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6. Tür
von

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Lily = Lichtenstein

Marijke = Belgien
 

~*~

„Aber Gilbert, mon ami. Du kannst doch nicht… Natürlich weiß ich… ja, aber…“ Francis seufzte leicht entnervt, hasste er es doch genauso sehr unterbrochen, wie versetzt zu werden. Und dann auch nur mit einem dummen Anruf zehn Minuten nach der vereinbarten Zeit. Jeder der meinte Deutsche seien so pünktlich kannte weder deren nervige Bahn, noch Gilbert.

„Ja… Ludwig ist dein kleiner Bruder, nicht dein Vater… Sicher. Jeder findet ihn gruselig, aber trotzdem… Okay… Ja… Aber das nächste Mal keine Ausreden.“
 

„Er kommt also nicht?“, kam es enttäuscht vom Barhocker neben ihm. Francis klappte sein Handy zu, ehe er den Kopf schüttelte und sich an Antonio wandte. „Man könnte manchmal wirklich meinen er sei Ludwigs Sklave. Er ist einfach viel zu nett. Hilft ihm bei der Arbeit, obwohl er mit uns verabredet ist… war.“

Antonio lachte daraufhin amüsiert und nahm einen Schluck aus seinem Glas. „Das würde uns keiner glauben. Gilbert arbeitet. Freiwillig. Zu schade, dass er so etwas nie offen zugibt. So werden ihn weiter alle für einen selbstverliebten Volltrottel halten.“ Francis nickte zustimmend und ein spielerisches Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. „Sei doch froh. Solange er einen Korb nach dem anderen bekommt, haben wir noch eine Chance… Unser Deal steht doch noch, oder?“
 

„Aber sicher doch. Wenn der richtige Moment kommt, sagen wir ihm alles und leben glücklich bis ans Lebensende.“ Am Anfang hatte Francis ja noch ein schlechtes Gewissen gehabt sich Schlechtes für Gilbert zu wünschen, aber das war schon lange vorbei. Genauer gesagt seit seiner und Antonios Abmachung.

Das Ganze war wirklich simpel. Sie hatten beide Gefühle für Gilbert. Sie wollten beide eine Beziehung. Sich um ihn bekriegen wollten sie allerdings nicht. Und so war ihnen mithilfe einiger Liter Alkohol und wildem Rumgeknutsche die beste Idee überhaupt gekommen: Teilen. Sie mochten einander und fanden den anderen attraktiv. Sie hätten auch miteinander eine glückliche Beziehung führen können, aber beide wollten mehr. Und dieses mehr war Gilbert. Den davon zu überzeugen, dass eine Dreierbeziehung das Beste war, konnte allerdings ein wenig schwer werden. Vor allem deshalb, weil er an den Frauen klebte wie eine Klette.
 

„Als nächstes will er Elizavetha fragen. Bei Lily kam er ja noch nicht einmal an Vashs Gewehr vorbei… Warum versucht er es eigentlich immer wieder?“, murmelte Antonio leise, als hätte er die Gedanken seines Partners gelesen. „Ich weiß es nicht. Aber eins weiß ich: Keine von denen kennt ihn so wie wir beide. Nur vor uns verhält er sich so wie er wirklich ist… Und wir werden ihn auch bekommen.“ Francis lächelte selbstsicher und hob sein Glas. „Nach dem nächsten Korb werden wir ihm zeigen, was er verdient hat.“ Und mit einem Klirren von Glas an Glas war Plan ‚Gilbert verführen‘ in Aktion getreten.
 

~*~
 

Drei Wochen waren vergangen und Gilbert hatte nicht nur einen, sondern fünf Körbe bekommen. Bereits nach dem ersten hatten Antonio und Francis ihren Plan gestartet, doch egal was sie machten, es klappte nicht. Das konnte nur bedeuten, dass Gilbert entweder zu dumm war, um die vielen Andeutungen und Annäherungen zu verstehen, oder aber er wollte nichts von ihnen und war gut im dumm spielen. Allerdings wussten sie beide, dass nur Ersteres in Frage kam. Sie kannten Gilbert einfach viel zu gut und konnten ihn doch bis zu einem gewissen Grad durchschauen. Und das bedeutete der Plan war noch nicht gescheitert.
 

