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Fight with me

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo Zusammen!
Entschuldigt die lange Wartezeit auf das neue Kapitel. Ich hatte lange keine Zeit zum Schreiben, und am Ende fehlte mir die Lust ^^'
Ich hoffe, das neue Kapitel gefällt euch.

Liebe Grüsse
Mitsunari Komplett anzeigen

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Kapitel 6

Als Tsukiko die Tür zu Mitsunaris Arbeitszimmer aufschob stellte sie erleichtert fest, dass er alleine war. Sie hatte erst befürchtet, dass Yoshitsugu ebenfalls anwesend sein würde. Mitsunari stand auf dem kleinen Balkon und beachtete sie erst gar nicht. Offenbar gedankenverloren starrte er auf die Stadt, welche sich vor der Burg ausbreitete. Trotz der späten Stunde trug er noch seine Kampfmontur. Sie trat neben ihn und blickte ihn an. Die Kälte in seinen Augen erschreckte sie ein Bisschen, doch es war nicht das erste Mal. In solchen Momenten wurde ihr bewusst, wie sehr er sich verändert hatte. Einige Minuten verstrichen, ohne das einer von beiden was sagte, doch dann ergriff Mitsunari das Wort.

„Die Takeda haben um eine Allianz mit uns gebeten, der Bote ist gestern Morgen angekommen. Morgen früh werde ich aufbrechen um mir anzuhören, was sie zu sagen haben.“

„Und ich soll dich begleiten?“, fragte sie fast hoffnungsvoll. Sie würde gerne einmal die Takeda besuchen, sie hatte schon so vieles von ihrem Anführer, dem Tiger von Kai Takeda Shingen gehört. Sie würde ihn gerne einmal kennen lernen.

„Nein“, kam die überraschende Antwort.

„Warum hast du mich dann gerufen?“

„Du sollst etwas anderes für mich erledigen. Der einäugige Drache hat beschlossen, sich dem Osten anzuschliessen. Seine Armee ist gerade auf dem Weg, um sich ihm anzuschliessen. Du wirst das verhindern.“ Tsukiko brauchte einen Moment, um sich zu sammeln.

„Wie viele Männer schickst du mir mit?“, fragte sie schliesslich. Wenn sie die Datearmee aufhalten sollte, musste sie schleunigst einen Plan ausarbeiten, damit sie so bald wie möglich aufbrechen konnten. Die Datearmee hatte einen gewaltigen Vorsprung.

Die Antwort, die darauf folgte, hätte sie nicht erwartet.

„Keine.“

„Keine? Das ist doch wohl nicht dein Ernst, oder?“, platzte es aus ihr heraus. Sie war in letzter Zeit bemüht darum, mit ihm höflicher zu sprechen als sonst, um ihn nicht zusätzlich zu reizen. Aber jetzt konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. „Glaubst du allen Ernstes ich könnte eine ganze Armee alleine aufhalten?“

Er sah sie nun endlich an. In seinen Augen blitzte Zorn auf und sie konnte trotz des schwachen Lichtes sehen, wie sich sein Kiefer anspannte.

„Du musst nur ihren Anführer töten, vielleicht noch sein rechtes Auge. Das wirst du wohl noch ohne weitere Hilfe schaffen. Oder bist du mittlerweile so schwach und hilflos, dass du alleine nicht mehr dazu fähig bist“, fuhr er sie wütend an. Tsukiko hatte nun zwei Möglichkeiten: Sich weiter streiten oder sich beruhigen und das Gespräch ruhiger fortführen. Auch wenn ihr im Moment mehr nach Streiten zu Mute war, erst recht nach der Beleidigung, entschied sie sich, sich zu beruhigen. Sie atmete einmal tief durch, und auch wenn sie sich bemühte hörte man doch noch einen zornigen Unterton in ihrer Stimme.

„Du weisst selber ganz genau, dass es nicht ganz so einfach ist. Aber schön, wenn es das ist, was du willst, versuche ich es eben. Viel Glück bei den Takeda.“ Mit diesen Worten schwang sie sich über das Balkongeländer und nahm den umständlichen Weg über die Aussenfasade der Burg zu ihrem Zimmer. Sie wollte nicht mehr diskutieren.

Als sie in ihrem Zimmer ankam warf sie immer noch zornig ihre Maske in eine Ecke des Raumes, was ihre Wölfin aufschreckte. Einfach mal schnell Date Masamune töten. Was dachte er sich bloss dabei? Das war doch sonst nicht seine Art.

Nein, das war definitiv nicht seine Art, da steckte jemand anders dahinter, und sie wusste auch schon mit Sicherheit wer es war. Sie war drauf und drann jetzt noch zu Yoshitsugu zu gehen und ihn zur Rede zu stellen, einige Sekunden später überlegte sie es sich doch nochmals anders. Das würde überhaupt nichts bringen und ihre Position noch weiter schwächen. Und sie wusste ja selbst, dass es kein schlechter Schachzug war, Masamune aus dem Weg zu räumen. Das würde Ieyasu sehr viele Männer kosten falls, falls sich die Datearmee dann zurückziehen würde. Das stand ja noch nicht einmal fest. Die Männer könnten sich trotzdem noch der Ostarmee anschliessen, da sie sich nach Rache sehnten.

Unruhig ging Tsukiko in ihrem Zimmer auf und ab, während die Augen ihrer Wölfin ihr folgten. Es gab da immer noch ein Problem, sie musste erst einmal Masamune bezwingen. Das wurde gewiss nicht einfach.

Sie setzte sich auf ihr Bett und verschränkte die Arme. Am besten wäre es, wenn sie noch vor Sonnenaufgang aufbrechen würde, damit ihr niemand folgte. Besser gesagt Shuu ihr nicht folgte. Sie konnte ihn unmöglich mitnehmen, sie wusste ja nicht mal ob sie selbst überleben würde. Dieser Gedanke versetzte ihr selber einen Schock. Sie wusste es wirklich nicht.
 

Noch bevor die Sonne am nächsten Morgen aufgegangen war, schlichen sich Tsukiko und ihre Wölfin aus dem Haupttor der Burg. Nach langem hin und her überlegen und einer ohnehin fast schlaflosen Nacht hatte sie beschlossen, das treue Tier mitzunehmen. Sie wollte nicht, dass Shuu oder gegebenenfalls Motochika sich um die Wölfin kümmern mussten, falls sie nicht mehr zurückkam. Ausserdem war sie schon viel zu lange in der Burg eingesperrt gewesen. So schnell und leise sie konnten huschten sie durch die noch ausgestorbenen Strassen der Stadt, und bei Sonnenaufgang hatten sie Osaka schon lange hinter sich gelassen.

Die Reise Masamune entgegen verlief die meiste Zeit reibungslos. Einmal musste sie einen Umweg einschlagen um einigen Soldaten, deren Wappen sie in der Ferne nicht erkennen konnte, auszuweichen. Das war jedoch eher eine Vorsichtsmassnahme als wirklich eine Gefahr.

Sie kam schneller voran als sie ursprünglich gedacht hatte, was ihr sehr entgegen kam. Sie sollte die Datearmee so weit wie möglich von Ieyasu entfernt abfangen. Sie war sich sogar sicher, dass sie die Armee spätestens gegen Abend finden würde. Wenn sie ihre Kraft richtig einteilte konnte sie sich Masamune vielleicht schon morgen stellen.

Sie bahnte sich gerade einen Weg durch das Dickicht eines recht dichten Waldes, als sie hinter sich Schritte vernahm. Sie waren noch ein gutes Stück entfernt, doch sie war sich sicher, dass sie ihr folgten. Auch ihre weisse Wölfin stellte die Ohren aufmerksam auf und lauschte. Sie hatte sich also nicht geirrt.

Langsam liess sie ihre Hände zu ihren Kurzschwertern gleiten und wartete ab. Ihr Verfolger schien ihr plötzliches Innehalten nicht zu bemerkten, oder es interessierte ihn schlichtweg nicht. Sie konnte ihn zwar noch nicht sehen, doch als er nahe genug war sprang sie ihn mit einer schnellen Bewegung an. Vollkommen überrumpelt von diesem Angriff fiel ihr Verfolger rücklings zu Boden, sie auf ihm, die Schwerter an seine Kehle gedrückt.

„Shuu?“, rief sie überrascht, als sie ihren Verfolger erkannte. Er hingegen versuchte seine Kehle so weit wie möglich von den scharfen Klingen weg zu bekommen.

„Okami-sama, könntet ihr bitte eure Schwerter zurückziehen?“, bat er, seine Stimme zitterte leicht. Ohne zu zögern löste sie sich von ihm und stand auf, mit einer fliessenden Bewegung schob sie ihre Schwerter zurück in die Scheiden. Sie hielt ihm die Hand hin, um ihm beim aufstehen zu helfen. Er ergriff diese dankend und erhob sich mit ihrer Hilfe. Als er wieder sicher auf beiden Füssen stand, klopfte er sich die Blätter und den Dreck von seiner Kleidung.

„Was machst du hier?“, fragte sie harsch.

„Ich bin Euch gefolgt, ist das nicht offensichtlich?“

„Ja, aber warum? Und wie hast du mich gefunden? Ich wollte dich nicht dabei haben“, sagte sie ihm direkt.

„Das war eigentlich nicht die Begrüssung die ich mir erhofft hatte“, sagte er leicht enttäuscht. „Ich habe überall in der Burg nach Euch gesucht, bis mir schliesslich einer der Soldaten, der an diesem Tag wache schob sagte, dass Ihr schon früh am Morgen aufgebrochen seid, aber niemand wusste wohin.“

„Und wie hast du mich dann gefunden?“, wollte sie weiter wissen. Er zögerte mit der Antwort.

„Ich habe Yoshitsugu-sama und Mitsunari-sama belauscht, in der Hoffnung eine Information aufzuschnappen. Ich hatte Glück, denn sie hatten gerade über Euren Auftrag gesprochen.“ Zu Shuus Erstaunen begann Tsukiko zu lachen. Diese Worte hätten aus ihrem Mund stammen können.

„Nehmt ihr mich jetzt mit?“, fragte er nach, als ihr Lachen nach kurzer Zeit schon erstarb. Ihm wurde grade bewusst, wie hell ihr Lachen war. Zu hell für einen Mann...

„Da du mir nun schon den ganzen Weg hierher gefolgt bist, werde ich dich nicht mehr zurückschicken, das wäre sinnlos. Aber-“, fügte sie hinzu, als sich Freude auf seinem Gesicht ausbreitete. „Du wirst nicht ins Geschehen eingreifen. Wenn wir die Datearmee erreichen, wirst du dich schön verstecken und im Verborgenen halten. Hast du verstanden?“ Missmutig willigte er ein. So hatte er sich das gewiss nicht vorgestellt.

„Dann komm. Der Weg ist nicht mehr weit.“ Sie wandte sich wieder ihrem eingeschlagenen Weg zu, näher zur Datearmee und zu Masamune. Schnell folgten ihr ihre beiden Begleiter.

Gegen Abend konnten sie auch endlich die Zelte einer Armee ausmachen. Die Flaggen, welche im Abendwind wehten, zeigten das Wappen des Dateclans. Sie hatten es also wirklich geschafft, sie einzuholen.

Während die weisse Wölfin in den tiefen des Waldes auf der Jagd war, beobachteten Tsukiko und Shuu vom Waldrand aus die Soldaten. Sie hockten unbequem in einem Gebüsch und liessen den Blick über das Zeltlager, welches in ausreichenden Abstand zum Wald aufgestellt worden war, gleiten.

„Was werdet ihr jetzt tun? Euch in der Nacht ins Lager schleichen und den Anführer töten?“, fragte Shuu neugierig. Tsukiko schüttelte den Kopf.

