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Free falling

Eine Alex O'Loughlin Fanfiction
von

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XII. Episode: Home (52)

Der nächste Morgen kam leider viel zu schnell, aber anders als Alex durfte seine Angebetete noch etwas liegen bleiben. Immerhin war sie im Mutterschutz. Alex hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Schläfe und ließ seine Finger etwas durch ihre Haare gleiten, während er den schlafenden Engel beobachtete.

„Hmm, schon aufstehen?“, brummte Holly mit geschlossenen Augen und drehte ihren Kopf etwas zur Seite.

„Nein, noch nicht. Du hast alle Zeit der Welt. Ruh dich schön aus und wenn du irgendwann wach werden solltest, wartet ein Frühstück auf dich.“, versprach er ihr leise und gab ihr einen letzten kleinen Kuss, bevor er sich zu ihrem Bauch beugte.

„Lass Mami ja noch etwas schlafen, kleiner Mann.“, flüsterte er diesem zu und drückte auch auf ihren Bauch einen liebevollen Kuss. Holly streichelte ihrem Lebensgefährten durch die Haare.

Alex kuschelte sich ein paar Momente ins Bett. Allerdings verbot sein penetrant piependes Handy ihm die Ruhe. In einer Stunde standen schließlich schon die Küchenbauer vor der Haustür. So stand er schweren Herzens auf und ließ Holly im Reich der Träume zurück.

„Ich geh eine Runde joggen, falls irgendwas ist, habe ich mein Handy dabei.“, rief er ihr zu, ehe er aus dem Zimmer verschwand. Holly nickte müde und schmiegte ihre Nase in das nach Alex duftende Kissen.

 

Der Australier schlüpfte aus seiner Schlafanzughose und kurz blieb sein Blick an seinem Bein hängen. Noch immer sah man die Abdrücke der Schrauben und wieder jagte ihm ein Schauer über den Rücken, wenn er an den unangenehmen Beinbruch dachte…
 

Vor vier Monaten
 

Es war ein Tag wie jeder andere. Zumindest waren die Tage in den letzten drei Wochen genauso. Nachdem er und Holly die letzten Habseligkeiten aus ihrem Haus geholt hatten um bei Grace zu wohnen – nach dem Einbruch konnte und wollte keiner mehr in Alex Strandvilla leben – war endlich so was wie Normalität eingekehrt! Holly hatte ihren Job nieder gelegt, Alex arbeitet wieder hart und lange an seinem derzeitigen Projekt: Hawaii Five-O. Jeder Drehtag tat aufs Neue gut. Endlich hatte er wieder das Gefühl das alles gut war und am Leben zu sein. Nach all den Dramen in den letzten paar Monaten brauchte er das. So erkundete Holly die Insel, während er dem Drehplan entsprechend arbeitete und überaus viel und fleißig auswendig lernte. Der heutige Drehtag führte Cast und Crew von Hawaii Five-O auf den Mount Ka’ala und schon als Alex in dem Jeep saß wurde ihm ein wenig flau im Magen. Scott schielte zu ihm hinüber, während sich der Fahrer auf die Straße konzentrierte.

„Hey … alles klar?“

„Ja…“, murmelte Alex geistesabwesend und spielte mit der Waffe in seinen Händen. Natürlich eine Attrappe, die er als Steve McGarrett stets am Gürtel trug. Er befeuchtete seine Lippen und wischte die verschwitzten Hände an seiner dunklen Cargohose ab.

„Das kannst du jemand anderem erzählen, O’Loughlin.“, riss Scott ihn etwas lauter aus den Tagträumen von Alex. Der Dunkelhaarige blinzelte und sah zu seinem Freund hinüber. „Was ist los?“ Scott zog seine Augenbrauen zusammen und neigte seinen Kopf auf die Seite, hob drohend einen Finger. „Zwing mich nicht Holly anzurufen, um aus dir rauszukitzeln, was los ist.“

Alex verdrehte seine Augen! „Wage es ja nicht. Ich bin froh, wenn sie sich endlich mal ein bisschen entspannt…“

„Und du? Was machst du? Du wirkst unglaublich verkrampft, wenn du mich fragst.“

„Ist schwer zu erklären… weißt du, fünf Tage bin ich durch den Dschungel gestampft und eines habe ich immer gesehen … den Berg… und wo fahren wir heute hin? Richtig! In den Regenwald! Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie wenig Lust ich darauf habe. Immer noch fühle ich mich verfolgt von den nächtlichen Tiergeräuschen, der Einsamkeit und dieser nagenden Sorge, das Labyrinth des Waldes nie wieder wohlbehalten zu verlassen.“, sprudelte es aus Alex hervor, ohne das er sich noch dagegen wehren konnte. Immer wieder schreckte er nachts hoch, geweckt von Albträumen, die ihm immer wieder in den Regenwald zurückführten.

