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wrong victim

von

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mousetrapped

Es war die angenehm warme Mittagssonne die ihn am darauffolgenden Tag durch die halb zugezogene, riesige Fensterfront seines Schlafzimmers weckte.

Irgendwann gegen Morgen war er nach Hause gekommen, wie genau entzog sich seiner Erinnerung, ebenso ob allein und wenn nicht, dann mit wem. Ein mulmiger Blick auf die Seite neben sich verriet, dass sie leer war, dem Himmel sei Dank, keine über den Rand seines Bettes lappende Person die er vielleicht unter viel zu viel Alkohol doch mit nach Hause genommen hatte. Schlimm genug war es gestern das diese Susann den ganzen langen Abend an seinem Arm geklebt hatte, als würde er ein Dutzend Hamburger unter seinem Jackett verstecken, lechzend und ihren unförmigen Körper dabei immer so dicht wie möglich an den seinen gepresst. Augenblicklich keimte der Wunsch nach einer kochenden Dusche auf und die verdrängte Wut auf Benson der an diesem ganzen Übel überhaupt schuld gewesen war. Dieser alte Mistkerl hatte vermutlich die ganze Nacht über seelenruhig in seinem Sessel verbracht, vielleicht etwas gelesen und dabei völlig entspannt, ohne den leibhaftigen Moby Dick zwischen seinen Fingern, vielleicht gebunden zu Papier aber nicht so erschreckend real wie seine Begleitung am gestrigen Abend.

Mit einem entsetzlich erleichterten Seufzer schob er sich aus dem Bett. Knackend wehrten sich Knochen und Muskeln gegen jede Bewegung, verlangten nach mehr Schlaf, nach etwas anderem zu trinken als Hochprozentigem und etwas anderem zwischen den Lippen als Zigaretten.

Die Nacht hatte ihn geschafft, mehr noch als es ein ausgiebiger Dreier jemals getan hatte oder in ferner Zukunft tun würde. Diese Susann hatte ihn geschafft und mit ihren kleinen wulstigen Fingern halb an den Rand des Wahnsinns und seiner Selbstbeherrschung getrieben.

Für diese Frau würde es nicht genug Alkohol geben um sie sich auf ein anschauliches Minimum erträglich zu saufen und selbst wenn war immer noch die Frage wie man sich als Mann einen Weg durch diese Fleischmassen hätte bahnen sollen ohne dazwischen erstickt zu werden oder besser noch die Orientierung zu verlieren.

Räuspernd und die Finger in seinem dunklen Haarschopf vergraben, schob er diesen Gedanken, so wie schon gestern unzählige Male, beiseite und erhob sich Richtung Badezimmer. Was er jetzt zuerst brauchen würde war eine Dusche und was er danach dann noch sehr viel dringender brauchte war Zerstreuung und dabei würde er nicht wählerisch sein.

Eine hübsche Blondine, eine Schwarzhaarige vielleicht oder auch einen Mann, es spielte keine Rolle, heute Nacht würde er wieder das tun was er immer tat, nur diesmal wesentlich exzessiver.
 

Der Garment District in Midtown Manhatten lag nicht weit weg und so war es kurz nach drei Uhr als Caine in sein Penthouse am Central Park West zurückkehrte. Die halbe Nacht hatte er im Xinsháng Wú verbracht, einem Club, den man am besten als Edel Bordell bezeichnen konnte und der New York in dieser Kategorie konkurrenzlos beherrschte. Ausgezeichnet durch erstklassige Ware und erstklassigen Service, hatte er dort nicht selten ein kleines Vermögen zurückgelassen und so auch am heutigen Abend.

Nicht dass es für einen Mann wie ihn nötig gewesen wäre auf käuflichen Sex zurückzugreifen, er sah unverschämt gut aus und es genügte bei jemandem wie Jules nur den Raum zu betreten und Weibchen, wie auch nicht selten Männchen, lagen ihm zu Füßen. Es war nicht einfach nur sein ebenmäßiges Gesicht, oder der gemeißelte Körper von dem man sich zwingend fragen musste wo er bei seinem selbstzerstörerischen Lebensstil herkam, vielmehr waren es seine tief dunklen Augen. Dieser eisige, saphirblaue, fesselnde Blick der sich einem unter die Haut bohrte, einem die Luft abschnitt und sich willenlos in die Arme dieses Mannes wünschen ließ, obgleich sein unterkühltes Lächeln und seine Arroganz versprach das man ihn nicht besitzen konnte. Man konnte Jules Caine haben, so perfekt wie er war, für eine Nacht, vielleicht auch zwei, wenn er es wollte, mehr aber nicht.

