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Lovestorys about Nami & Zorro

One Shot Sammlung
von

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+Roter Schnee+


 

Es war immer wieder das Gleiche... Nami, die Orangehaarige Navigatorin, könnte schlicht weg und einfach die Nerven verlieren. Die Chaoten die sich ihre Nakama schimpften, waren manchmal die größten Esel überhaupt!

„Hallohohohoh?!“, herrschte sie die Truppe an, die gerade damit beschäftigt war, eine Schneeballschlacht an Deck auszuüben.

Keiner sollte ihr kommen, dass das hier vor ihr, eigentlich erwachsene Männer waren. Auf ihre Worte hin, hob dann aber der Käpten, Ruffy, mal den Kopf und grinste sie breit an.

„Was denn Nami? Ist das nicht cool? So viel Schnee hatten wir lange nicht. Los, mach doch mit! Wenn wir die Barrikaden aufgebaut haben, dann bombardieren wir uns gegenseitig.“

RUMS...

Der Gummimensch bekam eine dicke Kopfnuss und dann wand sich Nami wieder an Sanji, der das Steuer in der Hand hatte, „Mehr nach Steuerbord!“

Sie keifte den Blonden aber mehr an, als das sie ihn dazu anwies. Aber wie Sanji war, vergötterte er eh jede Einzelheit, die Nami tat, also flötete er ihr wieder sein übliches Gesäusel zu.

„Natüüüüüüüüürlich Namilein, ganz wie du willst mein Augenstern~“

Das ließ die junge Navigatorin aber nur noch mürrischer werden. Sie hasste Winterinseln eh und daher lagen ihre Nerven auch blank, wie der Arsch eines Pavians.

„Halt einfach deine Klappe und mach was ich sage. Ach und Ruffy, vergiss dein Bonbademont mit Schneekugeln, die Insel ist schon in Sichtweite und ich hab keinen Bock dir noch tausend mal sagen zu müssen, das hier gleich alle ran müssen!“

Immerhin hatte sie keine Lust auf versteckt liegende Eisbrocken oder auf den Fuß eines Eisberges aufzulaufen.

Hier war einfach Aufmerksamkeit gefragt!!!

Entnervt lehnte sich die Orangehaarige dann an die Reling und seufzte vor sich hin, es war manchmal echt zum verzweifeln mit diesen Hornochsen. Wie immer war ihre Ansage aber auch bei Ruffy zum einen Ohr rein und zum anderen Ohr raus gegangen. Der Strohhut lieferte sich kurze Zeit später mit seinen Kameraden eine feine Schlacht mit den weißen Bällen. Sogar Robin war darin involviert, in dem sie für die Mannschaften die Treffer zählte.

Mal abgesehen von Nami, hielt sich auch eigentlich nur Zorro noch raus. Der saß – keiner konnte das wohl verstehen – oben ohne im Schnee und drückte seine Monstergewichte.

KLACK … KLACK... KLACK …

Allerdings grinste er auch, bei Namis genervtem Seufzer und sah zu ihr rüber.

„Reg dich nicht ständig auf, die ändern sich eh nie.“

Eigentlich hatte sie doch gewusst, worauf sie sich damals eingelassen hatte, oder? Und sie war ja auch nach den zwei Jahren ihrer Trennung wieder zur Crew zurück gekommen.

„Ja, ja...“, nölte der Rotschopf dann allerdings und blinzelte zum Schwertkämpfer rüber.

„Von euch Deppen begreift aber auch keiner, das ich fettes Schädelbrummen hab, wenn wir auf so eisige Gegenden stoßen. Mittlerweile müsste ich doch erwarten können, das Rücksicht genommen wird!“

Zorro hob dann eine Braue und zuckte mit den Schultern, während die Gewichte fleißig weiter auf und ab gingen.

„Ach das liegt am Wetter? Ich dachte du hättest deine Periode oder so...“

WUMMS...

Der nächste der eins aufs Dach bekam!

Was bildete sich die Moosbirne auch ein, ihr so was zu unterstellen??? Mal davon abgesehen, das er gar nicht so schlecht war. Irgendwann in den nächsten Tagen würde sie wohl unpässlich werden. Das erklärte dann wohl auch, das sie noch launischer war also sonst, oder sonst bei einer Winterinsel.


 

Naja, wie auch immer, man legte dann schließlich auf der Insel an und verließ dann mal das Schiff. So wie das hier allerdings aussah, würde es wohl schwer werden, die Vorräte aufzustocken.

Es gab nur ein paar kleine Häuser, die fast im Schnee versanken und oft war eines sehr weit vom Anderen entfernt.

Man befand sich in einer dünn besiedelten Eiswüste, auf der man wohl wirklich nur warten konnte, bis der Logport wieder aufgeladen war.

Es würde anscheinend auch mehr als schwer werden, hier eine Möglichkeit zum übernachten zu finden, denn die Bewohner waren von den Besuchern nicht sehr angetan.

Die meisten kamen nicht mal aus dem Haus, sie schielten nur hinter den Gardinen hervor und verrammelten die Türen.

Kein sehr freundliches Fleckchen Erde...

Leider war die Crew aber sehr weit in das Innere der Insel gewandert.

Man hatte eben gehofft, das man hier doch noch so etwas wie ein Stadtzentrum fand, aber Fehlanzeige. Eher wurde die Landschaft immer karger und in mitten des Schnees und seinen Verwehungen erschien alles lebloser.

Allmählich schien aber auch die Nacht herein zu brechen, auch wenn es erst später Nachmittag war.

Den harten Winter hier, kümmerte das aber nicht, die Sonne hatte kaum Macht und kam – wenn überhaupt – erst sehr spät am Tag zum Vorschein und sie wurde auch recht schnell wieder verdrängt.

Mitten in der Eiswüste konnte man allerdings nicht bleiben, es wäre auf jeden Fall besser, sich zur Sunny zurück zu begeben, denn wenn es erst mal richtig Nacht war, dann würden die Temperaturen sicher richtig in den Keller fahren. Man war ja jetzt schon bei weit unter Null angelangt, weswegen der Rückweg auch beschwerlich wurde.

„Wo zum Henker sind wir hier eigentlich gelandet?“, stammelte Lysop. Dem Kanonier war die Gegend wirklich mehr als unheimlich und suspekt.

Nami brummte dann leicht, stapfte aber weiter durch den Schnee, „ Dieses trostlose Fleckchen Erde nennt sich Sleepy Snow...“

Hm, besser man hätte sich vorher erkundigt was hier so los war, wobei ja der Name der Insel schon für sich sprach. Es war alles wirklich wie verschlafen und auch total eingeschneit. Das hier Menschen leben konnten, war der Orangehaarigen wirklich ein Rätsel.

