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The extend of my sin - Das Ausmaß meiner Sünde

Wichtel-FF für FUcard, Durchgeknallte-Autoren-Zirkel
von

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All die Pläne und die Ziele, Jeden Wunsch, der in mir brannte und all das wofür ich jemals kämpfte,würde ich tauschen gegen dich. Meine Hoffnungen und Träume, meine Vorstellung von Glück und all das wonach ich mich sehne, es ist wertlos ohne dich.

Es ist nur ein Jahr und doch scheint eine Ewigkeit vergangen. Tage, die verstrichen sind, Stunden, Minuten, Sekunden. Habe ich sie wirklich wahr genommen? Sie gelebt? Oder bin ich im Grunde so erstarrt wie du, ein atmender, wandelnder Toter, niemand sieht es, doch ich fühle mich leer und allein, aus Trauer, doch auch aus Schuld. Ich weiß, du hättest es nicht gewollt, du hättest gewollt, dass ich weiter glücklich bin, für dich glücklich bin, lebe, lache, ich glaube es, weil ich dich kannte, doch gab ich dir nie die Gelegenheit, es mir tatsächlich zu sagen.

Es war nur eine Nacht von vielen, jene, in der es zu Ende ging. Dunkel, kalt, so wie Winternächte es sind, doch ohne den Schnee, den du dir wünschtest. Vielleicht wollte er sein reines weiß nicht mit deinem Blut besudeln, vielleicht warten, um all das zu verdecken, wie ein Leichentuch.

Ich wusste es. Niemand hätte sagen können wie, woher, aber ich habe gewusst, was geschehen würde, mag es geleugnet haben, die dunkle Ahnung Angst genannt, aber ich kannte die Wahrheit und blieb doch wo ich war.

Das Telefon klingelte und ich brauchte die Nummer nicht zu sehen, um zu wissen wer es war. Ich war allein, saß im Dunkeln und starrte hinaus in die Nacht, die Gedanken so leer, wie ich selbst. Ich ließ es klingeln, wieder und wieder, mir fehlte die Kraft, ich konnte, wollte mich nicht bewegen, nicht sprechen, nicht tun, was nötig war.

Deine Stimme auf dem Anrufbeantworter war so leise und schwach. Es brach mir das Herz und doch regte ich mich nicht. Du starbst, und du riefst nach mir, ich tat keinen Schritt. Blinzelte vielleicht nicht einmal. Ich hörte zu, und war mir selbst fremd. Selbst da weintest du nicht. Ich habe dich niemals weinen sehen. Du klangst ängstlich, aber doch sicher, dass ich zu dir kommen würde, du hast nie an mir gezweifelt. Wie lange hast du gewartet? Wie lange ausgeharrt, ehe dir klar wurde, dass ich nicht da war, nicht kommen würde? Dass ich dich ein letztes mal enttäuscht hatte? War es diese Enttäuschung, mit der sich deine Augen für immer schlossen?

Am nächsten Morgen lag die Welt unter einer weißen Decke begraben. Als ich Tage darauf an deinem Grab stand, hätte ich es sein können, der dort in der Tiefe lag. Wie konntest du fort sein? Wie sollte mein Leben aussehen, ohne dich? Es war nicht real, konnte nicht real sein, doch alle Verleugnung hatte nichts genützt, du warst in jener Nacht gegangen, auch ohne mich und in dieser Sekunde begriff ich das Ausmaß meiner Schuld. Es waren meine ersten Tränen seit so langer Zeit, salzig, bitter, tränkten sie die schwarze Erde. Soviel, dass ich sagen wollte, tun wollte, wieder gut machen, doch du warst fort.

Nun sehe ich dich, jeden Tag aufs neue. Ich höre nie ein Geräusch, dein Lachen, deine Stimme, ich sehne mich danach, aber ich sehe auch die anderen und ich glaube, muss glauben, dass du glücklich bist. Vielleicht ist das meine Strafe, es ist gut, wenn es so ist. Ich will nicht vergessen, ich will mich erinnern, für dich, für mich, und wenn ich dich auch ne mehr berühren, mit dir sprechen kann, so muss es reichen, dich zu sehen. Jeden Tag aufs neue.

Heute ist es anders. Die anderen sind nicht da, nur du, stehst dort allein. Scheinbar unten auf dem Platz, doch wer weiß schon, was für ein Ort es ist, dort, auf der anderen Seite? Ich hoffe ein schöner Ort, einer, der dich fröhlich macht.

Doch heute lächelst du nicht und etwa,s lässt mich näher gehen, statt zu beobachten, zu dir treten, obgleich ich weiß, dass uns der Nebel trennt. Ich erwarte nichts und in mir brennt der Schmerz, doch dann hebst du den Blick.

Und diesmal siehst du mich. Siehst mich, siehst mich an. Ich kann nicht länger atmen. Jetzt lächelst du, so unglaublich vertraut, deine Augen leuchten, während meine brennen. Als ich die Hand ausstrecke, tust du es auch. Es ist, als könnten wir den Nebel jetzt teilen, für einen Augenblick, berühren wir uns und während alle Gesetze dieser Welt gebrochen werden glaube ich, dass durch die Sünde, die du begehst, die meine Vergebung finden kann.

Weil wir noch immer Freunde sind.

Und über uns, fällt der erste Schnee des Jahres.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  dadgrin
2011-12-26T17:49:12+00:00 26.12.2011 18:49
Sooo x3
ich wollte schon ne ganze Weile antworten, aber irgendwie kommts erst jetz dazu xD" na wenigsten bin ich ausgeschlafen
Also, ich mag die Geschichte sehr *-* Ich mags wie du die Songtexte eingearbeitet und miteinander verknüpft hat x3 auch wenn ichs etwas irritierend fand das alles kursiv war, aber jedem das seine :D
ehrlich gesagt hab ich eine Weile gebraucht um zu kapieren wie es um den Erzähler steht obwohl isses jetzt nen Mann oder ne Frau xD? Sag mal, in meiner Vorstellung wars immer nen Kerl xD Auf jeden Fall hab ich ne Weile gebraucht um zu schnallen das er/sie den Geist des Toten freundes sieht und das mit der Parallelwelt da confusing confusing ;P Aber es is echt toll geschrieben, ich habs total gern gelesen, auch wenns so unendlich traurig is TT__TT Aber das Ende is voll süß *-* das sie wieder zueinander finden und hach...
Mir fällt grad auf du bist nicht auf eine der sieben Todsünden zurück gefallen, und irgendwie gefällt mir das richtig gut :D Ich bin auf jeden Fall begeistert, auch davon das sich nicht alles von vornherein erschließt und man Stück für Stück alles rausfinden muss. So macht lesen Spaß <3
Frohe Weihnachten, ich hab mich wirklich ganz doll gefreut das zu lesen *-*


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