Zum Inhalt der Seite

Buggy, der Clown

Buggy & Shanks
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Buggy, der Clown

Buggy, der Clown
 

Die vielen Menschen, die Zeitungsberichte über Gold Roger und seine Crew lasen, gingen sicherlich davon aus, dass sie jeden Tag auf Inseln, die vor ihnen noch niemals jemand betreten hatte, mutig Abenteuer bestritten und nach verborgenen Schätzen suchten. In Wirklichkeit jedoch waren solche Tage eher die Ausnahme. Natürlich erlebten sie viel und entdeckten die seltsamsten Inseln, doch gerade in letzter Zeit schipperte die Oro Jackson gemütlich und wenig abenteuerreich über die Grandline.

Vor allen Dingen einem kleinen Kabinenjungen, der Buggy genannt wurde, ging das sehr auf die Nerven. Nicht, dass er gerne in irgendwelchen Abenteuern verwickelt gewesen wäre. Ganz im Gegenteil: Wenn es zu solchen Situationen kam, versteckte er sich stets feige und unheldenhaft im unteren Teil der Oro Jackson oder hinter dem Bein ihres Captains. Es ging lediglich darum, dass Gold Roger und seine Crew in der Regel zwei Tätigkeiten nachgingen: Entweder sie erlebten Abenteuer oder sie betranken sich hemmungslos. Da in letzter Zeit nichts Interessantes geschehen war, neigte die Besatzung des Schiffes eher zur zweiten Option. Sehr zum Leidwesen des jungen Buggy, denn als Kabinenjunge gehörte es zu seinen Aufgaben, die Oro Jackson sauber zu halten; und wenn die Crew sich mal wieder betrank, fiel besonders viel Dreck an. Und außer ihm gab es bloß noch einen zweiten Kabinenjungen:

Shanks.

Heute Abend war es sehr schlimm. Die Langeweile reizte die Nerven der Crew und seit Tagen herrschte dicke Luft auf dem Schiff. Selbst der ansonsten immer gut gelaunte Gold Roger murrte herum. Man sehnte sich nach einer neuen Insel oder einer feindlichen Piratenschiff, das man attackieren konnte. Der Frust wurde auf die Abendstunden verlagert und noch bevor es Mitternacht war, lag der größte Teil der Piratencrew betrunken auf dem Deck. Buggy seufzte und beobachtete Shanks dabei, wie er eifrig hinter den Piraten her räumte. Er sammelte leere Bier- und Sakeflaschen ein, half den Betrunkenen wieder auf die Beine oder ins Bett und wischte sogar Erbrochenes und Alkoholpfützen auf. Buggy selbst bewegte sich nicht einen Millimeter, doch beobachtete mürrisch, wie Shanks von ihrem Captain gelobt wurde. Gold Roger sagte irgendetwas zu ihm und legte ihm eine Hand auf den Kopf. Shanks gab eine Erwiderung, wahrscheinlich irgendeinen patzigen Ausdruck, was sie beide zum Lachen brachte.

Buggy wandte sich um und ging in das Innere des Schiffs hinein. Er hatte keine Lust darauf, genauso wie Shanks den Anderen hinterher zu räumen, auch wenn sie beide die Kabinenjungen waren. Buggy war nicht nur feige, sondern auch faul. Wenn jemand anderes seine Arbeit erledigte, dann fand er das völlig in Ordnung. Leider wurde er häufig von ihrem Captain dabei erwischt, wie er die mühsamsten Arbeiten auf Shanks abdrückte, was nicht selten zu einem Tadel führte.

Buggy ließ sich auf sein Bett fallen und starrte zur Decke. Heute hatte er besonders schlechte Laune. Shanks war wieder einmal von ihrem Captain gelobt worden. Und die Bande tat nichts anderes, als zu saufen und sich dann zu prügeln. Buggy hasste es, wenn Männer sich betranken. Es erinnerte ihn zu sehr an seinen Vater, der manchmal jeden Tag in der Woche betrunken nach Hause gekommen war und ihn und seine Mutter misshandelt hatte. Doch davon wusste außer ihm nur der Captain. Nicht einmal Shanks wusste davon.

