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Ein Bruder für jede Schwester

Flucht durch die Ewigkeit
von

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Rückkehr

Kapitel 48: Rückkehr
 


 

„Was immer ich auch lesen konnte und erfahren durch Erzählung, durch Geschichte: Wahre Liebe lief nie reibungslos.“ (William Shakespeare)
 

Elenas Sicht:

Eine Stille beherrschte den Tisch und seine dort sitzenden Gäste seit Damons ungewissem Verbleib.

Doch das war das Einzige, das wahr war.

Damons Verbleib war ungewiss.

Aber nicht für immer. Noch nie war ich mir bei etwas so sicher gewesen.

Und als voller Hektik eine Sklavin von draußen herein gerannt kam, bestätigten sich nach endlosen Wochen endlich meine Worte.

„Meine Herren, meine Herren!“, rief sie aufgeregt und alle schauten sofort verwirrt und unwissend auf.

„Er ist zurück! Der junge Herr kehrt zurück!“

Man hätte eine Stecknadel in diesem Raum fallen lassen können, alle wären zusammengezuckt.

Reines Glück durchfloss jede Ader meines Körpers.

Ich sprang auf und der Stuhl kippte achtlos nach hinten, bevor ich wohl wenig damenhaft hinausrannte, mein Kleid dabei raffte, damit es mich nicht behindern konnte.

Durch meine gute Sicht als Vampir sah ich ihn schon von weitem und lief auf ihn zu.
 

Sobald er mich sah lächelte er voller Freude und kam schneller auf mich zugelaufen.

Jede Sekunde die verging war zu viel und endlich konnte ich mich in seine Arme werfen.

„Damon“, flüsterte ich und betastete mit meinen Händen seinen Kopf um zu überprüfen, ob dies tatsächlich kein Traum war, während ich an seiner Schulter weinte.

„Elena, ich bin wieder da“, sagte er überflüssigerweise, doch es war mir egal.

„Ja, du bist wieder da“, bestätigte auch ich unnötig.

Aber all das war egal.

All das war bedeutungslos, denn er war wieder bei mir.

„Geh nie wieder weg, bitte geh nie wieder weg“, flüsterte ich weinend und sein Griff um mich verstärkte sich.

„Ich verspreche es“, flüsterte er zurück und ich wollte ihn nie wieder loslassen.

Es war einfach die schönste Wirklichkeit der Welt, dass er wieder zurück war.

Nichts konnte dies trüben.
 

„Das ist unmöglich“, hörte ich die Stimme meiner Schwester hinter mir und ließ widerwillig von Damon ab, blieb aber weiterhin bei ihm stehen, während seine Hände um mich geschlungen blieben.

Katherine lächelte uns beide an.

Sie fragte nicht nach oder kommentierte es anderweitig, sie freute sich wohl einzig allein über die Tatsache, dass es so war.

Auch Damons Vater und Stefan standen da.

Guiseppe schien einfach nur ungläubig zu sein und Stefan einfach nur fassungslos.

Damon ließ mich los und ging auf die beiden zu.

„Stefan“, sagte er und dann sah ich wie sich Stefans Gesicht vor Wut verzog, ausholte und Damon seine Faust ins Gesicht schlug und dieser nach hinten fiel.

Erschrocken eilte ich sofort zu ihm.

„Damon!“, entkam es meinen Lippen, während ich ihn in meine Arme zog und er sich die Wange hielt.

„Ich nehme an das hab ich nach meiner Rückkehr verdient.

Ich meine ich bin durch meine Schussverletzung sowieso schon für den Dienst untauglich, da ich keine Waffe mehr halten kann.

Wir wollen natürlich nicht, dass meine Genesung schneller verläuft.“

Seine Worte trieften vor Sarkasmus, doch so wirklich hatte ich nur eines gehört und alles andere eher überhört.

„Du bist verletzt?“, rief ich entsetzt und er verzog das Gesicht, als ich meinen Griff unwillkürlich verstärkt hatte.

