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Verfolgungsjagd

Ein wilder Traum von Justus
von

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OS

Verfolgungsjagd
 

Pairing: Justus X Hugenay
 

Widmung: Alles Fröhliche zu Weihnachten, mein Schatz (Miss-JRiddle), Die hier ist für dich :)
 

Laufen. Das war der einzige Gedanke im Kopf von Justus Jonas. Kaum zu glauben, dass im Hirn des ersten Detektiven ein Begriff aus dem sportlichen Bereich herum spukte. Laufen. Immer schneller auf der Straße, die in den dunklen Augen des Fragezeichens nur verschwommen wahrgenommen wurde. Leiser Regen plätscherte auf den dicklichen Jungen nieder, während er, laut keuchend, dem Mann hinterherlief, der ihm zu entkommen drohte.
 

Eine große Gestalt, von einem schwarzen Mantel verdeckt, doch wusste Justus ganz genau, wer sich unter diesem Kleidungsstück versteckte. Erneut hatten sie Victor Hugenay bei einem seiner Raubzüge überraschen können, doch der Meisterdieb wollte sich nicht so einfach festnehmen lassen. Stattdessen war der Ältere aus dem kleinen Museum geflüchtet, war durch ein Fenster gesprungen, und lief nun die dünnen Straßen von Santa Barbara entlang.
 

Um diese Uhrzeit war kaum noch ein Auto unterwegs. Zudem war das Wetter mehr als schlecht, sodass sich die meisten Bewohner des kleinen Städtchens wohl in ihren Häusern verschanzt hatten. Der Regen verschleierte Justus‘ eh schon trübe Sicht, doch verlor dieser trotzdem sein Ziel nicht aus den Augen.
 

Schneller…Innerlich trieb sich der Jonas an und legte tatsächlich noch einen Zahn zu, sodass er nur wenige Sekunden nach Victor Hugenay um die Kurve schlitterte und dabei enorm aufpassen musste, nicht in der großen Pfütze, die sich gebildet zu haben schien, auszurutschen.
 

Mittlerweile waren sie in einem sehr abgelegenen Teil von Santa Barbara gekommen. Alte Fabrikgebäude standen hier herum, baufällige Häuser befanden sich dazwischen. In einem der Gebäude schien der Dieb verschwunden zu sein, denn Justus hatte ihn aus den Augen verloren. „Verdammt.“, zischte der erste Detektiv und sah sich um. Irgendwo hier musste HUgenay doch stecken.
 

Und tatsächlich. Justus hörte, wie eine Tür in ihr dazugehöriges Schloss einrastete. Das Geräusch schien von einer alten Metalltür zu kommen, die zu einem ebenso alten und baufälligen Fabrikgebäude stammte. Die Mauer des Hauses war bröckelig, die ehemals rötliche Farbe war verblichen und glich nun eher einem dunklen, hässlichem orangeton.
 

Die Tür ließ sich mit viel Mühe öffnen, dabei quietschte sie laut und Roststaub rieselte auf den feuchten Boden. Die Finger des Jonas zitterten, während er den schweren Griff hinunter drückte und auch seine Hand war danach rostrot. Seine Gedanken fuhren Achterbahn. Victor Hugenay war hier, vielleicht nur wenige Meter von ihm entfernt. Wie sehr wünschte sich Justus, den Ruf der drei Fragezeichen wieder rein zu waschen und diesen Dieb endlich hinter Gitter zu bringen.
 

Gleichzeitig zog sich sein Herz krampfhaft zusammen. Bei jedem Treffen mit dem Dieb, hatte dieser ihn mehr und mehr fasziniert und dabei auch viel von seinem Leben preis gegeben. Auch Justus hatte viel erzählt, über sich und seine Familie, wenn sie sich getroffen hatten…
 

Der Blick des ersten Detektives glitt in der Dunkelheit umher. Er tat ein paar Schritte vor und stieß dann aber gegen etwas Hartes. Schnell hob er Jugendliche seine Hände und tastete ein wenig herum. Eine Wand war vor ihm… Justus runzelte die Stirn, ehe er stöhnte. „Meine Taschenlampe würde helfen..“ Schnell griff er in seine Tasche, holte den kleinen Lichtspender heraus und knipste diesen an. Der helle Lichtstrahl glitt durch den kleinen Raum und der Jonas stockte.
 

