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Von großen und kleinen Pinguinen

Penguin X Law
von

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** One Shot **

**Von großen und kleinen Pinguinen**
 

Penguin wachte auf. Es war früh am morgen, das wusste er. Ein Blick aus den Fenster reichte und die draußen herrschende Dunkelheit verriet sich. Er schloss die Augen kurz, öffnete sie wieder und schaute auf seine Teleschneckenuhr. Sofort war er hellwach und setzte sich auf.

„Verdammt!“

Sein Teleschneckenwecker war mal wieder nicht besonders zuverlässig und schlummerte fröhlich vor sich hin.

„Du verdammte, Kleine...!“, flüsterte er in die Dunkelheit hinein. Leise sammelte er seine Klamotten zusammen, wohl bedacht seinen Zimmergenossen Shachi nicht zu wecken. Er zog sich an und schlenderte ins Bad, darauf achtend die Zimmertür leise zu schließen. Schneller als sonst brachte er die Katzenwäsche hinter sich, ehe er den Weg in den geräumigen Aufenthaltsraum neben der Kombüse einschlug. Sein Kapt’n saß an einem Tisch in der Ecke, einen Tee vor sich stehend und in einem dicken Wälzer vertieft.

Penguin atmete auf. Hatte er ihn doch noch erwischt.
 

Auf dem kleinen U-Boot war er schwer überhaupt mit jemanden alleine zu sein. Erst Recht, wenn es sich um seinen viel beschäftigten Kapt’n handelte. Aus dem Grund liebte er den kurzen Moment am Morgen, wo alle anderen noch schliefen.

Law war ein Frühaufsteher. Er mochte zwar auch die Gesellschaft seiner Crew aber am Morgen brauchte er seine Ruhe.

Penguin setzte sich ihm gegenüber, stützte sein Kinn auf seinem Arm und nuschelte ein verschlafenes „Morgen“. Law blickte kurz auf, lächelte leicht und verzog sich dann wieder hinter einen Buch.

„Bisschen spät heute, oder?“

Hatte sein Kapt’n auf ihn gewartet? Dieser Gedanke hebte seine Laune augenblicklich erheblich. Bis jetzt hatte es immer den Anschein gehabt als würde Law seine Anwesendheit tolerieren, ihn aber sonst nicht weiter beachten. Nicht, weil er Penguin nicht schätzte, sondern aus dem einfachen Grund, da er morgens nicht sehr gesprächig war und von sich aus keine Konversation startete.

„Hmh.“, stimmte er zu.

Normalerweise war seine Weckerschnecke zuverlässiger. Vielleicht eine Rebellion für mehr Futter? Ach wenn die beiden sich für gewöhnlich nur anschwiegen, allein die pure alleinige Anwesenheit von Law machte ihn schon glücklich.

Penguin schaute in seine Richtung, sag aber außer dem großen Buch nicht viel von seinem Gegenüber. Er gähnte leise. Normalerweise hasste er es früh aufzustehen. Er war absolut kein Mensch der frühen Stunde. Noch nie gewesen. Aber nur so genoss er ein kleines Privileg, welches seine Mitmenschen nie haben würden. Diese Minuten gehörten nur ihn.

Er schlug die Zeitung auf, die auf dem Tisch lag. Manchmal, wenn sie an der Oberfläche waren und die Botenvögel sie fanden kaufte sich sein Kapt’n eines dieser Blätter. Allerdings fielen die Nachrichten an diesem Tag ziemlich dürr aus und außer ein paar geplünderter Dörfer und leicht erhöhte Steckbriefe kleinerer Fische gab es nichts, worüber man sich die Mühe machen müsste zu reden. Manchmal konnte er so ein Gespräch beginnen, wenn die Nachrichten interessant genug waren. Doch Law war morgens kein Freund der großen Worte, erst recht nicht bei solchen Lappalien. Umso überraschender war die Tatsache, dass dieser von sich aus ein Gespräch begann.

„Wir legen heute an. Nicht weit von hier müsste eine kleine Insel sein. Kannst du da später genaueres drüber herausfinden?“, sein Buch hatte er, während er sprach, zur Seite gelegt.

Neben seinem Posten als Vize war Penguin auch unter anderem für die Navigation verantwortlich. Zwar achteten sein Kapt’n und einige andere Mitglieder der Crew ebenfalls auf die Route, doch wenn es um Recherchearbeit ging wurde hauptsächlich er zu Rate gezogen. Auch hatte er, neben Law, den einzigen Logport auf dem Schiff.

„Pen?“

Dieser erwachte aus seinen Gedanken.

„Was? Eh... klar, natürlich! Ich werde mich gleich drum kümmern.“

„Dank dir.“, Law erhob sich, nahm seine nun leere Tasse sowie sein Buch und begab sich in Richtung seiner Kajüte.

„Ich bin in meinem Raum, komme einfach vorbei, wenn du fertig bist.“, damit ging er hinaus.

Penguin wartete einen Moment, streckte dann die Arme übern Tisch und verbarg sein Gesicht in diesen.

„Maaaan!“

Hätte diese blöde Schnecke sich gemeldet, hätte er heute länger was von seinem Kapt’n gehabt.

Andererseits... wenn er wirklich gewartet hat...? Er schüttelte den Kopf leicht.

//Man soll sich nicht immer alles so zurecht legen, wie mans gerne hätte//, ermahnte er sich selbst.

Wie lang geht das jetzt schon so? Er war sich nicht sicher, wann es anfing. Irgendwann bemerkte er ein leichtes Kribbeln in Laws Gegenwart. Aus dem Kribbeln wurde Herzklopfen, aus dem leicht wurde stark. Er wollte am liebsten immerzu in seiner Nähe sein, auch wenn das natürlich nicht so einfach gehen würde.

Er war kein Stalker.

