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Deine Freundschaft hilft mir aber nicht!

von

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Kapitel 6 - Streit.

Kapitel 6 – Streit.

 

Nach einem völlig normalen Tagesanfang hatte Sasuke Uchiha nur mit seiner Anwesenheit alles wieder aus der Bahn geworfen. Sakura stand völlig aufgelöst im Flur und lehnte sich an mich. Und ich versuchte bereits seit einer viertel Stunde vergeblich, se zu trösten.

 

„Sakura, komm, die Stunde ist bald vorbei. Willst du, dass die Leute dich so sehen?“, fragte ich Sakura leise und erhielt sofort ein heftiges Nicken als Antwort.

Ich begann, meine Freundin den grau-blau verputzen Gang entlangzuführen und achtete darauf, dass sie nicht auf die braunen Fließen fiel, denn sie wankte bedrohlich. Kurz nachdem wir um die Ecke gebogen waren und auf die rosa Toilettentür zusteuerten, hörte ich Sakura etwas nuscheln.

„Was?“

„Mir ist schlecht. Ich glaub’ ich muss kotzen“, sagte meine Freundin nurnoch, bevor sie sich von mir löste, die Tür aufriss und sich blitzschnell in einer der Toilettenkabinen einschloss. Ich wartete noch eine Weile im Flur, da ich nicht sehr erpicht darauf war, Sakura beim Kotzen zuzuhören.

Da mir Langweilig wurde, begann ich mit den Füßen, welche momentan in hochhackigen Schuhen steckten, herumzutippeln, doch als das klack klack laut im Schulkorridor hallte, hielt ich die Füße schnell wieder still um zu vermeiden, dass ein Lehrer mich hörte und ich womöglich wieder bei der Rektorin landen würde.

Wenige Minuten später hörte ich dennoch Schritte im Gang. Ich drehte mich um und lief langsam in Richtung meines Klassensaales, in der Hoffnung die Person würde denken, ich war nur eben auf Toilette gewesen.

Ich bog in derselben Sekunde um die Ecke im Gang, wie eine männliche andere Person, in die ich kurzerhand hineinlief. Die größere Person packte mich an den Schultern und schob mich von sich. Mit verwirrtem Blick sah ich auf und trat sofort mehrere klackernde Schritte zurück, während ich fauchte: „Fass mich nicht an“

Der Junge hob seine Hände und sah mich gefühllos wie immer aus seinen schwarzen Augen an, während er gespielt überrascht fragte: „Was hab ich denn jetzt schon wieder gemacht, Eisprinzessin?“

Mit einem eiskalten Blick, der meinem ’Spitznamen’ alle Ehre machte, sagte ich: „Weist du, Entenarsch, ich bin nachtragend.“

Der Uchiha zog eine Augenbraue hoch, bevor er spöttisch fragte: „Ach echt? Hab ich nicht bemerkt“ und sich mit der Hand durch die schwarzen Haare fuhr. Ich hätte mir am liebsten mit der Hand vor die Stirn geschlagen. Eine einzelne Person konnte doch gar nicht so eitel sein!

Mit der Absicht, ihn ab jetzt zu ignorieren drehte ich mich wieder um und stolzierte zu den Toiletten zurück, doch ich wurde an der Schulter gepackt: „Eh, Eisprinzessin, warte.“

„Was denn?“, fragte ich ihn sichtlich genervt, während ich mich erneut umdrehte. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn skeptisch an, auf seine Antwort wartend, welche sofort kam: „Wo ist Sakura?“

Nun war ich wirklich überrascht. Ich zog meine Augenbrauen hoch und fragte ihn, mit Mühe meine Neugierde zu verbergen: „Warum willst du das wissen?“

Mein Klassenkamerad seufzte entnervt auf und massierte sich die Schläfen, bevor er stöhnte: „Warum müssen Mädchen eigentlich alles hinterfragen?“

Ich ignorierte seine Aussage gekonnt und schnaubte, nun mindesten ebenso entnervt wie Sasuke, vor mich hin. Warum konnten Typen nicht einfach antworten, wenn man sie etwas fragte? Diese Frage stellte sich der Junge vor mir offensichtlich auch, denn er brummte etwas, bevor er mit dann doch antwortete: „Sie war mit dir draußen und ich soll nach euch sehen“, bemerkte er, mit dieser Aufgabe sichtlich unzufrieden. Als er meine hochgezogene Augenbraue bemerkte, fügte er noch hinzu: „Sensei Kakashi hat das gesagt.“

„Sakura geht es blendend, sie ist nur kurz-“, begann ich, als ein lauter Ruf: „Ino! Ino, komm her, schnell!“, mich unterbrach.

Ich ließ den Uchiha einfach stehen und hastete, so schnell es in meinen Schuhen ging, in die Schultoilette. „Ja, Sakura, was ist?“

Ich konnte meine Freundin nicht sehen. Vor mir hing das weiße Waschbecken, der Spiegel, welcher vor wenigen Monaten wenigstens noch zerbrochen vorhanden gewesen war, war abgehängt worden und man sah bloß noch die nackten Fliesen. Links neben mir waren die beiden Toilettenkabinen, doch diesmal war keine verschlossen. Aus der hinteren hörte man ein panisches Schluchzen und immer wieder das abreißen von Toilettenpapier.

„Sakura?“, fragte ich vorsichtig und näherte mich der Tür, doch sie schrie mich an: „Nein, Ino, nein, komm nicht näher!“

Ich ging wieder zurück und murmelte „Na gut…“, während ich mich an die Wand lehnte. „Ist alles in Ordnung bei dir?“

Meine Freundin weinte, das hörte ich, doch es konnte nicht schaden, sie auf diese Weise zu fragen ob alles in Ordnung sei. Wie ich es erwartet hatte antwortete sie mit einem unterdrückten Schluchzen und einem „Ja“

Sie hatte es erneut geschafft mich zu verwirren, immerhin hatte sie mich doch gerufen, oder?

