Zum Inhalt der Seite

My Girl(s)

Eine Alex O'Loughlin Story
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

I’m so tired but I can’t sleep

“Was ist das für eine Soße?”, fragte Scott skeptisch nach und warf einen Blick in die nicht gerade vertrauenerweckende Soße, die Alex gerade zubereitete.

„Hey, das ist lecker und jetzt schht.“, mahnte dieser sogleich und sah über seine Schulter.

Sofia stand noch immer in der Tür. Dusty lief freudig an ihr vorbei und versuchte den Kater von dessen Fressnapf davon zu scheuchen. Allerdings erntete er dafür nur eine überaus schmerzhafte Ohrfeige. Winselnd verzog sich der Hund eilig wieder. Alex seufzte. Das war typisch für seine Haustiere.

Schnell fanden Nudeln und die Tomatensoße ihren Weg auf drei Teller und die Teller ihren Platz auf dem Tisch. Alex sah Sofia fragend an. „Willst du was essen?“, fragte er nach und schob den Stuhl etwas zurück. Kritisch lastete der Blick aus den blauen Äugchen auf Alex und sofort sah er zu Boden. Es war nicht gerade leicht diesem durchdringenden Blick stand zu halten.

Mit einem Mal setzte sie sich in Bewegung und kletterte auf den Stuhl. Triumphierend grinste Alex und auch Scott schmunzelte ein kleines bisschen.

„Kannst du schon selber essen?“, fragte er und hielt ihr eine Gabel hin. Entrüstung schlich sich in Sofias Blick und fast so als wollte sie Scott für diese Bemerkung schimpfen schüttelte sie ihren Kopf und rollte mit den Augen. Alex kam nicht umhin zu grinsen. Sie ergriff die Gabel und betrachtete die langen Spagetti in ihrem Teller. Beherzt griff sie zu und natürlich verteilte sich ein Teil der Tomatensoße auf dem Tisch, ihrem Oberteil und vor allem rund um ihren Mund.

„Soll ich dir vielleicht schneiden?“, fragte Alex. Sofia dachte gar nicht daran ihm den Teller zu überlassen, sondern schlürfte eifrig Nudel um Nudel in ihren Mund, ganz gleich wie sie aussah. Scott beobachtete das Szenario mit leicht geöffnetem Mund und vergaß darüber hinaus vollkommen, dass er selber essen wollte. Hin und wieder blinzelte er leicht, zog die Augenbraue an und biss sich auf die Unterlippe. Alex versuchte sich auf seinen eigenen Teller zu konzentrieren, allerdings brachte auch er es nicht zu Stande, sich dem Charme des kleinen Mädchens zu entziehen.

“Schmeckt es wenigstens?“, fragte er und wurde nur kurz von Sofia angeschaut, bevor sie ihren Kopf dicht über den Teller hielt und erneut eine Nudel in ihren Mund schob.

„Ich fasse das als ein Ja auf...“, murmelte Alex und rollte sich selber eine Gabel Nudeln.

Als Sofia fertig war patschte sie ihre roten Fingerchen aneinander, woraufhin Scott lachen musste.

„Was hältst du vom Hände waschen?“, fragte Alex mit einem Mal.

„Klo.“, sagte Sofia mit ihrem dünnen, hellen Stimmchen.

„ähm ... okay.“

Alex ließ sogleich seine Gabel fallen und sprang auf. „Hier lang...“, führte er die Kleine, die ihm in deutlichen Abstand folgte, zum Badezimmer. Sie verschwand darin. Alex wagte es nicht mit nach drinnen zu gehen. Stattdessen lauschte er einfach auf die Geräusche. Er ließ seine Stirn gegen die Wand sinken und stöhnte auf. Die Überforderung wollte sich nicht einstellen!! Sofia machte dem weiblichen Ruf alle Ehre und brauchte sehr lange im Badezimmer. Von Minute zu Minute wurde Alex nervöser und rief sogar das ein oder andere Mal, ob bei ihr alles in Ordnung sei. Schließlich kam sie wieder raus. Dem Mund und die Hände gewaschen und auch ihr Hemd war total nass.

„Sollen wir mal schauen ob wir was frisches zum Anziehen für dich finden?“, fragte Alex nach, doch Sofia tappte schon an ihm vorbei.

„oder ich geh dir ganz einfach hinterher.“, murmelte Alex und folgte ihr in einigem Abstand. Aus einem ihrer Koffer zog sie ein frisches Oberteil und zog sich das Alte aus. Sofort veränderte sich Alex Blick. Er zog die Augenbrauen zusammen, als er die ganzen blauen Flecken am Rücken und den Armen von Sofia entdeckte. Auch hier und da wies ihr Bauch eine kleine farbige Stelle auf, allerdings wagte er es nicht zu fragen, was mit ihr passiert war. Sofia machte sich wieder auf den Weg durch das Haus und Alex folgte ihr artig wie ein Hund, um auch ja aufzupassen, dass nichts passierte.
 

Scott hatte sich verabschiedet und so war Alex mit seiner vermeidlichen Tochter alleine...

