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Sweetest Perfection

Sherlock BBC
von

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Gefühlsduselei eines Soziopathen

Aloha!

Vielen lieben Dank für die ganzen Kommentare!:D

Ich hätte so gerne zum Valentinstag einen kleinen Oneshort (16Slash) on gestellt oder wenigstens ein SherlockxJohn-Fanart gezeichnet, jedoch hatte ich leider einfach nicht genügend Zeit dafür!;__;

Hier dafür das nächste Kapitel!
 

Viel Spaß beim Lesen!<3

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16. Kapitel - Gefühlsduselei eines Soziopathen

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. . .
 

John hatte sich mit dem Rücken zu seinem Kollegen gesetzt und ließ den Stoff seines Bademantels an den Schultern herunter gleiten.
 

Hinter ihm holte Sherlock zur gleichen Zeit aus dem Koffer ein paar Wattepads und Wundsalbe heraus, und legte sie zu den Verbänden neben sich auf die Couch.

Desinfiziermittel musste hier nicht mehr verwendet werden, da der Detektiv eindeutig riechen konnte, dass sein Vordermann zuvor schon etwas davon auf die Wunde getan hatte.

Nur die Mullbinden mussten noch angelegt werden - konnte ja nicht so schwer sein.
 

Er sah auf, schaute sich die Verletzung genauer an.

Sie erstreckte sich als kleiner schmaler Riss von der Wirbelsäule aus, über das Schulterblatt hinweg zu Johns rechten Schulter.

Ca. zehn Zentimeter breit, außen gerötet und tiefer als es aussah.

Die Wunde hatte vor wenigen Minuten noch geblutet, könnte bei auch nur einer falschen Bewegung erneut aufreißen und von neuem anfangen.

Man konnte anhand der leicht erröteten Haut deutlich erkennen, dass der Doktor erst ziemlich warm gebadet haben musste und im Anschluss die heiß pochende Verletzung mit kaltem Wasser erfrischt und abgekühlt hatte.
 

Dies alles schoss dem Detektiv, so typisch wie es für ihn nun einmal war, in diesem Moment unwillkürlich durch den Kopf, was er jedoch erst richtig mitbekam als Johns Stimme sein Gehör erreichte.
 

“Sherlock?…”
 

Wo war er bloß mit seinen Gedanken? Der Consulting Detective tadelte sich selbst, wollte seine Deduktionen nun gedanklich beiseite legen und sich endlich seinem Mitbewohner widmen.
 

Er nahm sich sogleich die Wundsalbe, tat davon etwas auf eins der Wattepads und legte es ohne Vorwarnung auf die rötliche Stelle an Johns Rücken.
 

Letztgenannter zog scharf die Luft ein als er mit einem mal diese Kälte verspürte und machte unwillkürlich ein Holkreuz.

Sein Hintermann hielt kurz still, drückte ein wenig mehr auf das Wattepad und behielt für einige Sekunden seine Hand direkt drauf, damit sich John an die Kälte gewöhnen konnte.
 

Und so war es auch. Nach einem zweiten Pad, welches Sherlock neben dem Ersten platzierte, schien sich der Veteran wieder zu beruhigen.

Anhand des gesenkten Kopfes und der entspannten Körperhaltung seines Kollegen, konnte der Detektiv seine Tätigkeit also fortsetzen.
 

Zügig rollte er etwas vom Mullverband ab und hielt das Ende am Rücken an.
 

“Heben Sie Ihre Arme.”
 

Dem Befehl Folge leistend hob John seine Arme und spürte kurz darauf Sherlocks kalten Hände und dessen Vorderseite, wie sie nur ganz leicht seinen freien Rücken berührte.
 

Der Größere hatte sich nach vorne gebeugt, damit er die Verbandsrolle ungehindert um Johns Oberkörper rum bekam.

Dieses Spiel wiederholte sich ein paar mal, während Sherlock immer wieder kaum spürbar mit dem Rücken seines Gegenübers in Berührung kam.
 

Der Stoff seines Hemdes kitzelte den Arzt ein wenig auf der nackten Haut.

Es war nicht unangenehm, dennoch erschien auf Johns Armen eine Gänsehaut.