Der Raum indem er sich befand war nicht größer als zwei mal zwei Meter. Die Tür, durch die er gerade gekommen war, ließ sich nur von außen öffnen, wie er nun fest stellte, genauso, wie die zweite, die in die Fabrikhalle zu führen schien.
 

Justus leuchtete die Ecken ab und erschrak, als er die Gestalt erblickte, die er die ganze Zeit verfolgt hatte. „Monsieur Hugenay.“ Die Stimme des Jonas klang trocken und ließ keinerlei Angst vermuten. Im Inneren des Detektiven sah es etwas anders aus. Sein Herz pochte hektisch und sein Magen begann, ein wenig zu kribbeln, auch wenn sich der junge Mann nicht erklären konnte, warum.
 

„Justus… Wie du festgestellt haben dürftest, sitzen wir in der Falle.“ Hugenay‘s Stimme klang feststellend und irgendwie… beruhigend. „Beide Türen lassen sich leider nicht mehr öffnen.“ „Dann haben wir wohl endlich wieder Zeit, ein wenig zu reden.“, erwiderte der Junge.
 

„Sie haben mal wieder versucht, zu stehlen, Monsieur. Haben sie tatsächlich geglaubt, dass wir ihnen nicht auf die Schliche kommen?“ Ein Lachen erklang, tief und angenehm in Justus Ohr. Der Jugendliche erschauderte. „“Ich habe es gehofft, Justus. Ich wollte dich sehen, weißt du.“
 

Angesprochener hob die Augenbrauen und schüttelte den Kopf. „Das müssen sie mir erklären.“, verlangte dieser und runzelte die Stirn. Nun trat Hugenay auf den Jüngeren zu, stellte sich dicht vor diesen und strich über die Wange des etwas Kleineren. „Hast du die Spannung zwischen uns nie gespürt, Justus?“
 

Ein Lächeln lag auf den Lippen des älteren Mannes. Noch nie hatte Justus bemerkt, dass dieser wundervoll geschwungene Lippen hatte, allgemein wirklich attraktiv aussah. Wieso es ihm ausgerechnet in diesem Moment auffiel, wo der Andere ihm so ungemein nah war, wusste er dennoch nicht. „Ich weiß nicht, wovon sie sprechen, Sir.“, antwortete er mit leiser Stimme.
 

„Weißt du. Ich habe schon immer ein Auge auf dich geworfen. Du bist intelligent, zuvorkommend und du scheinst mich nicht wirklich zu verurteilen für das, was ich tue.“ Justus zuckte die Schultern. „Sie waren der Einzige, der sich immer wie ein Gentlemen uns gegenüber verhalten hat.“
 

Eigentlich hatte Justus noch mehr sagen wollen, doch wurde der Detektiv unterbrochen, legten sich doch weiche Lippen auf die Seinen. Eine Zunge schob sich zwischen seine Lippen und der Jonas konnte nicht anders, als den Mund ein wenig auf zu machen und einen kleinen Kampf auszutragen.
 

Seine Gefühle fuhren Achterbahn. Während er sich einerseits schon verurteilte, weil er sich von einem gesuchten Verbrecher küssen ließ, fragte sich der Jugendliche innerlich, warum er es so unheimlich genoss, ausgerechnet von Victor Hugenay geküsst zu werden…
 

Die Hände des Anderen glitten über seinen Körper und nun ging es dem Fragezeichen fast ein wenig zu weit. Er schämte sich für sein Gewicht, wollte nicht, dass Hugenay sah, wie er unter seiner weiten Kleidung aussah…
 

Justus stoppte und entfernte sich ein wenig von dem Dieb. Er schämte sich, für sein Gewicht, nicht jedoch dafür, dass er ausgerechnet bei DIESEM Mann erregt wurde. „Sag mir Justus, gefällt es dir nicht?“, fragte die Person, die in ihm eine Achterbahn der Gefühle auslöste.
 