Und eher übte er sich in Verzicht, als dass Law ihn später aufgrund seines Verhaltens meiden würde. Auch wenn die Sehnsucht ihn fast verfraß...

Er hörte Schritte, schaute auf.

Langsam kamen seine Mitmenschen hereingeschlendert, bereit, ihren Kohldampf stillen zu wollen. Hatte er so lang hier gesessen? Er schnappte sich zwei Brötchen aus dem Korb, den der Smutje gerade auf den Tisch stellte und begab sich zurück in sein Zimmer. Immerhin warteten Seekarten auf ihn.
 

Shachi war nicht mehr da.

Er vermutete, dass dieser ebenfalls frühstücken gegangen war. Umso besser, so hatte er seine Ruhe.

Draußen war es inzwischen hell geworden. Er setzte sich an seinen Schreibtisch, kramte ein paar Karten hervor, blickte kurz drauf und legte sie wieder zurück bis er die Richtige gefunden hatte. Mit Lineal und Zirkel maß er Geschwindigkeit, Entfernung und Wellengang miteinander ab. Er holte ein paar Bücher aus dem Regal neben sich, blätterte sie schnell durch und fand nach einer Weile was er suchte. Eines der Bücher hatte einen kleinen Eintrag über die Gegend.

Die Inseln sind unbewohnt, einzig ein paar Tiere hausten auf ihnen, jedoch – die großen Vorkommnisse von Früchten waren gute Proviantlieferanten. Scheinbar eine ideale Insel für einen leichten Landgang, auch wenn seine Mitkameraden sicher über die nicht vorhandene Bar meckern werden. Er machte sich ein paar Notizen auf einen extra Zettel, klappte die Bücher zu und stellte sie zurück ins Regal.

Es würde gut tun, mal wieder an Land zu kommen. Nach Wochen auf hoher See war die Erde unter den Füßen immer eine Wohltat. Auch wenn er sein Piratenleben liebte, so ganz auf festen Boden konnte er wohl nicht verzichten.

Penguin lehnte sich zurück und streckte sich, ehe er einen bösen Blick zu seiner Weckerschnecke warf, welche immer noch stumm vor sich hinschlief.
 

Einige Stunden vergingen, ehe Penguin sich auf den Weg zu seinem Kapt’n machte. Er hatte die übrige Zeit noch mit Schlafen verbracht, ehe Shachi zurückkam und ihn zutextete. Er klopfte, erwartete ein „Herein“ und betrat die kleine Kajüte. Law saß an seinem Schreibtisch, vor sich Seekarten und andere Dokumente liegend. Er schien vertieft zu sein. Penguin räusperte sich.

„Kapt’n? Ich hab die Infos über die Insel.“

Er schilderte ihm, was er am Morgen herausgefunden hatte. Law schien zufrieden. Wenn der Wind noch weiter so günstig stehen würde, erreichten sie die Insel noch am Abend.

„Gut. Sagst du bitte im Maschinenraum Bescheid, auf welche Koordinaten sie zusteuern sollen?“, er vertiefte sich wieder in die Dokumente.

„Aye.“

Penguin tat, wie ihm geheißen.

So war es immer. Law ließ niemanden länger in seiner Nähe bleiben ohne triftigen Grund. Zumindest keine Einzelpersonen, wenn dann die ganze Crew und selbst das nur auf Feiern und Saufgelagen. Er vermisste die alte Zeit, in der die Crew noch klein und Law noch nicht einer der Supernovae war. Auch wenn er stolz war Vize einer solch starken Piratenbande zu sein. Er gab die Koordinaten weiter und schlenderte zurück in seine Kajüte. Mehr konnte er im Moment nicht tun bis auf abzuwarten und sich auf den Landgang zu freuen.
 

Es war bereits später Abend als endlich der Appell von „Land in Sicht“ durch die Gänge schallte. Wenige Momente später versammelten sich fast alle an Deck während das U-Boot am Strand ankerte. Es war schon annähernd dunkel und obwohl die Crew quengelte und der weiße Sandstrand einladend vor ihnen lag, beschloss Law die Erkundung auf die nächsten Tage zu vertagen. Wer weiß wie viel man in der Dunkelheit noch sieht, und zum Wohle aller wollte Law kein Risiko eingehen.

Auf den Aufenthaltsraum neben der Kombüse versuchten die Meisten durch Kartenspiele auf andere Gedanken zu kommen, als an einen heimlichen, nächtlichen Ausflug. Penguin gesellte sich dazu, eher aus Langeweile als aus Missgunst. Leider war er in Kartenspielen nie besonders gut, so dass er recht schnell als Verlierer da stand und vor allen anderen ins Bett ging. Schließlich musste er auch vor ihnen aufstehen. Aber davon ahnten diese nichts.
 

Am nächsten Morgen war seine Weckerschnecke schon zuverlässiger. Das Salatblatt, welches er ihr am Vortag noch gab, hatte seinen Zweck wohl getan und ein sanftes „Munne Munne“ holte ihn aus seinen Träumen. Penguin war froh, dass sein Schlaf so flach und der seines Zimmernachbarn so tief war. Shachi wäre bestimmt nicht so glücklich jeden Tag so früh geweckt zu werden. Der Vize zog sich an und schlich sich leise aus dem Zimmer.

Der Gemeinschaftsraum war leer. Schlief sein Kapt’n noch? Allerdings verschlief Law nie, dafür war sein Biorhythmus viel zu gut. Er schaute sich unter Deck um, suchte die Orte ab, wo dieser sich am meisten aufhielt, ohne Erfolg. Erst als er wenig später zum Luft schnappen an Deck ging fand er ihn, mit Buch und Tee gewappnet, an der Rehling gelehnt.

„Ach hier bist du. Ich hab mich schon gewundert...“, er ging auf ihn zu, stellte sich neben ihn. Law sah auf.

„Hast du mich gesucht?“ Penguin nickte.