„Nein, das wäre zu riskant. Es sind zu viele Wachen aufgestellt, siehst du“, sagte sie und deutete auf einige Männer. „Ausserdem würden sie mich schon bemerken bevor ich das Lager überhaupt erreiche. Die offene Fläche zwischen hier und dem Lager ist zu gross und man kann sich nirgends verstecken“, erklärte sie weiter.

„Aber was wollt ihr dann tun? An der Lage wird sich bestimmt nichts ändern.“

„Ich weiss. Deswegen werde ich Masamune morgen herausfordern. Es gibt keine andere Möglichkeit ausser einen offenen Kampf.“ Sie wandte sich vom Lager ab und schlich zurück zu ihrem eigenen Lager. Kurz gesagt ihren Taschen, ein Lager konnte man es nicht nennen. Ein Feuer zu entzünden konnten sie sich nicht leisten, das wäre zu gefährlich so nahe an der feindlichen Armee. Shuu kam nun ebenfalls und setzte sich ihr gegenüber hin.

„Darf ich Euch etwas fragen und eine ehrliche Antwort erwarten?“ Sie dachte kurz nach.

„Ja.“

„Wie schätzt Ihr Eure Chance gegen Masamune ein?“ Sie dachte einige Zeit nach.

„Und du willst eine ehrliche Antwort?“

„Ich bitte darum.“

„Ich sag es mal so, die Wahrscheinlichkeit, dass ich gewinne, ist grosszügig geraten in meinen Augen bei etwa 40%. Die Wahrscheinlichkeit, ihn dabei zu töten, noch viel tiefer.“ Fast etwas entsetzt sah Shuu sie an.

„Aber warum kämpft Ihr dann trotzdem?“ Sie zuckte mit den Schultern. So genau wusste sie das selber auch nicht. Eine Antwort blieb ihr jedoch erspart, als ein Rascheln ertönte und die Wölfin mit ihrer Beute zurückkam und anfing, diese zu verspeisen. Shuu schien sich etwas vor dem Anblick zu ekeln, was Tsukiko zum Grinsen brachte. Sie erhob sich und machte es sich auf einem breiten Ast bequem. Shuu tat es ihr nach.

„Zieht Ihr eure Maske nie aus?“

„Nur wenn ich ganz alleine bin.“ Der Ton in ihrer Stimme sagte, dass das Gespräch damit zu Ende war.
 

Am nächsten Morgen war Tsukiko schon sehr früh wach. Sie blickte zu Shuu hinüber, welcher noch seelenruhig schlief. Unter sich sah sie ihre Wölfin ebenfalls noch tief schlafend. Leise, um die Beiden nicht zu wecken, kletterte sie vom Baum und trat an den Waldrand. Einige Soldaten der Armee waren bereits wach. Es würde gewiss nicht mehr lange dauern, bis der grösste Teil auf den Beinen war und sie sich daran machten, alles zusammen zu packen. Wenn sie Masamune herausfordern wollte, dann noch bevor alle zum Aufbruch bereit waren. Ein Rascheln hinter ihr sagte ihr, dass Shuu nun ebenfalls wach war. Die Sonne warf gerade ihre ersten Strahlen über die weite Ebene, als er neben sie trat.

„Shuu?“

„Ja?“

„Wenn ich...wenn ich den Tag nicht überstehe, möchte ich, dass du nach Osaka zurückkehrst. Ich will, dass du dann meinen Platz übernimmst und an meiner Stelle über Mitsunari wachst.“ Ihre Stimme war sanfter und ruhiger, als sie es sonst war. Ihr war nicht danach, sich jetzt grossartig zu verstellen.

„Versprich es mir“, forderte sie ihn auf, als er keine Antwort gab. Es seufzte kaum vernehmlich.

„Ich verspreche es. Aber das wird nicht passieren.“ Sie lächelte unter ihrer Maske.

„Pass auf dich auf.“ Mit diesen Worten machte sie sich auf den Weg zum Zeltlager vor ihr.