Chopper wiegte dann leicht den Kopf hin und her und schüttelte sich leicht, das war für den Elchen recht ungewöhnlich.

„Also ich weiß auch nicht... ich mag Winterinseln sonst, aber die hier... wenn ich mich umblicke, dann fröstelt es mich! Irgendwie finde ich es hier unheimlich und so … so... kühl. Nicht wegen der Temperaturen, ihr wisst schon. Die ganze Umgebung irgendwie.“

Auf Drum waren wenigstens alle friedlich und freundlich. Jedenfalls nach dem Wapol nicht mehr gewesen war. Am Tage hatte oft die Sonne geschienen und die Landschaft hatte auch irgendwie seinen reiz gehabt.

Aber hier.. hier schien alles so tot zu sein.

Auf die Worte des Doktors nickte Nami beipflichtend, es war wirklich unbehaglich hier zu sein.

„Ja, du hast recht, es ist viel zu ruhig hier. Ich weiß nicht, haltet mich für verrückt, aber an diesem Ort stimmt doch was nicht.“

Ihre Braunen Augen suchten dann auch den Kontakt zu Zorros Gesicht. Entweder er verspottete sie beide und tat alles mit einem Grinsen ab, dann wäre alles in Ordnung, oder er sah ernst drein und stimmte zu.

Leider traf zweiteres ein. Nami erkannte genau den verbissenen Gesichtsausdruck und wie der Grünhaarige mit allen Sinnen die Umgebung regelrecht ab scannte.

„Ich sags ungern, aber ihr habt recht und noch weniger gern sage ich, wir werden beobachtet!“

Ruffy lief straff weiter und verzog ebenfalls keine Mine, „Jupp. So sieht´s aus.“

Augenblicklich rückte die Gruppe auch dichter zusammen und man blickte hektischer in sein Umfeld. Noch immer lag aber der Schnee ruhig da. Der Wind peitschte ihn nur gelegentlich auf und bis auf dessen Pfeifen war auch nichts zu hören.

Die paar Einwohner in ihren Häusern hatten nicht ein mal Licht brennen, seit einer gewissen Zeit, wirkte das Örtchen wie eine Geisterstadt und das obwohl von Beginn an kaum Leben hier zu sehen war.

Namis Herz schlug auch sofort schneller und ihre Atmung schob Doppelschichten, das war alles gar nicht gut. Automatisch krallte sie sich in einen von Zorros Unterarmen und blickte dann erneut zu ihm auf.

„Was glaubst du wer uns beobachtet und vor allem wo?“, stellte sie hauchend ihre Frage.

Ihr Atem war dabei so heiß, das er in der eisigen Nacht kleine Wölkchen bildete.

Der Schwertkämpfer ließ seinen Blick noch mal kreisen, aber dann sah er zur Navigatorin hinunter.

„Nahezu von überall. Alles was ein Versteck bietet wird genutzt und ich werde das Gefühl nicht los, das wir die Marine im Nacken haben.“

WAS?!“, brach Nami sofort heraus und blieb auf der Stelle stehen. „Bist du dir da sicher?“

Sie wusste nicht so recht... Sie konnte doch gar nichts sehen, waren die denn so gut getarnt???

Zorro fasste sie dann allerdings beim Handgelenk und zog sie weiter.

„Schlag keine Wurzeln, so lange es geht, sollten wir Abstand gewinnen.“

Der Käpten mit dem Strohhut blieb dann aber auch stehen und wand sich zu seinen Kameraden um.

„Das macht groß keinen Sinn mehr, wir werden eh jeden Augenblick angegriffen!“
 

Und wie Recht er hatte!

Plötzlich waren laute knallende Geräusche zu hören und dann stiegen Hügel aus der Erde. Als der Schnee von den Hügeln rutschte, sah man Eisenkuppeln die sich öffneten und dann schälten sich mittelgroße Flakgeschütze aus den Panzern. Wie wild spuckten sie Feuer und nahmen dabei die Piraten ins Visier!

Kaum das das geschehen war, konnte man nur versuchen im Spießrutenlauf zu entkommen. Wenn man von einem solchen Teil erwischt wurde, bleib wohl nicht mehr viel von einem über!

Die Einschlagkraft der Geschützte ließ den Schnee aufwirbeln, er flog hoch in die Luft und kam als feiner Eisstaub wieder herunter. Das hatte dann auch zur Folge, das man jeglichen Überblick verlor.

Wenn das aber schon alles gewesen wäre, dann hätte man sich glücklich schätzen können.

Wie immer wenn solch ein akuter Fall eintrat und alles hektisch wurde, gerieten die Freunde auseinander.

Man wurde wieder mal getrennt und es war in jenem Fall von Glück zu reden wenn man nicht allein war.

In dem Aufgewirbelten Schnee herumirrend und verzweifelt versuchend nicht getroffen zu werden, hatte aber nicht jeder den Schneid sich durchzusetzen.

Diese Mördergeschosse schienen Ortungsgeräte zu haben, denn sie spuckten ihre heiße Munition immer genau da hin, wo auch die Piraten hin flohen. Durch die ständigen Erschütterungen und den vielen weißen Massen, wurde es immer schwerer davon zu laufen. Außerdem war fast anzunehmen das diese Flakgeschütze nahe zu überall standen.

Nami spürte schon, wie ihre Beine brannten. Ihre Muskeln waren ohne jeden Zweifel total übersäuert und auch ihre Lunge brannte und zog vor Erschöpfung. In dem hohen Schnee stolperte die Junge Frau auch nur so hin und her und mehrmals hatte sie nun schon den Boden unter sich gespürt. Wie oft sie sich aber noch hoch drücken konnte, das wusste sie nicht.

Zu allem Übel war die gesamte Crew bereits über mehrere Hektar des eisigen und todbringenden Landes verteilt. Die feuerspuckenden dicken Eisenrohre scheuchten sie in jede erdenkliche Richtung. Hätten die Intuition und schlichtweg die Fähigkeit ihres Hakis, den Vizen und den Käpten nicht schon vorher sensibilisiert, wer weiß was dann passiert wäre, so schnell wie der Hinterhalt über sie eingebrochen war.

Eingebrochen, wie ein Mensch auf einem zu dünn überfrorenem See...

Diese Kanonen die aus dem Schnee entwachsen waren, mussten in der Tat Ortungsgeräte oder Wärmesensoren besitzen, denn als Nami schon wieder in den Schnee gefallen war, konnte sie beim Aufblicken vor sich den Lauf einer drei-mündigen Flak sehen die ihre Rohre zu ihr hinab neigte!