Justus Augen glitzerten im Licht der Taschenlampe, die vergessen auf dem Boden lag und den Raum so ein wenig beleuchtete. Seine Gedanken spielten verrückt, Adrenalin und Glückshormone sprudelten im Blut durch seinen Körper. „Doch…doch ich glaube schon, aber…“

Der Jugendliche sprach nicht weiter, sondern deutete einfach mit den Händen seinen Körper entlang. „Ich…bin nicht wirklich anziehend.“, bemerkte er nun seine Zweifel.
 

Hugenay konnte nicht anders, als ein wenig amüsiert zu lächeln. „Du solltest aufhören, dir über so etwas den Kopf zu zerbrechen. Ich tue das, weil ich es will, weil ich es schon immer wollte…“ Wieder kam ihm der Dieb viel zu nahe. Etwas, dass der Jonas eigentlich nicht zulassen dürfte, nicht mit diesem Mann, doch sein Denken schaltete sich ab, als der anziehende Geruch des Älteren in seine Nase drang, seinen Verstand benebelte.
 

Weiche Lippen legten sich erneut auf die Seinen, wurden von Sekunde zu Sekunde fordernder. Justus konnte nicht anders, als zu keuchen, diesen wunderbaren Kuss mit allem was er hatte, zu erwidern…
 

Wieder strichen die Hände des Diebes über seinen Körper, fuhren zum zweiten Mal unter sein Shirt und dieses Mal ließ es das Fragezeichen geschehen. Es fühlte sich einfach gut an, die warmen Hände auf seiner nackten Haut zu spüren, das Verlangen zu fühlen.
 

Justus wollte mehr, wurde nun selbst ebenfalls aktiv und strich mit seinen zitternden Händen durch die weichen Haare Hugenays, wanderte dann weiter zu dessen Jacke, die er öffnete und einfach zum Boden gleiten ließ. Der Dieb war dabei äußerst entgegenkommend. Auch das darunter liegende Hemd folgte bald, sodass Justus über die nackte Haut des Anderen streichen konnte.
 

Es war recht kalt in diesem kleinen Raum, doch keiner, der beiden Männer, die in ihrer eigenen, kleinen Welt versunken waren, schien dies zu bemerken. Zwar zog sich über beide Körper eine Gänsehaut, doch war die auf die immer weiter wachsende Leidenschaft zurückzuführen.
 

Im Kopf des Jonas war ein einziges Chaos. Während er gleichzeitig genoss, was hier geschah, warum auch immer, war er andrerseits mehr als besorgt, wegen dem, was er tat. Er tauschte Zärtlichkeiten, die mehr als nur in den intimen Bereich gingen, mit einem Mann, der in neun Ländern gesucht wurde. Einem Dieb, dem er wohl…irgendwie verfallen war…
 

Hugenays Hände wanderten in tiefere Regionen, massierten seine Erregung ein wenig. Dabei noch über dem Stoff. Justus presste sich dem entgegen, verlangte mit einem leichten Seufzen nach Mehr… Wie gern erfüllte der Größere ihm diesen Wunsch, öffnete geschickt die Hose des Jugendlichen und ließ diese in die Kniekehle des Fragezeichens sinken.
 

Was danach folgte, waren die unglaublichsten Momente, die Justus je erlebt hatte. Die Zärtlichkeiten, die ihm Victor Hugenay, gesuchter Meisterdieb, entgegenbrachte, ließen seinen Körper brennen und sein Herz schneller schlagen. Unter jeder Berührung erzitterte der Jonas, presste sich den Fingern entgegen…
 

Beide kamen schließlich mit dem Namen des Anderen auf den Lippen zu ihrem Höhepunkt. Der erste Detektiv dabei eng an den Meisterdieb gepresst, der in dem Anderen verharrte, bis sie beide zu Luft gekommen waren. „Du bist ein faszinierender, junger Mann, Justus.“, hauchte Victor nun und das angenehme Lachen, was auf diese Worte folgte, ließ erneut eine Gänsehaut über den Körper des Kleineren wandern…
 

Mit einem zufriedenen Seufzen schlug Justus die Augen auf. In Gedanken noch beim Ende seines Traumes, der ihn an ihr Zusammenkommen erinnerte, begann der junge Mann, sich suchend umzusehen. Am Fußende des großen Bettes, indem er saß, stapelten sich mehrere Pakete in verschiedensten Größen. Die dunkelrote Wand gegenüber war mit Girlanden und einer Lichterkette geschmückt. Aus dem Nebenraum erklangen Töne eines gerade endenden Weihnachtsliedes…
 

Weihnachten! Nun hektischer huschte Justus Blick durch den Raum. ER hatte doch versprochen, zu bleiben, hatte versprochen, nun wo der Jonas ohne Onkel und Tante lebte, dieses Fest mit ihm zu verbringen.
 