Um seine Schulter… oh, oh…
 

Sofort fasste ich ihn sanfter an und half ihm vorsichtig hoch.

Guiseppe kam auf uns zu und legte seine Hand auf seine unverletzte Schulter.

„Willkommen zu Hause, mein Sohn.

Du bereitest uns mit deiner Anwesenheit allen eine große Freude, besonders dem Mädchen an deiner Seite.“

Damons Blick fiel auf mich und er lächelte mich an, ich konnte gar nicht anders als zurück zu lächeln.

„Ich nehme an für deine Pflege ist bereits gesorgt“, sprach er weiter und wandte sich dann an die Diener und Sklaven, die etwas abseits standen.

„Bereitet sofort das Zimmer meines Sohnes vor, er braucht Erholung.“

Guiseppe fuhr damit fort den Dienern alle Befehle zu erteilen.

Dass gekocht werden sollte, das Bett frisch bezogen werden würde, es überall geputzt werden sollte, Kleidung zu Recht gelegt werde.

Ich stand dagegen nur glücklich an Damons Seite und befand mich in vollkommener Glückseligkeit.

Damons Blick lag auf seinem Bruder, der ihn noch vor einer Minute geschlagen hatte.

Stefan sah irgendwie wütend aus.

Etwas anderes konnte ich nicht aus seinem Gesicht lesen.

Dann aber flutete ein anderes Gefühl seine Gesichtszüge und zwar wie bei mir handelte es sich dabei um ungläubige Freude und Glück.

„Du dämlicher Idiot! Willkommen zu Hause, Bruder“, sagte er und ich trat zur Seite, damit sich die beiden umarmen konnten.
 

Katherine nahm mich ebenfalls lächelnd in den Arm und ich konnte mir keinen schöneren Augenblick auf dieser Welt vorstellen.

„Der Schlag war echt gut, Stefan.

Du bist doch nicht so ein Schwächling, wie ich immer dachte.“

Anscheinend hatte Damon nichts von seinem Humor verloren.

„Oder du bist einfach verweichlicht, dass du dich davon aus der Fassung bringen lässt“, gab Stefan locker zurück und sowohl ich als auch Katherine kicherten, was die Aufmerksamkeit der Jungs auf uns zurücklenkte. .

Sie lächelten uns voller Freude und Liebe entgegen.

„Übrigens sind sie zur besten Zeit zurückgekehrt, Mister Salvatore“, sprach Katherine aus und Damon schenkte ihr einen fragenden Blick.

„In zwei Tagen ist der Gründerball von Mystic Falls“, erklärte Stefan seinem Bruder, die beiden hatten einen Arm auf der Schulter des jeweils anderen.

„Exakt und meine kleine Schwester hat noch immer keine Begleitung.

Sie sind also genau richtig zu ihrer Rettung zurückgekehrt.

Sie müssen sich also schnell erholen um zumindest einmal mit ihr tanzen zu können“, übernahm Katherine weiterhin für mich das Reden.
 

Damon schritt auf mich zu, nahm meine Hand und küsste sie.

„Es wäre mir eine Freude ihnen zur Hilfe zu eilen, Miss Elena“, sagte er so höflich wie am Anfang, blickte mir jedoch tief in die Augen und ich lächelte ihm entgegen.

„Das wäre mir mehr als nur recht“, entgegnete ich ihm in derselben Höflichkeit und Katherine lachte uns aus.

Blöde Schwester, sie hatte schließlich damit angefangen.

„Dann sollten wir dich vorher aber erst einmal zu Erholungszwecken ins Bett verfrachten“, merkte Stefan an und wir machten uns auf den Weg nach drinnen.

Das Haus schien durch Damons Anwesenheit sofort wieder zum Leben erwacht zu sein und alle wuselten tüchtig herum, um irgendwas Wichtiges und Dringendes zu erledigen.

Wir brachten Damon in sein Zimmer, welches anscheinend als erstes von mehreren diensteifrigen Händen hergerichtet worden war, denn das Bett war frisch bezogen, die Fenster offen und ein wenig geputzt war es ebenfalls.