Dieses mal konnte sich die junge Frau noch schnell genug aufrappeln und zurück torkeln, aber als sie das nächste mal stürzte, richtete sich nicht nur ein Kanonenlauf auf sie.

Mit salzigen Tränen in den Augen und erschöpft zitterndem Körper, kniff sie hektisch atmend und mit rasendem Herzen die Augen zusammen. DAS WAR´S DANN!!!

Jedoch kam es nicht dazu, das sie von harter feuriger Munition perforiert wurde, nein, Nami spürte wie ein kräftiger Arm sich um sie schlang, sie hoch zerrte und mit ihr einige Meter an Distanz zurück legte, ehe sie gemeinsam in den eisigen Schnee stürzten.

Das war aber nicht alles, Sekundenbruchteile, bevor sie und ihr Retter im weißen mehr landeten, hatte sie den lauten Aufschrei einer starken Stimme vernommen, dann war ein 'flüssiges' Platschen gefolgt und nun vernahmen ihre rot gefrorenen Ohren unterdrücktes, stöhnendes Knurren.

Als die Orangehaarige dann endlich in der Lage war sich aufzurichten und sich umzusehen, fiel ihr als erstes auf, das sie wohl hinter einem Metallcontainer hockte, der anscheinend nicht mehr im Gewaltgebiet dieser monströsen Geschütze lag. Keinen Wimpernschlag später, stellte sie allerdings ebenfalls fest, das Zorro neben ihr auf der Seite lag. Er krümmte sich stark und die Geräusche des Schmerzes kamen aus seiner kehle.

Erschrocken beugte sich Nami über ihn, wenn schon Zorro so heftig stöhnte, weil ihm etwas weh tat, dann musste es eine ernste Verletzung sein!

Nami wurde deswegen auch unruhig, ihr Herz hämmerte noch wilder gegen ihre Rippen und sie schien so schnell zu Atmen, das dennoch nichts in ihren Lungen ankam. Das beklemmende Gefühl auf ihrem Brustkorb ließ das jedenfalls stark vermuten.

Zuerst hauchte sie nur den Namen des Schwertkämpfers der sich windend auf der Seite lag und rüttelte ihn sanft. Doch seine Sinne schienen sie nicht wahr zu nehmen. Sie hatten sich ganz dem brennenden und glühenden Schmerz gewidmet der sich in seine Seite fraß!

Ihn überkam es, als würde man sein Fleisch, seine Muskeln und die inneren Organe verätzen. Das Brennen wurde heißer und reißender, es drang tief in den Körper ein, der dann aus Reflex veranlasste das sich die Muskeln verkrampften. Nicht mal Zorro konnte jetzt ein minder lautes Stöhnen bzw. Schreien unterdrücken.

Nami fasste ihn also fester bei den Schultern und zerrte mehr an ihm.

„Zo...Zorro! Zorro was ist passiert??? Zorro guck mich bitte an!“

Da kaum eine Reaktion von ihm kam, sondern lediglich ein Kurzer Blick aus seinem sonst zugekniffenem Auge, gab sich Nami dem nächsten Kraftakt hin und das war hier noch längst nicht der letzte, den sie leisten musste! Bei weitem nicht!

So schwer es mit ihren müden Knochen auch fiel, sie drückte Zorro auf den Rücken und zog sein beachtliches Gewicht auf ihren Schoß, jedenfalls so, das sein Kopf darauf lag. Dann widmete sie sich seiner Seite, auf die der Schwertkämpfer die ganze Zeit schon seine kräftigen Hände drückte.

Nami stockte jetzt schon der Atem, denn sie konnte die unverkennbar große rote Blutlache sehen, die sich unter ihm im Schnee gebildet hatte!

Ihre braunen Augen weiteten sich und es ging gar nicht anders, bei diesem Anblick füllten sie sich unweigerlich mit dicken heißen salzigen Tränen.

Nicht nur das Zorro scheinbar eine Unmenge an Blut verloren hatte, nein, seine linke Seite war total aufgerissen. Das Blut sickerte nur so aus der Wunde und an deren Rand waren die Verbrennungen zu sehen, die das Geschoss mit seiner Munition ihm beigebracht hatte. Sogar einiger Stoff seines Mantels klebte in den kauterisierten Stellen des Fleisches fest!

„Scheiße...“ kam es dann dennoch über die schmalen blauen Lippen der Navigatorin.

„Scheiße SCHEIßE SCHEIßE!!!“

Sofort riss sie Zorros Bauchbinde und den Gürtel an sich um es im nächsten Schritt auf die klaffende Wunde zu pressen. Klar war dann ja schon, das Zorro wieder aufschrie und ebenfalls seine Hände auf die Stelle presste. Es war wohl wirklich länger her, das es ihn so erwischt hatte.

In der Orangehaarigen stieg dann aber auch die Panik auf, ihr wurde auch leicht schwindelig, denn das alles hier kostete so unendlich viele Nerven und Kraft.

Sie wusste aber auch gar nicht, was sie denn überhaupt machen sollte, sie wusste nicht wie sie Zorro hier weg kriegen sollte, sie brauchten doch Chopper!!! So eine Wunde bekam sie garantiert nicht versorgt!

Unter heftigem Schluchzen fing sie dann also auch an zu rufen, sie brauchte Hilfe!

„CHOPPER, RUFFY, WO SEID IHR VERDAMMT NOCH MAL??? CHOPPER WO BIST DU? WIR BRAUCHEN DEINE HILFE.“

Aber auf ihr Rufen kam keine Antwort.. Also versuchte es Nami weiter. Das Zorro auf ihrem Schoß schon ruhiger wurde, gefiel ihr gar nicht!

„HILFE!!! HILFÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ ….“

Nami schrie sich die Seele aus dem Leib, mehrere Minuten lang, aber vergebens.

Ihre Rufe wurden nicht von ihren Freunden gehört, die schon über diese ganze kleine höllische Insel verstreut waren. Nein... ihr Rufen hatte nur eines zur Folge, nämlich das sie von Marinesoldaten gehört wurde, die nun die Gunst der Stunde nutzen.

Dieses ganze 'Feuerwerk' hatte nämlich in erster Linie zur Verwirrung und Abschreckung gedient. Wenn sie jetzt noch jemanden erwischt hatten, dann um so besser!

Also drangen an Namis Ohren bald wirre Stimmen,die durcheinander riefen und eine zeichnete sich aus ihnen ab, das war dann wohl die, des führenden Offiziers.

„Alpha, Beta, Gamma- Team ihr schwärmt in die anderen Richtungen aus und treibt das Pack zusammen. Delta-Team zu mir! Wir holen uns die geschossene Beute!“

Die raue und skrupellose Stimme sorgte bei Nami für ein dicke Gänsehaut, als wäre es nicht schon kalt genug! Das Schlimme war aber, wenn sie hier nicht wegkamen, dann würden diese Soldaten sie und Zorro gefangen nehmen und ob der Grünhaarige dann durchkam, das wagte sie zu bezweifeln.