Sie hockte auf Alex’ Bett und blickte ihn schweigend an. Immer wieder klappten ihr die Augen zu und ihr Kopf wurde schwerer und schwerer und doch schlief sie nicht ein. Alex hockte im Türrahmen und beobachtete das kleine Geschöpf, dass sich nach wie vor gegen die Müdigkeit auflehnte. Sofia streichelte über Wizards weiches Fell. Der Kater hatte sich neben ihr zusammengerollt und ebenso suchte Dusty die Nähe zu dem kleinen Kind. Es war verblüffend. Seit dem Moment ihrer Ankunft schien sich alles nur noch um sie zu drehen. Sie war zum Mittelpunkt des Universums geworden.

Alex erhob sich und tat einen Schritt in das Schlafzimmer. Sogleich starrte Sofia ihn entsetzt an. Abwehrend hob er seine Hände und ging vor ihrem Koffer in die Hocke. Sofia wirkte interessiert, aber abweisend. Zwar blickte sie deutlich zu ihm hinüber, wagte es aber nicht die Mitte des Bettes zu verlassen.

Alex öffnete den gewaltigen Koffer und versuchte sich einen Überblick über ihre Habseligkeiten zu verschaffen. Schließlich fand er, wonach er suchte: Ein Kinderbuch! Ruhig schlenderte er zurück zum Türrahmen, indem er sich nieder ließ und durch das Buch blätterte.

„Es gibt viele Bauernhöfe in der Welt, aber keiner ist so wie Mullewapp. Mullewapp ist groß, so groß, dass er Platz hat für alle. Mullewapp ist klein, so klein, dass er selbst im kleinsten Herzen Platz findet. Mullewapp gehört niemanden, so wie Sonne und Luft niemanden gehören. Mullewapp gehört jedem, so wie die Welt uns allen gehört.“, las Alex vor und warf einen Blick zu Sofia, die ihn jetzt ganz genau beobachtete.

„Jeden Morgen weckte Franz von Hahn den Bauernhof. Johnny Mauser und der dicke Waldemar halfen ihm dabei...“, ging die Geschichte auch schon weiter. Alex blühte während dem Vorlesen förmlich auf. Er verstellte Stimmen, machte Geräusche, schnitt Grimassen und Gestikulierte eifrig. Der Schauspieler war voll und ganz in seinem Element, während die kleine Sofia ihn beobachtete und ihrer Lieblingsgeschichte lauschte.

Grinsend klappte Alex das Buch zu und sah wieder zu ihr. Ihre Äuglein waren zugefallen und ihren Kopf hatte sie auf das Kissen gebettet. Das Schaf und das Kuscheltuch drückte sie an sich.

„Geht doch...“, murmelte Alex leise und erhob sich.

Ganz vorsichtig zog er Sofia die Schuhe aus und deckte sie zu. Die Nachttischlampe ließ er an, bevor er das Zimmer verließ und sich auf das Sofa zurück zog um ebenfalls ein bisschen Schlaf nachzuholen. Allerdings konnte er nicht schlafen. Viel zu aufgewühlt und durcheinander waren seine Gedanken, die stets und ständig um das kleine Mädchen kreisten. Wie sollte es weitergehen, wenn das wirklich seine Tochter war? Egal wie müde er war, er schlief nicht, lauschte nur auf das Atmen des Kindes, das aus seinem Schlafzimmer kam. Schließlich stand Alex noch einmal auf. Er holte sich seinen Laptop und googlete den Namen seiner verstorbenen Liebschaft.

"Am Abend des 09. Juli ereignete sich ein folgenschwerer Unfall als ein Sattelschlepper mit einem PKW zusammenstieß. Der Fahrer des Sattelschleppers war offenkundig schwer alkoholisiert. Die beiden Insassen wurden in das Memorial Krankenhaus gebracht. Miss Lucy Lennox verstarb bereits auf dem Weg ins Krankenhaus. Ihre Tochter Sofia überlebte. Wir wünschen ihr alles Gute..."

Alex schluckte schwer, als er den kleinen Zeitungsartikel des Tagesblattes von L.A. entdeckt hatte. Sofia war mit im Wagen, als Lucy starb? Mit einem Mal war ihm ganz flau zu Mute und er brauchte ein paar Sekunden um diese Information zu verarbeiten. Er klappte den Laptop zu und wanderte noch einmal zum Schlafzimmer. Leicht gähnte er und lehnte sich an den Türrahmen, beobachtete den Krümel noch eine ganze Weile, bis es ihn wieder auf das Sofa zog.

"Oh Lucy, warum hast du mir nie gesagt, dass ich eine Tochter habe...? Warum hast du mich nicht angerufen, ich hätte dir doch geholfen und ... ich hätte mich gefreut Vater zu sein ... wenn ich es bin, dann freue ich mich auch jetzt. Ich versprech dir. Ich pass auf sie auf.", murmelte er leise zur Decke. Auch wenn Lucy nicht mehr am Leben war, hoffte er sehr, dass sie ihn hörte. Warum sonst sollte sie ihm das Sorgerecht überschrieben haben, wenn nicht aus dem Grund, dass sie ihm vertraute. Alex schluckte schwer und rieb sich die Augen.

Die ersten Sonnenstrahlen drangen bereits durch die Fensterscheibe. Stundenlang war er wach gelegen, stets versunken in den Gedanken um Lucy und Sofia. Erst jetzt, da die Sonne den Himmel eroberte und Honolulu zum Erwachen bewegte, döste er langsam ein.
 

___________________________

Coypright: Teile der Geschichte „Zum Glück gibt’s Freunde“ von Helme Heine. Ich erhebe keinerlei Anspruch auf diesen Text!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück