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How I met my love

von

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Ich bin nicht Schwul!

3.Ich bin nicht Schwul!
 


 

„Hast du die Geschichtshausaufgaben gemacht?“, fragt mich Jonas flüsternd und ich rolle nur mit den Augen.

„Ja und ja du kannst abschreiben, aber das war das letzte Mal!“, nuschle ich verstimmt zurück.

Es ist früh am Morgen, Donnerstag, gleich beginnt die erste Stunde und ich hatte noch keinen Kaffee. Vor etwa einem halben Jahr habe ich die Vorteile von Kaffee am Morgen entdeckt und bin regelrecht süchtig danach geworden. Habe die Nacht nur furchtbar schlecht geschlafen und bin vorhin einfach nicht aus dem Bett gekommen, so blieb leider keine Zeit mehr für Kaffee.

„Du bist der Beste!“ Jonas klopft mir Kumpelhaft auf die Schulter.

„Mach einfach mal deine Hausaufgaben zur Abwechslung, dann stehst du nicht immer mit leeren Händen da. Herr Müller ist zwar keine Leuchte, aber irgendwann wird ihm das auch auffallen, dass du dieselben Texte abgibst wie ich. Was hast du denn Gestern getrieben, dass du keine Zeit hattest für die paar Aufgaben? “

Er seufzt nur und zupft an seinem Shirt herum.

„Ich…warGesternnochimFitnesscenter.“, nuschelt Jonas herum

„Was?“

„Ich war im Fitnesscenter! Soll ichs dir noch aufschreiben?“

Ich hebe beschwichtigend die Hände, während wir die Treppe zu den Unterrichtsräumen im zweiten Stock hochgehen.

„Schon gut, musst ja nicht gleich sauer werden.“ Dann runzle ich die Stirn. Moment…

„Seit wann gehst du denn in die Mukibude? Warst du doch noch nie! Basti versucht dich doch schon seit Jahren zum Sport zu bewegen und…“

„Ist ja schon gut! Ja, ich weiß, ich bin dick, danke.“ Dass er auch immer alles in den falschen Hals bekommen muss.

Jonas ist wirklich ein wenig moppelig, aber nicht eklig moppelig, sondern eher niedlich wie ein Teddy, nur findet er das nicht so toll, wenn ich ihm das sage. Wahrscheinlich denkt er dann ich will ihn verarschen, denn als Junge mit einem Teddy verglichen zu werden ist nicht gerade das was man gerne hören möchte.

„Du bist nicht dick, Jo. Nur gut gebaut, ehrlich! Komm doch einfach mal wieder mit zum schwimmen, das ist viel besser als sinnlos Gewichte zu stemmen, und mehr Spaß macht es auch.“

Wir betreten den Klassenraum in dem bereits die Hälfte unserer Klasse herum lümmelt, obwohl es noch viel zu früh ist.

„Zu spät, jetzt bin ich da schon angemeldet, das muss ich jetzt durchziehen…“, seufzt er theatralisch und lässt sich auf seinen Stuhl neben mir fallen. Gähnend packe ich schon mal meine Sachen aus und lege Jonas die Hausaufgabe vor die Nase.

„Na wenn du dir den Stress unbedingt machen willst.“ Ich schaue gedankenverloren im Klassenraum umher. Basti ist noch nicht da, schade. Katrin auch noch nicht, zum Glück.

„Das hat mit wollen nichts zu tun.“, murmelt Jonas gebeugt über mein Arbeitsheft und fleißig am schreiben.

„Ich will auch endlich mal eine Freundin abkriegen.“ Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen was ihm einen etwas verzweifelten Gesichtsausdruck verleiht. Ich stöhne nur genervt.

„Du brauchst dir ja keine Gedanken zu machen, du hast ja Katrin.“

Ich mag Jonas wirklich, aber jetzt gerade würde ich am liebsten kotzen, wenn ich das höre. Warum müssen das alle dauernd zu mir sagen? ‚Du hast ja Katrin‘, dieser Satz macht mich einfach nur wütend. Bloß weil sie jetzt meine Freundin ist, ist alles schön oder wie? Dann ist mein Leben perfekt?