Nicht zu vergessen diese langen schlanken Finger, die seine warme Haut streiften. John musste aufpassen, dass ihm kein Schauer über den Rücken lief - er wollte es um jeden Preis vermeiden.
 

Sherlock unterdessen kam mit seinem Verbinden so langsam zum Ende, doch entging ihm das kurzzeitige Schütteln seines Kollegen nicht.
 

“Ist Ihnen kalt?”, kam es plötzlich in einem Flüsterton der für Johns Geschmack viel zu nah an seinem Ohr zu hören war.

Er hob den Kopf, ließ dabei langsam seine Arme wieder sinken und strich sich kurz durchs noch feuchte blonde Haar.
 

“Nein,…es geht schon. …Und Danke fürs Verbinden.”
 

Johns leise Stimme endete mit einem ausgehauchten Seufzen.

Währenddessen packe Sherlock die noch herumliegenden Sachen in den Notfallkoffer zurück, ließ jedoch dabei seinen Gegenüber nicht aus den Augen.

Etwas fragend schaute er drein, Sherlock wusste nicht so Recht ob er den Worten seines Kollegen Glauben schenken konnte.
 

Doch um im Vornherein erst gar keine neuen Fragen in seinen Gedankengängen hineinkommen zu lassen, ließ der Detektiv es einfach bei einem üblichen Schmunzeln und machte den Notfallkoffer schlussendlich zu.
 

Stillschweigend saßen beide Männer nun auf der Couch.

Sherlock nutzte die Zeit und ließ seinen Blick nochmals über den Rücken vor ihm gleiten.

Angefangen von Johns etwas verwuschelten feuchten Haaren, weiter runter zu dessen Hals und die Wirbelsäule entlang Richtung Unterkörper.
 

Er hatte das Gefühl, noch immer die warme Haut des Anderen zu berühren, wenn auch nur gezwungenermaßen.

Sherlock hatte nicht wirklich etwas gegen Körperkontakt, und erst Recht nicht bei seinem älteren Kollegen.
 

Gerade bei John war dieses Gefühl und jene Gedanken auf eine bestimmte Art und Weise ausgeprägter.

Der freundschaftliche Grad stand hierbei an exakter Stelle, eine Balance die nie zu schwanken drohte. … So glaubte Sherlock jedenfalls.

Ob ihn seine Sinne nun täuschten oder nicht, John strahlte etwas aus, was der Consulting Detektive als wohltuend empfand.

Gerade er - ein hoch funktioneller Soziopath - hatte es kaum für möglich gehalten.

Eine so tiefe und enge Freundschaft für jemandem zu empfinden.

Für jemanden, der all dies erwiderte und ihm entgegen kam.

Welcher dem Meisterdetektiv in bestimmten Situationen Geborgenheit schenkte, sich ihm anvertraute und sich ebenfalls in der Nähe eines normabweichenden Menschen wohlfühlte.

Wie der ehemalige Militärarzt es überhaupt schaffte so erfolgreich mit ihm zusammen zu leben, das fragte sich Holmes des Öfteren.

Er war beinahe erstaunt darüber, konnte über diese Erkenntnis wieder nur amüsiert den Kopf schütteln.


 

Langsam hob er seinen Arm, machte kurz vor Johns Rücken Stopp und platzierte seine Hand ein paar Millimeter vor dessen Wärmeausstrahlenden Haut.

Sherlocks emotionsloses Gesicht verriet nur, dass er in diesem Augenblick in seinen Gedanken gefangen war. Regungslos saß er hinter seinem Mitbewohner, während seine Hand in der Luft verharrte und kurz vor einer leichten Berührung war.
 

John war eine Person in seinem Leben, die einen wichtigen Platz einnahm.

Doch war Sherlock denn fähig,…seinem Freund das gleiche zu geben was ihm selbst entgegen gebracht wurde? …

Er war sich dieser Sache nicht sicher,…so genau er seinen Blitzverstand auch in diese Richtung einzuschlagen versuchte,…der Detektiv kam auf kein Ergebnis.

