Zum Inhalt der Seite

Aus dem Leben eines Künstlers

Assassins Creed
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Besuch aus der Vergangenheit

Ich stand Gedankenverloren vor dem Marktstand mit den Karnevalsmasken. Wenn ich Ezio eine kaufen würde, dann könnte er das Haus wieder verlassen, was bedeuten würde, dass ich mich wieder in aller Ruhe meiner Arbeit zuwenden konnte. Während ich eine weiß mit Silber verzierte Maske näher in Augenschein nahm, dachte ich daran das ich ihm immer noch nicht von dem Angebot erzählt hatte das mir der Graf von Mailand gemacht hatte. Was würde Ezio wohl darüber denken? Natürlich wäre es eine große Chance für mich, aber mein Freund würde mich wohl kaum begleiten, es sei denn es würden sich einiger seiner Feinde zufällig dort befinden. Doch die waren wohl alle hier in Venezia. Ich seufzte und bezahlte die Maske und kaufte noch eine zweite in Gold und Rot für mich selbst. Wenn ich bald von hier fort ging, sollte ich wohl wenigstens einmal den Carnevale genießen.

Mit den Beiden Masken kehrte ich zur Werkstadt zurück. Zu meiner Überraschung fand ich nicht nur Ezio sondern auch einen von Antonios Männern vor, welcher sich jedoch gerade von meinem Freund verabschiedete. „Was gibt es denn?“ fragte ich als ich die Tür geschlossen hatte. „Neuigkeiten von Antonio!“ meinte der nur knapp und eilte zu mir herüber um mir einen Kuss auf die Wange zu hauchen. „Erzähl mir doch davon!“ bat ich ihn. „Aber vorher… habe ich etwas für dich!“ mit diesen Worten zog ich die Maske hervor die ich für ihn gekauft hatte. „Ich denke mir sie könnte ganz Praktisch sein, damit kannst du dich jetzt wo wir Karnevale haben dich hier in Venedig frei bewegen.“ Erklärte ich. Ein strahlen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Du bist ein wahres Genie Leonardo! Ich danke dir!“ Überschwänglich viel er mir um den Hals, so das ich fast das Gleichgewicht verloren hatte und nach hinten gekippt wäre, wenn nicht mein Arbeitstisch gewesen wäre. „Ach ja… ich habe auch etwas für dich, was dich sicher freuen wird!“ sagte er und zog eine Kodexseite hervor. Mein Herz machte einen kleinen Satz, er wusste wirklich wie er mir eine Freude machen konnte. „Fantastisch!“ sagte ich und wollte danach greifen, doch er hielt sie außer meiner Reichweite. „Was kriege ich dafür?“ fragte er grinsen. „Ich hab dir doch die Maske gegeben!“ protestierte ich. „Denkst du das reicht als Bezahlung?“ Er fasste mich mit der Hand am Kinn und kam meinem Gesicht mit dem seinen nah. „Geh mit mir aus!“ bat er. „Es ist Carnevale und ich will etwas mit dir unternehmen, amico.“ Bat er. Ich nickte und bekam dann erst einen zärtlichen Kuss und dann endlich den Kodex ausgehändigt. Sofort breitete ich sie auf dem Tisch aus und begutachtete was ich vor mir hatte mit glänzenden Augen.

„Fantastisch!“ nach einigen Minuten hatte ich mir ein ungefähres Bild davon gemacht mit was wir es hier genau zu tun hatten. „Es scheint ein Entwurf für eine völlig Neuartige Waffe zu sein und sie ist recht kompliziert.“ Ezio trat hinter mich und blickte über meine Schulter. „Zu kompliziert für dich?“ fragte er und ich schnaubte belustigt auf. „Für mich ist nichts zu kompliziert!“ konterte ich und fuhr mit meiner Erklärung fort. „Es sieht so aus als sei auch sie am Handgelenk befestigt. Doch ist es Dolch und auch nicht vergleichbar mit allem was ich bisher für dich gefertigt habe.“ Er beugte sich weiter vor und ich spürte seine Hände auf meinen Hüften währen er sein Kinn auf meine Schulter legte. „Was dann?“ fragte er fast flüstern. Leicht errötend und etwas irritiert erklärte ich es ihm. „Es…Es scheint eine Feuerwaffe zu sein, … im Kleinformat allerdings – so klein wie ein Kolibri!“ „Das klingt für mich, als sei es unmöglich.“ Gab der Assassine zu bedenken. „Ebenso unmöglich wie, dass sich zwei Männer lieben können!“ murrte ich und schüttelte ihn ab. „Das heißt du schaffst es?“ hackte er nach. „Das heißt ich brauche ein wenig Zeit! … Aber ja, ich werde sie dir bauen.“