Buggy und Shanks verband eine seltsame Art der Beziehung. Sie waren völlig unterschiedlich: Shanks war immer fröhlich, motiviert, mutig und tat meistens rein instinktiv das Richtige. Buggy hingegen war ein mürrischer, fauler und feiger Junge. Insgeheim wusste er, dass Shanks später einmal der erfolgreichere Pirat von ihnen beiden werden würde. Es war eine schmerzhafte Gewissheit, doch Buggy war klug und ehrlich genug, um sie sich einzugestehen. Er selbst würde niemals in die Fußstapfen Gold Rogers treten können. Shanks vielleicht schon. Also hatte Buggy sich mit dem demütigen Traum, am Grund des Meeres nach Schätzen zu tauchen, begnügt. Es war die ungefährlichste Piratentätigkeit. Die Marine konzentrierte sich eher auf Piratenbanden, die der zivilen Bevölkerung Schaden zufügte oder sie aktiv bedrohte. Taucher standen eher weiter unten auf ihrer Liste.

Dennoch lehnte Buggy Shanks nicht ab. Er beneidete ihn, doch er nahm ihm seinen Erfolg nicht übel. Er wusste ja doch, dass sein Unvermögen an ihm selbst lag. Shanks konnte nichts dafür. Der andere Kabinenjunge bemühte sich häufig sogar darum, ihn zum Arbeiten und Trainieren zu motivieren, wenn auch mit wenig Erfolg.

Buggy drehte sich auf die Seite und schloss die Augen. Es geschah etwas, was ihm selten noch passierte: Er dachte an seine Mutter und seinen Vater zurück. Sie waren arme Leute gewesen. Seine Mutter hatte nie eine Schule besucht und litt unter Buggys Vater, den sie aus Verzweiflung geheiratet hatte. Dennoch hatte Buggy sie als eine gutmütige Frau und liebende Mutter in Erinnerung. Sein Vater war die meiste Zeit über arbeitslos; er trank viel und war ein Raufbold. Es gab Zeiten, als er beinahe jeden Abend in betrunkener Wut seine Frau und seinen Sohn schlug.

Das Knarren der Türe riss Buggy aus seinen Gedanken, doch er schreckte nicht auf. Der Raum, in dem er schlief, musste er sich mit Shanks teilen. Schließlich waren sie beide die Kabinenjungen. Der rothaarige Junge mit dem ansonsten fröhlichen Gesichtsausdruck starrte ihn nun vorwurfsvoll an: „Buggy, verdammt noch mal! Du könntest mir helfen, anstatt so faul im Bett zu liegen! Du hast doch gesehen, was draußen im Gange ist!“

Buggy jedoch zuckte bloß müde mit den Schultern und machte sich nicht einmal die Mühe, sich in seinem Bett aufzurichten. „Ist mir egal. Es ist nicht mein Problem, wenn diese Typen sich jeden Abend besaufen müssen.“ Er legte so viel Abscheu wie nur möglich in dieses Wort.

„Sie sind Piraten und Piraten betrinken sich! So ist das eben!“ Shanks verschränkte die Arme vor der Brust und zog die Augenbrauen zusammen.

„Es gibt überhaupt keinen Grund, um sich jeden Abend die Kante zu geben, du verdammter Bastard!“ Die Worte klangen wütender, als Buggy es beabsichtigt hatte. Vielleicht lag es daran, dass seine Gedanken eben zurück zu seinen Eltern und seinem alten Leben gekehrt waren. Eigentlich war er kein sonderlich emotionaler Mensch. Er machte sich selten die Mühe, wirklich wütend zu werden.

Shanks gab einen überraschten, jedoch nicht beleidigten Laut von sich. Ebenso wie Buggy war es sehr schwer, ihn wütend zu machen. Er setzte sich neben Buggy auf das Bett und sah zu ihm hinüber. Nach einer Minute des Schweigens fragte er zögerlich: „Wie kommt es, dass du betrunkene Menschen so sehr verabscheust?“

„Das geht dich überhaupt nichts an, du Idiot. Und jetzt lass mich endlich in Ruhe!“ Buggy hatte keine Lust, Shanks über seinen Vater aufzuklären. Und über das, was mit seinen Eltern geschehen war. Ihr Captain wusste davon, natürlich, doch wenn es nach Buggy ging, waren dies genug Leute.