Den einzigen Pluspunkt den sie gerade noch hatten, war, das sie hinter dem Metallcontainer hockten und somit noch nicht das Sichtfeld der Einheit kreuzten.

In der jungen Frau machte sich wieder höllische Panik breit, sie wusste gar nicht was sie als erstes tun sollte. Zorro war schwer verletzt, er würde alleine kaum gehen können und sie war mit ihren Kräften total am Ende. Nami wusste auch nicht wo ihre anderen Freunde waren, aber einen Kampf würde sie sich nicht erlauben können. Zorro wäre ungeschützt und allein konnte sie es mit den Männern wohl auch nicht aufnehmen. Ihr blieb nur die Flucht nach vorne, aber das war wohl eine fünfzig zu fünfzig Chance.

Immerhin, wäre der Schwertkämpfer vorhin nicht gewesen, dann hätte die Flak sie wohl zu Schweizer-Käse verarbeitet.

Dennoch... Zorro hatte – mal wieder- sein Leben für sie riskiert und allein deswegen musste sie sich jetzt unbedingt zusammen reißen. Es half ja alles nichts!

Nami löste sich also unter seinem Kopf vor und hockte sich neben ihn. Vorsichtig tätschelte sie dann sein Gesicht mit ihrer Hand und weckte ihn somit langsam wieder auf. Er war bereits in einen Dämmerzustand geraten, den wohl der hohe Blutverlust zu verantworten hatte. Aber danach konnte sie nicht gehen. Er durfte mit der Verletzung und bei dieser Kälte ohnehin nicht einschlafen.

„Zorro komm zu dir, wir müssen hier weg! Bitte, die Marine!“

Nami hörte das die Schritte und Stimmen näher kamen, es war wohl Glück das es bereits total finster geworden war, sonst wären sie hinter ihrem Sichtschutz schon längst aufgeflogen. Der Schnee bedeckte hier aber alles und somit glichen die verschneiten Häuser und Container, den Hügeln die sich hier ebenfalls ins Landschaftsbild schoben.

Der Grünhaarige blinzelte die Navigatorin dann auch an und versuchte sich ruckartig aufzusetzen, das endete aber alles damit, das er aufschreien und sich wieder hinlegen musste.

Nami presste auch sofort ihre Hand auf seinen Mund, wobei sie sich auf die Unterlippe biss. „Shhht...“

„Zorro bleib ganz ruhig, die dürfen uns nicht hören, dann ist alles vorbei!“

Als nächstes richtete sie sich auf und machte sich dann daran Zorro auf die Beine zu ziehen.

„Komm ich helfe dir, du musst dich bei mir abstützen.“

Sie legte sich dann auch den Arm des Schwertkämpfers über die Schultern und zog in zu sich ran, ehe ihr anderer Arm ihn auch noch umschlang. Gott... er war so schwer... der Schnee war so tief... Wie sollte sie ihn nur schnell genug hier weg bekommen? Vor allem, wohin? Es hatte für sie vorhin nicht so ausgesehen, das man einen guten Unterschlupf finden konnte.

Zorro hing dann auch wie ein nasser Sack auf ihren Schultern, was das alles nicht einfacher machte. Nami sank bis zu den Knöcheln in den Schnee und so wie er getroffen worden war, würde sie ihn unter Garantie durch die weißen Massen schleifen müssen.

Mühsam setzte die Navigatorin sich also in Bewegung und schleppte Zorro so gut es ging mit sich. Aus seiner Kehle drang regelmäßig ein schmerzerfülltes Keuchen und auch wenn er hin und wieder das Auge öffnete und versuchte sich zusammen zu reißen, hing er am Ende doch wieder da wie ein Schluck Wasser.

Namis Blick ging nach einiger Zeit allerdings auf seine Wunde und wie sie dort hin sah, raste ihr Herz gleich noch mehr. Die rote Flüssigkeit triefte nur so vor sich hin und als sie sich umwand, begriff sie das sie mit dem Blut eine regelrechte Spur für die Marine legte!!!

„OH NEIN!!!“

Das Blut färbte den Schnee, in einem derben Kontrast rot, aber auch ihre Schleifspuren würden sie verraten.

Das durfte alles nicht wahr sein! Wie sollten sie entkommen, wenn diese eindeutigen Spuren ihre Verfolger genau auf ihre Fährte brachten???

Wie angewurzelt, oder besser gesagt, wie festgefroren blieb Nami stehen und in ihrem Kopf begann es zu rattern. Schnee... sie brauchte, so irrwitzig das klang, noch mehr Schnee! Der würde, wenn er rasch genug fiel, ihre Spuren verwischen, aber wie sollte sie das denn nur anstellen?

Geistesgegenwärtig griff sie dann aber nach ihrem Klimatacktstab und setzte die Teile so schnell es ging zusammen. Wenn sie es regnen und gewittern lassen konnte, dann konnte sie auch Schnee erzeugen!

Mit dem Stab schoss sie dann auch eine Art Ei in den Himmel, „Snowy- Egg!“, das Ei platzte auf und eine riesige dicke quellende Schneewolke tat sich auf. In null Komma nichts begann es heftig zu schneien. Unzählige dicke Flocken rieselten vom Himmel. Sie verwischten die Spuren und sie vernebelten sie Sicht. So zu sagen hatte Nami einen doppelten Joker ausgespielt!

Der Himmel der Insel ließ sich von ihrem kleinen Kunststück aber offenbar anstecken! Mit der Zeit zogen noch etliche Wolken mehr auf, der Wind begann stärker zu werden und peitschte den eh schon zu genüge gefallenen Schnee auf und vom Himmel fielen noch viel, viel mehr weiße Flocken!

Kurz gesagt, nach dem Nami ein Schneegestöber verursacht hatte, kam nun ein Blizzard in gang!

Zuerst war sich froh über ihr erschaffenes Wetter gewesen, aber jetzt wusste sie fast nicht mehr weiter. Sie schleppte sich mit Zorro durch die Schneewüste. Seine Wunde Blutete noch immer sehr stark, trotz des provisorischen Verbandes. Der eisige Wind schlug ihnen den Schnee hart ins Gesicht und schob den dicken Schnee vor ihren Füßen her, oder er türmte ihn mehr und mehr auf.

Bisher hatte Nami nur bis zu den Knöcheln im Weißen gesteckt, aber nun, auch durch Zorros Gewicht, sank sie bis zu den Knien ein. Ein weiterkommen war kaum noch möglich und vor ihren bernsteinfarbenen Augen begannen schon schwarze Punkte zu tanzen...
 

