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Regentropfen

Gedichte und Texte
von

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Am Ende eines Wolflebens

Was bist du Wesen der Nacht?

Was glaubst du in der Dunkelheit zu finden?

Fürchtest du des Menschen Macht?

Möchtest du ihm entschwinden?
 

Dein Fleisch hat er verbrannt,

deine Welpen den Tod gebracht,

doch nie hast du es beim Namen genannt

und deine Rache ihm nachgelacht.
 

Stumm weinst du in dich hinein,

dein Heulen schon lang nicht mehr erklingt,

alter Wolf, du bleibst für immer allein,

bis der Tod sein Lied dir singt.
 

Stumpfes Fell, vertrocknete Narben,

dumpfe, glanzlose Augen zeigen deine Pein,

der Pelz verliert langsam die Farben,

das Alter lässt verblassen das Sein.
 

Doch die Götter flüstern dir Worte,

liebend, sanft und zart,

sie zeigen den Weg zur Pforte,

machen das Leben weniger hart.
 

Lächelnd du an deine Gefährtin denkst,

die durch Hunde dir entrissen,

das letzte Geschenk der Götter empfängst,

denn du stirbst mit reinem Gewissen.
 

Deine Welpen sind nun bei dir,

glücklich und froh sie spielen,

deine Gefährtin befindet sich auch hier,

nie mehr wird der Mensch auf euch zielen.
 

Ob sie wirklich existiert diese Welt?

Das kann niemand jemals sagen,

doch wie alles durch Menschen zerfällt,

alter Wolf, darüber lass uns klagen.
 

J.M.K.



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