„Na dann… Du, ich muss draußen noch schnell was abklären, ja? Wenn etwas ist, ruf mich einfach, sollte ich bin dahin nicht wieder hier sein“, bemerkte ich schnell, denn ich war mir sicher, dass Sakura ihre Ruhe haben wollte, sonst hätte sie mich ohne Widerrede zu sich gehen lassen.

Ich öffnete die Toilettentür einen Spalt breit und linste auf den Flur, wo ich niemanden sah, dann schlüpfte ich nach draußen, wo ich direkt wieder in die Arme von Sasuke Uchiha lief. Er grinste schief und bemerkte: „Na, heute ist die Eisprinzessin aber kuschelbedürftig.“

„Bin ich nicht“, knurrte ich zurück „Ein gewisser Entenarsch steht nur immer im Weg rum“

Besagter Entenarsch begann tatsächlich zu lachen, bevor er blitzartig wieder ernst wurde und sich erneut nach Sakura erkundigte.

Ich fasste mir demonstrativ mit den Fingerspitzen an die Stirn, bevor ich genervt ausatmete und brummte, dass es ein Fehler war das Schulklo zu verlassen. Ich schwieg noch eine Weile, bis der Uchiha mich anfauchte: „Antworte endlich!“

Erschrocken zuckte ich zurück und starrte ihn an. „Was?!“, fauchte ich dann ebenso furchteinflößend zurück – hoffte ich zu diesem Zeitpunkt jedenfalls.

„Sag mir, was mit Sakura los ist! Ich mein, nichtmal Hinata rennt heulend aus dem Klassenraum!“, rief der Uchiha laut. Nun interessierte es auch mich nicht mehr, ob mich jemand hörte oder ob ich bei unserer Schulleiterin landen würde, ich schrie ihn an: „Ach, jetzt interessiert es den Eisklotz also plötzlich was mit seiner Ex passiert? Super! Man, sie will dich nicht sehen, Arschloch!“

Das nächste was passierte realisierte ich nur wie in Zeitlupe. Sasuke sah mich wütend an, ballte seine Hand zur Faust und entspannte sie wieder, bevor er sie erhob und blitzschnell auf mich zusausen ließ.

Ich konnte kaum reagieren, als seine Hand auch schon auf meine Wange geknallt kam. Es hallte widerlich laut wieder, mein Kopf ruckte aufgrund der Wucht seines Schlages zurück und ein brennen zog sich durch mein Gesicht.

Aus Reflex fasste ich an meine Wange, ich merkte wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete und Tränen in meine Augen schossen, daher drehte ich meinen Kopf zur Seite und brummte: „Was soll das?“

„Du beschimpfst mich? Du schreist mich an, weil ich mich um deine beste Freundin sorge und dann wunderst du dich, dass ich wütend werde?!“, sagte der Uchiha mit einem bitteren unterton in der Stimme.

Ich hatte es inzwischen geschafft den Kloß in meinem Hals erfolgreich herunter zu schlucken, sah ihn mit eisernem Blick an und zischte: „Glaub mir, das lass ich mir nicht gefallen. Und was mit Sakura ist, geht dich auch nichts an, immerhin bist du schuld. Ich will ja nicht, dass der Eisklotz sich Vorwürfe macht“, bevor ich die Toilettentür aufriss und im inneren des Raumes verschwand.

In meiner Hosentasche brummte mein Handy, der Akku war leer. Ich fluchte leise, bevor ich es herauszog und ausschaltete. Wenn es alle fünf Minuten brummen würde, wäre es auch nicht sehr praktisch, dachte ich mir, bevor ich den Bildschirm als Spiegel verwendete.

Meine rechte Wange, auf welche mich Sasuke geschlagen hatte, war leicht angeschwollen und ein roter Handabdruck prangte auf ihr. Jetzt waren der Eisklotz und ich wohl quitt.

Ich hörte ein panisches Geräusch von Sakura, danach ein klirren und ein lautes Schluchzen.

„Sakura?“, fragte ich vorsichtig, während ich mich der offenen Toilettenkabine näherte, doch sie brüllte mich fast an: „Verschwinde Ino!“

Ich blieb stehen und wartete, doch sie hörte nicht auf zu brüllen „Verschwinde Ino! Verschwinde endlich!“

Vorsichtig fragte ich sie, ob sie wirklich keine Hilfe wolle, als ich als Antwort ein panisches „Verschwinde und hol Verbände, ich glaub ich verblute!“ bekam.

Ich dachte nur Scheiße, bevor ich „Gleich wieder da“ sagend aus dem Klo rannte, nicht ohne dem noch immer wütend vor der Tür stehenden Sasuke meine Schuhe in die Hand zu drücken und zu sagen: „Halt mal“

Ohne dass er mir hätte widersprechen können war ich schon um die Ecke geflitzt, den Sanitätsraum der Schule als Zeil vor Augen.

 

Dieser Tag war für mich wohl der Tag, an dem mir klar wurde, dass sie nicht bloß in einer Phase steckte.

Es war der Tag, an dem ich das erste Mal nur weil ich jemand anderen decken wollte eine gefeuert bekommen hatte.

Es war der Tag, an dem meine Sanitäterausbildung das Leben meiner besten Freundin rettete.

Es war der schlimmste Tag in meinem bisherigen Leben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  halo277
2012-08-24T15:40:45+00:00 24.08.2012 17:40
bei dir denke ich , dass mich selbst in der story gefangen bin
sie fesselt so sehr :)

lg


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