Vor nicht all zu vielen Augenblicken hätte Nami schwören können,das sie gleich in Ohnmacht fallen würde, das sie und Zorro dann unter dem Schnee begraben werden würden.

Aber es kam anders.

Noch immer wankte die Orangehaarige auf ihren wackeligen Beinen durch das Schnee- und Eismeer und dann, dann sah sie die Umrisse von etwas. Zu Anfang zweifelte sie noch, aber dann, als sie näher kam, viel näher, war sie sich sicher!

Ja! Es waren die Umrisse einer halb eingefallenen, total verschneiten alten Scheune! Das war dann aber auch ihre letzte Rettung.

Mit ihren -geglaubten- letzten Kraftreserven hievte sie sich und Zorro in die alte Scheune. Es war nicht ganz einfach, da das Gebäude wirklich stark eingesackt war, aber es bot damit auch Schutz und Tarnung.

In dem eingefallenen Versteck, türmten sich auch Unmengen von altem Stroh und Heu. Ein wenig erleichtert war Nami deshalb schon. Sie schob eine dicke Matte daraus zusammen und legte Zorro darauf ab.

Gleich würde sie auch eine dichte Decke daraus zusammen schieben, aber sie musste die Wunde des Grünhaarigen noch einmal begutachten.

Wie sie erwartet hatte, war es schlimmer geworden. Das klaffende Fleisch war weiter eingerissen und um die Wunde war seine Haut auch blau angelaufen. Das waren die ersten Zeichen von Erfrierungen.

Nami ballte ihre Hände dann auch zu Fäusten, so das sich ohne ihre Handschuhe, die Fingernägel in das Fleisch ihrer Handflächen gebohrt hätten.

Die Handschuhe zog sie aber nun aus. Sie musste Zorro einen vernünftigen Verband machen, mehr konnte sie einfach nicht tun. Sie hatte einfach nicht die Mittel dazu...

Mit ihrem Stab sorgte sie aber erst mal für eine kleine Dusche, so kam -eben auch durch die unbarmherzigen Temperaturen um sie herum – wenigstens lauwarmes Wasser zu Stande. Die kleine Regenwolke die das erzeugte schwebte knapp neben ihr und Nami konnte ihr Halstuch drunter halten.

Somit erhielt sie einen Lappen, mit dem sie Zorros Wunde reinigen konnte. Der Schwertkämpfer war schon wieder weg gedämmert, zischte aber immer wieder vor Schmerzen auf.

Die Orangehaarige war vorsichtig, aber ganz ersparen konnte sie ihm die Qualen nicht. Jetzt wo sie hier waren, vorerst in Sicherheit, wurde sie auch wieder zittrig. Das Adrenalin bildete sich zurück und ihr wurde klar, das das ganze hier wohl dieses mal ins Auge gehen würde. Ihre Nakama waren nicht zu erreichen, Zorro war lebensgefährlich verletzt und die Marine hatten sie auch im Nacken.

Unweigerlich begann die junge Frau wieder zu schluchzen, dennoch wusch sie die große Wunde aus und versuchte diese wieder ordentlich zu verbinden.

Nami stopfte wieder den roten Gürtel Zorros auf die Verletzung und dann packte sie ihre ledernen Handschuhe darauf. Mit seiner grünen Bauchbinde zog sie alles zusammen und band es ab, in der Hoffnung das die Blutung langsam mal gestillt wurde.

Als das getan war, schob sie etliches von dem Heu und Stroh zusammen, so das sie sich mit Zorro darunter legen konnte. Ob ihnen dadurch wärmer wurde, war allerdings fraglich.

In der nächsten halben Stunde war auch alles ruhig, aber die Kälte kroch unausweichlich in ihrer beider Knochen. Zuerst nutzte Nami ihren Stab, um hier drinnen etwas Wärme zu erzeugen. Mit der Zeit gingen ihr allerdings die Wetterknoten aus und auch die bisher immer feuchte und kalte Scheune schien die plötzliche Hitze nicht zu mögen.

Kurz gesagt, sie ächzte mehrmals gefährlich auf und Nami unternahm lieber nichts mehr, um es wärmer zu machen. Es wäre für sie das letzte was sie gebrauchen konnten, das hier noch alles einstürzte.

Von da an hieß es warten... waren auf den Tod, auf die Rettung, eines von beiden würde es sein.


 

In den kommenden Stunden lagen sie also unter den dichten Strohmassen, die halbwegs Schutz vor der Kälte boten. Nami hatte sich so dicht zu Zorro gelegt wie nur möglich und immer wieder hatte sie ihn an geruckelt, so das sie wusste das er noch lebte.

Inzwischen lag ihr Kopf auf seiner Brust und sie lauschte seinem langsamen flachen Herzschlag und der langsamen flachen Atmung.

Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, das die Pausen zwischen seinen Atemzügen immer größer wurden. Immer mehr glaubte sie zu hören, wie sein Herz langsamer wurde und als sie sich aufrichten und ihn mit sanften Klapsen auf die Wange wecken wollte, hörte sie Stimmen.

„Verdammt, die müssen doch hier irgendwo sein! Da war Blut bei den Kanonen, wir müssen einen von ihnen verletzt haben!!!“

Jetzt wurde Nami wieder wacher, sie bekam erneut Panik, schon das x-te mal heute, aber was sollte sie tun? Diese Männer durften sie hier nicht finden!

Wieder fliehen konnten sie nicht, das würden sie nicht schaffen, aber entdeckt werden durften sie auch nicht.

Nami tat das einzige was ihr einfiel, sie häufte noch mehr vom Heu und Stroh an und buddelte sich und Zorro darin ein. Anschließend verhielt sie sich ganz still und wagte es kaum zu atmen.

Die Soldaten betraten kurz danach auch die eingefallene Scheune und sahen sich flüchtig um.

„Ach komm, hier ist doch so oder so niemand... Siehst doch, das Ding ist voller Heu und Stroh!“

Der zweite Soldat der ebenfalls eingetreten war nickte, „Stimmt... und wenn schon, wenn wir sie bis morgen nicht gefunden haben,dann reißen wir das Teil nieder!!!“

Es war eben zu aufwendig, in diesem Falle die Nadel im Heuhaufen zu suchen. Mit den Worten verschwanden die beiden Männer dann auch und Nami atmete erst mal auf.

Die Aussichten waren allerdings nicht so gut, denn wenn die Marine wirklich diese Scheune am nächsten Tag einreißen würde, dann wären sie ebenfalls verloren.

Jetzt wühlte Nami sich und den Grünhaarigen erst mal frei, sie musste wieder nach ihm sehen.