Ich hab eher das Gefühl dass es nur schlimmer geworden ist, eine weitere Belastung die eine andere nur abgelöst hat, denn wenigstens stellt mir meine Mutter nicht mehr die nervige Frage ob ich schon ein nettes Mädchen kennen gelernt habe.

Meine Laune verschlechtert sich augenblicklich, als der Inhalt meiner Gedanken in einem rosa Rock durch die Tür gestakst kommt.

„Mist…“, murmle ich leise, den Kopf auf die linke Hand abgestützt. Jonas hebt verwirrt den Kopf.

„Was ist?.“

„Nichts.“ Schnell setze ich ein künstliches Lächeln auf, denn in dem Moment hat mich Katrin schon entdeckt und kommt schnell auf mich zu.

„Guten Moooorgeeen mein Schatz!“ Sie breitet die Arme aus und umarmt mich überschwänglich wie jeden Morgen, dann drückt sie mir einen feuchten Kuss auf die Lippen.

„Hi.“

Ich kann ihr schrecklich süßes Parfüm riechen und bin mir sicher das mein Lächeln, welches ich ihr schenke, irgendwie schief aussehen muss. Daran werde ich mich nie und nimmer gewöhnen können.

Sie lässt mich los und setzt sich auf die Kante unseres Tisches, direkt vor mir und aus den Augenwinkeln kann ich Jonas stierenden Blick sehen der Katrins tiefem Ausschnitt gilt. Ob ich auch mal so werde? Ich hab das Gefühl der einzig rational denkende Junge in meiner Klasse noch zu sein.

„Was gibt es?“, frage ich Katrin, da sie immer noch keine Anstalten gemacht hat auf ihren Platz zu gehen, Jonas scheint inzwischen vergessen zu haben dass er meine Hausaufgaben abschreiben wollte und stiert weiter.

Ihre Augenbrauen heben sich überrascht.

„ Nichts? Darf ich denn nicht Zeit mit meinem Freund verbringen?“

Bedächtig streicht sie ihren rosanen Rock glatt.

Ihre Stimme klingt schrecklich überdreht und sie lächelt mich süßlich an, so dass mir ganz mulmig wird.

Ihr ‚Freund‘...weiß nicht...fühlt sich immer noch seltsam an das in Verbindung mit mir zu hören. Wohl auch so eine Gewöhnungssache.

Das fällt mir wieder das Gespräch mit meiner Schwester ein.

„Du Katrin, am Wochenende ist doch Alinas Party, wollen wir uns vorher irgendwie treffen? Dann können wir zusammen hingehen.“

Wusste doch dass ihr die Aussicht als Paar hinzugehen gefallen würde, denn sie fängt sofort an glücklich zu strahlen.

„Super Idee, ich komme um...“, sie überlegt kurz und kaut dabei auf ihrer Lippe herum, „fünf Uhr zu dir? Von dir zu Alina ist es ja kürzer als andersrum.“ Erscheint mir auch sinnvoll und Mum kann ich damit auch gleich eine Freude machen.

„Klaro, holst du das Geschenk? Ich hab eh keine Ahnung was sie sich wünscht, sag mir dann einfach was es gekostet hat, dann geb' ich dir die Hälfte dazu.“

So hab ich wenigstens noch ein Problem weniger und Katrin ist Einglück sogleich Feuer und Flamme, weil sie nun noch einen Grund hat heute Nachmittag einkaufen zu gehen. Wäre auch eine mittlere Katastrophe wenn ich Alina ein Geschenk kaufen müsste.

Weiß ich was sich ein Mädchen zum siebzehnten Geburtstag wünscht? Am Ende wäre ich mit einer Vase aus dem nächstbesten Real da aufgekreuzt oder mit einem Blumentopf und Alina hätte mich sehr wahrscheinlich nie wieder zu was eingeladen.