„Dann... ist es doch kein Zufall, dass du seit einiger Zeit so früh wach bist?“

Penguin schaute verlegen zur Seite. Was sollte er sagen? War das so offensichtlich?

„Ich... bin halt unter die Frühaufsteher gegangen...“

Law blickte ihn stumm an, nickte nur und las weiter. Shit. Er wollte seinen Kapt’n nicht anlügen. Aber sich zu verraten... dazu war er nicht bereit. Hätte er ihn gesagt, dass er mit ihm allein sein wollte würde eine Frage zur nächsten führen. Er schaute zum offenen Meer, wo sich langsam die Sonne erhob. Er konnte nur hoffen, dass sich seine Vernarrtheit bald legen würde. Sonst würde er früher oder später noch ziemliche Probleme bekommen.

Die See war ruhig und das Wetter warm. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelte es sich um eine Sommerinsel. Sie waren lange nicht mehr in einer warmen Gegend.

Law brauch die peinliche Stille.

„Wollen wir schon mal vorgehen? Ich hab Bepo bescheid gesagt, dass die anderen nachkommen können, wenn sie fertig mit frühstücken sind.“

Penguin blickte zu seinen Kapt’n, welcher nun aufgestanden war, Buch und Tasse auf den Boden stehen lassend.

„Gerne~“, er musste grinsen. Die Freude, über die Frage, war ihm anzumerken.
 

Kurz darauf betraten sie den weißen Sandstrand. Law ging voraus in die Dschungelähnliche Bewaldung, merkte sich die Orte, wo er später seine Crew zum Früchte sammeln schicken würde und notierte diese zusätzlich auf einen Zettel. Ab und an fragte er Penguin um Rat was Anzahl und Speicherkapazitäten anging. Er schätzte die Meinung seines Vizes sehr.

Es dauerte eine Weile, bevor sie sich auf den Rückweg machten. Unterwegs kamen ihnen bereits Bepo und Shachi aufgeregt entgegen.

„Kapt’n!“, sie grinsten über beide Ohren.

„Hier sind heiße Quellen! Gleich da drüben! Kommt!“

Penguin horchte auf. Es ist ewig her, seit er das letzte Mal in einer heißen Quelle war. Law und er gingen den beiden hinterher und erreichten kurze Zeit später mehrere kleine, dampfende Wasserbäder, in denen es sich die Hälfte seiner Crew bereits gemütlich gemacht hatte.

„Ihr findet mich auf dem Schiff, das ist nichts für mich. Viel Spaß euch.“

Law war gerade im Begriff sich zu verabschieden, als Penguin ihn aufhielt.

„Ach komm, solche Gelegenheiten ergeben sich nicht so oft!“ Er hielt ihn am Arm fest.

„Trotzdem, kein Interesse.“, er machte sich los und schlug den Weg zu seinem Schiff ein.

„Laaaaaaw!“, Penguin folgte ihm.

„Das bisschen Wasser wird dich nicht umbringen! Komm schon!“

Sein Kapt’n verdrehte die Augen.

„Du weißt, wie ich darüber denke...“

Das wusste er. Law mied den Kontakt zum Wasser so gut es ging. Außer zum Duschen oder aus anderen hygienischen Gründen wollte er mit dem kühlen Nass nichts zu tun haben.

„Aber...!“ er ging ein paar Schritte schneller, überholte ihn und richtete sich vor ihm auf.

„Du arbeitest viel zu hart, du brauchst dringend eine Pause!“

Law seufzte. Irgendwie hatte sein Vize ja schon recht...

„Wir suchen einfach eine Quelle abgeschottet von den anderen.“, argumentierte Penguin.

Dieser Vorschlag hörte sich gar nicht so schlecht an. Solange er nicht den Blicken aller ausgesetzt war, während er sich hilflos im Wasser befand... die anderen mussten gar nicht wissen, wie er darauf reagierte. Bei Penguin war das allerdings was anderes...

„Also gut... wenn du so eine findest.“

Penguin grinste. „Alles klar! Überlass das mir!“

Er machte sich auf den Weg, schlug sich durch das Dickicht und hielt Ausschau nach einer solchen . Ab und an drehte er sich um, um sich zu vergewissern, dass sein Kapt’n sich nicht doch abgekoppelt hatte. Doch scheinbar hatte seine Argumentation sein Ziel erreicht und Law ging stillschweigend hinter ihm her.

Es dauerte nicht lange, bis Penguin eine verborgene Stelle mit weiteren Quellen fand. Hier war niemand aus seiner Bande, schon allein weil ihnen der Weg wahrscheinlich viel zu weit gewesen währe.

„Na, bin ich gut oder was?“, strahle er Law an und kniete sich vor einer der Wasserstellen hin um seine Hand leicht reinzuhalten. Das Wasser war angenehm, nicht zu heiß und doch wärmend. Er entledigte sich seiner Klamotten, ließ sie ein wenig abseits liegen damit sie nicht nass werden und ließ sich ins warme Wasser gleiten.

Es war absolut herrlich. Er hatte völlig vergessen wie schön baden sein konnte. Auf den Schiff gab es immerhin nur Duschen und diese wurden um Wasser zu sparen nicht länger als nötig benutzt. Durch diesen Gedanken abgelenkt bemerkte er erst nach einigen Momenten, dass Law immer noch in voller Montur am Rand stand.

„Was ist los? Nun komm schon rein.“ Penguin, welcher ein paar Meter von ihm entfernt saß, schwamm zu ihm hin. Law schwieg.

„Wenn du nicht gleich reinkommst hol ich dich. Wo ich extra eine abgeschottete Ecke gefunden hab...“

„Ich komm ja... hetz nicht so...“

Penguin musste bei dem Gedanken schmunzeln, dass Law es so herauszögerte. Dennoch begann auch er nun sich langsam auszuziehen und vorsichtig ins Wasser zu steigen.

