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Was uns verbindet...

Draco x Harry
von

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Kapitel V

Durch einen unerwarteten Lärm aus seinen Gedanken gerissen, blickte er zu seinem Kamin aus dem gerade ein verdammt wütend aussehender Ron Weasley kletterte...
 

Harry schluckte. Das bedeutete ärger...
 

„Harry! Kannst du mir vielleicht mal erklären was das da eben nach dem Spiel gewesen ist?! DU hast einen Besen auf 'Malfoy's Wunsch' hin gemacht?! - Willst du mich verarschen oder was?!“ Ron hatte sich direkt vor Harry aufgebaut und funkelte ihn an, als würde er ihn gleich zum Mond hexen.

„Ron. Komm mal runter ja-“, versuchte Harry es ruhig, doch Ron schien davon nichts wissen zu wollen. Im Satz unterbrach der Rothaarige ihn unwirsch.

„Runter kommen?! Du hast dich mit dem Feind verbündet! Mit dem größten Arschloch was es auf der Welt geben kann, hast dich vermutlich seit Wochen heimlich mit ihm in deiner Werkstatt unten getroffen und nicht mal auch nur ansatzweise in Betracht gezogen mir davon zu erzählen! Weißt du wie ich mich gerade fühle? - WEIST DU DAS?!“, schrie Ron seine Wut, seine Enttäuschung und auch Traurigkeit heraus.

Harry stand da und fühlte sich selbst richtig beschissen. Ihm war von Anfang an klar, dass es irgendwann soweit sein würde, dass er seinem besten Freund Rede und Antwort stehen musste. Und ihm war auch klar, dass Ron genau so reagieren würde. Aber er hatte nicht damit gerechnet, dass es ihm, Harry, so sehr weh tun würde, Ron so zu sehen... Harry ließ den Kopf hängen. Er wollte etwas dazu sagen. Aber er wusste einfach nicht was. Ihm war klar, dass jede Entschuldigung sich wie Hohn in Ron's Ohren anhören musste. Was sollte er also sagen?

„Was ist los? Fehlen dir plötzlich die Worte? Mir haben sie auch gefehlt, als ich gehört hab, dass du zusammen mit Malfoy auf dessen Besen davon geflogen bist!“

Harry riss den Kopf hoch. Völlig entgeistert starrte er Ron ins Gesicht. Es war ihm bei ihrer 'Flucht' vor den Reportern gar nicht aufgefallen. Er war auf einem Besen gesessen. Und war sogar geflogen! Wie um alles in der Welt konnte er das einfach so zugelassen haben?! Das war doch nicht möglich... Aber es war passiert und Harry fand keine Erklärung dafür. Er hatte in dem Moment als Draco ihn hinter sich auf den Besen gezogen hatte, keine Angst verspürt. Keine Zweifel. Nichts. Er hatte nicht einen Gedanken daran verschwendet, was das letzte mal passiert war, als er auf einem Besen geflogen war.

„Ich.. Ich hab..“, Harry klappte den Mund wieder zu und wand den Kopf ab. Er verstand es selbst ja nicht, wie sollte er dann seinem besten Freund erklären, was das sollte?

„Harry ich bin... selten so von dir enttäuscht gewesen wie heute. Nicht wegen der Sache, dass du mit ihm davongeflogen bist, sondern dass du mir, deinem besten Freund, zumindest dachte ich wir wären es, nicht erzählt hast, was du mit diesem Frettchen zu schaffen hast! Du hättest mich Fragen können....“, die Enttäuschung triefte nur so aus seiner Stimme. Das war der Punkt an dem sich Harry endlich wieder zusammen gerafft hatte.

„Dich was fragen, hm? - Ob ich deine Erlaubnis hab, Draco zu treffen?! Seit wann muss ich denn jemanden um Erlaubnis bitten? Ron, du bist zwar mein bester Freund, und daran wird sich für mich auch nichts ändern, aber wie du bereits weißt, suche ich mir meine Freunde immer noch selbst aus! Und ja, Draco und ich sind inzwischen befreundet!-“

„Du bist WA-“,fiel ihm Ron ins Wort.