Sein Anblick gefiel ihr allerdings gar nicht. Seine Haut war blass und bläulich, er zitterte leicht und der sogenannte Verband war schon durch geblutet. Außerdem war Zorro noch kälter wie sie selbst, aber durch den hohen Blutverlust war das wohl auch kein Wunder.

Ihr selbst war allerdings auch verdammt kalt. Ihre Muskeln kontrahierten schon, weswegen sie stark zitterte. Ihre Unterlippe bebte stark und auch ihre Hände waren leicht blau.

Sie musste aber irgendetwas tun, sonst würden sie beide hier erfrieren und zwar bevor diese Nacht zu Ende war!

Ohne dann noch weiter zu überlegen, fasste sich die Navigatorin dann auch ein Herz, sie kniete sich neben Zorro und begann dann seinen Oberkörper zu massieren. Das würde nicht nur seine Durchblutung, sondern auch ihre anregen!

Nami fuhr damit auch gefühlte Stunden fort, aber irgendwann begannen ihre Arme und die Hände zu schmerzen. Alles war so kalt und in keinen ihrer Gliedmaßen hatte sie noch Gefühl.

Sie war mittlerweile sogar zu erschöpft um Tränen zu vergießen, lediglich ein leises Schluchzen entwich hin und wieder ihren Lippen.

Als sie dann ganz am Ende war, sank ihr Kopf auf Zorros Brust und ihre Hände gruben sich in seine Schultern.

„es tut mir so furchtbar leid Zorro... das ist alles nur meine Schuld! Immer gerate ich in Schwierigkeiten, immer wieder haust du mich raus und jetzt sieh doch wohin dich das gebracht hat!“

Der etwas ältere vernahm ihre Worte und hob sogar eine Hand, um sie in ihren Haaren zu vergraben. Anschließend hob er leise und unterbrechend die Stimme.

„So s-s-s-s-so ein Quatsch... d-d-das war allein m-m-m-meine Ent-ent-ent- Entscheidung!“

Kurz hob Nami ihren Kopf an, so das sie in sein Gesicht sah, aber dann bildeten sich doch Tränen in ihren Augen und langsam perlten sie auf Zorros Gesicht nieder. Sie konnte ihn einfach so nicht sehen!

Er war kreidebleich, blau angelaufen und auch sein halb geöffnetes Auge war so matt und fahl. Das hatte sie noch nie bei ihm gesehen. Deswegen tat es auch umso mehr weh und sie legte ihre Lippen dann vorsichtig auf seine. Sie wusste nicht warum, aber Nami brauchte das jetzt, sie wollte sich irgendwie entschuldigen, sie wollte irgendwie zeigen wie leid ihr das alles tat und sie wollte einfach nur, das er merkte wie wichtig er ihr war. Er durfte hier nicht sterben!

Zorro schloss bei dem Kuss die Augen und er seufzte sogar leise auf. Dann grinste er sogar an ihre Lippen.

„Dir ist klar... wenn... wenn ich das überstehe binde ich´s dem Koch auf die Nase!“

Bei seinen Worten hob Nami wieder ihren Kopf und sah ihn an. Auf ihren Lippen bildete sich ein kleines Lächeln und dann legte sie sie auf seine Stirn, ehe sie durch Zorros grüne Haare fuhr.

Schniefend wischte sie sich dann auch über die Augen.

„Von mir aus, Hauptsache du kommst durch und wir kommen hier weg!“

Das wünschte sie sich sehnlicher als alles andere!

Zorro legte dann aber – schweigend- seine Arme um sie und strich ihr über den Rücken. Normalerweise hatte er immer ein paar Sprüche auf Lager, die versicherten das alles wieder gut wurde, aber da er diese nicht hatte, sprach er am besten gar nicht.

Nami legte sich dann auch wieder auf seinem Oberkörper ab und schmiegte sich an ihn. Dennoch hing ihr noch was auf den Lippen, das sie los werden wollte.

„wenn wir hier wirklich sterben, dann bin ich froh das DU bei mir bist!“

Sie wollte ihn das einfach wissen lassen. Zorro drückte ihr nur noch kurz einen Kuss auf die Stirn, schloss dann aber wieder das Auge. Durch die Wunde hatte ihm die Kälte schon die meiste Lebenskraft ausgesaugt und die wärme seines Blutes schien sich auch bereits davon zu stehlen.

[…]
 

Mitten in der Nacht, begann Nami unheimlich stark zu zittern. Sie hatte zwar versucht, Zorro mit warm zu halten, aber das war ihr missglückt. Ihr viel kleinerer Körper, war einfach viel schneller ausgekühlt.

Sein Körper hatte indes resigniert und nur der Gedanke daran, das Nami hier hilflos saß, hielt ihn wohl noch am leben. Das sie zitterte wie Espenlaub, spürte Zorro dennoch.

Er legte also seine Hände an ihr Gesicht und drückte Nami etwas von sich weg. Diese erschrak auch gleich und fasste seine Handgelenke.

„Nami du solltest gehen, du wirst hier erfrieren. Tu mir nen gefallen und hau ab!“

Als diese Worte aber an ihr Ohr drangen, schüttelte Nami wild den Kopf.

„NEIN!!! Ich werde dich hier nicht allein lassen. Zorro ich lass dich hier nicht zurück!“

Der Grünhaarige hatte ja schon geahnt, das sie so reagieren würde, aber warum sollten sie beide ihr Leben lassen, wenn es einfach nicht sein musste?

„Nami verschwinde hier! Du schaffst das schon irgendwie, ich will nicht mit ansehen wie du hier erfrierst weil du unbedingt bei mir bleiben willst. Ich will dich nicht umsonst gerettet haben!“

Seine letzten Worte sprach Zorro mit Nachdruck, das wäre doch sonst alles sinnlos gewesen.

Die Orangehaarige bis sich ein weiteres, unzähliges mal auf die Unterlippe... Ir... irgendwie hatte er ja recht.

Er hatte ihr so zu sagen Feuerschutz gegeben und wenn sie jetzt hier sitzen blieb, hatte Zorro sein Leben umsonst riskiert.

Nami konnte sich aber nicht mit dem Gedanken anfreunden ihn hier einfach liegen zu lassen, ihm seinem Schicksal zu überlassen. Nein.. Nein! Das würde sie auch nicht tun. Wenn sie schon von hier weg ging, dann sollte das ganze auch einen Grund haben.

Sie schloss also fest die Augen und presste ihre Lippen noch mal auf seine, anschließend schniefte sie.

„A... also gut. Ich werde abhauen, aber ich werde nur gehen um Hilfe zu holen, hast du verstanden? Zorro ich komme wieder, ich hol dich hier raus.“

Nur... der Grünhaarige reagierte schon gar nicht mehr unter ihren Worten, er hatte den Kopf zur Seite fallen lassen und die Augen geschlossen.