„Ich meine“, fuhr Shanks unbeirrt fort, „wenn man selbst nüchtern ist, ist es natürlich nie sonderlich schön, sich mit Betrunkenen abzugeben. Aber du gehst der Crew ja wirklich komplett aus dem Weg, wenn sie trinkt. Wieso? Das muss doch irgendeinen besonderen Grund haben! Als ich Roger darauf angesprochen habe, dass du mir überhaupt nicht hilfst, hat er bloß gemeint, dass ich mich nicht ärgern und es alleine tun soll. Dabei ist er sonst immer gerecht!“

Ein Nerv an Buggys Auge zuckte. „Wie gesagt: Es geht dich nichts an, du verdammter Bastard! Also hör einfach auf den Captain und geht wieder hinaus deine Arbeit machen. Ich bleibe hier.“

„Aber Buggy, nun komm schon! Erzähl es mir doch! Ich verspreche auch, es nicht weiterzusagen!“

„Bist du schwerhörig?! Verschwinde!“

„Pah!“ Erneut verschränkte Shanks die Arme vor der Brust und streckte das Kinn in die Höhe. Eine der schlimmsten Eigenschaften dieses Jungen war, dass man ihn niemals von einer Sache abbringen konnte, wenn er sie sich einmal in den Kopf gesetzt hatte. Und jetzt im Augenblick schien er sich wohl leider in den Kopf gesetzt zu haben, herauszufinden, wieso Buggy Betrunkene so sehr verabscheute.

„Und ich verstehe am wenigstens, wieso du überhaupt Pirat geworden bist, wenn du etwas gegen das Trinken hast!“

Diese Worte waren es, die das Fass zum Überlaufen brachten und dafür sorgten, dass Buggy wütend vom Bett aufsprang und brüllte: „Glaubst du, ich habe mir das ausgesucht, du gottverdammter Idiot?! Nicht jeder hat das Glück, sich für das Piratenleben frei entscheiden zu können, so wie du!“

Erstaunt sah Shanks zu ihm hinauf und legte den Kopf schief. „Aber wieso bist du dann hier auf der Oro Jackson, wenn du überhaupt nie Pirat werden wolltest?“

Buggy ballte seine Hände zu Fäusten zusammen und biss sich auf die Unterlippe. Er hatte bereits mehr verraten, als er überhaupt je verraten wollte. Niemand außer Gold Roger kannte den Grund, wieso er damals an Bord der Oro Jackson gegangen war. Buggy atmete tief durch und versuchte, die Ruhe zu bewahren.

„Buggy.“ Shanks saß noch immer auf seinem Bett und sah ihn aus ruhigen Augen heraus an. Von allen Dingen beneidete Buggy Shanks immer um diese Ruhe, die ihn umgab. Nichts schien ihn aus dem Konzept bringen zu können. Buggy war sich sicher, dass man Shanks eine geladene Pistole an den Kopf halten konnte, ohne dass dieser auch nur mit der Wimper zucken würde. „Wir sind doch Freunde, oder nicht? Wenn du es dem Captain anvertraut hast, wieso kannst du es dann nicht mir anvertrauen?“

„Weil ich keinen anderen Ort habe, an den ich gehen könnte.“ Die Worte waren über Buggys Lippen gekommen, ohne dass er sie hätte zurückhalten können. „Deswegen bin ich damals an Bord der Oro Jackson gegangen. Ich hatte einfach keine Wahl.“

Shanks zog eine Augenbraue hoch. „Wieso denn das? Was ist denn mit deinen Eltern? Oder Geschwistern? Und wieso hat Roger dich so einfach an Bord kommen lassen?“

Buggy seufzte und ging wieder hinüber zum Bett, setzte sich neben Shanks auf die Matratze. Er presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen und sah dann zu ihm hinüber. „Diese Sache muss unter uns bleiben, verstanden? Du darfst es niemals jemandem erzählen! Niemals! Verstanden?“

Shanks nickte stumm und sah ihn auffordernd an. Anscheinend wartete er darauf, dass er fortfuhr. Buggy schloss für einen kurzen Moment die Augen und versuchte sich zu sammeln. In seinem Kopf legte er sich die Worte zurecht, die er sagen wollte, doch irgendwie kamen sie dann doch völlig anders aus seinem Mund: „Mein Vater war ein verfluchter Bastard. Er arbeitete nicht und hat unser Geld immer nur für Alkohol ausgegeben. Andauernd ist er besoffen nach Hause gekommen und hat meine Mutter und mich geschlagen. Es war furchtbar. Und jetzt sind meine Eltern tot. Und weil ich sonst niemanden hatte, habe ich das Angebot des Captains angenommen und bin hier Kabinenjunge geworden.“

„Das ist doch nicht die ganze Geschichte! Das kaufe ich dir nicht ab! Irgendetwas lässt du aus, Buggy!“

Buggy zuckte mit den Schultern und sah zum Bullauge an der Wand hinaus. Shanks hatte Recht, wenn er behauptete, dass dies noch nicht die gesamte Geschichte war. Die komplette Version kannten nur er selbst und Gold Roger. Für eine Weile schwiegen sie beide und die Stille wurde nur unterbrochen von den Geräuschen der betrunkenen Crew, die wie durch einen dicken Schleier leise zu ihnen hinüber wehte.

„Wie sind deine Eltern gestorben?“, fragte Shanks irgendwann.

„Hast du denn überhaupt keine Moral, du Idiot?“ Buggy zog die Beine zum Körper und bettete sein Kinn auf die Knie. „Wie kannst du es wagen, mich so etwas zu fragen? Das ist absolut skrupellos! Woher willst du denn wissen, dass meine Eltern nicht auf eine ganz schreckliche Weise umgekommen sind?“

Shanks zögerte einen Augenblick, ehe er sagte: „Ich weiß, dass irgendetwas Schreckliches passiert sein muss. Du schleppst es mit dir herum und sprichst mit niemandem darüber. Schon von Anfang an, ich erinnere mich genau. Ich glaube, dass es dir gut tun wird, wenn du darüber sprichst. Wenn mich irgendetwas belastet, dann gehe ich immer zu Roger und erzähle es ihm. Und danach fühle ich mich immer etwas besser. Ich bin dein Freund, Buggy. Ich werde es nicht weiter erzählen, das verspreche ich dir! Also: Was ist mit deinen Eltern passiert?“

Buggy Knie begannen zu zittern, als er die Worte in Gedanken aussprach. Shanks legte ihm eine Hand auf den Unterarm, doch das fiel ihm kaum auf. Er zögerte noch einen Augenblick und sagte dann schließlich: „Der Captain hat meine Eltern getötet. Mein Vater hatte in einer Kneipe eine Rauferei mit einem Mann aus seiner Crew begonnen und ihn beleidigt. Später hat der Captain davon erfahren. Er ist zu uns ins Haus gekommen. Meine Mutter war eine gütige Frau. Sie hat meinen Vater in Schutz genommen und den Captain um Vergebung gebeten. Obwohl mein Vater sie zu der Zeit beinahe jeden Tag geschlagen hatte. Dann hat der Captain sie beide umgebracht. Er hat sie mit seinem Schwert enthauptet, beide gleichzeitig.“

Buggy musste seinen Kopf nicht zu Shanks herumdrehen, um zu wissen, dass auf seinem Gesicht ein entsetzter Ausdruck lag. Er konnte sich gut vorstellen, dass Shanks kaum glauben konnte, was er da eben von sich gegeben hatte. „Ich habe nicht gelogen“, fügte Buggy darum hinzu, ehe Shanks etwas erwidern konnte. „Du hältst den Captain für gnädig und gütig, doch das ist er nur innerhalb seiner Crew. Wenn irgendjemand einen seiner Freunde beleidigt, dann richtet er gnadenlos. Das ist eine Seite an ihm, die du wahrscheinlich noch nicht kennengelernt hast. Du denkst zu gut von ihm, Shanks!“

„Aber…“ Shanks schluckte und sah eine Weile wirr im Raum umher. Es dauerte, bis er sich wieder gefangen und die Geschichte, die Buggy ihm eben erzählt hatte, einigermaßen verdaut hatte. Wahrscheinlich passte die Ermordung einer in seinen Augen unschuldigen Frau nicht in das Bild, das er von Gold Roger hatte. „Aber wieso bist du denn seiner Crew beigetreten?! Roger hat deine Eltern getötet! Vor deinen Augen! Wie kannst du ihm denn dann die Treue schwören?!“ Shanks Stimme klang entsetzt und vorwurfsvoll. Allem Anschein nach sprengte die Wahrheit den Rahmen jedes Szenarios, das er sich überlegt hatte.

Buggy jedoch zuckte nur mit den Schultern. „Weil ich mich nicht in seinen Weg gestellt habe, hat der Captain mich verschont. Er war nur an meinem Vater interessiert. Da meine Mutter ihn verteidigt hatte, war sie in seinen Augen wohl mitschuldig. Darum hat er sie beide hingerichtet.

Naja, und dann stand ich da eben. Ich war völlig geschockt und hatte natürlich schreckliche Angst. Der Captain hatte Mitleid mit mir. Weil meine Eltern nun tot waren und ich sonst niemanden hatte, bot er mir an, als Kabinenjunge an Bord der Oro Jackson zu gehen und Teil seiner Crew zu werden. Ich habe zugesagt. Und seitdem bin ich hier. Es ist besser als früher. Aber Betrunkene kann ich immer noch nicht ausstehen!“

Shanks dachte einen Augenblick nach und sagte dann: „Auf seine eigene Weise hat Roger dann doch Gnade bewiesen, oder nicht? Deine Eltern hat er getötet, weil sie jemanden aus unserer Crew beleidigt haben. Aber du hattest keine Schuld. Stattdessen war Roger dir etwas schuldig. Also hat er dir die Möglichkeit zu einem besseren Leben geboten. Und du musst nicht einmal den Betrunkenen hinterher räumen, weil es dich an deinen Vater erinnert. Ich glaube immer noch daran, dass Roger ein guter Mensch ist. Aber er ist eben auch ein Piratencaptain und stellt darum seine Crew über alles andere. Das ist in Ordnung.“

Buggy zuckte mit den Schultern. „Denk über den Captain wie du willst. Mir ist es egal.“

„Geht es dir denn jetzt ein bisschen besser?“

„Das kann dir doch egal sein. Geh lieber wieder nach draußen und räum den Anderen hinterher. Ich petze es dem Captain, wenn du dich vor der Arbeit drückst! Und jetzt lass mich alleine!“

Ein breites Grinsen schlich sich auf Shanks Lippen. „Von mir aus. Aber ich glaube, dass Roger ein guter Mensch und ein guter Captain ist. Und ich glaube auch, dass du ein guter Mensch bist, Buggy.“

Augenblicklich wurde Buggy rot im Gesicht. Er hielt von sich selbst nicht viel, war ein bescheidener Kabinenjunge mit einem bescheidenen Lebenstraum, und reagierte immer sehr empfindlich auf Komplimente. Vor allen Dingen, wenn sie von seinem einzigen richtigen Freund kamen. Anstatt sich zu bedanken, scheuchte er Shanks von seinem Bett und in Richtung Tür. „Hau bloß ab, du Ratte! Mach dich an die Arbeit und hör endlich auf mich zu nerven!“

„Ist ja schon gut! Dann bis nachher, Buggy!“ Shanks lächelte ihm noch einmal freundlich zu, ehe er aus ihrer gemeinsamen Kabine verschwand.

Als er die Tür ins Schloss fallen hörte, seufzte Buggy laut. Er zog sich seine Kleidung aus, legte sich ins Bett und zog die Bettdecke bis ans Kinn. Shanks war tatsächlich sein absolutes Gegenteil. Fröhlich, gutmütig, motiviert, klug. Buggy war sich sicher, dass sie beide sich immer weiter voneinander entfernen würden; spätestens, wenn sie aus Gold Rogers Piratenbande austraten, um ihre eigenen Banden zu gründen. In zehn oder zwanzig Jahren war Shanks sicherlich ein berüchtigter Pirat mit einem hohen Kopfgeld, während er selbst wohl kaum etwas Nennenswertes erreicht haben würde. Höchstens fand er vielleicht den ein oder anderen größeren Schatz unter Wasser.

Buggy drehte sich zur Wand um und schloss seine Augen. Draußen feierte noch immer wild die Crew. Buggy konnte die Betrunken bis in seine Kabine laut und fröhlich grölen hören. Vielleicht gelang ihm ja in nächster Zeit der erste eigene Erfolg, in dem er sich traute, unter die feiernde Menge zu gehen und selbst ein wenig Bier oder Sake zu trinken.

Mit diesem aufmunternden Gedanken im Kopf schlief Buggy schließlich ein.
 

~
 

Lol, irgendwie ist die Story doch trauriger geworden, als ich es zu Beginn beabsichtigt hatte. xD Nun, ich hoffe, dass es euch trotzdem gut gefallen hat und ihr den einen oder anderen Kommentar da lasst! :D
 

bye

sb



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yuiki
2014-05-05T13:53:40+00:00 05.05.2014 15:53
In 2 Jahren noch kein einziger Kommentar?! Das lässt sich ändern.