Die Quelle war nicht unbedingt tief. Wenn man drin stand ging sie einen bis zu den Oberschenkeln. Jedoch gibt es wohl keine Person, die stehend in einer heißen Quelle verweilte...

Law ließ sich neben ihm ins Wasser sinken. Sofort machte sich ein Gefühl der Schwäche in ihm breit, sein Körper fing an zu kribbeln und er konnte sich nicht mehr rühren. Er hasste es. Er hasste diese Hilflosigkeit so sehr.

Penguin bemerkte, wie sehr es an ihm nagte. Er rückte ein Stück näher, zog Law an sich und schlang seine Arme von hinten um dessen Oberkörper.

„Alles okay?“, fragte er flüsternd.

„Nichts ist okay...“, kam es giftig zurück.

„Hey...“, sein Kopf lehnte er an seine Schulter.

„Entspann dich einfach und genieß die Wärme. Ich pass währenddessen schon auf.“

Seinem Kapt’n hier und jetzt so nahe sein zu können, ihn einfach nur in seinen Armen zu halten war für Penguin einfach nur irreal. Dieser Moment könnte seinetwegen ewig andauern.

Er strich ihn durchs schwarze Haar, welches noch trocken war, angelte sich eine einzelne Strähne heraus und spielte sacht mit dieser.

Law versuchte die Wärme zu genießen, doch es war nicht nur die Temperatur des Wassers, die ihn entspannen ließen. Er wollte es nicht zugeben, doch ihm gefiel die Situation irgendwie. Er war ein Einzelgänger und gerne allein, das hieß aber nicht, dass er sich nicht ab und zu nach ein wenig Geborgenheit sehnte. Und auch wenn er die Dinge gerne selbst in die Hand nahm und er es war, der andere Menschen beschützte... so war es auch mal recht angenehm selbst beschützt zu werden. Er schloss die Augen, spürte Penguins Körper noch intensiver an seinem.

„Du hast mich heut morgen angelogen“

Penguin zuckte zusammen. Sofort hörte die Spielerei an Laws Haaren auf und die Hand blieb regungslos auf seinen Kopf liegen. Er schluckte. Bitte, nicht jetzt...

„Ich kenn dich, du bist alles andere als ein Frühaufsteher.“

Bitte stell diese Frage nicht.

„Dem schließe ich, dass es doch wegen mir sein muss.“

Stell sie nicht!

„Warum?“

Shit. Was sollte er darauf antworten? Seine Lüge ist aufgeplatzt, demnach ist die Wahrheit die einzige Option. Aber doch nicht jetzt! Doch nicht hier, in dieser Situation! Andererseits... Law konnte sich nicht wehren. Momentan nicht. Selbst wenn er ihn danach hassen würde... es gab ihn einen kleinen Moment, in den er die Zweisamkeit noch genießen konnte. Aber war das Gerecht, seine Hilflosigkeit so auszunutzen?

„Pen?“

„Du hast recht...“

Er drückte ihn ein wenig fester, eher im Effekt als gewollt.

„Ich wollte mit dir allein sein. Der Morgen schien mir dafür am geeigneten...“

Ob Law diese Erklärung genügen würde?

„Mit mir allein? Warum das?“

Scheinbar nicht.

Es half nichts, er würde es ihm sagen müssen. Wenn nicht Freiwillig, dann auf Befehl. Und für Law würde er jeden Befehl befolgen, auch wenn dieser ihn ins eigene Grab reiten würden. „Weil ich... na ja... ich mag deine Gesellschaft. Deine Anwesenheit. Ich fühl mich einfach wohl in deiner Nähe.“

„Dann hättest du doch bis zum Mittag warten können, da esse ich schließlich auch mit euch.“

Manchmal war sein Kapt’n so was von begriffsstutzig.

„Du bist so ein Baka...“

Er rückte ein Stück von ihm weg, drehte ihn zu sich um, zog in wieder an sich und hauchte ihn einen leichten Kuss auf die Lippen.

„Ich meinte diese Art von mögen. Und diese Art von Nähe.“

Sein Kapt’n schaute ihn leicht verdutzt an, schien dann zu begreifen.

„Ich mag dich einfach mehr als die anderen es tun, okay?“

Jetzt war es raus. Jetzt gab es kein zurück mehr. Er schloss die Augen, hielt Law immer noch fest an sich, begann leicht zu zittern. Erst als er ein paar Lippen – Laws Lippen – intensiv auf seinen spürte, öffnete er die Augen wieder und sah jetzt ebenso überrascht aus, wie sein Kapt’n noch vor wenigen Sekunden.

„Was...-“, fing er an, doch das leichte Kopfschütteln von Law ließ ihn verstummen.

Sein Kapt’n lehnte sich sacht an Penguins Brust, verweilte so. Penguin wusste, dass es ihn größte Anstrengungen verlangte sich im Wasser zu rühren. Trotzdem, wenn er es gewollt hätte, hätte er sich von ihm entfernen können, soviel ist sicher.

Eine Weile herrschte Stille zischen den beiden. Penguin schlang seine Arme um Laws Schultern, erst vorsichtig, als kein Protest kam dann fester.

„Bist... du sauer?“, fragte er leise.

„Nein...“, kam es ebenso leise zurück. Wenn er sauer währe, hätte er ihn doch wohl auch nicht geküsst, oder?

„Dann sag was.“, das Schweigen seinerseits war erdrückend. Eine besondere Art Spannung, die zwischen beiden herrschte.

„Lass uns zurück zum Schiff gehen.“

„LAW!“, das war nicht die Antwort, mit der er sich zufrieden gab. Er wollte wissen wo er stand, wie er sich nun verhalten konnte...