Als Damon sich auszog, verschwand Katherine aus dem Raum und ich drehte mich um.

Erst als er im Bett lag, verschmitzt grinsend und überhaupt nicht kränklich aussehend, wandte ich mich ihm wieder zu.

„Dir geht es offensichtlich gut.

Ich überlass dich dann mal Elenas Obhut, ich bin sicher du bist bei ihr in besten Händen“, verabschiedete sich Stefan und ließ mich mit Damon allein.
 

Ich setzte mich zu ihm an den Bettrand und strich ihm durch seine schwarz gelockten Haare.

Oh, wie sehr hatte ich ihn vermisst. Alles an ihm.

„So schlecht kann es dir bei deinem Grinsen ja nicht wirklich gehen“, meinte ich locker und er nahm lächelnd meine Hand und küsste sie wieder.

„Du bist bei mir, da kann ich auch bei den schlimmsten Schmerzen lächeln“, meinte er locker und ich beugte mich zu ihm vor, um seine Stirn zu küssen.

Er war so süß und lieb, ich liebte einfach alles an ihm.

„Wie du meinst.

Ich bin gleich wieder da, mit einem Tee, der dir helfen wird.

Er schmeckt grauenvoll, wirklich grauenvoll, aber er hilft wirklich“, meinte ich lächelnd und wandte mich von ihm ab, wobei er trotzdem schmollte.

Schnell ging ich in die Küche und machte einen Tee.

Ich dachte daran wie ich ihn getrunken hatte, als Elijah ihn mir gemacht hatte.

Wirklich widerlich, aber geholfen hatte es.

Natürlich kannte ich das Geheimnis davon.

Als ich unterwegs kurz allein war, hielt ich das Tablett mit einer Hand, biss mir in den Finger und ließ ein paar Tropfen meines Blutes in den Tee hinein tröpfeln.
 

Dann kam ich mit dem Tablett zurück in Damons Zimmer, der sich aufgerichtet hatte.

Ich stellte es auf den Nachttisch und goss Damon eine Tasse ein, die er skeptisch von mir entgegen nahm.

Er setzte an und trank ein paar Schlucke, sofort verzog er das Gesicht.

„Immer daran denken, umso widerlicher die Medizin schmeckt, umso besser wird es dir später gehen.

Ich verspreche dir, du bist schon bald wieder fit.“

Natürlich würde er das.

Daran gab es keinen Zweifel.

Er trank brav den Tee und stellte ihn erleichtert weg, als er leer war.

„Du willst mich eindeutig vergiften, um mir nicht eingestehen zu müssen, dass du mich mehr als jede andere Person vermisst hatte“, stellte er die Behauptung auf.

Lächelnd beugte ich mich zu ihm vor und legte meine Stirn gegen seine.

„Das muss ich gar nicht, ich geb es offen zu.“

Er überbrückte die letzte Distanz, hielt mit einer Hand mein Kinn und küsste mich fordernd aber sanft.

Ganz anders als der stürmische, gestohlene Kuss bei seinem Abschied, aber nicht weniger süß und verheißungsvoll.

Mit vernebeltem Blick sah er mich an, als er von mir abließ.

„Sagst du es mir?“, fragte er mich und seine Stimme klang so unschuldig und sehnsuchtsvoll.
 

Ich wusste genau was er meinte, dazu brauchte es keine weiteren Erklärungen.

„Ich liebe dich, Damon“, erfüllte ich ihm seinen Wunsch und das Glühen in seinen Augen verstärkte sich nur noch mehr.

„Ich liebe dich, Elena“, erwiderte er und egal wie unbequem diese Position auch war, wie verweilten solange darin, bis einer der Dienstboten kam um Damon das Essen zu bringen.

Er war zu mir zurückgekehrt, wie er es mir versprochen hatte.

Wir waren zusammen und ich wollte dass es für immer so blieb.

Was sollte diesen Augenblick auch trüben?



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