Auf kein Ergebnis, welches ihm zeigte was der wirkliche Grunde für ihn war, John niemals wieder gehen lassen zu wollen. …

Er brauchte seinen Assistenten, seinen Kollegen, seinen Blogger,…..seinen Freund. …

Sherlocks brachiales und exzentrisches Wesen würde diesen Veteran wohlmöglich irgendwann noch in den Wahnsinn treiben.

… Doch stimmte das?

Würde es das tatsächlich?

Wäre ein Versuch, sich dem Anderen etwas mehr zu nähern und zu öffnen, nicht doch ein lohnenswerter Gedanke?

Ein positiver Schritt in ein bequemeres und vielleicht interessanteres Leben in Zweisamkeit? …

Wollte Sherlock das überhaupt - solch ein Leben?

Und welche Frage wohl erwähnenswerter wäre - wollte John so ein Leben? …

Fragen über Fragen. …

Sherlocks gesamtes Gehirn war nunmehr überfüllt mit all diesen Fragen, die sich wohlmöglich erst aufzulösen schienen, wenn er zu jeder eine passende Antwort finden würde.


 

Die blasse Hand des Größeren hatte sich noch immer kein Stück bewegt.

Verharrte noch an Ort und Stelle, schien sich geradezu an Johns ausstrahlender Wärme aufzuwärmen.
 

“…Sherlock?…”
 

Und wieder ging es um ein verzwicktes Rätsel. Ein Labyrinth aus dem der selbsternannte Consulting Detective schlau werden musste.

Und dies alles nur wegen einem einzigen Mann.

Einem Mann, der nicht hätte gegensätzlicher zu ihm selbst sein können.

Ein pures Gegenteil und das in jeder Hinsicht.

Doch war dieser Aspekt nicht genau der ausschlaggebende Beweis dafür, dass Sherlock Holmes genau DAS in seinem Leben brauchte? …

… Konnte es wahr werden, konnte es denn richtig sein? …

…Neben seiner - wie er es immer nannte - Eheschließung mit seiner Arbeit,…

…war da noch Platz für einen gewissen Doktor?…


 

“Sherlock?”, kam es plötzlich etwas lauter, was den Angesprochenen sofort wieder aus seinen Gedanken ins Hier und Jetzt katapultierte.
 

Seine Hand verschwand blitzschnell als sich John verwundert zu ihm umdrehte.
 

Mit noch immer emotionsloser Miene sah Sherlock in die blauen treuen Augen seines Gegenübers.

Der Arzt setze sich seitlich zu seinem Mitbewohner, zog seinen Bademantel wieder hoch über seine Schultern und band ihn etwas fester um die Hüfte.

Erneut machte sich Stille breit.

Sie wussten momentan nicht genau was sie sagen sollten oder könnten.

Ihre Einfallslosigkeit beruhte auf die Tatsache, dass sie beide zu viel zu sagen hatten und dennoch kein Wort raus bekamen.

Was sie daran hinderte es freizulassen,…wussten sowohl Sherlock als auch John selbst nicht einmal genau.
 

Die Minuten zuvor waren wie im Fluge vergangen. Angefangen beim Verbinden bis hin zum Zeitpunkt wo John nach seinem Kollegen gefragt hatte.

Beide Männer saßen gerade einmal ein paar Minuten hier zusammen im Wohnzimmer, und schon wurden sie abermals von solchen Dingen heimgesucht, die keiner erklären konnte oder es gar zu verstehen wusste.
 

Der Doktor hielt es nicht mehr aus.

Mit einem tiefen Ausatmen stand er schließlich auf, sah dabei wieder in die hellen Augen seines Mitbewohners und fragte sich gleichzeitig, was sich Dieser wohl in diesem Augenblick dachte. Er hatte eigentlich vor, das Thema aufzugreifen, welches sie im Fahrstuhl des Fitnesscenters schon angefangen hatten.

Doch die Zeit schien für Hier und Jetzt nicht passend zu sein.
 

John war müde, fror ein wenig und wollte im Grunde genommen einfach nur noch in sein Zimmer und vor sich hin dösen, während er die Ruhe um sich herum genoss.

Sherlock sah es seinem Assistenten an. Er wusste es und würde es selbstverständlich akzeptieren.