Ähm. Ja...also ich bin ein wenig hin- und hergerissen. Einerseits gefällt es mir gut wie Buggy über sich und Shanks denkt, dass ihm seine eigenen negativen Eigenschaften bewusst sind und so weiter :)

Die Hintergrundgeschichte mit dem Säufer-Vater halte ich persönlich irgendwie nicht für plausibel aber ich denke das ist Geschmackssache; vielleicht vor allem deshalb weil es ein so extrem klischeebehafteter Hintergrund in Anime, Manga und Co. ist dass ich mir für One Piece Charaktere etwas ausgewöhnlicheres wünsche ;)

Die Schlussfolgerung ist irgendwie am Seltsamsten und ich muss zugeben sie auf 'emotionaler' Ebene nicht nachvollziehen zu können, aber vielleicht wäre das bei der Kürze des Oneshots auch zu viel verlangt. Jedenfalls ist nicht nachzuvollziehen wie Buggy Roger so einfach verzeihen kann. Klar, um seinen Vater wär's ihm vermutlich nicht schade, aber es wird ja deutlich dass er seine Mutter sehr geliebt hat. Als Autor solltest du dich in die Situation hineinversetzten und überlegen wie dort die normale Reaktion wäre. Wenn jemand deine Mutter die du liebst vor deinen Augen tötet bezweifle ich dass überhaupt irgendjemand auf der Welt, geschweigedenn im OP-Universum, mit einem "Oh, ich kann das perfekt verstehen und nehme es dem Mörder überhaupt nicht übel, schließlich hat sie meinen Vater in Schutz genommen der was Blödes über die Crew des Mörders gesagt hat."
Selbst ein emotional deutlich beherrschterer Charakter als Buggy könnte in einer solchen Situation wohl kaum Logik voranstellen.
Aber wie schon gesagt, in einem Oneshot dieser Länge wäre eine weitere Ausarbeitung vermutlich auch nicht möglich gewesen. Die Grundidee finde ich jedenfalls interessant, also sich mal zu überlegen wie er eigentlich bei Roger gelandet ist :)
Antwort von:  kleines-sama
05.05.2014 21:01
Oh Mann, danke für deinen Kommi ;) Freue mich, endlich mal einen zu diesem One-Shot zu bekommen, auch wenn die Story nicht sonderlich lang ist (und ich mir, um ehrlich zu sein, auch nicht allzu viel Zeit genommen habe, um sie zu schreiben.^^)
Trotzdem oder gerade deswegen freue ich mich sehr über deine tolle Kritik. :) Vermutlich hast du Recht damit, dass Buggy ein wenig, naja, gefühlskalt wirkt angesichts dessen, was Roger seiner Familie angetan hat. Allerdings bin ich auch nicht der Meinung, dass Buggy Roger "verziehen" hat. Ich denke, er ist, wie es im One-Shot steht, aus bloßer Perspektivlosigkeit und Verzweiflung an Bord der Oro Jackson gegangen und hat sich irgendwann mit seinem Schicksal abgefunden.
Ich wollte ihn als als einen recht eigennützigen Jungen darstellen, der lieber den Weg des geringsten Widerstand geht und sich lieber kleine Träume sucht, die sich leicht erfüllen lassen und recht ungefährlich sind (aka lieber unter Roger an Bord der Oro zu gehen anstatt z.B. Rache zu schwören). Ein solcher Mensch scheint er mir nämlich auch im Manga/Anime zu sein. Aber du hast definitiv nicht Unrecht, wenn du sagst, dass diese Anwandlung für einen Außenstehenden nicht ganz nachzuvollziehen ist. Wenn der One-Shot länger gewesen wäre, hätte man da vielleicht einige Ausführungen hinzufügen können.
Und ja, das mit dem Saufen, da hast du wahrscheinlich auch Recht mit, dass es relativ "unspektakulär" ist. Auf der anderen Seite allerdings erschien es mir am passendsten für die Situation und den One-Shot - so konnte ich nämlich mittels der Crew eine Brücke zur gegenwärtigen Situation schlagen und das Gespräch mit Shanks heraufbeschwören.
Oh Mann, deine Kritik klingt so negativ; hoffentlich hat dir der One-Shot trotzdem ganz gut gefallen. ^^ In andere Ffs von mir habe ich, wenn ich ehrlich bin, auch mehr Mühe investiert. "Buggy, der Clown" ist eig. eher als Langeweile-Projekt entstanden.... und weil ich Buggy liebe! <3 er ist so herrlich mürrisch, faul und symbolisiert eig. alle schlechten, aber nicht wirklich bösen Charaktereigenschaften, finde ich^^

bye
sb


Zurück