Sie hätte gedacht, dass sie nervöser sein würde, doch das war sie nicht, ganz im Gegenteil. So ruhig hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt.

Wenige Meter vor dem Zeltlager blieb sie stehen. Die Soldaten hatten sie längst bemerkt, einige hatten ihre Schwerter gezogen und einen hatte sie zwischen den Zelten verschwinden sehen. Vermutlich losgerannt um Masamune über den unerwünschten Besuch zu unterrichten. Jedoch machte keiner der anderen Soldaten Anstalten, sie anzugreifen.

„Ich will mit eurem Anführer, Date Masamune sprechen“, sagte sie mit fester Stimme zu den Soldaten.

„Steht vor dir“, ertönte eine Stimme hinter den Soldaten. Date Masamune, der einäugige Drache von Oshu, trat zwischen den Zelten hervor, schritt an seinen Soldaten vorbei und blieb vor ihnen stehen. Katakura Kojuro, genannt das rechte Augen des Drachen, folgte ihm. Masamunes Helm mit dem Halbmond auf der Stirn blitzte im Licht der aufgehenden Sonne. Sein braunes Auge musterte sie.

„Date Masamune, ich, Okami, fordere dich zu einem Duell heraus. Mann gegen Mann, ohne die Hilfe anderer.“ Beim klang des Namens, den sie sich selbst gegeben hatte, zuckten einige der Soldaten zusammen. Sie hatte sich also einen Namen bis nach Oshu gemacht.

Masamune betrachtete sie mit einem Grinsen. Er schien nachzudenken.

„Also schön“, willigte er ein, offenbar sehr zum missfallen von Kojuro.

„Masamune-sama“, begann er, doch Masamune unterbrach ihn.

„Lass mir den Spass.“ Er schritt nun weiter auf Tsukiko zu und zog dabei eines seiner Schwerter.

„Ich hab schon viel von dir gehört, Okami.“ Er nahm seine Kampfposition ein, Tsukiko tat es ihm nach. „Ich will mich nicht langweilen. Alright, let's dance!“ Mit diesen Worten rannten die beiden Kontrahenten die letzten paar Meter aufeinander zu. Ein Klirren ertönte, als Masamunes Schwert auf Tsukikos Kurzschwerter, die sie gekreuzt hatte, prallte. Es gab ein Kräftemessen zwischen den Kämpfern, welches Tsukiko jedoch rasch mit einem Sprung rückwärts auflöste. Bei einem reinen Kräftemessen hatte sie gegen einen Mann wie Masamune nicht die geringste Chance.

Sobald sie den Boden nach dem Sprung wieder berührte sprintete sie erneut auf ihn zu. Sie machte ein Täuschmanöver nach links und wollte seine rechte, in ihren Augen schwächere Seite treffen, doch Masamune schien das vorausgesehen zu haben. Mit einer leichten Drehung blockte er ihren Angriff.

„Ha, glaubst du ich wüsste nicht, dass meine Gegner meine rechte Seite anvisieren?“ Mit einem kräftigen Stoss warf er sie von sich weg, was sie aus dem Gleichgewicht brachte. Doch kaum hatte sie wieder festen Stand sauste Masamunes Schwert auf sie herab, welches sie nur knapp mit ihren eigenen aufhalten konnte. Der Aufprall ging ihr durch alle Knochen und sie rutschte einige Zentimeter nach hinten.

Nur mit mühe schaffte sie es, sich erneut von Masamune loszureissen. So ging es einige Zeit weiter, die Schwerter prallten unablässig aufeinander. Tsukiko merkte, dass sie langsam müde wurde. Den direkten Zweikampf war sie sich nicht gewohnt, was sich nun als eine grosse Lücke in ihrer Kampfkunst herausstellte.