Er selbst würde noch schnell ein Bad nehmen, bevor er sich eventuell noch mit ein paar kleinen Experimenten in der Küche die Zeit vertrieb oder seine Arme mit Nikotinpflaster voll klebte, während er sein hochfunktionelles Hirn wieder darauf drillte sich um ihren Fall zu kümmern.
 

“Nun,…”, fing der Arzt leise an.
 

“…ich ruhe mich dann mal oben etwas aus.”
 

Sherlock ließ sich weiter nach hinten ins Polster sinken. Er nickte einmal, sah zur Seite und ließ unnötigerweise seinen Blick interessiert durchs Wohnzimmer umher wandern.
 

“Tun Sie das.”
 

Nachdem Sherlock dies ausgesprochen hatte drehte sich sein Kollege schließlich ganz um und verließ den Raum.

Der Detektiv schaute sogleich auf die Stelle wo vorher noch John gesessen hatte.

Merkte erst jetzt wie sich seine Glieder wieder entspannten und lockerte sich etwas.

Er brauchte jetzt eindeutig ein Bad, wollte sich auch endlich wieder etwas frischer fühlen und stand mit diesem Gedanken letzten Endes auf.

Sein Weg führte ihn direkt ins Badezimmer und verschwand dort für mindestens eine Viertelstunde. …
 

Der Doktor hatte sich in der Zwischenzeit in sein Zimmer hoch geschleppt. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Bei jeder neuen Stufe war es ihm schwerer gefallen seinen Fuß zu heben.

Doch nun stand er in seinem dunklen Zimmer, welches einzig und allein Dank der Straßenlaternen, die ihr Licht in sein Zimmer schienen, ein wenig erhellt wurde.

Dadurch war es angenehmer für seine Augen hier ungehindert herumzulaufen, gerade in seiner jetzigen Verfassung.

Diese kleine Aktionsszene und davor der Sturz, hatten den Veteran anscheinend mehr mitgenommen als er es selbst wahr haben wollte.
 

Lange und laut seufzend kniff er die Augen zusammen und rieb sich den Nasenrücken.

Ein letzter Blick auf die Uhr und John setzte sich auf den Rand des Bettes. Es war schon 17:45 Uhr.

Einige Sekunden vergingen, während er einfach nur an die Wand geradeaus starrte, stillschweigend und in Gedanken.
 

Schon wieder dieses verfluchte Chaos.

Beide hatten es momentan nicht leicht damit - doch wurde John wenigstens für die nächsten paar Stunden verschont und konnte sich, der sich anbahnenden Ruhe um ihn herum, anvertrauen.

Denn einen Wimpernschlag später wurde er auch schon von einer endgültigen Erschöpfung und einer stärker werdenden Müdigkeit gepackt und ließ sich sogleich nach hinten auf die weiche Bettdecke fallen.
 

Etwas schwerfällig und mit halb geschlossenen Augen rollte er sich auf die Seite und zog sich komplett auf das Bett, sodass er nach einer weiteren Drehung wieder in der Mitte seines Bettes lag. Die letzte körperliche Aktion für die nächste Zeit. …

Seine Augen wurden immer schwerer. Und trotz der Tatsache, dass er doch eigentlich nur ein wenig dösen wollte, wurde er nach einem letzten Blick an die Decke auch schon sachte ins Traumland befördert. …
 


 

Zur gleichen Zeit betrat Sherlock frisch gebadet und sichtlich erholter das Wohnzimmer.

Hatte sich allerdings wieder eine übliche schwarze Hose und ein weißes Hemd angezogen, falls er vor hatte heute Abend doch noch einmal das Haus zu verlassen.

Sein Blick wanderte zur Couch, blieb bei dem kleinen Notfallkoffer hängen, den sein Kollege vergessen hatte wieder mit hoch zu nehmen.
 

Nachdenklich ging der Detektiv auf das Sofa zu, entschied sich dafür den Koffer doch noch schnell zu seinem Mitbewohner zu bringen, eh dieser Gegenstand hier wieder in der bisherigen Unordnung unterging und nur unnötig Platz auf Sherlocks Couch einnahm.
 

