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Ich bin doch nicht süß ?!

Der Emo und das Knuffelchen
von

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Kapitel 4: Schwarz vor Augen und taube Ohren

Das beste, was es in der Schule nur geben kann, neben dem Schulfrei, ist die Mittagspause. Alle beisammen, bei einem ruhigen und entspanntem Essen.

Naja, außer in meiner Schule. Da war es natürlich anders. Was für ein Wunder -.-

Miha kam mit ihrem Tablett an meinen Tisch und setzte sich mir gegenüber. Dabei ließ sie das Brett aus Kunststoff schön demonstrativ laut auf klatschen, so dass alle es mitbekamen.

„Na, alles klar?“ Begann sie mürrisch und klang nicht gerade freundlich, wie sonst.

„Was ist passiert?“ Ich nahm einen großen Schluck meiner Vanille-Milch.

„Die Jungs aus der 13 haben mich gestalkt und Corni habe ich dabei gesehen.“ Man konnte die Wut deutlich raus hören. „Ich weiß nicht wieso sie das getan haben, aber irgendwas ist da faul. Du weißt ja auch, dass Corni zwar ein Schläger ist, aber so etwas würde er nie tun.“

Sie hatte recht. Corni war überall bekannt als Schläger und Coole-Type, aber auf so ein Niveau würde selbst er nie sinken wollen.

„Ich kann ja versuchen mit ihm zu reden. Er will ja nett zu mir sein, also sollte ich nichts befürchten, oder?“

„Sollte zu mindestens so sein. Aber wenn er dir auch so dumm kommt, dann sag es sofort mir. Du weißt, dass ich nicht will, dass es dir schlecht geht, Hasilein.“ Sie streichelte sanft meine Wange und gab mir einen flüchtigen Kuss.

„Danke. Na dann, auf in den Kampf.“ Ich stand auf und stopfte mir schnell mein letztes Kuchenstück in meinen Mund und lief los. Vorbei an den restlichen Tischen der Cafeteria und raus auf den Schulhof. Es liefen nur vereinzelt Schüler herum und so konnte ich mich schnell zum Schulgebäude vorarbeiten konnte. Ich blickte noch kurz auf den Vertretungsplan und dann rannte ich die Treppe hoch, zu den Oberstufenklassen, dabei schaffte ich es fast hin zufliegen, zum Glück packte ich es aber Gesund bis zum Ziel.

Auf dem ersten Blick, entdeckte ich Corni nicht, aber seine schwarzen Haare stachen aus dem weißen Jungenklo so heraus, dass man sie hätte nicht verfehlen können. Ich tippte ihm auf die Schulter und schluckte. Er drehte sich um und lächelte mich an.

„Was machst du den hier, Kleiner.“ Er wuschelte mir durch die Haare, aber ich antwortete in einem ersten Ton.

„Was sollte die Aktion mit Miha? Wieso habt ihr sie gestalkt? Ich kann es nicht fassen, dass so etwas von euch kam.“ Dabei knurrte ich leise und wollte seine Antwort eigentlich nicht hören, aber meine Neugier lies mich warten.

„Ach das. Ich war nicht Schuld, glaub mir. Ich wollte nicht das sie so etwas machen, aber am Ende haben sie mcih gezwungen. Es tut mir leid. Kannst du ihr sagen, dass es mir Leid tut und ich es nicht so wollte?“ Er strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und eine kleine Schnittwunde kam zum Vorschein.

„W-Was ist passiert?“ Vorsichtig fasste ich an die Wunde und ein wenig Blut blieb an meinen Fingern kleben.

„Ach das? Das nichts. Eh, musst du nicht zum Unterricht?“ Er wendete meinen Körper zum Ausgang der Toilette und schob mich raus.

„W-Warte. Wieso hast du da den eigentlich mitgemacht, wenn du es nicht wolltest, nur weil sie dich dazu gedrängt haben?“

Plötzlich fing Corni an leicht zu lachen.

„Kleiner, du bist echt hartnäckig. Aber das schon gut. Es war nur ne dumme Sache meinerseits und es tut mir wirklich, wirklich leid.“

Leise knurrte ich und wollte ihn weiter nerven, bis er alles sagte, aber dann war da diese Gruppe und ich erinnerte mich an gar nichts mehr, nur das ich einen lauten Ruf von Corni hörte.

„GINGER!“...

Mein Schädel pochte und nur langsam holte ich mich aus meiner Traumwelt. Alles war gerade noch so schön bunt und ich war ruhig auf einer Blumenwiese am liegen und betrachtete rosa Wolken. Ja rosa >.< Es sah himmlisch aus. Auch für einen Jungen, kann Rosa schön sein.

Vorsichtig öffnete ich meine Augen und musste mehrmals blinzeln, bis ich eine klare Sicht vor mir hatte.

Die Umgebung kam mir bekannt vor, die Wand mit den vielen Fotos, diese einladende Atmosphäre. Ich musste mich bei Corni im Zimmer befinden. In seinem Bett. Ohne Klamotten >.< Nur meiner Boxershorts, die heute, etwas abnormal war, nämlich mit Teddybären.

In aller Ruhe rutsche ich etwas hoch und stütze meinen Oberkörper mit meinen Armen ab.

Die Tür war zu und doch drang ein sehr lautes Gespräch aus dem Wohnzimmer herauf. Eine Stimme gehörte ganz klar Corni, aber die andere konnte ich nicht wirklich einordnen. Es erinnerte mich an einen älteren Herr. Alles klang sehr aufgebracht und ungemütlich. Immer wieder fiel das Wort Geheimnis, dazu auch noch im selben Zusammenhang.

