Zum Inhalt der Seite

Lovely, dead Flower

Sasu/Naru
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Lonicera

Kapitel 11
 

Lonicera
 

Seit diesem Abend sah der Blonde den anderen mit anderen Augen an.

Jetzt war dieses Wesen nicht mehr der komische Kauz, der ihn gerettet hatte und immerzu verprügelte. Jetzt hatte er nicht mehr so eine Angst vor ihm.

Jetzt wollte er ihn nicht mehr beißen oder das Essen klauen.

Ein bisschen verstand der Blauäugige, warum der andere so schlecht zu ihm sein konnte. Sasuke wusste es doch selbst nicht besser.

Oftmals steckte hinter dieser Ungeduld oder hinter dieser kalten Fassade nur der Ausdruck von Hilfslosigkeit, wenn der Schwarzhaarige nicht weiter wusste.

Dieser Dämon hatte Gefühle und das imponierte dem Blonden.

Er versuchte brav zu sein.

Gab sich Mühe nicht mehr wie ein Tier zu sein.

Tatsächlich wurde Sasuke ruhiger und verprügelte ihn immer weniger.

Trotzdem schien es dem Schwarzhaarigen gar nicht gut zu gehen.

Er sah krank und blass aus.

Doch Naruto sagte nichts.

Krampfhaft versuchte er die Stäbchen richtig zu halten und sein Abendbrot so zu Essen wie Sasuke.

„Leg die Stäbchen lieber weg, ehe du noch jemanden damit erstichst! Iss so wie du es immer tust und sei ruhig!“

Trotzig schüttelte der Kleinere den Kopf. Er wollte mit diesen Dingern hier essen, so wie es der Schwarzhaarige tat und nicht wie sonst aus dem Topf schlürfen.

Es dauerte zwar Ewigkeiten, bis er seine Schüssel leer hatte und der Eintopf war auch schon längst kalt, aber Naruto konnte nicht anders und lächelte breit und fröhlich den anderen an.

Sasuke seufzte und brachte tatsächlich auch ein schiefes Lächeln zustande, was nicht allzu dämonisch aussah.

„Sasuke schlafen?“, fragte der Blauäugige und sah den anderen mit schief gelegtem Kopf an.

Der Dämon blinzelte verwundert. Was sollte ihm das schon sagen?

„Und was bitteschön machst du, während ich versuche zu schlafen?“

Naruto krabbelte zögerlich zu dem Rucksack des Schwarzhaarigen und kramte aus der vordersten Tasche die Seife heraus. „Naruto waschen!“

Sasukes Augenbraue ging in die Höhe. Nicht nur, dass dieser blonde Vollidiot sich nun freiwillig waschen wollte, denn das hatte er noch nie getan, aber das Angebot mal kurz und sei es auch nur für ein paar Minuten, die Augen zuzumachen und den langersehnten Schlaf zu finden, war einfach zu verlockend.

Langsam legte er sich hin, ließ den Halbmarden aber nicht aus den Augen.

Der Kleinere nickte sich selbst zu, ging zum See, entkleidete sich und fing an sich zu waschen.

Jetzt wusste er ja, was er machen musste.

Es hatte auch gar nicht lange gedauert, da war der Dämon eingeschlafen und rührte sich nicht mehr.

Der Blonde schlich langsam näher, besah sich den anderen.

Er wusste nicht, ob er dies wirklich tun sollte, aber einen anderen Weg hatte er nie gelernt.

Für so was war er bisher gut gewesen. Das hatte man ihm ja auch immer so gesagt.

Leise beugte er sich über den Schlafenden, stupste ihn vorsichtig an, war bereit jederzeit die Flucht zu ergreifen. Doch Sasuke reagierte kaum, kratzte sich nur am Bauch und schlief weiter.

Mutiger geworden hockte sich der Halbmarde neben Sasuke.

Na ja, wenigstens war dieser Kerl nett zu ihm. Ja, Naruto mochte ihn.

Es würde nicht so schlimm werden, wie mit seinen Halbbrüdern.

Trotzdem zitterte er.

Er nahm die Hand des Schwarzhaarigen und legte sie gespannt auf seine Brust, doch die Finger fingen nicht an über den nackten Körper zu streichen. Im Gegenteil, die Hand blieb schlaff und war überhaupt nicht so aktionsfreudig wie die Hände seiner Geschwister.

So funktionierte das nicht.

Naruto biss sich auf die Unterlippe.

Wenn der andere ihn also nicht berührte, musste er ihn dann berühren?

Die Hand des Blonden glitt langsam unter das Shirt von dem Dämon.

Verwundert stellte der Kleinere fest, dass Sasukes Haut weicher war und sich ganz angenehm unter seinen Fingern anfühlte. Es gefiel ihm sogar die Muskeln des Jungen zu spüren.

Nein, das hier war nicht so wie mit seinen Brüdern.

Naruto kletterte auf Sasukes Schoss, immer noch keine Reaktion des anderen.

Die Hand schob das Shirt endgültig hoch und der Blauäugige beäugte anerkennend den Oberkörper seines neuen Freundes.

Ihm wurde kalt, deshalb drückte er sich ein wenig näher an den Körper des Schwarzhaarigen. Seine Sachen hatte er wohl wissentlich am Fluss gelassen.

Nachher würde er bestimmt wieder dringend baden müssen.

Zögerlich strich seine Hand über den Bauch des Schlafenden. Dann zu den Seiten, wieder zurück zum Bauchnabel und schließlich die Brust hinauf bis zu den Brustwarzen.

Endlich gab der Dämon ein Geräusch von sich, auch wenn es sich anhörte, als würde er knurren.

Mutiger geworden bückte sich Naruto und rieb seine Nase gegen die weiche Haut.

So weit so gut, das war noch nicht mal schlimm gewesen.

Der Blonde lächelte.

So gut er konnte bemühte er sich das Widerstreben in seinem Körper auszuschalten.

Stimmt schon, er hatte es nie freiwillig gemacht mit seinen Brüdern.

Aber das hier war etwas anderes.

Das hier war jemand anderes.

Er ließ langsam seine Hüfte kreisen, wusste aber nicht, ob er das wirklich richtig machte, da sich bei dem anderen nichts regte.

Er versuchte an Nichts zu denken. Nicht daran, wie man bisher mit ihm umgegangen war und auch nicht daran, was er gleich tun müsse, um den Schwarzhaarigen seine Dankbarkeit zu zeigen.

Naruto versuchte es nun mit seiner Zunge. Er leckte über den Bauch und nur allmählich wanderte er hoch zu den Brustwarzen.

Auch hiermit hatte er schlechte Erfahrungen gemacht, aber dieser Sasuke schmeckte sogar besser als seine Halbbrüder.

Seine Brüder hatten ihn mit Freude gebissen.

Doch das mochte Naruto nicht. Weder bei sich selbst, noch wollte er Sasuke beißen. Schließlich hatte dieser klar gemacht, dass er nicht gerne gebissen wurde.

Seine Hände strichen zu dem Hosenbund von dem Rotäugigen. Man konnte den anderen zwar mittlerweile hören, da er im Schlaf seufzte und sogar ab und an das Gesicht ein wenig verzog, doch zu dem gewünschten Ergebnis war er bisher nicht gekommen.

Vielleicht musste er den anderen ausziehen, kam ihm in den Sinn.

Gerade schob er seine Finger unter den Bund der Hose, da hörte er etwas, dass ihn stutzig werden ließ.

„Kakashi…“

Irritiert sah er hoch, nur um das vor Scham knallrot angelaufene Gesicht des Dämons zu sehen, welcher schon eine Zornesader ticken hatte über dem rechten Auge. „…gib mir die Kraft ihn nicht umzubringen!“, vervollständigte der Dämon mit einem Grollen seinen Vortrag und setzte sich auf.

Naruto wimmerte, kletterte eilig von dem wütenden Etwas hinunter.

Sasuke setzte sich auf, schob seine Kleidung zu Recht und war wirklich ganz kurz davor einen Mord zu begehen.

„Sasuke nicht wollen?“, fragte der Blonde ängstlich nach und machte sich auf Schläge gefasst.

Er verstand nicht.

Was hatte er denn falsch gemacht?

Die anderen hatten immer von ihm verlangt, dass er dies oder das tat. Oder sie sagten, dass ihm dies und das gefallen würde und dann hatten sie diese eine andere Sache gemacht, jene, die Naruto Angst machte.

„Ich will ganz sicher nicht!“, schrie Sasuke und sprang auf die Füße nur um im nächsten Moment zurück zu taumeln und auf den Hosenboden zu fallen.

Plötzlich drehte sich alles.

„Was soll der Scheiß? Ich versteh das nicht…“, murmelte er gedämpft und hielt sich den Kopf.

Besorgt krabbelte Naruto näher, blieb aber auf der Hut.

„Was falsch? Naruto nur gut dafür!“, murmelte er und sah den anderen mit großen Augen von unten her an. Manchmal besänftigte er mit diesem Blick tatsächlich das Gemüt des anderen.

„Warum zum Teufel wolltest du das machen?!“

Seine Stirn fühlte sich fiebrig an.

Das war nicht gut.

„Sasuke soll sich gut fühlen…“

Der Dämon wurde immer blasser. Er fing auch an zu schwitzen.

„Ich versteh das nicht! Was soll das?“, langsam verschwamm Sasuke die Sicht.

Als würde sich ein schwarzer Vorhang über seine Augen legen, verblasste seine Sicht. Das letzte was er sah, bevor er ohnmächtig wurde, waren besorgte blaue Augen, und goldenes Haar.
 

Das Fieber ging erst nach vier Tage runter.

Vier Tage vergingen, an denen Naruto neben Sasuke gesessen hatte und ihm die Stirn mit Wasser aus dem Fluss gekühlt hatte.

Nicht einmal war der Schwarzhaarige aufgewacht.

Naruto konnte sich nicht erklären was genau den Rotäugigen krank gemacht hatte, aber er vermutete, dass es daran lag, dass der Schwarzhaarige sehr lange nicht geschlafen hatte.

So passte der Blonde auf seinen komischen Freund auf.

Ein bisschen fühlte er sich auch schuldig.

Er hatte dem Dämon eine Menge Ärger eingehandelt. Hatte ihn nicht schlafen lassen. Hatte oftmals den anderen so sehr erzürnt, dass es kein Wunder war, dass es dem anderen nicht gut ging.

Außerdem hatte er mit seinem Versuch sich zu bedanken Sasuke ganz aus dem Konzept gebracht, dabei hatte dieser endlich geschlafen.

Das schlechte Gewissen plagte ihn.

Sicherlich war Sasuke nicht dieser Kakashi, schon allein deshalb, weil der Blonde sich nicht erinnern konnte, dass der Schwarzhaarige so freundlich gelächelt hatte, wie der Kakashi auf dem Bild.

Sasuke schlug ihn oft.

Brüllte ihn an.

Meckerte ziemlich viel.

Hatte wenig Geduld.

Dennoch war dieses Wesen bislang die zweit netteste Person gewesen. An erster Stelle kam natürlich seine Mutter, auch wenn seine Erinnerung an sie langsam verblasste und er nicht sehr lange mit ihr zusammen gewesen war.

Sasuke ließ ihm seine Freiheit. Er gab ihm zu Essen, Trinken, Kleidung, sogar verarztet hatte er ihn. Er brachte ihm das Sprechen bei, zeigte ihm so verrücktes Zeug wie mit zwei Stöckchen zu essen. Er erklärte ihm die Welt und manchmal, nicht sehr oft, da erklärte sich der Dämon ihm sogar. So wie neulich, als er von seiner Familie erzählt hatte.

Der Kleinere war sich sicher, dass Sasuke nett war.

Er zeigte es vielleicht nur nicht zu gerne.

Naruto strich durch das dichte schwarze Haar des Rotäugigen. Es fühlte sich ganz weich an. Es hatte etwas Beruhigendes an sich, durch den dichten Schopf hindurch zu streichen.