„LASS MICH VERDAMMT NOCH MAL AUSREDEN! JETZT BIN ICH DRAN! - Er kam vor einigen Wochen zu mir! Er hatte einen Auftrag für mich, bei dem es um absolute Diskretion ging. Ich musste ihm schwören, dass ich niemandem davon etwas sage! Auch dir nicht! Und nein, auch wenn wir beste Freunde sind, ALLES musst du nicht wissen! - Ich bot ihm daraufhin meine Freundschaft an, weil es sonst unmöglich gewesen wäre mit ihm zu arbeiten. Und ich kann dir eines mit Gewissheit sagen: Draco Malfoy hat sich verändert. Vielleicht nicht nach außen hin, aber wenn er dich einmal an sich ran lässt, dann erkennst du ganz schnell, dass er inzwischen ein Anderer ist! Ich bin gerne mit ihm zusammen, kapier das! Und Nein, ich erwarte von dir weder, dass du dich jetzt auch mit ihm anfreundest oder ihn auch nur akzeptierst. Meinetwegen keift euch weiterhin so an wie früher. Ich will nur dass du verstehst, dass ich inzwischen gut mit ihm auskomme und dass du weißt, dass dich niemand, wirklich absolut niemand ersetzen kann Ron! Das ist alles...“. Harry atmete erst ein mal tief aus und wieder ein. Er hatte sich hier gerade alles von der Seele geredet. Natürlich hatte er sich Gedanken darüber gemacht was er Ron in dieser Situation würde sagen wollen, und genau das war soeben alles aus ihm heraus geplatzt. Jetzt war es Ron, der keine Worte zu finden schien. Stumm starrte er mit halboffenem Mund, fast so als könne er kaum fassen, was Harry da von sich gegeben hatte, in seine Richtung.

„Ich versteh, dass du enttäuscht bist Ron. Ich wäre es auch. Und ich wusste, dass dieser Moment kommen würde. Aber versuch auch ein wenig meinen Standpunkt zu verstehen. Ich bitte dich. Mir ist klar, dass du mir das nicht so schnell verzeihen kannst. Daher bitte ich dich einfach nur darum: Geh nach Hause, schlaf ne Runde und denk noch mal über alles nach. Gib dir und mir die Chance uns zu verstehen.“ Ron klappte den Mund zu und fuhr sich durch die Haare.

„Wen meinst du mit 'Uns'?“, wollte er dann noch wissen.

„Na dich und mich du Idiot!“, grinste Harry dann schon wieder leicht.

„Asso.. Ja gut. Belassen wir es für heute dann dabei. Wir sehen uns.“, damit machte sich Ron mit einem Handwink auf den Weg zum Kamin und stieg hinein.

„Wir sehen uns.“, verabschiedete sich Harry, bevor Ron durch den Kamin verschwand.

Ein paar Augenblicke lang, starrte Harry noch an die Stelle an der Ron noch soeben gestanden hatte, drehte sich dann schließlich doch endlich um und atmete dann erst mal erleichtert aus. Er war froh, dass er das hier nun hinter sich gebracht hatte. Er dachte noch einmal über das nach, was Ron zu ihm gesagt hatte, blieb dann wieder an der Stelle hängen, als ihm klar wurde, dass er auf einem Besen geflogen war und es überhaupt nicht realisiert hatte. Sein Blick glitt zu seinem eigenen Icarus, welcher hinter unbrechbarem Glas, in einer Schrankvitrine lag. Langsam ging er darauf zu und sah ihn sich lange an. Mit diesem Besen war es passiert. Es war schon eine Weile her, doch Harry hatte das Gefühl, als sei es erst Gestern passiert... Ein Schauer lief ihm über den Rücken und Übelkeit stieg in ihm auf. Schnell drehte er sich weg. Es war seltsam. Er musste nur daran denken und ihm wurde schlecht. Er fühlte kalten Schweiß auf seiner Stirn. Seine Hände zitterten ein wenig. Wenn er allein beim bloßen Gedanken daran, so reagierte, wie war es ihm dann möglich, ohne wirklich Notiz zu nehmen, bei Draco mit zu fliegen? Er verstand es einfach nicht. Harry schüttelte den Kopf. Er sollte duschen bevor er ins Bett ging. Vielleicht wurde sein Kopf so zumindest wieder ein wenig freier.