Jonas schafft es tatsächlich noch fertig mit dem abschreiben zu werden bevor unser Lehrer durch die Tür kommt und Katrin verkrümelt sich auch endlich auf ihren Platz, als es klingelt, nicht ohne mir noch einen Kuss zu geben. Ich seufze ergeben. Kaffee wäre jetzt genau das richtige...
 

Am Nachmittag bin ich mit Basti zum schwimmen verabredet, waren wir schon länger nicht mehr. Jonas hatten wir auch versucht dazu zu bewegen mitzukommen, aber er druckste wieder nur herum und meinte er hätte schon was vor und ich nehme mal stark an er geht wieder Gewichte Stämmen in der Hoffnung es bringt ihm irgendwann mal eine Verabredung ein. Irgendwie belustigt mich ja schon die Vorstellung wie unser pummeliger Jonas verzweifelt versucht Hanteln anzuheben und ihm ein Trainer dabei sagt was er alles gerade falsch macht. Armer Jonas.

Da es heute Früh nicht so nach gutem Wetter aussah, beschließen wir in die Schwimmhalle zu gehen und dort ein paar Bahnen zu ziehen. Unter der Woche hat man wenigstens die Möglichkeit dazu, denn am Wochenende ist das Becken meist zu gut besucht um in Ruhe zu schwimmen ohne dass einem jemand den Weg kreuzt.

Das Wetter bessert sich zum Nachmittag hin schlagartig, trotzdem gehen wir in die Halle, für den See ist es dann doch noch etwas zu kühl.
 

Wir gehen zu Fuß, angestachelt durch das gute Wetter laufen wir stillschweigend und die Sonne genießend nebeneinander her. Die warmen Sonnenstrahlen prickeln angenehm auf meiner Wange und ich kann mich etwas entspannen.

„Kai?“ Basti sieht mich nicht an während er spricht und ich brumme nur fragend zurück.

„Ich...“

Meinen Kopf in seine Richtung drehend schaue ich ihn nun doch neugierig an. „Was is'?

„Ach nichts besonderes...ich hab letztens ne geile Seite entdeckt, musst dir unbedingt ma reinziehen!“ Er grinst mich vielsagend an und hebt die Augenbrauen, aber es wirkte seltsam auf mich. So gezwungen.

Irgendwie habe ich das Gefühl, Basti wollte eigentlich was ganz anderes sagen, doch ich beschließe ihn zu nichts zu drängen. Wir kennen uns schon eine halbe Ewigkeit und er weiß, dass er mit mir über alles reden kann, wenn er denn will, und Basti kann da ganz schön Stur sein.

„Ja...klar, schick mir einfach den Link über Skype.“

„Klar.“

Der Kies unter meinen Turnschuhen knirscht bei jedem unserer Schritte...ich mag das Geräusch irgendwie, denn ansonsten ist es ganz ruhig, außer wenn der Wind durch die Bäume raucht.

„Jonas benimmt sich schon wieder wie'n rolliger Kater.“

Er verdreht bei seinen eigenen Worten die Augen und verzieht die Lippen, und ich kann nicht anders als loszuprusten!

„Ja...haha....ja es ist scheinbar wieder soweit!“ Jetzt grinst er auch und schüttelt den Kopf, wobei ihm seine Haare in die Stirn fallen. Mit der Hand rückt er seinen Rucksack zurecht, der gerade drohte ihm von der Schulte zu rutschen.