„Das ist nicht dein Ernst?“

„Ist es.“

Penguin seufzte. Wenn er gemein währe, währe er mit Law einfach im Wasser geblieben. Hätte den Moment noch länger ausgenutzt. Doch er wollte das Vertrauen, welches sein Kapt’n in ihn legte nicht enttäuschen. Wollte es nicht und würde es nicht.

Er hob Law aus der Quelle, setzte ihm am Rand ab, ab dann er selbst wieder agieren konnte und ging zu seinen Klamotten um sich wieder zu bekleiden. Er vermisste die Nähe jetzt schon, die Berührungen, die Wärme. Dieser Moment war viel zu schnell vorbei gewesen.

Nachdem Law sich ebenfalls wieder angezogen hatte, warf dieser einen stummen Blick über die Schulter. Penguin blickte fragend zurück. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging Law los. Er wusste, dass sein Vize ihm folgen würde, weitere Worte wahren also gänzlich unnötig.

Nach einer Weile bemerkte Penguin, dass ihm die Gegend nicht bekannt vorkam. Zwar sahen auf Inseln meist alle Bäume gleich aus, doch er war sich sicher diese Route nicht zu kennen.

„Ich will ja nichts sagen Kapt’n aber irgendwie... scheint mir das nicht der richtige Weg zurück zum Schiff.“ Law gab ein leichtes Grummeln laut, lief aber unbeirrt weiter. Im Grunde genommen würden sie irgendwann den Strand erreichen und müssten dann nur an diesem lang gehen um das Schiff zu finden, so groß war die Insel schließlich nicht.

In diesem Moment regte Penguin die Sturheit seines Kapt’n sogar mehr auf, als die Tatsache, dass er ihm eine Antwort schuldig blieb. Na gut. Mal schauen wo sie landen würden. Den Weg zurück würden sie schon finden und wenn sein Kapt’n stur in eine Richtung wollte... seinetwegen gerne. Zumindest waren sie alleine, auch wenn Penguin dank der angespannten Atmosphäre dies nicht unbedingt genießen konnte. Er lief ein paar Schritte schneller, holte Law ein und ging nun neben ihm.

„Rede mit mir...“, er schaute ihn aus den Augenwinkeln an, versuchte eine Reaktion in seinen Gesichtszügen zu erkennen. Doch sein Pokerface war wie immer brillant und Law ließ sich nicht die kleinste Gefühlsregung anmerken.

„La-“

„Verdammt, du verwirrst mich, Idiot. Sei leise und lass mich denken!“, er ging schneller, brachte wieder Abstand zwischen den beiden.

Was war das gerade? Er verwirrte ihn? Wie sollte er denn das verstehen? Aber immerhin... er schien ihn nicht zu meiden. Auch wenn er jetzt gerade auf Distanz ging, er wollte, dass sein Vize sich in seiner Nähe aufhält. Sonst hätte er sicher längst ganz andere Befehle ausgesprochen.

Es dauerte eine Weile, bis sie endlich den Strand erreichten. Penguin fragte sich, wie lang sie wohl gelaufen sind. Die Sonne erreichte gerade ihren höchsten Stand und es war demnach fast Mittag. Vor ihnen streckte sich eine kleine Bucht aus, der Wellengang war ruhig und eine leichte Meeresbrise wehte. Law setzte sich in den Sand, richtete seinen Blick aufs Meer. Das tat er oft, wenn er in Gedanken war. Vielleicht war es ihm im Großen und Ganzen nicht wichtig, zurück zum Schiff zu kommen sondern eher hatte er das Bedürfnis, das Meer zu sehen.

„Soll ich schon mal vorgehen Kapt’n?“, fragte Penguin vorsichtig.

„Nein... bleib.“

Er setzte sich ein wenig entfernt ebenfalls in den Sand, beflügelt von dieser Antwort. Auch sein Blick hing jetzt am Meer. An den seichten Wellen, die den Strand immer wieder vereinnahmten und wieder losließen, die Muscheln und Krebse anspülten, dir sie Steine nass machten welche im nächsten Moment schon wieder trockneten... und sich bewegten.

...

Moment.

Penguin schaute noch mal bin. Tatsächlich, da bewegte sich etwas. Aber es war kein Stein.

Er stand auf, ging den Weg zum Wasser herunter, in die Richtung, aus die er die Bewegung wahrgenommen hatte. Keine hundert Meter von dem Platz, wo er eben noch saß fand er, was er suchte.

„LAW! Komm mal schnell her, das musst du dir ansehen!“

Die Wichtigkeit in seiner Stimme erkennend sprang sein Kapt’n auf und eilte schnellen Schrittes zu seinem Vize. Mit großen Augen sah er, was dieser nun auf den Armen hielt – ein Pinguinbaby.

„Es atmet ganz schwach. Law, tu was!“

“Beruhig dich erst mal und gib mir das Kleine.”, wenn Law eines gelernt hatte in seiner Ausbildung als Arzt, dann, dass man in panischen Fällen ruhig bleiben muss, sonst erreicht man gar nichts. Er nahm das Kleine entgegen, legte es auf seine Knie und untersuchte es notdürftig. Normalerweise war es nicht sein Job sich um kranke Tiere zu kümmern. Seine Berufung war es Menschen zu heilen und selbst da nur jene, die nicht in Konkurrenz mit ihm standen. Allerdings konnte er hier unmöglich nein sagen. Einerseits weil er ein Faible für Pinguine und allgemein Meereswesen hatte, andererseits weil es sich hierbei um ein Baby handelte, welches sein ganzes Leben noch vor sich hat. Dennoch, er war kein Tierarzt und brauchte seine Gerätschaften für eine genaue Begutachtung, doch vielleicht konnte er trotzdem herausfinden, was dem Kleinen fehlte.

„Hm... es ist wohl unterkühlt und hat zu viel Wasser geschluckt. Außerdem hat es bestimmt schon seit einer Weile nichts mehr gegessen...“, er schaute sich um.