Doch der Raum, der aus nicht mehr, als einem großen Bett, sowie einem, aus schwarz lackiertem Holz gefertigten, Kleiderschrank. Die Sonne war noch nicht mal richtig aufgegangen….
 

Der Blick des ersten Detektivs trübte sich ein wenig. Wie hätte er auch glauben können, dass sich ausgerechnet dieser Mann für ihn änderte. Schon sein erstes Versprechen, nicht mehr zu stehlen, hatte ER gebrochen. Doch dies hatte Justus verzeihen können. Und dennoch hatten sie sich bald darauf getrennt, weil ER sich nicht festlegen wollte…
 

Als der Andere dann allerdings am Vorabend plötzlich vor der Tür gestanden hatte, sich tausendfach für den letzten Streit entschuldigend… Nun.. Justus hatte all seine Bedenken ein weiteres Mal über Bord geworfen, hatte sich dem Älteren hingeben…Wieder einmal…. Und wieder einmal war er verletzt worden, wie es schien…
 

Ein Seufzen glitt über die Lippen des Jonas. Nach ihrem Streit hatten sie sich mehrere Monate nicht gesehen. ER hatte ihn verlassen, sich nicht einmal mit Briefen gemeldet, wie er es sonst immer getan hatte. Es war eine schwere Zeit gewesen, in der seine Freunde versucht hatten, ihn aufzumuntern, ihn zu verkuppeln….
 

Und nun… einen Tag vor Weihnachten…Nachdem sie sich geliebt hatten, wild und leidenschaftlich, ohne jede Romantik, denn Justus war noch immer wütend auf den Älteren gewesen, hatte dieser das Versprechen abgelegt, ihn nicht mehr zu verlassen, hatte geschworen sich zu bessern, für Justus… Auch wenn er das Stehlen nicht sein lassen könnte, schließlich hat er davon bisher gelebt und er müsste für ihre Zukunft vorsorgen…
 

IHRE Zukunft...Allein diese beiden Wörter hatten sich für den ersten Detektiv wie Balsam auf seiner Seele angefühlt. Natürlich hatte er ihm geglaubt. Wer IHN kannte, seine tiefen Blicke kannte, würde es genauso gehen…
 

„Du bist schon wach?“

Überraschte Worte des Mannes, über den sich Justus in den letzten Minuten den Kopf zerbrochen hatte. Die Stimme des Anderen verpasste dem Jonas eine Gänsehaut. Doch nicht nur die. Auch die kalten, starken Arme, die sich von hinten um ihn schlangen und die warmen Lippen, die einen hauchzarten Kuss in seinen Nacken setzten… „Ich hab uns Frühstück geholt..“, hauchte der Andere, der noch immer nicht ins Blickfeld des Jüngeren getreten war.
 

„Ich dachte, du wärst gegangen…“, bemerkte Justus mit gebrochener, heiserer Stimme. Ja, er hatte tatsächlich geglaubt, dass er auch dieses Mal auf diesen unglaublichen Mann herein gefallen war. Nun…er hatte sich geirrt. Nicht das erste Mal in seinem Leben…
 

„Ich halte meine Versprechen von nun an. Frohe Weihnachten, Justus.“ Die tiefe Stimme des Älteren klang amüsiert und liebevoll, umschmeichelte ihn wie Seide.
 

„Frohe Weihnachten, Victor..“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hatschepueh
2016-02-23T21:28:38+00:00 23.02.2016 22:28
Eine schöne Geschichte die wahrscheinlich noch besser ist wenn man Victor kennt. XD Leider habe ich nur wenige der Bücher der drei ??? gelesen und keins der Hörbücher gehört aber trotzdem hat mir die FF sehr gefallen.


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