Auch das Mädchen dass er nun in seinen Armen hielt als die Fahrstuhltür ins Penthouse aufschwang und den riesigen Raum freigab, lediglich von den entfernten Hochhäusern über dem Central Park spärlich beleuchtet, würde sich dieser Tatsache spätestens morgen früh gewiss werden.

Ihr Name? Caine hatte ihn wie schon so oft vergessen, er hatte auch vergessen wo er sie genau aufgegriffen hatte, und ob er sie noch bezahlen müsse, aber sie war hübsch, sehr sogar und das waren genug Informationen für diese eine Nacht. Ihre vollen roten Lippen schmeckten süß als er sie erneut küsste und mit einem Arm aus dem sich schließenden Fahrstuhl hob. Leicht wie eine Feder war sie, mit Hüften von denen er seine andere Hand nicht abhalten konnte und die rasch unter ihrem sündig karmesinroten Kleid verschwunden war. Die Couch würde für jetzt genügen müssen, denn sie würde nicht länger bleiben als er es für angemessen hielt. Mit einem leisen Keuchen schlang sie die zierlichen Arme um seinen Hals und ließ sich mit auf das helle Polster ziehen.

Ihre Schmalen, zarten Finger machten sich daran seinen makellosen Körper überraschend fordernd aus dem störenden Hemd zu befreien, während ihre rosigen Wangen glühten und verrieten, dass sie dennoch kaum älter als vielleicht achtzehn sein mochte.

´Den Teufel werde ich tun sie jetzt nach ihrem Ausweis zu fragen...´

Das seltsam stetige Brummen eines Hubschraubers drang für den Bruchteil einer Sekunde an sein Ohr, zu weit weg und zu kurz und vor allem für diesen Moment völlig belanglos, jetzt da der rotblonde Haarschopf ihm bereits lüstern den Stoff von den breiten Schultern gezerrt hatte. Offensichtlich hatte sie es ebenso eilig, sehr gut denn das würde es ihm später erheblich erleichtern sie schnellstmöglich vor die Türe zusetzen.

Grinsend beugte er sich hinunter und küsste sie flüchtig auf die Lippen, den zarten Hals und das ausladenden Dekolleté. Während sie hingegen ebenso grinsend hinter seinem Rücken etwas aus ihrer Tasche zog. Ehe Jules fähig war zu registrieren was hinter ihm geschah und dass er soeben verdammt nochmal mächtig verarscht wurde, rammte sie ihm die kleine Spritze mit der durchsichtigen Flüssigkeit schmerzhaft in den nackten Hals.

Ein Fluch entfuhr ihm, nicht im Stande ihn zu Ende zu bringen schnappte er nach Luft, spürte wie sich sein Körper zunehmend entfernte und sein Verstand nicht länger gehorchen wollte.

Das Mittel wirkte schnell, kaum dass die Frau die Kanüle rabiat aus seinem Nacken zog, sackte er ohnmächtig und tonlos über ihr zusammen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ryu_no_Sekai
2012-05-15T21:10:41+00:00 15.05.2012 23:10
ich bin hin und weg! :)
und ich glaube es ist schon etwas länger her,
dass ich hier eine auf diese weise interessante und vielversprechende Geschichte gelesen habe. ^^
ich hoffe sehr, dass die Geschichte die Spannung hält die sie verspricht. xD
mir gefällt auch dein Schreibstil, ein bisschen herablassend,
ein bisschen kühl - und einfach passend zu deinem Hauptcharakter. xD
mit dem hast du mich natürlich auch gefangen - schwarze haare, dazu passende blaue augen und dieser herrliche Arroganz. ♥
Ich bin wirklich gespannt, was sie nun mit ihm anstellen wird.
Wer sie ist und für wen sie arbeitet - Jules hat ja wahrscheinlich mehr als genug feinde. xD
wenn ich jezt allerdings zum Titel hoch schiele - hat sie vllt auch einfach den falschen? xD

Also mach weiter so,
ich freu mich schon aufs nächste Kapitel.
LG Ryu
✖✐✖
Von: abgemeldet
2012-05-07T17:31:57+00:00 07.05.2012 19:31
Du hast echt einen tollen Schreibstil.
Der trägt mich auch weiter beim Lesen, auch wenn ich solche Stories eigentlich nicht mag. Aber mit dem richtigen Stil und Chrakteren geht alles.
Ich find die Geschichte super.


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