Als er geduscht hatte, war er ohne noch sonderlich die Haare zu trocknen ins Bett gegangen. Die vergangenen fünf Stunden waren zu nervenaufreibend gewesen. Er war jetzt völlig erledigt. Doch auch als er ihm Bett lag, wollte sein Gehirn nicht wirklich abschalten. Das halbe Spiel lief in seinem Kopf ab. Auch der Moment, als er Draco zu geschrien hatte, er solle abbremsen. Es war völlig unmöglich, dass der Blonde ihm bei diesem Lärm gehört hatte. Vor allem saß Harry zu dieser Zeit am anderen Ende des Stadions. Ihm fiel eine weitere Situation ein, bei der etwas ähnliches passiert war. Nämlich kaum eine Minute zuvor. Da hatte Draco dem anderen Sucher seelenruhig dabei zugesehen, wie dieser auf den Schnatz zuflog und erst in dem Moment, als Harry rief, er solle endlich losfliegen, kam der dann auch in Bewegung.

Er dachte weiter nach und kam zu dem Moment, als sie sich zum letzten mal an diesem Abend die Hand gereicht hatten. Es hatte sich komisch angefühlt. Harry konnte es nicht genau beschreiben, aber er würde es wohl in die Kategorie 'Angenehm' stecken. Und dann dachte er an das größte Rätsels des Abends. Den Flug. Aber Harry kam auf keinen Nenner. Es war spät in der Nacht, als Harry dann endlich einschlief. Zum Glück war Sonntag.
 

Sonntag Abend hatte Harry dann Ron's Krankmeldung rein bekommen. Doch Harry war sich sicher, dass es eher was mit ihrem Streit zu tun hatte. Dieses Tatsache zog Harry für die nächsten Tage ziemlich runter. Auch Seamus hatte es bemerkt, ließ ihn aber in Ruhe.

Die Sache mit Ron beschäftigte Harry so sehr, dass er kaum seine Gedanken auf die Arbeit richten konnte. Seamus meinte, er solle sich vielleicht einen Tag frei nehmen, aber Harry wollte nicht.

Am Freitag Morgen bekam Harry dann eine Eule von Draco. Er würde am Abend noch vorbei kommen. Harry stöhnte bei dem Gedanken. Das fehlte ihm grade noch. Erst bekam er von Ron die kalte Schulter gezeigt, dann durfte er sich heute Abend bestimmt noch eine Strafpredigt anhören, warum er mit dem neuen Besen noch nicht weiter gekommen war. Er freute sich wirklich riesig und konnte es kaum erwarten, dass es Abend wurde... nicht.
 

Völlig erledigt von der Woche, lag Harry mit dem Kopf auf den Armen an seinem Schreibtisch. Ohne Ron war einiges an Arbeit liegen geblieben, was er jetzt selbst hatte noch erledigen müssen. Er hoffte inständig, sein bester Kumpel würde sich wieder zusammen raffen.

Der Laden war seit einer halben Stunde geschlossen und Draco hatte sich auf halb acht angekündigt. Harry hatte sich gerade einen Kaffee besorgt, als er auch schon das inzwischen nur all zu gut bekannte Klopfen gegen die Türscheibe vernahm. Er schloss einen Moment die Augen um sich zu sammeln.