Mein Bauch gab ein Grummeln von sich, ich hatte seit der Mittagspause mit Miha nichts mehr gegessen, apropos, wie viel Uhr war es eigentlich. Schluckend blickte ich auf Cornis Digitalwecker und musste aufpassen, nicht aus dem Bett zu fallen. Es war 22 Uhr. Meine Eltern machten sich bestimmt große Sorgen.

Verzweifelt suchte ich nach meiner Schultasche und als ich sie fand griff ich schnell hinein und holte mein kleines Handy heraus. Ich tippte die Nummer von meiner Mutter ein und hoffte darauf, dass ich nicht gleich angeschrien wurde. Das Wartezeichen dauerte eine Ewigkeit, bis endlich die liebliche Stimme meiner Mutter ran ging.

„Ginger? Wo bist du? Was ist passiert? Geht es dir gut?“ Sofort bombardierte sich mich mit Fragen, stotternd und auch glücklich Antwortete ich ihr.

„Ja alles in Ordnung. Ich bin bei einem Schulkollegen. Tut mir leid, dass ich mich nicht früher gemeldet habe, aber ich ...“ Genau im selben Augenblick fiel die Tür auf und Corni trat ein, nahm mein Handy und redete weiter.

„Ich bin Corni. Ginger ist für heute Nacht bei mir untergebracht. Ihm ging es in der Schule nicht gut und da habe ich ihn in meine Obhut genommen. Es tut mir leid, dass er sich nicht melden konnte, aber er schlief und da wollte ich ihn nicht wecken und nach seiner Hausnummer fragen.“

Das alles sagte er in einem beruhigendem Ton und hätte ich ihn nicht gekannt, hätte ich ihm alles sofort geglaubt und auch so aufgenommen.

„Ach so. Wenn er in Sicherheit ist, dann ist alles gut. Habt eine gute Nacht und Ginger soll morgen dann pünktlich zu Hause sein. Danke. Tschüss.“

„Auf wieder sehen.“ Er hielt mir das Handy hin und ich legte es zurück in meine Tasche.

„Was ist passiert, als ich ohnmächtig wurde?“

„Ich habe dich zu mir mitgenommen und du warst die ganze Zeit am schlafen. Erst hatte ich einen totalen Schrecken, aber dann habe ich gesehen, dass du einfach nur überarbeitet warst. Ist etwas bei dir vorgefallen, dass du so unter Stress standest?“

„Nein, aber es tut mir leid, dass ich dir Sorgen bereitet habe, das wollte ich nicht.“ Er nahm mich in seine Arme und streichelte mich.

„Alles in Ordnung. Es ist ja nichts schlimmes passiert.“

Es klopfte an der Tür und Corni ließ mich schnell los und ging zur Tür. Wütend.

„Was willst du?! Ich hab dir gesagt, wie ich dazu stehe.“

Die dunkle und auch grauenhafte Stimme wurde lauter.

„Corni. Du weißt was passieren kann, also stell dich nicht gegen mich. Nicht solange du hier lebst und von mir abhängst.“

Der zuvor so starke und beschützerische Corni verlor seine Deckung. Er schauderte und ich konnte ein leichtes zittern erahnen.

„Geh weg. Ich will deine Stimme nicht hören!“ Er knurrte und schlug gegen die Tür. Ich zuckte daraufhin zusammen und wollte mich nur noch unter der Bettdecke verkrümeln. Dazu kam ich aber nicht, denn Corni drehte sich wieder zu mir.

„Tut mir leid. Familienprobleme.“ Er versuchte ruhig zu klingen, doch ich wusste, dass es ihm schwer fiel.

„Ich sollte gehen. Ihr habt bestimmt viel zu besprechen.“ Gerade als ich aufstehen wollte, um nach meinen Klamotten zu greifen, drückte Corni mich zurück und beugte sich über mich.

„C-Corni, was soll das?!“ Stotternd zappelte ich herum.

„Bleib hier, bitte.“ Einzelne Tränen kullerten seine Wangen runter und vorsichtig wischte ich sie ihm weg. Er tat mir leid. Alles, was ich über ihn wusste, alles was ich über ihn dachte, war nun gar nichts, im Gegensatz zu diesem Moment. Corni zeigte mir zum ersten Mal seine menschliche Seite. Wir verharrten in dieser Position einige Minuten und dabei streichelte ich seinen Kopf. Er tat mir ehrlich und ohne Witz leid.

Am Abend saßen wir gemeinsam auf seinem Bett, hatten den Fernseher laufen und eine Decke über uns liegen. Der Film war eigentlich recht neu, jedoch konnte ich mich kaum darauf konzentrieren.

Die ganze Zeit, während der Film lief, lag Cornis Kopf auf meinem Schoß und ich strich ihm immer wieder über die Haare. Er sah echt niedlich aus, wenn ich es zugeben müsste, aber pssssst das soll er nicht erfahren.

Die Nacht ging schnell vorbei und am nächsten Tag begann wieder der gleiche Schulstress, wie immer. Miha hatte mich nach allem ausgefragt und Corni guckte mich immer komisch an. Er und seine Gruppe schienen sich wieder vertragen zu haben und das freute mich. Alles so wie immer, schön normal.

Wenn es doch nur so bleiben könnte, aber dieses Problem, mit Corni und seinem Vater ließ mir keine Ruhe und ich stellte mich auf schlimmes ein, denn ich wollte dem auf die Spur gehen.

Detektiv Ginger voraus!



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