„Nur ist heute kein Flugzeug abgestürzt und du bist nicht nur mit Ryan unterwegs, geschweige denn mitten im Wald, sondern eher am Rand. Dort wo viele Wege zurück in die Stadt führen. Ich sage es nur ungerne, Alex, aber du solltest die Vergangenheit langsam los lassen und vielleicht einen Psychologen aufsuchen, um die Geschehnisse zu verarbeiten.“, meinte Scott besorgt.

„Bist du verrückt? Ich geh zu keinem Kerl, der mir in der Psyche herumrührt! Ich schaff das alleine und außerdem wolltest du wissen, was mir durch den Kopf geht, also beschwer dich nicht, wenn ich dir genau das offenbare.“, nickte Alex und sah wieder aus dem Fenster. Zum Glück hatten sie den vorbereiteten Drehort erreicht, denn so musste er Scott keine weiteren Fragen beantworten. Vorerst bot die Arbeit genug Ablenkung von seinen quälenden Sorgen.

 

Alex seufzte auf, zog sich Boxershorts und eine Trainingshose über. Aus seiner Reisetasche – Schrank und Kommode mussten erst noch eingeräumt werden – zog er ein Paar Socken und … hielt mit einem mal die kleine orangene Dose Vicodin in seinen Fingern. Er schluckte, fühlte, wie sich sein Herz zusammenzog und ihm gleichzeitig die Luft zum Atmen genommen wurde!

„Mach keinen Blödsinn, Alex. Du bist bald für ein Baby verantwortlich.“, mahnte er sich selbst und vergrub die Dose in den Tiefen seiner Reisetasche, zog sich Schuhe über und verschwand aus dem Haus. Heute war er das erste Mal in den Straßen von Ewa Beach unterwegs und er war ein bisschen orientierungslos. Ohne Dusty an seiner Seite war es eigenartig zu Laufen, noch dazu weil ihm so viele fremde Gesichter begegneten. Anders als sonst drehte sich keiner nach ihm um. Es ertönte kein Klicken einer Kamera und keine hysterischen Fans begannen zu kreischen.

„Eigenartig.“, murmelte er zu sich selbst. Die Bauchmuskeln gut angespannt glitzerten die ersten Schweißperlen im aufgehenden Licht der Morgensonne, als er den Weg zum Strand einschlug und dort einfach nur rannte, ohne über Zeit nachzudenken.

Immer wieder zwickte sein Fuß ein kleines bisschen, weshalb er wieder etwas langsamer ging. Alex blieb stehen und sah nachdenklich auf seinen Arm. Die Uhr fehlte. Seine Hand tastete über seine Hose und er fand schnell sein Handy. Es war neun Uhr morgens.

„Verdammt!“, fluchte er laut auf.

Womöglich weil gerade die Handwerker vor seiner Tür standen und Holly noch im Reich der Träume unterwegs waren. Alex drehte um und lief los, ignorierte den leicht pochenden Schmerz in seinem Unterschenkel.

 