„Also dann, auf in die nächste Runde.“ Damit war er dann in den Verkaufsraum gegangen und konnte sofort erkennen, dass wie immer Neville und Luna vor der Tür standen. Harry öffnete und grüßte die Beiden. Sie sahen ihn an, als würde man ihm auf den ersten Blick anmerken, dass etwas nicht stimmte. Doch sie grüßten selbst nur und gaben dann Draco das Zeichen, dass er kommen konnte. Wie aus dem Nichts erschien er schließlich. Ohne Groß zu reden, schickte er seine Bodyguards in ihren Feierabend. Dann erst wendete er seine volle Aufmerksamkeit Harry zu. Ihm war ebenfalls sofort Harry's Mine aufgefallen. Erst als sie die Bodyguards verabschiedet hatten, richtete Draco das Wort an Harry.

„Alles Okay bei dir? Siehst nicht sonderlich gut aus?“, Harry mochte es sich einbilden oder vielleicht auch nicht, aber er konnte deutlich eine Spur Sorge in Draco's Stimme vernehmen. Harry schüttelte den Kopf.

„Komm rein. In die Werkstatt.“, war alles was er zu sagen hatte. Er schien auf den großen Knall zu warten. Er ließ Draco eintreten, verschloss dann wieder die Tür mit den Schutzzaubern und lief dem Quidditschspieler hinterher, der sich inzwischen auskannte.

Sie liefen nacheinander die Treppen hinunter, wo Draco seinen Mantel dann aufhing und sich dann in der Werkstatt umsah.

„Es tut mir leid Draco. Ich bin diese Woche zu nichts gekommen also... Wenn du mich auch noch zur Sau machen willst, bitte.“ Harry nahm am Tisch platz und wartete ab. Draco jedoch schien etwas verwirrt zu sein.

„Bitte was? Warum sollte ich dich deswegen zur Sau machen? Und vor allem warum 'auch noch'? Siehst du deshalb so abgeschlachtet aus?“, Damit trat Draco ebenfalls an den Tisch, blieb aber stehen. Harry sah ihn an. Man konnte ihm deutlich die Erschöpfung ansehen. Und gleichzeitig wie er etwas erleichtert wirkte.

„Ich dachte, du wärst vielleicht sauer, weil ich noch nicht mit dem neuen Besen angefangen hab.“, gab Harry dann zu.

„Meine Güte Harry... Klar will ich dass der Besen so schnell wie möglich fertig wird, am liebsten gestern als heute. Aber ich bin nicht so dumm zu glauben, dass du sonst nichts anderes zu tun hast, als dich darum allein zu kümmern. Also beruhig dich. Erzähl mir lieber was los war.“

„Was soll ich dir denn erzählen?“

„Warum du so ein Gesicht ziehst! Was ist passiert?“, Draco nahm jetzt auch am Tisch platz und verschränkte fast schon genervt die Arme.

„Ron. Ron ist passiert.“, damit rieb sich Harry die Stirn.

„Du meinst, er weiß Bescheid?“, hakte der Blonde nach. Harry nickte nur.

„Es hat gekracht?“

„So richtig. Ich dachte ich hätte ihn am Ende zumindest soweit gehabt, dass er es zumindest versteht. Aber dann kam Sonntag Abend seine Krankmeldung für die gesamte Woche.“

„Er ist also so richtig ausgerastet?“

„Dass er mich nicht geschlagen hat war ein Wunder...“

„Nen tollen besten Kumpel hast du da, wenn er wegen sowas eifersüchtig wird.“, stellte Draco damit nur nüchtern fest.

„Eifersüchtig?“

„Er hat Angst. Angst davor dass die Stelle als deine Rechte Hand an mich geht.“.

„Draco übertreibs nicht. Klar ist er sauer. Ich hab ihm aber deutlich zu verstehen gegeben, dass das niemals der Fall sein wird. Daran wird sich nichts ändern.“, machte Harry damit klar.

„Ich würde mir das nochmal überlegen Harry. Soweit ich weiß ist das nicht das erste Mal, dass er dich wegen so ner Sache im Stich lässt. War doch mit dem 'Trimagischen Turnier' genau das Selbe. Und du? Warst immer auf seiner Seite. Egal was war. Hast zu ihm gehalten, und wofür? Dafür dass er dir einmal die Freundschaft komplett kündigt und dich jetzt auf Abstand halten will.“

„Draco es reicht!“, Harry wollte sich das nicht mehr länger anhören.

„Was denn?! Ist doch so, oder nicht?“ Harry wollte etwas erwidern, doch dann fiel ihm noch eine Situation ein, wo Ron Harry im Stich gelassen hatte. Als sie auf der Flucht vor Voldemort gewesen waren. Er war einfach gegangen. Ja er stand unter dem Einfluss des Amuletts, und kam dann später reuevoll zurück. Aber das zeigte Harry schon, dass Draco nicht ganz so unrecht hatte.

„Er wird wieder zur Vernunft kommen, da bin ich mir sicher.“, meinte Harry dann. Ron war bisher immer wieder von selbst zurück gekommen, als er eingesehen hatte, dass er im Unrecht war. Er wird es auch dieses Mal wieder. Harry hatte keinen Zweifel daran.

„Abwarten.“, Draco klang nicht danach, als würde er daran glauben. Eine Weile wusste keiner von ihnen was er jetzt noch sagen sollte. Doch dann erhob sich der Blonde und schnappte sich seinen Mantel. Harry sah ihm verwirrt hinterher. Was war denn jetz los? Warum wollte er denn schon wieder gehen? Sie hatten noch nichts besprochen! Eine leichte Panik erfasste den Besenmacher. Er wollte nicht, dass Draco jetzt schon ging. Er wollte jetzt nicht allein sein.

„Draco was-“, begann Harry und erhob sich verwirrt von seinem Stuhl.

„Schnapp dir deine Jacke, wir gehen aus!“
 

Nach einem langen Hin und Her, ließ sich Harry von Draco auch wirklich überreden. Er hasste die Öffentlichkeit und wollte nicht unbedingt jetzt wo er sich so schlecht fühlte einen drauf machen. Und als Harry erfuhr, dass Draco erst am Sonntag wieder ein Spiel hatte, war er so oder so verloren. Draco und er waren also kurz nach acht losgezogen. Harry folgte ihm widerwillig. Aber Draco versprach, ihn damit wenigstens auf andere Gedanken zu bringen.

Der Blonde apparierte sie in ein kleines Städtchen in der Nähe von Wales, in welchem eine der größten Zauberei-Discotheken Englands lag. Gut geschützt vor Muggeln versteht sich. Doch sie betraten den Laden nicht durch den Vordereingang. Da Draco und er Berühmtheiten waren, hatten sie Zugang zum VIP-Eingang und den VIP-Bereichen. Was Harry wieder ein wenig beruhigte. So musste er nicht an zu vielen Menschen vorbei.

Drinnen angekommen wurde das Duo dennoch gemustert. Viele wussten von der Fehde zwischen den beiden Hogwartsabsolventen und wunderten sich nun eben, was genau die Beiden hier zusammen wollten.

Draco war voraus gegangen und achtete darauf, dass ihm Harry nicht abhanden kam. Laute Musik wummerte durch die Luft, als sie in ihrem kleinen Separee angekommen waren. Draco öffnete die Tür und ließ Harry eintreten.

Der Schwarzhaarige sah sich um. Der Raum an sich war etwa drei auf drei Meter groß. Hatte zwei große, beigefarbene Ledersofas und einen tiefen, ovalen Glastisch, der in der Mitte ein rundes, etwa zehn Zentimeter hohes Podest stehen hatte. Es war im Durchmesser etwa dreißig Zentimeter breit und war aus schwarzem Glas, durch welches man nicht sehen konnte. Harry wusste noch nicht wirklich wozu das gut war. Ließ sich aber überraschen.

Er nahm Draco gegenüber auf der anderen Couch platz. Der Raum war hell beleuchtet in einem satten Violett und schuf eine angenehme Atmosphäre.

„So. Jetzt sind wir hier und machen was?“

„Junge Harry. Wann warst du das letzte mal feiern, oder zumindest in einer Bar? Is doch logisch was wir jetzt tun. Wir trinken und reden ein bisschen.“

„Das hört sich alles so falsch an, wenn es aus deinem Mund kommt...“, gestand Harry.

„Wie meinst du das?“

„Na ja... Findest du's nicht auch komisch grade mit mir in eine Bar zu gehen um ein wenig zu quatschen und zu trinken? Vor ein paar Wochen konnt ich mir das zumindest noch nicht einmal im Ansatz vorstellen... Es ist... Komisch. Nicht schlecht, aber eben komisch.“

„Du kommst nicht damit klar, dass ich nicht mehr der Alte bin oder?“, stellte Draco fest.

„Doch das schon... Zumindest wenn wir in meiner Werkstatt sind. Aber mit dir hier zu sein... Ich weiß nicht.“ Harry ließ sich nach hinten sinken und fing an seine Fingernägel zu begutachten. Völlig unerwartet hatte sich Draco dann direkt neben ihn gesetzt.

„Harry. Wir haben eine Freundschaft aufgebaut und ich bin dabei sie zumindest mal auch auszubauen, zu festigen. Ich will deine Freundschaft und ich will dass du mir vertraust. Steig über deinen Schatten und lass zu, dass sich endlich was zwischen uns ändert. Ich hab mich dir geöffnet. Dir gezeigt, wie ich wirklich bin. Weil ich dir vertraue! Also bitte – Versuch den alten Draco zu vergessen und gib diesem hier eine Chance.“ Draco endete und sah den Schwarzhaarigen schon fast hoffnungsvoll an. Harry dagegen saß da, den Mund halb offen und konnte kaum glauben, was der Blonde da grade gesagt hatte. Und irgendwie glaubte Harry sogar sein Herz würde schneller schlagen. Lange sah er ihm dabei in Augen. Entweder war jedes Wort was der Blonde sagte ernst, oder er war ein verdammt guter Schauspieler. Harry hoffte ersteres. Ihm war bewusst, dass er die Freundschaft zu Draco wollte. In den vergangenen Wochen waren sie wirklich gut miteinander ausgekommen. Machten Späße und kleine Streiche, stichelten sich aber auch gelegentlich, was aber nie all zu ernst wurde. Sie waren Freunde. Harry nickte.

„Also dann Kumpel – Was willst du trinken?!“, rief Draco dann fast strahlend und klopfte dem Anderen dabei auf die Schulter.
 

Während des Abends lernte Harry was es mit dem Glaspodest auf sich hatte. Durch einen kurzen Spruch wurde die Getränkekarte aufgerufen, welche dann vor ihnen schwebte. Man musste dann nun noch sagen, was man haben wollte und einen Moment später stand das Getränk dann auf dem Glaspodest abholbereit. Während des ganzen Abends erschien demnach also keine Bedienung und sie konnten in ruhe unter sich bleiben, was Harry natürlich sehr gelegen kam.

Der Abend wurde länger und Harry erzählte dem Anderen ausführlich von seinem Streit mit Ron. Draco war nur der Meinung, der Rothaarige sei ein Vollidiot.

Ein paar Feuerwhisky und Kirschrum später, waren beide so gesprächig, dass Draco noch einmal von dem Moment erzählte, als er Harry hatte rufen hören. Und weil Harry natürlich inzwischen auch gut angetrunken war, gab er schließlich auch zu, dass er wirklich genau das geschrien hatte und erzählte auch von dem Moment kurz davor. Und Draco schien sich zu erinnern, dass er sich auch dort etwas eingebildet hatte. Sie überlegten ob das Zufall war, oder ob sie in diesem Moment vielleicht sogar tatsächlich mental miteinander verbunden waren. Doch falls ja, warum? Sie kamen nicht drauf.

