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Der Magier der Ewigkeit

von

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Das erste mal was eigenes :)

Ich hoffe es gefällt euch trotzdem :)
 


 

Die Landschaft vor seinem Fenster hatte sich in den letzten tausend Jahren geändert. Er hatte aufgehört zu zählen wie oft, hatte aufgehört die Menschen zu beobachten und mit ihnen zu fühlen. Er hatte aufgehört zu leben. Jedenfalls bis zu einem gewissen Grad. Das wusste er selber nur zu gut. Dennoch hatte er einen Job zu erledigen. Er konnte sich nicht mehr erinnern wie es war, als er das nicht nicht musste. War es jemals anders gewesen?
 

Er wendete den Blick ab. Draußen ging die Sonne unter, er hatte seit langer Zeit kein Gefühl mehr für diese Schönheit. In seinem Zimmer flackerten die Kerzen. Er wandte sich seinem Buch zu. Das große Buch allen Wissens. Er blätterte ein wenig darin herum. Was hatte man schon davon alles zu wissen, alles tun zu können und die Macht der Welt in seinen Händen zu halten, wenn man doch allein war?
 

Sein Job war es das Wissen zu bewachen, zu verteilen und vor den Bösen zu bewahren.

Es war ein einsamer Beruf und die Welt war noch lange nicht so weit auf ihn zu verzichten. Er war der mächtigste Magier seines Clans gewesen und vor mehreren Tausend Jahren erwählt worden um das Buch zu beschützen nachdem der vorherige Wächter gestorben war. Mahart fragte sich langsam wie sein Vorgänger das geschafft hatte, waren die Wächter doch von jeher unsterblich.
 

Der Wind in seinem Zimmer wurde stärker und er zog die Augenbrauen hoch. Draußen war es windstill und doch trotzdem erloschen die Kerzen. Mahart wusste genau was das bedeuten musste, doch der erwartete Besucher blieb aus.

Doch das Buch fing an sich selbst umzublättern und er wusste, es war mal wieder an der Zeit ein wenig Wissen zu verteilen und den ungebildeten Menschen ein wenig auf dem Weg den sie beschritten zu helfen.
 

Er legte die eine Hand auf das Buch und streckte die andere Richtung Fenster aus. Grünes Leuchten erfüllte den Raum und auch die letzten Kerzen erloschen. Sein Haar wurde von einem unsichtbaren Wind zurück gepeitscht und kleine Schweißperlen standen auf seiner Stirn.

Erschöpft ließ er die Hand sinken und schaute auf die aufgeschlagene Buchseite. »Hmm Universum und Sonnensystem. Wie langweilig. Wann werden die Menschen endlich bereit sein für die wirklich interessanten Dinge?« dachte er gelangweilt und entzündete die Kerzen mit einem einzigen Blick neu.

Im fackelnden Licht das nun den Raum erhellte, sah er einen ihm wohl bekannten Schatten.
 

"Xanara, was tust du hier? Ich dachte euch wäre der Zutritt zu diesem Ort schon vor Jahren verboten worden?!" fragte er und schaute seinen Besucher gelangweilt an.
 

Xanara trat aus den Schatten. Ihre schwarzen Flügel am Rücken angelegt und den Stab den ihre Art benutze um Seelen zu holen in der linken Hand. Ihre weißen Haare fielen ihr um die Schultern. "Ich dachte ich mache mal eine Ausnahme wenn mich der Wächter und mächtigste Magier zu sich ruft." Sie spielte ein wenig mit ihrem Stab, ohne ihm damit aber zu nahe zu kommen. Er betrachtete ihre zerschlissene Kleidung und die schwarzen Flügel. Er hatte schon lange keinen von ihnen gesehen. Die Menschen würden sie unwissend Todesengel nennen, doch sie waren viel mehr als das. Beinahe musste er lächeln. "Was also machst du hier, wenn ich dich nicht gerufen habe?"

Sie lächelte ihn kokett an und setzte sich auf seine Chaiselounge. "Aber aber Mahart sei nicht so bescheiden, natürlich hast du mich gerufen. Sonst hätte ich diesen Ort niemals betreten können."

Jetzt hatte sie seine Aufmerksamkeit doch.
 

Er schlug das Buch zu und setzte sich ihr gegenüber. "Wie sollte ich dich gerufen haben? Ich bin seit Jahrtausenden hier allein und habe auch keinen Zauber ausgesendet."
 

Sie legte den Kopf schief und antwortete langsam: "Warst du denn nicht gelangweilt und frustriert von deiner Unsterblichen Existenz? Fragtest du dich nicht wozu du das alles noch machst wenn die Menschen es doch nicht zu schätzen wissen und nochmal ansatzweise verstehen was in ihrer Welt vor sich geht?"
 