„Sieht auch nicht so aus als währen seine Eltern in der Nähe...“

„Hilf ihm! Er muss doch nicht...“, Penguin wagte es gar nicht, den Satz weiter auszusprechen. Law zuckte mit den Schultern.

„Kommt drauf an wie kräftig es ist. Wie kommen wir von hier am schnellsten zum Schiff?“

Penguin zeigte in eine Richtung.

„Dort lang. Aber es ist ein Stück...“

„Dann beeilen wir uns besser... “

Das Kleine hatte die Augen geschlossen und tschirpte leise. Law hielt es an sich gedrückte, streichelte es, damit ihm warm wurde und ging schnellen Schrittes voran.
 

Sie eilten den Weg entlang, mittlerweile vom Sand runter um schneller laufen zu können. Law achtete immer wieder auf den Zustand des Kleinen. Dieser schien sich nicht zu verschlechtern, trotzdem war die Situation kritisch. Penguin wagte es nicht weitere Fragen zu stellen. Es dauerte trotz des schnellen Schrittes eine ganze Weile und die Sonne stand bereits recht tief, als sich das Schiff in Sicht befand.

Die Fragen seiner Mannschaft, welche mittlerweile wieder zurück war, ignorierte Law und suchte auf schnellsten Wege seine natürlich sehr gut ausgebaute Krankenstation auf. Glücklich über die Gerätschafen, die ihn nun zur Verfügung standen, wiederholte er die Untersuchung. Penguin saß währenddessen stumm in einer Ecke und beobachtete ihn aufmerksam.

Knapp eine halbe Stunde später lag das kleine Pinguinbaby friedlich schlafend in einem notdürftig hergerichteten Körbchen. Law hatte ihm eine Aufbaukur gespritzt, einen Flügel verbunden welcher offenbar verstaucht war und mein Mittel gegen die, wie er feststellte, erhöhte Temperatur verabreicht. Offenbar hatten diese ihre Wirkung nicht verfehlt und schlugen gut an.

„Puh.“ Law war es nicht gewöhnt Tiere auf seinem Behandlungstisch zu haben. Bei Menschen war so etwas mittlerweile bereits Routine geworden, aber wenn man nebenbei immerzu auf die Verträglichkeit und die Dosis achten musste konnte selbst so eine kleine Behandlung ganz schon anstrengend sein.

Er setzte sich auf seinen Drehstuhl und beäugte das schlafende Vögelchen zufrieden, bis zwei starke Arme sich von hinten um seine Schultern legten.

„Danke.“, flüsterte Penguin seinen Kapt’n ins Ohr.

„Nicht dafür~“ entgegnete dieser, legte seine Hand auf die Penguins.

Eine Weile verweilten sie so, ehe Law sich erhob und vorsichtig den Korb hochhob.

„Ich hab eine Mütze Schlaf nötig. Sag unserem Smutje, dass ich heute nicht mitesse.“, damit ging er aus dem Zimmer und ließ Penguin alleine zurück.

Das war nicht zu fassen! Schon wieder machte er sich aus den Staub. Penguin konnte zwar verstehen, dass Law, der ohnehin zu wenig schlief, nach den Onsenbesuch und der Rettungsaktion fertig war, aber... er hätte den Moment doch ruhig noch ein wenig ziehen können. Seufzend verließ auch er den Raum und machte sich auf den Weg zurück in sein Zimmer.
 

„Dölle Dölle Dölle Dölle“

Penguin schlug die Augen auf. Seine Weckerschnecke ausstellen und dankbar, dass sie nicht wieder streikte richtete er sich leise auf. Wie jeden morgen Sammelte er seine Klamotten zusammen, zog sich leise an und verließ den Raum um Shachi weiterschlafen zu lassen.

Drei Tage waren vergangen, seit er und sein Kapt’n den kleinen Pinguin aufgelesen haben.

Er hatte Law an diesem Tag nicht mehr gesehen und auch die anderen Tage blieb er weitestgehend in seiner Kabine und zeigte sich höchstens, um etwas zu Essen zu holen. Auf die Frage, wo er denn war und ob er genaueres wisse sagte Penguin nur, Law sei in seinem Zimmer und wolle nicht gestört werden. Alles weitere hätte auf kurz oder lang doch nur zu peinlichen Fragen geführt.

Er schlich sich leise in den Aufenthaltsraum. Wie er es erwartet hatte fand er Law nicht vor. Eigentlich wusste er es bereits, doch ein kleiner Funken Hoffnung blieb trotzdem bestehen. Sein Weg führte in die Kombüse, wo er sich einen Tee machte und anschließend weiter an Deck, ließ sich neben der Reling auf den Boden sinken und starrte aufs Meer.

Diese Eigenart hatte er sich von seinem Kapt’n abgeguckt. Er setzte den heißen Tee an seine Lippen an, nippte leicht und ließ wieder von ihm ab.

Law ging ihn aus dem Weg. Dessen war er sich sicher. Es war auf diesem U-Boot nicht leicht jemanden nicht begegnen zu wollen, aber für den Kapt’n war alles möglich. Auch mit einem verletzten Piepmatz um den man sich kümmern muss währe nichts dabei gewesen trotzdem zum Frühstück zu erscheinen. Stattdessen lässt er sich dieses neuerdings in seinen Raum kommen lassen, welcher bis auf Weiteres abgeschlossen war.

Er seufzte. Irgendwann würde er ihn zur Rede stellen müssen. Law war an sich schon nicht gesellig aber langsam fiel es selbst den anderen auf.

Die Sonne begann aufzugehen und das Deck würde in blasses gelb getaucht.

Penguin trank den Tee in einen Zug leer, erhob sich und ging geradewegs auf Laws Raum zu. Er hatte einen Entschluss gefasst – je schneller er mit ihm sprach desto besser. Schlimmer als in diesem unsicheren Zwiespalt zu stecken kann es eigentlich nicht werden.