Dann kamen sie zu der Sache. Dem Grund warum Harry nicht mehr flog. Harry wollte es nicht erzählen. Und fühlte sich auch nicht mehr ganz so wohl, was aber auch am Alkohol liegen konnte. Oder aber der Tatsache, dass es bereits wirklich schon spät geworden war und Harry eigentlich immer noch total erledigt von der Woche war und sein bester Freund nichts mehr von ihm wissen wollte. Ihm war schwindelig. Auch wenn er saß, musste er sich einen Moment lang bei dem Blonden festhalten, weil er sonst fürchtet in eine bodenlose Tiefe zu stürzen. Er hatte das Gefühl gleich zu ersticken, so als wäre er am ertrinken und seine Lungen würden sich mit Wasser füllen. Panik stieg in ihm auf. Er fing an zu zittern, versuchte zu atmen. Doch es schien nicht zu gehen. Plötzlich wurde es besser. Sein Atmen verlangsamte sich, sein Blick klärte sich und was er dann sah, ließ ihn fast schon wieder schneller Atmen.

Draco küsste ihn! Zumindest glaubte das Harry, denn der hatte definitiv seine Lippen auf seine gepresst. Als Draco sah, dass Harry wieder da war, ließ er von ihm ab und sah ihn besorgt an.

„Alles wieder okay? Du hast hyperventiliert...“, meinte der dann und fühlte dann nach seinem Puls.

„Du – DU hast mich geküsst!“, brachte Harry dann irgendwann raus.

„Okay, nicht ganz das was ich von dir hören wollte. Und nein hab ich nicht. Ich hab nur deinen eigenen Atem zurück gepustet!“

„Was?“, Harry war hochgradig verwirrt. Er hatte die Augen zusammen gekniffen und schien absolut nichts zu kapieren.

„Im Falle einer Hyperventilation sollte der Betroffene seinen eigenen Atem einatmen. Durch das mehrmalige Ein- und Ausatmen der eigenen kohlenstoffdioxidhaltigen Atemluft steigt die CO2-Konzentration im Blut wieder an und das Atmen fällt wieder leichter. Im Normalfall macht man das mit einer Tüte, hab aber jetzt so schnell keine herbekommen. Kein Kuss. Verstanden?“ Als Harry diese Menge an Daten in seinem Hirn endlich verarbeitet hatte, nickte er wieder. Kein Kuss. Harry wusste, er sollte froh drum sein. Aber irgendwas tief in seinem Innern, schien das anders zu sehen. Er ignorierte es.

„Lass uns gehen.“, schlug Draco dann vor. Wieder konnte Harry nur nicken. Draco half ihm seinen Mantel wieder an zu ziehen. Harry schien immer noch nicht wieder ganz da zu sein, also legte er ihm beim Verlassen des Separees dein Arm um die Schultern, bugsierte ihn somit an den anderen Feiernden vorbei hinaus an die frische Luft. Harry hatte sich nicht dagegen gewehrt. Er war sogar froh drum, dass Draco da war und ihn stützte. Sie gelangten in eine Gasse aus der man leicht apparieren konnte ohne von Muggeln gesehen zu werden. Draco hielt an und besah sich den nur wenig kleineren.

„Okay... Was auch immer damals passiert ist, ich werd' dich nicht mehr danach fragen. Bist du fit genug zum Apparieren?“

„Ich denk schon. Was bleibt uns denn auch sonst anderes übrig?“

„Wir könnten uns ein Hotel suchen!“, schlug Draco vor.

„Dann doch lieber nach Hause.“, entgegnete Harry.

„Ich werd uns apparieren. Wo wohnst du?“

„Grimmauldplatz 12“, Draco nickte, zog Harry eng an seine Seite und war dann samt dem Schwarzhaarigen mit einem Knall verschwunden.

Nur um dann in einem Stadtteil Londons wieder aufzutauchen. Er besah sich die Straße, konnte aber keine Hausnummer mit der zwölf finden.

„Harry... Bist du sicher dass es die zwölf war?“, zweifelte er dann. Harry lächelte schon wieder etwas.