„Okay Jungs. Wünscht mir Glück. Ich bin mir sicher, dieses Mal klappt es“, kam es doch für solche Worte recht unsicher von Gilbert. Doch es dauerte nur ein paar Atemzüge und er hatte sein ach so typisches Grinsen aufgesetzt.

„Liz!“ Eilig lief der Preuße durch den Raum und war auch schon bald außer Hörweite bei Elizavetha.
 

„Meinst du sie sagt ja?“ Francis sah seinen Freund ungläubig an, folgte dann aber dessen besorgtem Blick zu dem Pärchen. „Sie gibt ihm seit hunderten von Jahren Körbe. Wird sich jetzt nicht ändern. Und ich bin mir sicher, dass auch sonst keine mit ihm zu dem Weihnachtsball gehen wird. So geht das schon seit Jahren um diese Zeit…“

Francis seufzte leise und wandte sich wieder zu Antonio, nahm unter dem Tisch seine Hand und strich sanft über diese. „Du wirst doch nicht aufgeben wollen, oder? Wir werden schon noch zum Zug kommen und dann wird er sehen, dass er diese ganzen Frauen nie gebraucht hat.“ Antonio lächelte nun auch leicht und wollte etwas sagen, da hörten sie eilige Schritte und eine Bratpfanne flog nur knapp an Francis Kopf vorbei.
 

„Ich nehme mal an, das war ein Nein, was? Gerade erst Nathalia und dann das. Du lernst auch nie.“ Gilbert grinste immer noch, doch die Freude reichte nicht bis in seine Augen. Dort sah man einfach nur tiefe Enttäuschung. „Ach was. Nathalia ist nur ein wenig schüchtern. Und Liz hat schon ein Date. Sie meinte, ich wäre so ein schlechtes Beispiel für die männliche Rasse, dass sie das Ufer gewechselt hat. Sie geht mit Marijke.“ Gilbert lachte amüsiert, als wäre das ein toller Witz und andere hätten vielleicht wirklich geglaubt, dass er das lustig fand. Aber Antonio und Francis wussten, was wirklich in ihm vorging. So wie seine Hände zitterten und er immer wieder schluckte, hatte ihn dieser Witz – Francis fand eigentlich, es hatte mehr etwas von einer Beleidigung – doch ganz schön mitgenommen.
 

„Also ich würde für dich auch das Ufer wechseln“, kam es gut gelaunt von Antonio und Gilbert schnaubte amüsiert, während ein Teil der Anspannung von ihm abzufallen schien. „Du bist doch schon Bi. Da gibt es nichts zu wechseln. Aber danke für dein Mitleidskompliment.“

Gott… Gilbert würde eine Anmache wahrscheinlich nur sehen, wenn sie ihm ins Gesicht schlug. „Was sagt ihr zu einer Stunde früher Schluss? Wir haben hier eh keine Ordnung drin gehabt und das wird nach der Pause nicht anders aussehen. Und ich bräuchte jetzt dringend ein Bier.“
 

Und tatsächlich saßen sie schon eine Viertelstunde später in einer Berliner Bar, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an das geschwänzte Meeting zu verschwenden. Lächelnd sah Francis zu Gilbert, versuchte seinen Charme wirken zu lassen, dem schon so viele andere zu Opfer (und dann in sein Bett) gefallen waren. Doch der Preuße reagierte nicht. Überhaupt nicht. Noch nicht einmal ein schüchterner Blick oder eine leichte Röte im Gesicht.