Warum auch immer ihn überhaupt interessierte ob hier etwas unordentlich sein könnte, und Warum auch immer er sich darum scherte seinen Körper irgendwohin zu bewegen um etwas zu holen oder wegzubringen, anstatt es John wie gewohnt für sich machen zu lassen - es war ihm ein Rätsel.

Warum auch immer - seine Beine machten sich selbstständig.
 

Somit machte sich Sherlock auf den Weg nach oben, blieb vor Johns Tür stehen und klopfte zweimal an.

Die Tür ging überraschenderweise beim Klopfen von selbst auf, was Sherlock verriet, dass John wohl schon schlafen musste.

Langsam öffnete Sherlock die Tür ein Stück weiter und ging einfach ohne ein Wort zu sagen hinein.

Anhand der Dunkelheit wurde sein Gedanke bestätigt.

Leises Atmen war zu hören, woraufhin er seinen Kopf zum Bett drehte und dort seinen Mitbewohner friedlich schlafend liegen sah.
 

Hatte John sich nicht nur etwas ausruhen wollen? - dachte sich der Detektiv, welcher kopfschüttelnd eine Hand in die Hosentasche steckte und mit langsamen Schritten zum Schreibtisch rüber ging, den Koffer dort abstellte.
 

“Mhmhh…”
 

Der Arzt schien in diesem Augenblick wohl zu träumen, da dessen gemurmelten Laute nicht eindeutiger hätten sein können.

Ein Schmunzeln konnte sich der größere von beiden einfach nicht verkneifen, drehte sich, den Blick auf seinen Mitbewohner gerichtet, um und kam dem Bett etwas näher.
 

Sherlock blickte hinab auf seinen Freund. Musste unweigerlich zugeben, dass ihn dieses Bild vor ihm, nicht kalt ließ.

Der Bademantel, den John noch trug, lag oben rum etwas offen. Man hatte dadurch einen sehr guten Blick auf seinen freien Oberkörper, welcher um die Brust und Schulter herum außerdem noch verbunden war.

So verletzt und schlafend wirkte der Doktor so unschuldig,…fast schon zerbrechlich.

Und das obwohl John durch seine Vergangenheit stärker und abgehärteter war als man auf den ersten Blick dachte.
 

Sherlock wollte ja nun wirklich nicht sentimental werden aber…..dieser Anblick der ihm gerade geboten wurde,…wie John in dem diffusen Licht der Straßenlaternen - in kontrastreicher Verbindung mit der momentanen Dunkelheit in diesem Zimmer - dort seelenruhig und vollkommen entspannt im Bett lag,…leise und ruhig atmete, sich sein Brustkorb dabei im Takt auf und ab bewegte. …

In Sherlocks Augen, und dagegen konnte er sich noch so wehren, sah diese Szene mehr als schön aus.

Ja,…schön. Kaum zu glauben. …

Der Ort und die Zeit waren perfekt, ein Bild was der Meisterdetektiv wohlmöglich nur einmal je zu Gesicht bekommen würde.

Er speicherte sich alles sofort in seinem Kopf ab, prägte sich Johns Gesicht genauestens ein, während er beim Betrachten seines Kollegen ganz langsam um das Bett herum ging. …
 

Erneut vernahm Sherlock leise unverständliche Worte, lockerte daraufhin seine Gesichtszüge und setzte sich vorsichtig auf den Bettrand, das friedlich wirkende Gesicht des Kleineren dabei weiter beobachtend.
 

“Was macht dieser Mann nur mit mir?…”, flüsterte Sherlock zu sich selbst und hob seufzend seinen Arm in Richtung Kopf des Doktors.
 

Seine Finger berührten unmerklich die frisch gewaschenen, blonden Haare. Strich sie dem schlafenden Mann ein wenig aus der Stirn, bewegte seine Hand weiter nach unten und machte Anstallten kurz über Johns Wange seine Finger gleiten zu lassen.

Doch im gleichen Augenblick legte der Arzt seinen Kopf ein wenig auf die Seite, genau in die Richtung seines Kollegen.

Sherlock hielt still und wartete.

Erst als der Andere wieder ruhig da lag wanderte der Detektiv mit seiner Hand zu jener Wange und strich einmal ganz kurz über die warme Haut.
 