Er war gelinde gesagt geschockt. Dies hatte er sich tatsächlich schon viele male gefragt, doch keine Antwort erhalten.
 

Sie lächelte. "Wusste ich es doch, du bist schon so lange hier, dass man dir jede Emotion im Gesicht ablesen kann."

Er ließ sein Gesicht wieder zur Maske werden. Wie konnte sie so viel von ihm wissen? Beobachtete sie ihn schon lange? Oder war er wirklich einsam? Er schüttelte leicht den Kopf. Dieser Ort war geheim und niemand konnte ihn betreten außer der Wächer lud ihn ein. Wie konnte also ein Wesen wie Xanara hier her kommen?

"Endlich mal etwas, das auch du nicht auf Anhieb weißt," freute sich Xanara, verstummte aber schnell wieder als sie den Blick von Mahart bemerkte.

"Du bist hier um einen Unsterblichen dazu zu verführen, sein Leben aufzugeben?" fragte er mit einem Unterton, den sie nicht einordnen konnte.

"Nein, du hast mich gerufen, weil ein Teil von dir sterben will. Und nicht mehr der undankbaren Aufgabe eines Wächters nachgehen will."

Mahart schaute aus dem Fenster. Wie recht sie doch hatte. "Heißt das, du bist schuld daran, dass der frühere Wächter gestorben ist?"

Xanara zuckte mit den Schultern. "Nein, das war allein seine Entscheidung. Er wollte nicht mehr, also hat er mich zu sich gerufen. Nicht jeder hält diesen Job und die Einsamkeit so lange durch wie du. Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende."

"Ich verstehe das nur zu gut, aber ich kann meine Verpflichtung nicht vernachlässigen und diese Bürde jemand anderem übertragen"

Sie stand langsam auf und schaute ihn traurig an. "Nicht nur du bist einsam, glaub mir. Auch ich habe manchmal das Gefühl, dass die Ewigkeit länger ist als man leben kann. Nur du hast eine Möglichkeit dem zu enkommen. Ich nicht."

Mit diesen Worten verschwand sie so schnell sie gekommen war und ließ Mahart allein mit seinen Gedanken zurück.

"Die Ewigkeit dauert lange...." murmelte er und löschte mit einer Handbewegung sämtliche Kerzen im Raum "besonders gegen Ende...."
 


 

Tja das war mein Versuch mal etwas ganz anderes zu machen ich hoffe es hat euch gefallen :)

Kekse dalass



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  TommyGunArts
2013-04-12T11:21:57+00:00 12.04.2013 13:21
Hallöchen :)
Mit dir mache ich mal weiter. Vorab, vielen Dank für die Teilnahme an meinem WB!
Die Auswertung erfolgt (hoffentlich) in Kürze.

Die Landschaft vor seinem Fenster hatte sich in den letzten tausend Jahren geändert.
-> Wäre auch schlimm, wenn sie das nicht täte. Guter Einstieg. Man erfährt schon mal, dass es sich um ein tausendjahre altes... Wesen(?) handelt.

Dennoch hatte er einen Job zu erledigen.
-> Gebunden an eine Arbeit, die demjenigen das Leben raubt und zu der er scheinbar verpflichtet ist. Die Frage ist: Was ist es und warum ist er schon seit so vielen Jahren dazu befohlen, diese Arbeit zu tun?

Was hatte man schon davon alles zu wissen, alles tun zu können und die Macht der Welt in seinen Händen zu halten, wenn man doch allein war?
-> Das Wesen ist also allmächtig, ist allerdings in Einsamkeit versunken. Gute Frage, was besser ist. Ein Leben mit Macht oder in Einsamkeit?

Mahart fragte sich langsam wie sein Vorgänger das geschafft hatte, waren die Wächter doch von jeher unsterblich.
-> Ok, das ist interessant. Wie schafft es ein unsterblicher Wächter das Zeitliche zu segnen? Hat da vielleicht jemand nachgeholfen, in dessen Macht genau das steht?

Draußen war es windstill und doch trotzdem erloschen die Kerzen.
-> Eins musst du weglassen: Entweder das "doch" oder das "trotzdem" ;)

Mahart wusste genau was das bedeuten musste, doch der erwartete Besucher blieb aus.
-> Der Besucher scheint interessant und auf jeden Fall von böser Natur! Gefällt mir.