„Weißt du noch wie er letztes Jahr versucht hat mit Fußball anzufangen? Was für 'ne Katastrophe! Mein Bruder zieht immer noch drüber her, wenn ich ihn mal sehe, ich glaub Jo wird da nie wieder hin gehen können, oh man.“

Letztes Jahr im Sommer hatte Jo, also Jonas, wieder so einen Fitnesswahn gehabt, der ihn immer überfällt, wenn er Notstand hat und er endlich Eindruck bei den Mädchen schinden will. Letzten Sommer kam er dann auf die glorreiche Idee mit Fußball anzufangen und ging zum Probespielen zum örtlichen Verein, wo Bastis Bruder spielt und tja, dort hat er dann allen bildlich vor Augen geführt, dass er für Fußball nicht mal ansatzweise Talent besitzt. Das einzige Tor was er geschafft hatte zu schießen, war ein überaus peinliches Eigentor, wo er sich auch noch volle Länge auf die Kante gepackt hat. Kein schöner Anblick, aber zum schreien komisch war es schon irgendwie.

Danach hatte er sich in den Kopf gesetzt gehabt mit Fitnesscenter anzufangen, aber mehr als reden ist nicht daraus geworden und er hörte wieder mit dem Blödsinn auf. Leider hörte er aber nicht auf uns weiterhin in den Ohren zu hängen, dass er zu dick ist um ein Mädchen kennen zu lernen. Ich selbst denke eher das es daran liegt, dass er einfach zu schüchtern ist, aber dies will er nicht hören. Er schiebt wenn es geht so ziemlich alles auf sein bisschen Übergewicht.

„Jo hat sich im Fitnesscenter angemeldet, ich glaub er will es dieses Jahr echt durchziehen. Aber wehe du erzählst ihm das ich gepetzt hab!“, warne ich ihn lächelnd.

„Uhi, na da bin ich ja gespannt. Was meinst du wie lange er durchhält? Ein, zwei Monate?“ Kurz überlege ich.

„Weiß nicht, klang als wäre es ihm dieses Mal echt wichtig. Fragt sich nur für welches Mädchen er dieses Mal das ganze Theater veranstaltet.“

„Keine Ahnung, vielleicht diese Marie.“

„Die hat doch nen Typen.“

„Da bist du aber nicht auf den neusten Stand Kumpel, Marie ist wieder auf dem Markt. Versorgt dich Katrin etwa nicht mit dem neuesten Weibertratsch?“

Ich schüttle verneinend den Kopf.

„Ne, der Mist ist mir so dermaßen egal.“

Ändert sich eh alles alle Zehn Minuten. Eben ist noch jemand glücklich vergeben, im Nächsten schon wieder getrennt. Manchmal glücklich, manchmal unglücklich. Blöd ist es immer nur, wenn Beziehungen innerhalb der Klasse auseinander brechen. Zusammengepfercht in einen kleinen Raum mit dem Ex oder der Ex und das sechs bis neun Stunden am Tag ist wirklich nicht der Hit, auch nicht für die Unbeteiligten dazwischen.

Der Fußweg verbreitert sich langsam und vor uns eröffnet sich ein großer Parkplatz.

„Ihr redet wohl nicht viel wenn ihr euch trefft, hä?“ Basti stößt mich kumpelhaft mit einer Faust gegen die Schulter, ich reibe mit der Hand über die schmerzende Stelle und unser Gang schlingert ein wenig, während wir verlegen lachen. Kommt es mir nur so vor oder ist er schon wieder so komisch? Sein Lachen klingt...falsch und seine Gesichtszüge wirken irgendwie verklemmt und er streicht sich dauernd mit der Hand durch die Haare, was ich als ein Zeichen der Unsicherheit interpretieren würde. Was ist los? Habe ich wieder etwas wichtiges verpasst? Langsam habe ich das Gefühl mit geschlossenen Augen durch die Welt zu rennen, als nächstes laufe ich noch gegen einen Laternenpfahl.

„Hör auf mit dem Blödsinn, bloß weil wir zusammen sind, sind wir nicht pausenlos am Fummeln!“ Also, zumindest ich nicht, aber das muss er ja nicht wissen. Ich habe keine Lust wieder meine Männlichkeit verteidigen zu müssen.

„Schon gut, war ja nur nen Scherz. Ach Mensch, Kai! Seh' doch alles nicht so eng. Kann ja nicht jeder so sein wie ich.“

Er zwinkert mir bedeutsam zu, ich seufze nur verhalten.

„Das wird schon Kai! Wenn du Tipps oder einen Rat brauchst, weißt ja ich steh sofort zur Stelle Kaptain!“, scherzt Basti und seine ausgestreckte, flache Hand wandert gespielt zu seiner Stirn, als wären wir bei der Armee oder so.

„Ich werde drauf zurück kommen wenn's soweit is'.“, murmle ich etwas unwillig.

Tipps in Sachen Sex mit Katrin sind zur Zeit das letzte was ich haben möchte. Was in der Zukunft passieren wird in unserer Beziehung kann und will ich nicht vorhersehen, aber gerade fühle ich mich einfach noch nicht danach. Ob Katrin das genauso sieht?

Bisher lässt sie ja keine Gelegenheit verstreichen mit mir zu fummeln, doch bisher konnte ich es gut vermeiden mit ihr längere Zeit ungestört alleine irgendwo zu sein...

Das Gespräch verebbt Einglück als wir durch den Eingang der Schwimmhalle schlurfen und ich atme tief die vertrauten Gerüche ein, wobei sich alles in mir vor Freude anspannt.

Wir ziehen uns um, Duschen und dann....endlich Wasser!

Herrlich! Es tut gut hinein zusteigen, das Gefühl der Schwebe und Leichtigkeit ist schön, angenehm und bekannt. Ich stoße mich von der Wand ab und ziehe einen Arm nach vorne, dann den anderen. Atme aus und ein, genieße das Gefühl und den Geruch. Chlor. Stimmen die an der hohen Decke widerhallen.

Neben mir kann ich Basti immer wieder kurz sehen wenn ich den linken Arm vorziehe und den Kopf dabei nach rechts wende. Er nimmt immer die zweite Bahn neben mir, da ich gerne die äußere schwimme. Er weiß es, obwohl wir noch nie drüber gesprochen haben. Ein stilles Arrangement sozusagen.

Wir schwimmen zwei Bahnen durch und dann steige ich kurz aus dem Wasser, spüre die bekannten, rauen Fliesen unter meinen nackten Füßen und fühle mich wie zu Hause.

Auch Basti klettert am Beckenrand heraus und ich kann seine Muskeln sehen die er dabei anspannt. Wir beide kennen die Halle in und auswendig, denn früher waren wir mal zusammen in einem Schwimmverein und haben hier immer trainiert mit der Mannschaft. Warum früher? Weil wir irgendwann einfach kaum noch Zeit hatten wegen der Schule und auch irgendwie keine Lust. Wir schwimmen beide wirklich gerne, aber doch nur als Hobby, zumindest geht es mir so. Wettkämpfe und so waren noch nie mein Ding. Aber ich vermisse die guten alten Zeiten trotzdem irgendwie.Es kommt mir vor als wäre es Jahrzehnte her dass wir als Kinder hier trainiert haben.

Auch nachdem wir aus der Mannschaft ausgetreten waren trafen ich und Basti uns trotzdem weiter regelmäßig zum schwimmen um fit zu bleiben und ich muss gerade neidvoll feststellen, dass er seit dem sogar noch an Muskeln zugelegt hat im Gegensatz zu mir, er war ja schon immer etwas Muskulöser als ich.

Seine großen Füße geben platschende Geräusche von sich, als er sich umdreht und zu dem kleinen Startpodest an der Spitze der Bahn geht.

An seinem Rücken glitzern kleine Wassertropfen durch das herein scheinende Sonnenlicht, laufen dabei langsam an seiner leicht gebräunten Haut am Rücken hinunter und weiter bis zur Badehose die ihm klatschnass und eng am Hintern anliegt.

Die Muskeln am Rücken bewegen sich geschmeidig im Takt mit seinen Schritten.