„Das ist Großartig!“ freute sich Ezio. „Ich werde derzeit einmal die Maske ausprobieren und mich ein wenig unter die Leute wagen. Antonio will das ich mich mit Jemandem treffe.“ Ich hob den Kopf und sah ihn an. „Mit wem denn?“ fragte ich. „Hast du Angst, dass ich mich mit Jemandem einlasse?“ fragte er scherzend. Bei seinen Worten verzog ich leicht das Gesicht. Leider kannte ich Ezio zu gut um zu wissen, das dies sehr schnell passieren konnte. „Keine Sorge, amore mio. Es ist eine Nonne, ihr Name ist Teodora, ich soll sie im Dorsoduro treffen.“ Diese Nachricht löste bei mir gemischte Gefühle aus. „Ah… Schwester Teodora!“ meinte ich leise musste dann aber doch lächeln. „Kennst du sie?“ wollte er sofort wissen. „Sie ist eine gemeinsame Freundin von mir und Antonio. Du wirst sie sicher mögen!“ bestätigte ich ihm meine Bekanntschaft mit dieser Frau. „Wer ist sie denn?“ hackte mein Geliebter sofort nach, doch es war mir unangenehm drüber zu sprechen, denn ich wusste nicht genau wie ich ihm erklären sollte wieso ich sie kannte, weswegen ich nur entgegnete: „Das wirst du schon sehen!“ Ezio sah mich noch einen Moment fragend an dann verabschiedete er sich und machte sich auf den Weg.

„Toll… dieser Antonio hat nichts besseres zu tun als Ezio in ein Bordell zu schicken!“ sagte ich etwas schlecht gelaunt. Das konnte ja was werden, ich wusste, dass ich mich nur beruhigen konnte wenn ich mich nun mit der Kodexwaffe beschäftigte. Ansonsten würde ich wahrscheinlich Wahnsinnig werden.
 

Es vergingen einige Stunden bis sich die Tür zu meiner Werkstadt wieder öffnete, doch es war nicht wie ich erwartet hatte Ezio der durch die Tür trat sondern mein Auftraggeber, der Graf de Pexaro, gefolgt von einer Jungen Frau und einem Mann. Ich stand auf um sie zu begrüßen. „Mein Herr, was verschafft mir die ehre Eures Besuches?“ fragte ich und verneigte mich. „Ich habe Gäste in meinem Haus die dem Carnevale in unserer schönen Stadt beiwohnen wollen. Sie sind wie ihr aus Firenze und haben sich nach ihnen erkundigt. Manfredo und Cristina d`Arzenta!“ er wies mit einer Handbewegung auf die Beiden die mit ihm eingetreten waren. Mein Magen verkrampfte sich leicht nun da meine Vermutung wer die Frau war bestätigt wurde. Trotzdem begrüßte ich sie freundlich. „Um genau zu sein war es meine Frau die von Euch sprach!“ erklärte mir Manfredo gerade. „Wirklich?“ fragte ich gespielt höfflich. „Ja, sie sagte sie seien ein begnadeter Maler!“ „Der Beste!“ war der Graf ein, ich Widerstand dem Wunsch loszuschreien, diese Ewigen Lobreden konnte ich nicht mehr ertragen. Jetzt pries er mich an und Morgen würde er kommen und sich beschweren warum ich solange mit den Portraits brauchte.

Gott sei Dank schienen die Beiden Männer sich nicht länger mit diesem Geplänkel aufhalten zu wollen und verließen kurz darauf meine Werkstadt wieder. Zu meinem Leidwesen hatte Cristina allerdings gebeten noch bleiben zu dürfen. Nur allzu sehr wusste ich was nun folgen würde. Sorgsam verstaute ich die Kodexseite und alles was damit zu tun hatte, ehe sie einen Blick darauf erhaschen konnte.