„Es ist wirklich hoffnungslos“, brummte Gilbert nach zig Bier unglücklich. „Es wird nie jemand zu dem Ball wollen… Und es wird sich erst recht niemand in mich verlieben.“
 

„Du verdammter Vollidiot! Ich und Francis sind in dich verliebt“, kam es auch schon entrüstet von Antonio, bevor Francis ihn aufhalten konnte. Also so unromantisch hatte er sich ihre große Liebeserklärung nicht wirklich vorgestellt. Aber jetzt musste er das Beste daraus machen. „Ihr… Was?“

„Ich weiß, das hört sich jetzt alles seltsam an, mon cher, aber wir meinen es ernst. Ich und Toni lieben dich. Wir wollen eine Beziehung mit dir. Im Gegensatz zu den ganzen Frauen kennen wir dich. Wir wissen wer du bist und lieben dich so wie du bist.“

Gilbert sah geschockt zwischen ihnen hin und her, ehe er sich abwandte und den Rest seines Glases in einem Zug leerte. „Ihr meint das ernst, oder?“ Von Beiden kam eine Bestätigung, woraufhin Gilbert aufstand, etwas Geld auf den Tisch warf und eilig Richtung Tür lief.
 

„Gilbert!“

Kurz stockte der Preuße und sah mit einem vollkommen verwirrten Blick zu ihnen zurück. „Ich muss nachdenken.“ Und damit war er auch schon aus der kleinen Bar gelaufen.
 

„Hey. Das lief besser als ich dachte. Er hat keinen von uns angeschrien und einen Korb haben wir auch nicht bekommen“, meinte Antonio und sein Lächeln war noch strahlender als sonst. Francis lächelte ebenfalls und prostete ihm mit seinem Weinglas zu. „Na dann hoffen wir mal, dass der Korb auch noch lange weg bleibt.“
 

~*~
 

Die nächsten Wochen versuchten sie wirklich alles, um Gilbert zu überzeugen. Sie überhäuften ihn mit Komplimenten und kleinen Geschenken, versuchten es mit Händchen halten und Küssen auf die Wange. Romantische Liebeserklärungen waren schon an der Tagesordnung und auch bei den anderen Ländern war es kein Geheimnis mehr, dass da vielleicht bald eine flotte Dreierbeziehung zwischen ihnen lief. Gilbert seufzte leise und fuhr sich nervös durch die Haare, betrachtete sich zum tausendsten Mal im Spiegel.

„Der Spiegel wird dir bei deiner Entscheidung nicht weiter helfen. Und wenn wir nicht zu spät kommen wollen, dann sollten wir wirklich los.“

„Du hast leicht reden. Dein Date ist ja auch nach mir der heißeste Kerl der ganzen Welt. Ich habe niemanden. Am liebsten würde ich einfach nicht auf diesen blöden Ball gehen.“
 

Ludwig gab einen entnervten Laut von sich, trat dann zwischen den Spiegel und Gilbert, um diesen streng anzusehen. „Du hast zwei Dates. Also entscheide dich endlich für deine blöde Beziehung und lass dieses Mal die Finger von meinem Freund. Und ich bin sicher Scott würde dich umbringen, wenn du wieder so viel Frusttrinken betreibst, dass du dich an mich ranschmeißt.“

„Das ist keine blöde Beziehung“, fauchte Gilbert auf das Ganze einfach nur, woraufhin sein Bruder zufrieden grinste. „Na siehst du. Du findest es nicht blöd. Eher das Gegenteil. Aber warum sagst du, das den Beiden nicht?“

„Es ist nicht… normal“, gab er zu, beschäftigte ihn das doch an der Sache am meisten. Wie konnte er plötzlich Gefühle für zwei Personen zur selben Zeit haben? Da stimmte doch etwas nicht mit ihm.

„Na und? Wir sind Länder. Wir machen schon immer Sachen, die für andere nicht normal sind. Oder hast du Arthurs und Vashs kleinen Skandal vergessen, als sie ihre Beziehung öffentlich gemacht haben? Da hieß es auch, zwei Männer zusammen, das sei nicht normal. Und jetzt ist es in Ordnung. Was andere denken ist doch egal. Die Hauptsache ist, das du glücklich bist und nichts bereust.“
 

Gilbert nickte leicht und lächelte dann, wenn auch immer noch ein wenig unsicher. Ja, er mochte die Beiden. Er mochte sie sehr sogar. Aber so eine Beziehung führen war ja doch noch mal etwas ganz anderes. „Lass uns gehen.“
 

Eine halbe Stunde später stand Gilbert mehr als nur nervös vor der Eingangstür, traute sich kaum diese zu öffnen. Allerdings wurde das Problem ziemlich schnell gelöst, als Ludwig die Tür öffnete und ihn hineinschob. Unsicher sah er sich um, entdeckte auch sofort Francis und Antonio. Die beiden standen ein paar Meter entfernt mit dem Rücken zur Tür, sodass sie ihn noch nicht bemerkt hatten.