Er wusste beim besten Willen nicht Wieso er hier saß und sich die Zeit damit vertrieb seinen Kollegen - nicht zum ersten mal - beim Schlafen zu beobachten, die Chance zu nutzen und ihn näher zu betrachten.

Doch …. Er konnte einfach nicht anders, weshalb er seinen Weg mit der Hand fortfuhr und sich beim unbewussten Herunterbeugen den Lippen des Arztes näherte.
 

Jener Mund war leicht geöffnet, lud geradezu dazu ein ihn in Beschlag zu nehmen.

Ein untypischer Drang, solch einen Gedanken nachzugehen, suchte den Dunkelhaarigen heim, beugte sich noch ein Stück weiter nach unten, immer darauf achtend, dass sein Kollege nicht plötzlich aufwachte.
 

So gerne, so verdammt gerne würde er diese Lippen berühren,…und das nicht mit seinen Fingern. Sherlock haderte mit sich selbst, schloss für wenige Sekunden die Augen und versuchte sich zu konzentrieren.
 

Doch mit einem mal kam wieder Bewegung ins Bild, als er plötzlich ein Geräusch wahrnahm und mit seinem Kopf zurück ruckte.
 

John hatte unvorhergesehen seine Arme gehoben, drehte sich nun zu seinem Mitbewohner herum und hielt sich an dessen Hemd fest.

Leicht erschrocken sah Sherlock an sich herunter, dachte sich noch im Stillen, dass sie beide jetzt wohl quitt waren - was das ‘sich im Schlaf an den Kollegen Festhalten’ anging - und schüttelte langsam und belustigt den Kopf.

So musste es auch an jenem Tag abgelaufen sein, als er sich selbst an Johns Badehandtuch festgehalten hatte.
 

Doch Sherlock wusste nicht genau, ob er diese Aktion zulassen, oder Johns Zimmer lieber wieder verlassen, sollte.

Dachte ernsthaft darüber nach, ob es für ihn hier am Bettrand bequem genug wäre, falls John vor hatte die ganze Nacht durchzuschlafen.

Ein egoistischer Gedanke machte sich in dem Detektiv breit. Einfach Hier und Jetzt die Sache auszunutzen und anstatt den eigenen Gehirnzellen wie üblich Folge zu leisten und all jenes in Frage zu stellen, diese einfach mal ignorieren und sich lieber den Gefühlen nachgeben.

Wenn nicht jetzt, Wann dann?
 

Mit diesem festen Gedanken wollte Sherlock nun auch handeln.

Er lockerte seine Position, ließ sich weiter nach unten sinken und platzierte seine Hände sachte auf des Arztes Schultern.

So würde es gehen ohne, dass die sitzende Position unangenehm war. Wenigstens für nur ein paar Minuten wollte Sherlock hier verweilen,…nur ein paar Minuten. …
 

Vorsichtig und bedacht fuhren Sherlocks Hände die Schulter des anderen Mannes entlang.

Strich kurz nach hinten über den Rücken und weiter über den weichen Stoff des Bademantels zurück zu den Armen.

John unterdessen bekam nichts mit, atmete ruhig und schien sogar außerhalb des Traumes recht zufrieden. Anscheinend konnte der Doktor diese Berührungen mehr als deutlich in seinen Träumen spüren.
 

Es war schon ein seltsames Gefühl für den Consulting Detective, wie schon öfter erwähnt war es neu. Neu und…aufregend. Doch nicht auf experimentelle Art und Weise. Sondern aus Gründen, die schlichtweg Neugierde und neu entdeckte Interesse beinhalteten.

Es hatte einen gewissen Reiz, den Sherlock ergründen wollte.
 

Ein leises Seufzen holte den Jüngeren wieder aus seiner Trance.

John hatte sich bewegt, zog sich ein wenig näher an den anderen Körper und atmete tief aus.

Die Hände an Johns Schultern begannen sich wieder zu bewegen, fuhren hinter zum Rücken und verweilten dort. …

…..

… Sherlock zog die Augenbrauen ins Gesicht. …

Irgendetwas spürte er doch da. …
 

Nachdenklich drückte er seine eine Hand etwas stärker gegen Johns Rücken, strich einmal fester über den Bademantel und hörte sogleich einen, nicht gerade erfreuten, Laut von John.