Zu Penguins großer Überraschung stand die Kabinentür offen, sein Kapt’n war allerdings nicht zu sehen. Er betrat den Raum, schaute sich um. Am Fußende des Bettes stand das Körbchen, aus dem ein aufgeregtes und scheinbar freudiges Tschirpen zu hören war. Das Pinguinchen saß aufrecht, starrte ihn an und schlug freudig mit den Flügeln. Penguin musste grinsen

„Na, dir scheint es ja schon echt besser zu gehen.“

Er setzt sich aufs Bett und nahm das Kleine auf seinen Schoß. Fröhlich knabberte es an seiner Hand herum.

„Hey, das kann man nicht essen.“, er grinste noch breiter.

„Seh’ ich aus wie ein Fisch? Das ist Kannibalismus, Süsser.“

Er kraulte das Kleine auf den Bauch und erntete im Gegenzug fröhliches Flügelflattern. Penguin war erleichtert, dass sich ihr Schützling so gut erholt hatte. Bis auf die kurze Info, dass es ihm besser ging hatte er nichts mehr von dem Kleinen gehört.

„Gleich und gleich gesellt sich gern, hm?“, Law lehnte am Türrahmen, die Arme verschränkt und grinste aufgrund des Anblickst.

„Da ist man mal drei Minuten nicht da...“, es klang nicht vorwurfsvoll, eher belustigend. Na immerhin.

„Ich hab nur ein wenig mit ihm gespielt.“

„Mit ihr.“

Penguin sah auf.

„Die Kleine ist ein Mädchen. Ich hab sie Chibi genannt.“

„Chibi?“, der hob die Kleine hoch und hielt sie sich vors Gesicht.

Law musste lachen.

„Ihr gebt ein echt ulkiges Bild ab ihr beiden.“, er schloss die Tür, kam auf die beiden zu und setzte sich neben Penguin. Chibi versuchte derweil Penguins Nase anzuknabbern, kam aber glücklicherweise nicht nah genug heran. Protestierend tschirpte sie noch lauter.

„Hey, was hast du denn?“, Penguin setzte sie wieder auf seinen Schoß.

„Na Hunger nehm ich mal an. Hier.“, Law gab ihn ein Fläschchen mit einem komisch aussehenden Brei drin. Penguin nahm es entgegen und hielt der Kleinen die Spitze hin, die ungeduldig anfing zu nuckeln. Was da genau drin war wollte er gar nicht wissen...

Eine Weile herrschte Schweigen zwischen den beiden und nur die Futtergeräusche Chibis waren zu hören. Die Luft konnte man förmlich schneiden, so dick war sie.

„Du geht’s mir seit Tagen aus den Weg.“, fing Penguin das Thema an, wegen dem er eigentlich gekommen war. Laws Blick verweilte auf seinen Füßen. Er entgegnete darauf nichts.

„Empfindest du meine Gefühle für dich als so unangenehm?“

„Nein!“, er schaute Penguin an „nein.. tu ich nicht. Aber...“

„Aber?“

„Ich... weiß auch nicht.“ Penguin legte seine freie Hand auf die Laws. Dieser zuckte zwar leicht, ließ es aber mit sich geschehen.

„Was weißt du nicht?“ Er wollte gar nicht so viele Gegenfragen stellen, aber er wollte schon noch eine Antwort, wenn er schon mal hier war.

„Ach keine Ahnung. Alles. Ich bin nicht gut in Gefühlsangelegenheiten. Wie reagiert man auf so was?“

Penguin hob die Hand, die bisweilen noch auf Laws ruhte, legte sie ihn sanft und die Wange, zog ihn ein Stückchen näher und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.

„Empfindest du das als unangenehm?“, flüsterte er, nachdem er sich wieder gelöst hatte.

„Nein...“

Er führte seine Lippen zu Laws Ohr, knabberte leicht dran, wanderte dann weiter zu seinem Hals wo er sich sanft festbiss.

„Und das?“

„Nein... aber...“

„Was, wenn Shachi oder einer der anderen das machen würden?“, er ließ langsam von ihm an, schaute in seine klaren Augen.

„Dürften sie das?“

Law musste gar nicht lange nachdenken. Er schloss die Augen

„Nein.“

Penguin lächelte, sein Herz raste. Diese Worte reichten ihm.

„Dann kennst du die Antwort ja doch.“

Ein protestierendes Tschirpen unterbrach die beiden. Chibi war fertig mir ihrem Frühstück und verlangte nach Aufmerksamkeit. Penguin legte die Flasche beiseite, setzte die Kleine aufs Bett und krauelte sie am Bauch. Es dauerte nicht lange bis sie, glücklich und gesättigt, einschlief und Penguin sie wieder ins Körbchen legte.

„Jetzt hast du dich so lange um den kleinen Pinguin gekümmert, jetzt kommt der Große mal dran.“, er grinste Law entgegen und krabbelte auf ihn zu, legte seine Arme um seine Brust. Penguins Worte hatten seine Unsicherheit scheinbar zunichte gemacht. Er erwiderte die Geste, lege seine Arme um Penguins Schultern.

„Warst du etwa eifersüchtig auf die Kleine?“

„Und wie...“, nuschelte er, ließ sich aufs Bett fallen, zog seinen Kapt’n mit sich.

„Immerhin hat sie die Aufmerksamkeit bekommen die ich mir so lange wünschte...“

„Hmh.“, er begann seinen Vize leicht zu kraulen „Wird nachgeholt.“

Eine Weile blieben beide einfach nur liegen, genossen die Anwesendheit des anderen. Die Wärme. Den Herzschlag.

„Law?“ Penguin unterbrach die Stille.

„Hm?“

„Was geschieht mit Chibi? Sie ist doch mittlerweile schon wieder gesund, oder?“

„Mhm. Wir werden morgen ihre Eltern suchen.“

„Aber...“,er schaute zu der Kleinen, die friedlich schlief.