Eine Verfolgungsjagd am Rande des Ka’ala sollte ihm zum Verhängnis werden. Bereits außer Atem verfolgte er den vermeidlichen Täter, etwas weiter hinter ihm rannte Scott, der in der Rolle von Danny Williams dementsprechend vor sich hin schimpfte. Alex – alias Steve – erreichte den Täter – gespielt von einem unbekannten Schauspieler – wollte nach seiner Schulter greifen und … trat ins Leere! Der Morast, aufgewühlt durch den Regen der vergangenen Nacht war so bröcklig geworden, dass der Hang ins Rutschen geriet, Scott geriet ins Straucheln und konnte noch gerade rechtzeitig abbremsen! Alex und sein Kollege – Eddy – hatten nicht so viel Glück. Mit viel Dreck rutschten sie den Hang nach unten und landeten überaus unsanft auf dem Waldboden. Bäuchlings schluckte Alex eine Menge Staub. Hustend stemmte er sich in die Höhe, hörte aus der Ferne die Rufe der Crew, die natürlich damit beschäftigt war auf die Verletzten zuzulaufen. Alex biss die Zähne aufeinander und versuchte sogleich aufzustehen, während Eddy laute Schmerzensschreie von sich gab. Er war auf dem Rücken gelandet.

„Hey, Eddy… alles… klar?“, stieß Alex aus und robbte zu seinem Kollegen, wurde auf erschreckende Weise an Ryan erinnert, der noch vor wenigen Wochen so vor ihm gelegen hatte.

„Wir brauchen sofort einen Notarzt und einen Krankenwagen.“, bellte der Regisseur und zog Alex zurück.

„Was machst du da, Eddy ist verletzt?“, blinzelte ihm der Schauspieler irritiert entgegen.

„DU AUCH!“

Alex starrte ihn an und folgte seinem Blick. „Au …“, murmelte Alex als er seinen vollkommen verdrehten Fuß bemerkte, doch durch sein Körper rauschte das Adrenalin. Er spürte gar nichts…

„Scheiße Alex! Dich kann man auch nie alleine lassen!“, schimpfte Scott und stieg über ein paar der Felsbrocken hinweg. Glücklicherweise waren sie nicht allzu hoch gewesen. Nicht auszudenken, wie dann die Verletzungen aussahen. Allerdings reichte es Alex auch. Ziemlich blass um die Nase sah er zu Scott und blinzelte.

Und da war er.

Der pochende, lähmende Schmerz, der sich schnell ausbreitete! Alex biss mühsam seine Zähne aufeinander, doch zu spät. Die Welt verschwamm vor seinen Augen und er wurde bewusstlos…

 

 

Holly wurde vom unangenehmen Klingeln der Eingangstür geweckt. Die junge Frau verzog ihr Gesicht, als es erneut läutete.

„Alex, da ist jemand an der Tür…“, brummte sie und erst nach einem weiteren schellenden Geräusch, setzte sie sich auf.

„Wo steckt der Kerl schon wieder?“

Er hatte was vom Laufen gesagt. Leise fluchend kämpfte sich die Hochschwangere aus dem Bett, schnappte sich einen Morgenmantel und lief die Stufen nach unten. Holly schnürte ihren blauen Morgenmantel vor ihrem Babybauch zu und tapste die letzten paar Treppen nach unten, um die Tür aufzureißen. Die Haare ziemlich verwuschelt und mit einem nicht wachen Gesichtsausdruck sah sie in die Augen von Scott, der ihr breit entgegen grinste.

„Ich habe die Handwerker mitgebracht.“, verkündete er und deutete nach hinten.

Ein paar Männer grinsten ebenso breit wie Scott, als sie die junge Hausherrin erblickten. Holly sah zu Scott. „Alex ist joggen und ich bringe ihn um, wenn er wieder hier ist, versucht euch also leise zu benehmen.“, gab der kleine Morgenmuffel zurück und ließ die Leute ins Haus.

„Bist du sicher, dass wir hier bleiben sollen? Für einen Mord ist es nie ratsam Zeugen im Haus zu haben.“, witzelte Scott, verstummte aber schnell bei Hollys wütendem Gesichtsausdruck! Er kratzte sich am Kinn und nuschelte ein ‚Sorry‘.

„Braucht ihr mich in der Küche?“, war das Einzige, das sie wissen wollte.

„Nein, geh ruhig wieder schlafen…“

„Ich habe eher an eine Dusche gedacht. Du hast mit deinem Klingeln den Kleinen geweckt.“

Ungläubig sah Scott auf Hollys Bauch. „‘Tschuldigung.“, brummte der Blonde und winkte die Handwerker mit sich. Holly schnaubte und stieg die Stufen wieder empor. Die Schultern hängend entwich ihr ein kleines Gähnen, bevor sie das Badezimmer und Alex im Lauftempo das Haus erreichte.



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