Der Veteran zuckte unwillkürlich zusammen, seine Miene veränderte sich auf der Stelle und sah aus als hätte er tatsächlich Schmerzen.
 

Der Größere hob augenblicklich Stirnrunzelnd seine Hand, von Johns Rücken zu sich rauf.

Sah genauer hin und konnte etwas Dunkles auf seiner Handfläche erkennen.

Ihm war sofort klar, dass es sich hierbei um Blut handelte.

Johns Wunde war beim Bewegen wieder aufgegangen?!
 

Sofort packte Sherlock seinen Mitbewohner, drückte ihn zurück ins Bett, sodass Dieser dort wieder in der Mitte lag, und stieg kurzerhand hinterher, direkt über die Beine des Arztes.
 

Durch diesen plötzlichen Ruck wurde John geradezu wachgerüttelt.

Anfangs noch teils verschlafen und teils verwundert, öffnete er ein wenig die Augen, sah nach oben und rieb sich mit dem Handrücken über die Stirn.
 

“…Was…ist denn los?…”, wollte der Doktor wissen, worauf noch ein leises und genervtes Stöhnen folgte.
 

Keinen Atemzug später, riss Sherlock ohne Vorwarnung Johns Bademantel oben rum auf, während er sich noch hockend über dessen Unterkörper beugte.
 

Erschrocken riss der Arzt die Augen auf - nun war er wacher denn je.
 

Mit offenem Mund starrte er fast schon entsetzt den Mann über ihn an, brachte in diesem Moment kein einziges Wort heraus.
 

Sherlock merkte dies, ignorierte es dennoch gekonnt und widmete sich dem Verband seines Freundes.

Und er hatte Recht. Als er mit seiner Hand unter Johns Rücken griff, den Verband dort berührte, fühlte er erneut etwas warmes Feuchtes.

Dass John das aber auch nicht mitbekommen hatte - sein tiefer Schlaf war wirklich beachtlich.
 

“Drehen Sie sich um!”, befahl der Detektiv, schaute ernst zu seinem Kollegen herunter, welcher nur verwirrt und immer wütender werdend drein schaute.
 

“Wie Bitte? Sherlock Sie-”
 

Doch weiter kam er nicht, als er abermals gepackt und einfach herum gedreht wurde.
 

Den Arzt mit der Vorderseite ins Bett drückend, rückte Sherlock gleich höher, zog den Bademantel weiter runter und öffnete geschickt den sich rötlich verfärbten Verband.

Doch so kam er nicht weiter wie er sofort feststellen musste.

Um besser sehen zu können beugte sich Sherlock zur Seite und schaltete die Nachttischlampe neben dem Bett an, woraufhin sich das Zimmer mit einem angenehmen Licht erhellte.
 

“Verdammt Sherlock, was machen Sie da?”
 

Die momentane Situation überhaupt nicht begreifend, wollte sich der ehemalige Militärarzt aufrichten, sich herumdrehen oder hierauf zumindest einmal eine Erklärung bekommen.
 

“Ich warne Sie! Ich bin müde, ausgelaugt, bekomme langsam wieder Hunger und habe Schmerzen! Wenn Sie mir also nicht sofort erklären was hier-”

“Genau das ist es ja.”, wurde John mit ruhiger Stimme unterbrochen, woraufhin der Verband wieder ganz von Johns Körper verschwand.
 

Letztgenannter wollte gerade wieder seine Stimme erheben, als ein Luftzug an seiner offenen Wunde ihm schon seine Frage beantwortete.
 

‘Das’ hatte sein Kollege also gemeint - erst jetzt spürte John ’was genau’ für Schmerzen er hatte. Augenblicklich verstummte er, griff unter sich ins Kissen und legte seinen Kopf zur Seite, sodass Sherlock einen guten Blick auf seine pikierte Mimik hatte.

Grummelnd blieb John ruhig, wusste nun was sein Mitbewohner vorhatte und würde auch nichts dagegen haben, da er sich ohnehin nicht selbst verarzten konnte.
 

Nur hätte der Andere wenigstens gleich die Sache erläutern können. Das wäre das Mindeste gewesen.