Manchmal versuchte Naruto neue Scheitel zu ziehen, oder er flocht Zöpfchen. Solange der Dämon schlief, traute er sich das.

Der Blauäugige lächelte vergnügt.

Er rieb seine Nase an den Haarsträhnen, prägte sich den feinen Geruch ein.

Vielleicht durfte er ja noch länger oder gar für immer bei Sasuke bleiben.

Er hatte zumindest nichts dagegen.

In der Nacht legte sich der Blonde dicht neben Sasuke, legte sogar in der einen Nacht den Arm des Schwarzhaarigen um sich.

Er genoss die Wärme.

Er genoss es, dass ihn jemand berührte ohne dass er Schmerzen bekam.

Er ertrug die Nähe eines anderen Geschöpfes, was stärker war als er. Vielleicht oder sogar ganz bestimmt sogar viel klüger war als er.

Er war Sasuke unterlegen, fühlte sich aber nicht deswegen ängstlich.

Er wusste ja nun, dass der Dämon nicht dahinter her war. Nicht wie seine Brüder. Nicht wie die Wesen, die immer in seine Höhle kamen.

Vielleicht sollte er den anderen Mal fragen, was der Dämon eigentlich mit ihm bezweckte.

Doch eigentlich…. War es Naruto egal.

Der Blonde würde dem anderen einfach folgen.
 

Am Morgen des fünften Tages öffnete Sasuke endlich seine Augen.

Schwerfällig sah er sich noch um, als würde er immer noch halb träumen.

„Sasuke wieder gut?“, fragte der Blonde leise nach und wischte dem anderem den Schweiß von der Stirn.

„Was ist denn überhaupt passiert?“, murmelte der Rotäugige und setzte sich langsam auf. Oder er versuchte es, da ihn der Kleinere mit leichter Gewalt wieder zum Liegen brachte.

„Sasuke hingefallen! Geschlafen! Kopf ganz heiß! Sasuke schlafen!“, plapperte der Blonde und sah bittend in das Rot.

Der Schwarzhaarige schluckte. „Du hast aber nicht wieder versucht so was zu machen, wie neulich Nacht oder?“, heftig schüttelte der Gefragte den Kopf.

Erleichtert atmete der Dämon aus. Sein Kopf fühlte sich noch schwer an. Vielleicht war er krank geworden. Vielleicht sollte er sich wirklich ausruhen. Der Halbmarde hatte ihm bisher nichts getan, und abgehauen war er auch nicht, wieso sollte er sich dann nicht noch ein paar Tage Ruhe gönnen.

„Warum hast du das überhaupt gemacht?“, murmelte er leise und schloss seine Augen wieder. Eigentlich wollte er nicht darüber reden.

Er wollte nicht drüber nachdenken.

Es war nicht so, als wäre er noch unerfahren in diesen Dingen, erst vor ein paar Monaten hatte er mit einem Mädchen geschlafen, aber die Erinnerung daran war noch frisch und schmerzlich.

Er gestand es sich nicht ein, aber er wollte geliebt werden. Jenes Mädchen hatte zwar geschworen, dass sie ihn lieben würde, doch sie hatte gelogen und nun saß er da.

Wieder allein.

Na ja, fast. Auf ihm hatte es sich gerade ein Halbmarde bequem gemacht und schlief.

Kurz überlegte der Dämon, ob er den anderen wütend von sich stoßen sollte, aber andererseits war dieser komische Kerl eine prima Decke und schwer war der halbe Hungerhaken auch nicht.

Er war krank, also konnte er sich ein oder zwei seltsame Gedanken erlauben.

„Tse, also echt, was bin ich für dich? Ein Kuscheltier?“, fluchte er halbherzig und zog den rechten Mundwinkel hoch, ehe er die Augen schloss und sich schlafen legte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lady-Bloody-Rose
2014-07-10T00:02:40+00:00 10.07.2014 02:02
Ist das süß. Die beiden sind trotz der Tatsache, dass Sasu Naru immer erschlagen will, echt nett in ihrer Unsicherheit dem anderen gegenüber. Schreib bitte ganz schnell weiter, deine Story macht Süchtig! Lg deine Cat


Zurück