„Können wir sie nicht behalten...?“

„Pen... Kinder gehören zu ihren Eltern und nicht auf ein Piratenschiff.“

„Bepo hast du auch behalten“, flüsterte er vorwurfsvoll. Auch wenn er eifersüchtig auf sie war, er wollte die Kleine nicht wieder hergeben.

„Bepo ist was anderes. Und das weißt du.“

Natürlich wusste er das. Bepo war eine Ausnahme gewesen. Er hätte ihn nicht in seiner Crew aufgenommen wenn der Eisbär die Aussicht auf eine Familie gehabt hätte. Doch die Eltern von Chibi mussten in der Nähe sein.

„Hast du eine Idee wo ihre Eltern sind?“

Als würde sie wissen, dass man über sie sprach wachte die Kleine auf, watschelte zu den beiden hin und kuschelte sich zwischen ihnen. Law seufzte.

„Ich weiß zumindest wo sich die anderen Pinguine aushalten. Bepo hat sie ausfindig gemacht.“

„Hmm... ich will sie trotzdem nicht hergeben.“ Allerdings wusste er auch, dass das das vernünftigste ist.

„Ich weiß was du meinst...“, Law gähnte leise, schloss seine Augen.

„Müde?“

„Mhm... Chibi hat mich ganz schön wach gehalten.“

„Dann schlaf jetzt. Wenn sie was hat kümmere ich mich drum“

„Danke...“

Es dauerte nicht lange bis Laws Atmung ruhiger wurde und sich so zeigte, dass er eingeschlafen war.
 

Den Rest des Tages verbrachten beide, bis auf kleine Ausnahmen, in Laws Kabine und auch in der Nacht blieb Penguin dort.

Am nächsten Mittag fanden sich beide mit ihrem kleinen Schützling an Deck wieder. Die Crewmitglieder, welche sich ebenfalls dort aufhielten begannen zu quietschen und alle wollten die Kleine einmal streicheln. Chibi schien das zu gefallen.

Nachdem sich Law noch einmal von Bepo die Richtung hatte beschreiben lassen gingen sie los, zurück auf die Insel und in das Dickicht hinein. Den Auftrag, die Früchte zu ernten hatte Laws Crew scheinbar ziemlich zufrieden stellend erledigt, denn die Bäume, die vor einigen Tagen noch voll hingen waren nun abgeerntet. Chibi tschirpte vor sich hin, schien sich zu fragen wo die Reise hingehen würde.

Es dauerte, bis sie die Stelle erreichten, wo sich eine ganze Horde Pinguine tummelten und fröhlich daher schnatterten. Chibi schlug aufgeregt mit den Flügeln. Vielleicht erkannte sie ihre Verwanden wieder?

Law setzte sie runter und sie watschelte los. Bereits einen kurzen Moment später kamen zwei erwachsene Pinguine auf die Kleine zu.

„Sie scheint ihre Eltern gefunden zu haben“, Penguin griff nach Laws Hand und umschloss diese.

„Meinst du wir können sie einfach so hier lassen?“, der Vize beobachtete die Szenerie genau. Die Elterntiere schienen verdammt glücklich zu sein ihr Kleines wieder zu haben und kraulten sie leicht mit dem Schnabel.

„Wir müssen.“ Zum Glück war die Kolonne nicht sehr Groß und hatte nicht viele Tiere. Anders währe es wohl problematischer gewesen.

„Komm. Gehen wir zurück.“

„Aber...“

„Je länger wir bleiben, desto schwerer wird es.“ Damit hatte Law wohl recht. Er zog Penguin mit sich, ihr Hände immer noch ineinander verschlossen. Penguin drückte fester. Er hasste Abschiede.

„Hey, so ist es das beste. Freu dich für Chibi.“, den traurigen Unterton in Laws Stimme konnte Penguin trotzdem heraushören.
 

Bereits am Abend gab Law den Befehl Anker zu lichten und weiter zu fahren. Er war länger auf dieser Insel geblieben als eigentlich geplant, aber besondere Umstände bedeuteten eben besondere Handlungen. Und im Nachhinein bereute er nichts, diese Insel hatte ihm mehr gegeben als nur eine kurze Verschnaufpause an Land. Auch seine Crewmitglieder tat die kleine Pause mehr als gut, so dass die gute Laune auf dem ganzen Boot die Runde machte. Zufrieden kuschelte er sich näher an seinen Vize, schnurrte leise als dieser anfing ihn zu kraulen. Bis zum nächsten Abenteuer, zum nächsten Gegner konnte der Moment gerade ruhig anhalten. Und Penguin dachte genauso.
 

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Like? Würde mich über Kommis freuen <3



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Wisteria
2018-03-01T13:08:47+00:00 01.03.2018 14:08
Moin,
schöner, süßer und gut geschriebener OS.
Das Paar finde ich gut, hat man nur so selten.
LG
Von:  Lexischlumpf183
2017-01-25T19:46:20+00:00 25.01.2017 20:46
So sweet 😍😍 sehr süße Story, könnte mehr von geben 😁😁
Von:  Elemoworld
2015-08-04T15:56:09+00:00 04.08.2015 17:56
Cute~ 💜
Ich finde diesen OS richtig gut gelungen! Die Vorstellung wie sich Law und Penguin um Chibi kümmern ist einfach zu schön *-*

Von:  Shachi
2011-12-04T16:12:01+00:00 04.12.2011 17:12
So, du weißt ja schon, wie gerne ich die Story mag, aber hier nochmal:~
ich finde sie echt niedlich geworden <3
finde, du hast es sehr gut rübergebracht, wie sich Law um seine Pinguine kümmert <3~
und kürzer hät`die Story auf keinen Fall werden dürfen! Eher noch paar Kapitel mehr ^__~
mach weiter so <3


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