Nami schluchzte nun noch mehr auf und packte Zorro am Kragen.

Zo... Zorro?“ Als er noch immer nicht reagierte begann sie ihn zu schütteln. „ZORRO NEIN! ZORRO!!!“

Aber er reagierte nicht....

Über ihre eisigen Wangen brachen regelrechte Sturzbäche von Tränen los, sie schluchzte immer mehr auf, aber das half nichts.

Fast schon widerwillig löste sie sich von ihm und rannte aus der Scheune. In ihr tobte ein regelrechter Kampf. A... aber vielleicht musste er sich ja auch nur ausruhen, ja bestimmt! Sie musste unbedingt Hilfe holen.
 

Nami trat also in die Nacht raus und sah sich um. Der Sturm währte noch an, aber die Luft schien rein zu sein.

Sie stürzte also durch die Schneemassen und kämpfte sich zurück zum Dorf. Unfreiwillig legte sie einen Umweg ein, aber diesen Feuer spuckenden Kanonen wollte sie nicht noch mal in die Quere kommen.

Zwischen den kleinen Häusern lief sie von einem zum anderen, sie klopfte und flehte das jemand ihr öffnete, aber niemand tat es. Wenn sich jemand zu Wort meldete, dann nur um sie zum Teufel zu jagen.

Den Rest der Nacht suchte Nami das Dorf nach Hilfe ab, aber es fand sich keiner und als sie gar nicht mehr weiter wusste, lief sie in Richtung der Sunny. Vielleicht war Chopper da, mit ihm könnte sie zu Zorro reiten.

Doch... Als sie, mit letzten Kräften durch den Schnee torkelte, hörte sie hinter sich einen lauten Befehl.

„DA HINTEN! DIE GEHÖRT ZU DEN STROHHÜTEN, LASST DIE HUNDE LOS!“

Hunde?

Nami wand sich ruckartig um, sah dann aber wie auf sie schon vier oder fünf zähnefletschende riesige und wolfsähnliche Hunde zu gerannt kamen.

Die junge Frau nahm die Beine in die Hand, aber durch den Meter hohen Schnee stürzte sie mehrfach, bis diese Viecher sie einholten.

Sie trat nach ihnen, aber jedes mal wenn die Zähne dieser Misttölen sie striffen, musste sie aufschreien.

In einem günstigen Augenblick schaffte es die Orangehaarige aber ihren Klimastab hervor zu holen und den Viechern eins damit überzubraten.

Gleich darauf bekamen sie auch den Thunder-Bolt zu spüren und wurden gegrillt.

Jetzt musste sie noch den Hundeführern entwischen, das gelang ihr dann, in dem sie einen kleinen Wirbelsturm erzeugte, der die Schneemassen aufwirbelte und den Männern die Sicht nahm.

Damit war ihr Körper dann aber wirklich am Ende. Sie torkelte noch ein gutes Stück und landete dann, nach dem ihr schwarz vor Augen geworden war im Schnee, am Rand einer Straße!

[…]
 

Ihre Augen öffnete die Orangehaarige erst später wieder und wie sie das tat, saß sie gleich aufrecht.

Sie war in irgend einem alten Schlafzimmer. Die Wände waren dunkelblau tapeziert und die Möbel alle aus dunklem edlen Holz. Draußen war es bereits hell,weswegen sie die Augen zusammen kneifen musste.

Moment! MOMENT! ES WAR HELL!!!

Namis kehle entwich ein hysterischer Schrei. In dem Augenblick öffnete sich aber auch die Tür zu dem Zimmer, in dem sie sich befand und eine ältere Dame mit einem Tablett , bestückt mit Schüssel und Tasse, kam herein.

„Ganz ruhig mein Kind. Du bist hier in Sicherheit. Vor mir und meinem Mann brauchst du keine Angst haben. Wir werden der Marine auch nichts sagen. Die waren nämlich schon hier und haben nach Piraten gefragt.“

Die Hausherrin seufzte.

„Ich weiß nicht warum die euch Kinder nicht einfach in Ruhe lassen. Gerade euch, ihr habt doch schon so viel gutes getan.“

Nami sprang dann aber aus dem Bett und suchte nach ihren übrigen Sachen. Sie war ja nur mit Unterwäsche Shirt und Verbänden bekleidet.

„Ich danke ihnen, aber ich muss hier weg! Ich muss Hilfe holen!!!“

Die ältere Frau stellte das Tablett ab und fasste die Orangehaarige bei den Schultern.

„Ganz langsam, iss erst mal was. Deine Freunde haben wir gestern schon getroffen, sie haben das Schiff in eine versteckte Bucht gebracht. Wenn du dich gestärkt hast, bringt mein Mann dich zu ihnen.“

Nami riss sich aber von ihr los.

„Nein! Ich... sie verstehen das nicht! Zorro... Noch einer von uns, er ist schwer verletzt und braucht Hilfe.“

In ihre Augen traten wieder die Tränen und ihr Kopf begann zu summen. Ob sie wollte oder nicht, sie musste sich setzten und dann brauch auch wieder ein mal das Schluchzen über sie herein.

„Oh Gott... es ist bestimmt schon zu spät, ich war viel zu lange weg!“

Die alte Dame setzte sich dann neben sie und strich ihr über den Rücken.

„Sprich erst zu ende, nichts ist zu spät, ehe man sich nicht wirklich davon überzeugt hat!“

Nami wischte sich über ihre müden Augen und sah in das freundliche Gesicht der alten Frau.

„Er ist schwer verletzt. Wir sind gestern in einer eingefallenen Scheune untergekommen und da hab ich ihn auch zurück gelassen. Ich wollte doch nur Hilfe holen, ich weiß nicht mal ob... ob...“

Nami mochte es nicht aussprechen. Sie wusste nicht ob Zorro noch am leben war, er hatte ja gar nicht mehr auf sie reagiert.
 

Von da an ging alles ganz schnell...

Die alte Frau gab Nami ihre Sachen und füllte ihr die heiße Suppe in eine Tasse. Ihr Mann machte den Hundeschlitten bereit und dann ging es los.

Da das Ehepaar hier lebte, kannten sie sich aus und Nami musste den Weg nicht erst erklären, ein Vorteil.

Die Eheleute erzählten ihr noch, das die Menschen hier so zurückgezogen lebten, weil sie nichts mit den grausamen Machenschaften der Marine zu tun haben wollten.

Des öfteren landeten Piraten hier und wurden dann überrascht und gefangen genommen, wenn nicht sogar getötet. Sie und ihre Freunde hatten also Glück, das sie entkommen waren.