Sie sprang in die Luft, um ihn von Oben attackieren zu können und liess beide Schwerter auf ihn niedersausen. Masamune schaffte es, den angriff aufzuhalten. Die Gesichter der beiden Kämpfer waren nur Zentimeter voneinander entfernt, als ein erneutes Kräftemessen anbrach. Tsukiko sah Masamune in sein Auge und konnte die Entschlossenheit darin erkennen. Eine Entschlossenheit, auf die sie fast neidisch wurde. Doch zu ihrem erstaunen wechselte die Entschlossenheit kurz darauf in Überraschung.

„Du?“, rief er überrascht aus und stiess sie von sich weg. Sie machte einen eleganten Rückwärtssalto und blieb einige Meter keuchend vor ihm stehen.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du noch lebst. Aber damit wird die Frage, wem du dienst, wohl überflüssig.“ Tsukiko keuchte heftig. Er hatte sie also erkannt? Nur, weil er ihre Augen gesehen hatte? Sie verfluchte den Tag, an dem sie ihm zum ersten Mal begegnet war. Das reichte, um sie einen Moment abzulenken. Masamune setzte erneut zum Angriff an, dieses Mal direkt auf ihr Gesicht. Sie schaffte es nicht mehr rechtzeitig, ihre Schwerter hochzuziehen. Der Angriff traf. Sie dachte schon, dass sie jetzt ihren letzten Atemzug machen würde, doch es kam anders. Anstatt ihr Gesicht in zwei Hälften zu teilen zerbrach lediglich ihre Wolfsmaske und fiel zu Boden.

„Ich hatte also recht“, sagte Masamune und seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. „Ich nehme mal an, Ishida hat dich geschickt?“

„Das geht dich einen Dreck an“, fauchte sie wütend und griff ihn erneut an. Doch ihre aufkochende Wut wurde ihr mehr und mehr zum Verhängnis. Ihre Angriffe wurden ungenauer und vorhersehbar. Masamune blockte jeden ihrer Angriffe, und auch wenn sie es noch schaffte, seinen auszuweichen, merkte sie, dass sie es nicht mehr lange durchhalten würde. Sie wurde langsamer. Ihr wurde mehr und mehr bewusst, dass sie ihn unmöglich bezwingen konnte.

Masamunes nächster Angriff traf ihren Arm und ein ungeheurer Schmerz durchzuckte sie und Tränen schossen ihr in die Augen. Entlang ihres rechten Armes riss der Stoff ihrer Kleidung mitsamt ihrem Fleisch auf. Das Schwert, welches sie in der rechten Hand getragen hatte fiel ihr aus der Hand. Sie sprang zurück und taumelte. Das Linke konnte sie fast nicht mehr halten, die Erschöpfung und der Schmerz waren zu gross.

„Hast du wirklich geglaubt, du könntest mich besiegen?“, fragte Masamune, als er ihr näher kam. Sie antwortete nichts. Nein, sie hatte es von Anfang an nicht geglaubt. Das, was sie Shuu sagte, hatte sie selbst nicht einmal zu hoffen getraut. Masamune hob sein Schwert. Sie schloss die Augen, sie war nicht stark genug ihrem Henker in die Augen zu sehen. Ohne sich weiter zu bewegen wartete sie auf den Todesstoss. Kurz darauf spürte sie einen furchtbaren Schmerz in der Schläfe, und sie ging bewusstlos zu Boden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Shimanai
2013-12-07T00:04:45+00:00 07.12.2013 01:04
Hehehe^^ Wäre zu schön gewesen, wenn der liebe Masamune so schnell draufgegangen wäre^^

Und... was passiert mit ihr denn jetzt O_o Böööser Cliffhanger!
Freue mich, dass es wieder ein neues Kapitel gibt^^
Antwort von:  Mitsunari_Ishida
08.12.2013 22:38
Danke für deinen Kommi^^ Ich hab mich riesig gefreut ;)

Tja, die Gemeinheiten eines Autors~ XD
Ich bin froh, dass ich es endlich geschafft habe^^ ich habe die Geschichte viel zu lange liegen gelassen wegen der Zeit. Das nächste Kapitel ist schon angefangen ;)


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