Langsam steigt er auf das Podest und lässt die Schultern locker kreisen, zieht seine Schwimmbrille zurecht und fährt sich durch die kurzen Haare. Wieder perlt Wasser von den nassen Spitzen seiner Haare herunter und landet auf seiner Brust. Mein Blick wandert weiter über seinen glatten Bauch.

Als Basti sich bereit zum Sprung macht, kann ich sehen wie sich seine Bauchmuskeln anspannen und in meinem Körper kribbelt es angenehm. Er springt ab und...ich erwache plötzlich aus meiner Starre, als Basti platschend ins Wasser eintaucht und zügig seine Bahn schwimmt. Mit einer bösen Vorahnung sehe ich an mir herab und entdecke das Zelt in meiner Badehose. Oh nein...

Ich hole panisch Luft und tue das erst beste was mir einfällt: ich springe ins Wasser!

Kurz tauche ich mit dem Kopf unter, schüttle mich heftig als ich wieder hoch komme und hole dann keuchend Luft. Ich strample erst etwas unbeholfen herum, als wenn ich vergessen hätte wie man schwimmt ehe ich mich wieder etwas fange.

Beruhige dich, Kai, denk an was ekliges, versuch dich abzulenken. Es hat sicher keiner gesehen. Hoffentlich. Was würde Basti nur denken wenn er gesehen hätte, wie ich mitten im Schwimmbad einen Ständer bekomme? Oh Gott! Das ganze ist mir einfach so unsagbar peinlich!

Basti ist ein Glück weit von mir entfernt und schwimmt ungestört seine Bahn und da ich immer noch nicht ganz abgekühlt bin bleibe ich auch weiter im Wasser, drehe mich aber in die andere Richtung und fange an zu schwimmen als wäre der Teufel hinter mir her.
 

Weitere zwei Stunden vergehen, ehe wir uns auf dem Weg machen zu den Umkleiden. Meine Haut riecht nach Chlor bemerke ich, als wir unter der Dusche stehen, während ich die ganze Zeit peinlich genau darauf achte Basti nicht anzusehen. Mir ist die Sache immer noch tierisch unangenehm, aber zum Glück scheint es niemand mitbekommen zu haben. Ich drehe ihm den Rücken zu und starre konzentriert die weißen Fliesen an. Einfach an nichts denken Kai…du machst einfach nur gerade eine Phase durch die sich Pubertät nennt.

Heißes Wasser prasselt mir angenehm ins Gesicht.

Vielleicht sollte ich doch endlich mal etwas mit Katrin machen und nicht jedes Mal den Schwanz ein kneifen wenn sie anfängt mich zu küssen und zu streicheln. Ich habe mich ihr einfach zu lange selbst entsagt, schließlich hatte ich davor ja auch immer nur Handarbeit betrieben, da eine andere Möglichkeit einfach nicht zur Debatte stand. Aber nun hat sich die Lage ja geändert und mein Körper sendet jetzt scheinbar einfach Signale das es langsam Zeit wird…daran muss es liegen…warum sollte ich sonst einen Ständer bei Basti kriegen? Mein bester Freund seit Kindertagen.

Es lag bestimmt einfach an der Situation und zu viel nackter Haut.

Mein Körper muss da was durcheinander gebracht haben…ich bin nicht schwul!

Nicht ich, der durchschnittliche Kai mit seiner normalen Familie, seinen normalen Hobbys und seiner normalen Freundin.

Sicher nicht!
 


 

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Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten und essen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2015-04-02T17:19:25+00:00 02.04.2015 19:19
hehehe 0U0
Das kann ja noch interessant werden~
Antwort von:  ellenorberlin
02.04.2015 19:42
Hehe du bist süß XD Danke für die Kommis und viel Spaß beim Lesen ^^
Von:  InkGirl
2012-10-19T01:10:38+00:00 19.10.2012 03:10
muss sagen die ff fängt vielversprechend an.
hier und da liest es sich noch etwas ungeschliffen aber ansonsten ist es sehr angenehm zum lesen.

ich hoffe das du bald ein weiteres kapitel hochlädst :)


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