Eigentlich machten sie sich auch Strafbar, wenn sie ihr halfen, aber die Dame und ihr Mann, waren eben keine Menschen die tatenlos zusahen.

Bei der Scheune sprang Nami dann auch von dem langen Schlitten und lief direkt hinein. Zorro lag noch genau so da, wie sie ihn zurück gelassen hatte, nicht unbedingt ein gutes Zeichen.

Vergebens rüttelte sie an ihm, es kam nichts...

Trotzdem wickelten sie und die beiden alten Leute den Grünhaarigen in Decken ein und verfrachteten ihn auf den Schlitten.

„Wir müssen schnell zum Schiff, wenn es nicht schon zu spät ist, dann kann nur unser Doktor ihn retten.“

Oh Nami hoffte das es noch nicht zu spät war, sie betete regelrecht dafür.

Die Marine ließ sich von ihren Gebeten aber nicht beeinflussen. Kurz vorm Ziel stellten sie sich dem Schlittengespann in den Weg und richteten ihre Musketen auf sie.

„Anhalten! Oder wir schießen euch alle nieder!!!“

Für Nami war nun alles vorbei. Vor ihnen standen bestimmt zwanzig man und gegen die würde sie nicht alle ankommen, keines falls.

Dennoch erhob sie sich und richtete ihre blaue Waffe auf die Männer.

„Wagt es ja nicht, euch mir in den Weg zu stellen!!!“

An der Spitze ihres Klimastabes brutzelten schon die Blitze und dann ging es los! Ihre Attacken trafen die Männer, aber ehe diese dann schießen konnte, erhob sich eine riesige Hand aus dem Schnee und prallte auf den Haufen Soldaten nieder!!!

Namis Augen begannen sofort zu leuchten, „ROBIN!!!“

Aber nicht nur Robin war da, auch die Andern! Schnell brachte man Navigatorin und Schwertkämpfer an Bord. Es war ja auch höchste Eisenbahn.

Chopper stellte noch fest, das Zorro noch lebte, aber alles hing an einem seidenen Faden.

Der kleine Doktor gab an Bord der Sunny aber sein bestes und versorgte den Schwertkämpfer so gut er konnte. Sanji, der die gleiche Blutgruppe wie Zorro hatte, zögerte natürlich nicht. Er half sofort den hohen Blutverlust Zorros auszugleichen.

Anschließend bekam der Grünhaarige etliche Infusionen und dann hieß es wieder warten.

Man hatte ihn natürlich auch warm eingepackt, so das er wieder Temperatur bekam.

Indes hatte auch Franky alles für´s Ablegen bereit gemacht, es wurde Zeit das man hier wegkam.

[…]
 

Drei Tage lang dauerte es, bis der Grünhaarige wieder zu sich kam. Drei Tage hatte Nami an seinem Bett gesessen und seine Hand gehalten.

Drei Tage hatte sie kaum geschlafen und gegessen, aber das war es ihr wert gewesen.

Als er dann das Auge öffnete, war sie auch die erste was er sah. Auf seinen Lippen bildete sich ein Grinsen und dann nahm er die Andere Hand und strich ihr über die Wange.

„Du bist also wirklich zurück gekommen.“

Nami fasste seine zweite Hand dann auch noch und hielt sie fest.

„Natürlich! Ich hab es schließlich versprochen!“

Zorro grinste wieder.

„Naja... ich zweifle nicht an deinem Versprechen, aber du in der Kälte im Schnee. Sonst meckerst du immer und stolperst dir einen zurecht. Alle Achtung das du´s noch auf die Reihe bekommen hast!“

Nun weiteten sich Namis Augen, wollte er sie verarschen???

Auf ihrer Stirn begann eine Ader zu pochen und ihre Hände krallten sich augenblicklich in seine.

„Sei du froh,das du so lädiert bist! Sonst würde es Kopfnüsse hageln!!! Was glaubst du was ich durch gemacht hab?!“

Sie war wirklich ein wenig sauer, traute er ihr wirklich so wenig zu.

Ihre Stimme wurde dann auch leiser.

„Ich hab mir furchtbare Sorgen gemacht... Ich hab gedacht das... das...“

Ihre Worte wurden aber immer dünner und versiegten dann.

Zorro hob also etwas den Kopf und hakte dann nach, „Das was?“

Etwas beschämt biss Nami sich auf die Unterlippe und sah zu Boden, während sie rot um die Nase wurde.

„Ich dachte ich würde dich für immer verlieren...“

Nun musste auch Zorro sanft lächeln und wieder fand eine seiner Hände an ihre Wange.

„Hmpf... so weit ist es ja jetzt aber nicht gekommen hm? Du hast ja dafür gesorgt.“

Ja, Nami hatte wirklich alles gegeben, sie war ja selbst noch ganz erledigt.

„Und wie ich dich kenne, hockst du hier auch schon ne Ewigkeit. Du solltest dich lieber hin legen!“

Nun, das ließ die Navigatorin sich dann auch nicht zwei mal sagen, sie stand zwar auf, ging aber nicht in ihre Kajüte, nein sie krabbelte zu Zorro unter die Decke und grinste.

„Das stimmt wohl und damit du nicht doch noch erfrierst, leg ich mich lieber zu dir!“

Sicher war ja sicher~



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  kirishuka
2017-02-10T13:00:03+00:00 10.02.2017 14:00
Awww schön. Das war schön aber ich hab auch um Zorro gebangt. Fast währe er gestorben. T.T
Von:  die81
2013-12-27T17:37:11+00:00 27.12.2013 18:37
Awww wie schön :D kurzes ende, aber schööön :DD
etwas schnee für das viel zu frühlingshafte deutschland ^^
Von:  missfortheworld
2013-09-13T06:18:08+00:00 13.09.2013 08:18
ich war mir erst sicher, dass du Zorro sterben lässt ._.
ich war mir soooo sicher und bin deswegen überaus froh, dass er doch lebt :-D
der titel passt wirklich gut zur geschichte!
Ansonsten wie immer super geschrieben, schön lang und spannend ;)
Liebe Grüße!
Von:  NightcoreZorro
2013-09-10T17:39:04+00:00 10.09.2013 19:39
hab mir schon wegen dem titel gedacht das zorro verletzt wird ^^
kurzzeitig hab ich sogar gedacht, du lässt ihn wirlich sterben, aber hast du ja doch nich :)
magst ja keine sad endigs, ne?
jedenfalls voll cool :D
Antwort von: abgemeldet
10.09.2013 20:26
^^ ich hab die ganze zeit mit mir gehadert ob ich ihn sterben lass.
Aber irgendwie is mir dann doch immer lieber wenns gut ausgeht, ja~


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