Aber nein - Sherlock holte John lieber eigenhändig und ruppig aus dem Schlaf, als wäre ihre Wohnung abgefackelt oder jemand gestorben.

Irgendwann bekam der Arzt wegen solchen plötzlichen Aktionen noch einen Herzinfarkt. …
 

Sherlocks Augen verengten sich und ging schließlich von seinem Kollegen wieder runter.
 

“Ich hole nur schnell den Notfallkoffer.”, kam es monoton.
 

Als er sich vom Bett entfernte, richtete sich John etwas auf, stöhnte kurz und leise, da die Wunde langsam anfing ein wenig zu brennen.
 

“Sie können sich ruhig erheben, so komme ich besser ran.”
 

Wie das schon wieder klang.

Kam es John nur so vor, oder waren diese ganzen Dinge und Szenen die sie beide hier abzogen extrem zweideutig?

John wollte kopfschüttelnd auflachen, doch hielt ihn der Schmerz in seinem Rücken davon ab, und ließ es lieber sein.
 

Ohne seinen Blick vom Kissen vor sich abzuwenden, richtete der Arzt sich schließlich auf, kniete sich mit aufgerichteter Körperhaltung hin und drehte sich mit dem Rücken ein Stück weiter in Sherlocks Richtung.
 

Eben jener kam langsam mit dem Koffer in der Hand zurück zum Bett, sah zu wie sein Freund sich den Bademantel oben rum noch etwas mehr lockerte und ihn letztendlich ganz an seinen Schultern, Armen und Unterkörper herunter gleiten ließ.

Der weiche Bademantel fiel aufs Bett und gab nun den Blick auf Johns ganzen Rücken frei.
 

Sherlock hielt für einen Moment den Atem an. …
 

. . .
 

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Das Spiel geht in die Verlängerung!!o_o *das selbst nicht gedacht hätte*
 

Sorry Leuteee, ich hab es einfach nicht kürzer hinbekommen, diese vielen Gefühle und Gedanken mussten einfach wieder sein - für die sich aufbauende Atmosphäre!ö.ö

Beschwerden Bitte an meinen tippenden Fingern die sich jedes mal selbstständig machen - es geht eben leider nicht so schnell zwischen Sherlock und John!*hüstel* x//D
 

Hoffe es hat dennoch gefallen, das nächste mal wird‘s dafür umso-.…naaa ich will noch nix verraten!x3
 

Bis zum nächsten Kapitel!
 

VLG Cat



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Haeufchen
2012-08-01T16:34:38+00:00 01.08.2012 18:34
Es ist 17:45 und stockdunkel draußen? oo

Ja, ja. xD
Schlafende Menschen sind schon geil. xD
Von:  xI-chanx
2012-02-18T17:02:59+00:00 18.02.2012 18:02
Ach und ein Valentinsspecial wäre eine sehr gute Idee gewesen. :D
Vielleicht das nächste mal oder zu Weihnachten? Ein Oneshort zwischendruch wäre auch nicht schlecht!♥

lg i-chan
Von:  xI-chanx
2012-02-18T17:01:55+00:00 18.02.2012 18:01
Ohhh klasse!O///O
Ich finde es kein bisschen zu lang, die Gefühle müssen immer wieder erwähnt werden, finde ich. Hier hast du es besonders gut geschafft die Gedanken zu beschrieben, bin echt von den Socken!><
Vor allem aber diese vielen süßen Szenen zwischen den beiden, Spannung pur, ich bin soooo gespannt wie es im nächsten Kapitel weiter gehen wird.
Argh, wie kannst du nur an so einer Stelle aufhören??XD Verflixt!*hoff, dass wir nicht zu lange warten müssen* ;)

vlg i-chan
Von: abgemeldet
2012-02-17T20:40:15+00:00 17.02.2012 21:40
Ach ist das schön zweideutig... XD
Ich kann es bildlich vor mir sehen... John im Bett mit völlig entsetztem Blick und Sherlock, der ohne mit der Wimper zu zucken, ihm den Bademantel auf reißt... *loool*

Bin gespannt wie es weiter geht!!!!

LG Hiro


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