ich nehme an du hast schon entsprechend handeln müssen?“ Draco lachte ebenfalls. „Sicher. In der eben erwähnten Klasse sogar. Schüler müssen austesten in wieweit der Lehrer durchzieht was er androht und wo die Grenzen liegen. In dem Abschlussjahrgang ist das Verhalten untereinander ziemlich mies. Es fing mit einer kleinen Pöbelei durch ein paar Slytherins an, weswegen ich Hauspunkte abgezogen habe. Das hat die natürlich gar nicht gefreut, dass der eigene Hauslehrer ihnen Punkte abzieht. Die anderen Schüler haben gefeixt und blöde Sprüche gebracht, gab auch Abzüge.“ „Oh je, dabei hattest du ihnen das gerade erklärt, oder?“ Draco zuckte die Schultern. „Was einem ewig eingetrichtert wird vergisst man nicht so schnell. Ich hab auch lange gebraucht um hinter diesen ganzen Blödsinn zu kommen. Den Rest des Unterrichts waren sie zumindest ruhig, aber als sie raus sind haben sie sich doch tatsächlich vor der Tür des Klassenraums geprügelt. War fast schon harmlos, aber ich musste konsequent sein und habe Nachsitzen ohne Ende verteilt, erstmal langsam anfangen. Hat mich zuerst natürlich nicht sonderlich beliebt gemacht diese Methodik, aber sie scheint zu wirken. Nach einer Woche voller mehr oder weniger interessanten Strafen fangen die Kinder langsam an, sich zumindest schonmal in Ruhe zu lassen. Sie sind noch ziemlich weit von einer guten Zusammenarbeit entfernt, aber bei mir kann man schnell Punkte verlieren. Wenn man sich allerdings an meine Regeln hält kann man auch Zusatzpunkte holen. Mal sehen wohin das führt,“ murmelte Draco zum Schluss. „Das wirst du schon schaffen, der Anfang war doch schonmal super. Aber jetzt mal zu dir,“ Harry lächelte Draco warm an, „wie hat dir deine erste Woche denn gefallen?“ Der junge Professor wurde ein bisschen rot um die Nasenspitze als er antwortete. „Es ist – einfach toll. Sicher, es muss erst einmal richtig anlaufen, aber wenn die Kids erst gemerkt haben, dass ich gar nicht so fies bin dann wird das bestimmt klasse,“ schwärmte er. Harry freute sich. Er hatte sein Gegenüber noch nie so begeistert von etwas sprechen hören wie vom Unterrichten. „Ich bin froh dass du das durchgezogen hast, ich glaube du bist wirklich die perfekte Besetzung für diese Stelle.“ Harry sah auf die Uhr. „Wenn du jetzt nicht in die große Halle gehst, verpasst du das Abendessen.“ „Stimmt,“ Dracos Magen knurrte laut und vernehmlich, „du kannst mitkommen wenn du willst. Dann kannst du auch mal vorne am Lehrertisch sitzen,“ grinste er. „Au ja, einmal auf der anderen Seite. Und dieses leckere Essen noch einmal essen…,“ seufzte Harry und brachte Draco schon wieder zum Lachen. Harry tat ihm gut, Draco war so gut gelaunt und unbeschwert wie seit Jahren nicht mehr. Gemeinsam verließen sie die Kerker um sich in der großen Halle so richtig die Bäuche vollzuhauen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Charlykeks
2012-01-07T21:27:46+00:00 07.01.2012 22:27
Yay :D Tolle Story! Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel :)
Trotzdem noch ein kleiner Verbesserungsvorschlag: Mehr Absätze um das ganze ein bisschen übersichtlicher zu machen ansonsten: einfach klasse :)
Lg Keks


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