„Warts ab.“, Harry wies geradeaus, direkt zwischen zwei angrenzende Häuser. Plötzlich schob sich genau dazwischen ein kleines schmales Haus. Mit der Nummer zwölf.

Draco staunte nicht schlecht.

„Also hier wohnt der große Harry Potter.“

„Jap. Hier wohnt er.“, damit liefen sie nebeneinander auf den Eingang zu und stiegen gemeinsam die vier Stufen hoch bis zur Haustüre.

„Okay Ich denke mal von hier wirst du allein klar kommen, schätz ich.“, Meinte Draco dann, als Harry nach seinem Hausschlüssel kramte.

„Ja. Danke für's nach Hause bringen. War n netter Abend. Sollten wir wirklich öfter machen.“

„Oh nicht dein ernst Harry. Ich hab gesehen, dass es nicht so dein Ding ist in Bars ab zuhängen.“

„Das Stimmt, aber es war nett mit dir in einer Bar abzuhängen.“, erwiderte Harry dann und grinste dabei schon wieder etwas.

„Oho war also doch nicht so schlimm mit dem jetzigen Draco einen drauf zu machen?“

„Nein. War's nicht. Ich bin froh, dass ich den Abend nicht allein verbringen musste. Und der jetzige Draco gefällt mir wirklich um einiges Besser als der Andere.“, Draco lächelte.

„Also gut Harry... Gute Nacht. Wir sehen uns dann.“

„Werden wir. Gute Nacht Draco.“

Sie hatten sich verabschiedet, aber keiner von Beiden schien sich wirklich vom Anderen wegdrehen zu wollen. Stumm sahen sie sich an. Als plötzlich Bewegung in den Blonden kam.

Er war einen Schritt auf Harry zu gegangen, hatte seinen linken Arm um dessen Hüfte geschlungen und seine rechte Hand an die Wange des Mannes vor ihm gelegt, ihn so zu sich gezogen, bevor er seine Lippen ein zweites mal an diesem Abend mit denen Harry's verschloss. Nur dieses Mal zu einem richtigen Kuss.

Harry konnte gar nicht so schnell reagieren. Er hatte die Augen aufgerissen und vor Schreck seine Finger in Draco's Mantel gegraben. Als er langsam registrierte was hier gerade geschah, war auch schon alles wieder vorbei.

Der Blonde löste sich von ihm, mit einem leichten Grinsen im Gesicht.

„DAS war ein richtiger Kuss.“ Harry war sprachlos. Er sah den Blonden einfach nur an und konnte nichts sagen. Er wusste noch nicht einmal was er fühlte, so verwirrt war er. Draco hingegen hatte sich nun halb weggedreht und ihm ein letztes „Schlaf gut.“ hinterlassen, bevor er einfach appariert war.

Da stand Harry nun. Mitten in der Nacht vor seiner Haustüre. Vollkommen verwirrt. Allein zurückgelassen mit seinen Gefühlen die jetzt gerade in seinem Bauch Achterbahn fuhren. Erst als ihm dann der Hausschlüssel aus der Hand fiel und das klirrende Geräusch ihn in die Realität zurück holte. Verstand er was passiert war. Malfoy hatte ihn geküsst. Einfach so. Und Harry? Er spürte wie es ihm jetzt die Röte ins Gesicht trieb. Er war aber keinesfalls sauer deswegen, was er ja eigentlich hätte sein müssen. Es war eher so, als hätte er den ganzen Abend nur darauf gewartet.

„Ich muss ins Bett.“, sprach er dann zu sich selbst, hob den Schlüssel auf und betrat dann das Haus.
 

Tbc....
 

*+*+*+*+*


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ta ta ta taaaaaa!! Und hab ihr auch gleich das nächste Kapitel^^
Überraschend was xD
Genauso überraschend wie der Kuss ;D
Tja, was mag sich der Gute Draco bei dem Küssle nur gedacht haben hm?
Erfahrt's im nächsten Kapitel :DD Komplett anzeigen

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