Wann werden die Menschen endlich bereit sein für die wirklich interessanten Dinge?
-> Guter Gedankengang. Klar, wenn man allwissend ist, scheint das Universum langweilig^^

Ich dachte euch wäre
-> Da "Euch" eine förmliche Anrede wie auch "Sie" oder "Ihr" ist, wird es großgeschrieben

Ihre schwarzen Flügel am Rücken angelegt und den Stab den ihre Art benutze um Seelen zu holen in der linken Hand.
-> Ein paar Kommafehler. Nach "Stab", vor "um" und nach "holen" gehören Kommas

Die Menschen würden sie unwissend Todesengel nennen, doch sie waren viel mehr als das.
-> Mehr als das? Klingt spannend und ich hätte durchaus Lust zu erfahren, was mit "mehr" gemeint ist

und nochmal ansatzweise verstehen was in ihrer Welt vor sich geht
-> Du meinst wohl "nicht einmal" statt "nocheinmal"

Er ließ sein Gesicht wieder zur Maske werden.
-> Awwr, ich stehe auf diesen Satz! Um ehrlich zu sein finde ich ihn geradezu genial! Sprachlich wirklich toll gemacht

Nicht jeder hält diesen Job und die Einsamkeit so lange durch wie du. Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende.
-> Ahh, das Zitat. Du hast es so gut eingebaut, dass ich es beinah einfach überlesen hätte :D Gut gemacht!

anderem übertragen"
-> Da fehlt ein Punkt am Satzende

Die Geschichte ist irgendwie interessant. Alles in Allem muss ich sagen, dass sie mir ganz gut gefallen hat. Das Ende ist nicht ganz eindeutig, wobei das Löschen der Kerzen ein schönes Symbol für den Tod ist. Das Zitat ist super eingebaut. Es passt einfach perfekt hinein und ich habe nicht das Gefühl, dass du es auf Teufel komm raus einfach nur irgendwo dazwischen gequetscht hast, um am WB teilnehmen zu können. Deshalb ein großer Pluspunkt!
Ein bisschen verwirrend fand ich aber, dass du zwei Arten von Anführungszeichen benützt hast. Außerdem hast du diese " nur Oben angesetzt, was man im Englischen macht, aber nicht im Deutschen. Auch würde ich dir empfehlen dir die Regeln für wörtliche Rede noch einmal anzusehen, da du hier häufige Fehler machst.
Trotzdem gefällt mir deine Geschichte ;)
lg
E. Ternity
Antwort von:  kotori99
12.04.2013 18:07
Vielen Dank für den ausführlichen Kommentar :)
Es hat voll Spaß gemacht die Geschichte zu schreiben und ich werde mal zusehen, dass ich die Fehler noch weg mache :)
Von:  lilo1014
2013-02-11T13:03:36+00:00 11.02.2013 14:03
Die Story war echt gut. Mal etwas vollig anderes als das was ich gewont bin. Iczh war ganz vertieft in diese Melancholie unglaublich gut umgesetzt. Wobei ich da ja eigendlich nichts anderes erwartet habe.
Kam ja schließlich von dir die Story!!!!!!!!!!!!
Von:  KiraNear
2012-08-03T22:27:15+00:00 04.08.2012 00:27
Also ich muss sagen, dass die Idee gut gefällt und dass sie auch gut umgesetzt wurde. Die Ewigkeit ist lange, besonders wenn man ewig lebt und das ist auf jeden Fall nicht jedermanns Sache. Der eine freut sich darüber, der andere nutzt es volle Kanne aus (ob nun für gute oder böse Zwecke). Und der Dritte langweilt sich nur und lebt abgeschottet in der Einsamkeit. Vermutlich macht es der Magier in deiner Geschichte, weil er anscheinend nicht viel von den Menschen oder generell anderen Wesen hält.

Hm, ich würde eine Trennlinie oder ein paar Freizeilen zwischen dem Autorenkommentar am Anfang bzw dem Ende und der eigentlichen Geschichte machen. So kommt man nicht durcheinander und man weiß, wo die Geschichte genau anfängt^^

Und mir sind auch ein paar Rechtschreibfehler aufgefallen, aber wenn du willst, kann ich sie dir per ENS schicken, sonst wirkt es so, als wolle ich dich auf den Pranger stellen.

Ansonsten kann ich nur noch sagen: Weiter so, und nicht aufgeben^^

Btw, ich kam über die Umfrage von Sternengaukler hier her, nicht dass du dich über die plötzliche Aufmerksamkeit wunderst.
Von:  Rahea
2012-07-22T15:14:21+00:00 22.07.2012 17:14
Hallo kotori99,

mir hat deine Kurzgeschichte wahnsinnig gut gefallen. Die Idee ist sehr philosophisch und schön gestaltet und ich finde sie passt zum Zitat :) wünsche dir viel Erfolg beim Wettberwerb.


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