Sofort machte er ein paar Schritte nach hinten, war das hier gerade schwerer für ihn, als auf irgendein Schlachtfeld zu gehen.

„Stell dich nicht so an, Memme“, spottete Scott amüsiert und gab Gilbert einen kräftigen Stoß. Der kam ins Stolpern und stieß auch schon gegen Francis.
 

„Gilbert!“

Sofort sahen die Beiden zu ihm, konnten die hoffnungsvollen Blicke kaum verbergen. Was nun? Er hatte sich eigentlich immer noch nicht wirklich entschieden. Am Besten er würde dieses Thema einfach ignorieren. Er musste sich ja nicht jetzt schon entscheiden. Nur wenn er es jetzt nicht tat, würde er es wohl nie tun. Also Augen zu und durch.

„Okay.“

Seine Freunde sahen ihm auf diese Aussage allerdings nur verwirrt an. „Okay, was?“

„Okay. Ich… Ich will es versuchen mit der Beziehung. Ich kann für nichts garantieren und nichts versprechen. Wenn es nicht klappt, bin ich ganz schnell weg… Aber ich mag euch beide und man könnte es auch verliebt nennen. Irgendwann könnte ich euch auch lieben… Einen Versuch ist es wert, nicht wahr? So etwas…“

Mit einem Ruck wurde er an Antonio gezogen und geküsst, während Francis von hinten die Arme um ihn legte, um ihm Liebesbekundungen ins Ohr zu wispern. Ja... Diese Entscheidung war seinem rasenden Herz nach wirklich richtig gewesen.
 


 

~*~

~*~
 

Und der flotte Dreier <3~

Ich denke ja, dass Gilbert nicht so oberflächlich ist, wie viele denken.

Ansonsten hab ich heut nichts zu sagen. Es ist anstrengend xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Koenigsberg
2011-12-06T17:17:20+00:00 06.12.2011 18:17
Ahh~ Bad Friends Trio ist Liebe *__*
Selbst wenn ich heute morgen Schokolade in meinen Schuhen gefunden hätte, das hier ist trotzdem besser.
lg. I-chan
Von:  Pockystick96
2011-12-06T14:04:22+00:00 06.12.2011 15:04
Ich LIEBE es !
danke das du was zum BFT geschrieben hast ! Du bist die Größte!
... !zu viele Ausrufezeichen!...
naja jetzt was zur story. Ich finde den Plot sehr gelungen und die Charaktere sind perfeckt getroffen. und ich muss Xulina zustimmen "Diese Idee verdient einen Oscar"!!!!!
Es ist eins meiner absoluten lieblings Pairings und deshalb gibts jetzt Pfefferkuchen und Muffis(Muffins) für die liebe Kaint \(^°^)/
*beides in einem riesen Geschenkkorb hinstell und sich verbeug*
DankeschÖÖÖÖhn!
mach weiter, du bist die Beste
LG Pockystick96
Von:  Xulina
2011-12-06T10:56:55+00:00 06.12.2011 11:56
Ne ne?
Ich schmeiß mich weg! XD
So viel also zum "bad touch trio".
Die Idee alleine verdient schon nen Oskar.
Gilbert ist awesome, also bekommt er auch ZWEI Partner. ^g^
Das er zum heulen in den Keller geht trau ich ihm übrigens genauso zu, wie ... okes, meinen Vergleich behalte ich besser für mich. ^^"
War lustig.
Mach weiter so. ^^ö


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