„Maestro Leonardo… ich weiß ihr seid ein Freund von Ezio…“ begann sie zögerlich. Da ich schwieg sprach sie weiter. „Von vornherein möchte ich klar stellen, das ich aufgegeben habe… dennoch… wenn ihr wisst ob er lebt… ob es ihm gut geht… dann sagt es mir bitte! Ich flehe euch an. Ich muss es wissen!“ Ich seufzte. „Wenn ihr ihn aufgegeben habt, weshalb wollt ihr es dann wissen?“ Ich blickte zu ihr hinüber und sie senkte den Blick. Auch ohne, dass sie etwas sagte wusste ich es. Sie liebte ihn immer noch.

Ich hatte absolut nichts gegen diese Junge Frau. Christina war Bildschön, für eine Frau. Sie war Freundlich und man musste sie einfach mögen. Doch was in mir diese Abneigung auslöste, war schlicht und einfach meine Eifersucht. Ich wusste das sie die einzige Frau war mit der Ezio es Jemals ernst gemeint hatte und mir war auch klar, dass sie die einzige war, die in der Lage sein konnte mir meinen Assassinen wegzunehmen, auch wenn sie das überhaupt nicht wollte. Ich seufzte. „Er lebt und er ist Wohlauf!“ sagte ich leise. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. „Ich bin so froh! Auch wenn ich ihn nie wieder sehen kann! Ich will das er lebt.“ Sie ging zur Tür. „Danke, dass ihr Zeit für mich hattet.“ Sagte sie noch und ging.

Ich stützte den Kopf auf die Hände und fluchte. Wieso hatte ich nun so ein Mieses Gefühl.
 

Als Ezio zurück kam war ich mit der Waffe bereits fertig. Begeistert Probierte er sie aus. „Das ist fantastisch. Ein wahres Meisterstück das du geschaffen hast!“ Er verstaute sie und setzte sich zu mir. „Wie kommt es nur, dass mir so etwas nicht eingefallen ist?“ fragte ich mich während ich noch einmal die Kodexseite musterte. „Die größere Frage ist doch, wie ist ein Mann vor Hunderten von Jahren darauf gekommen!“ warf Ezio ein. „Vielleicht war er ein noch größeres Genie als du!“ für diesen Kommentar kassierte der Auditore ein Kopfnuss von mir. „Vorsicht, amico! Du stehst auf dünnem Eis!“ warnte ich ihn und sah ihn mit schmalen Augen an. „Willst du dich wirklich mit einem Assassinen anlegen, Maestro?“ fragte er und zog mich auf die Beine um mich dann gegen die Wand zu pressen. „Ich denke ich kann mit dem Pinsel geschickter umgehen als du mit der Klinge!“ sagte ich ernst und ohne mit der Wimper zu zucken. Sofort brach Ezio in schallendes Gelächter aus. „Das glaube ich nur zu gern!“ bestätigte er. „Nur so am Rande, wie lief euer treffen mit Schwester Teodora?“ erkundigte ich mich nebenbei. „Eine echte Freidenkerin.“ Ich nickte. „Sie bekäme große Schwierigkeiten mit der Kirche, würde sie nicht so gut beschützt. Aber sie hat ein paar mächtige Bewunderer.“ Erwähnte ich und fragte mich ob Ezio auch brav seine Hände bei sich gelassen hatte, wenn man bedachte, dass er an einem Ort voller Kurtisanen gewesen war. „Das kann ich mir vorstellen! Aber sag mal, amore mio, wieso kennst du sie denn so gut? Ich hätte nicht gedacht das du an solche Orte gehst!“ Es war eigentlich nicht mein Absicht gewesen Ezio auf dieses Thema zu lenken. „Eine Zufallsbekanntschaft!“ meinte ich Ausweichend.

„Wenn dich irgendetwas beschäftigt… egal was es auch ist… du kannst es mir sagen!“ meinte er plötzlich und strich mir über die Wange. Irritiert sah ich ihn an. „Was?“ „Irgendetwas hast du doch Leonardo… du wirkst schon die ganze Zeit etwas abwesend. So bist du nur wenn dich etwas beschäftigt. Also sag schon!“ Er hatte leider Recht, man musste ihm wirklich lassen, dass er mich inzwischen recht gut durchschauen konnte. Doch was sollte ich ihm sagen? Es gab mehr als genug was mich beschäftigte und doch entschied ich mich ehrlich zu sein. „Vielleicht sollte ich es dir gar nicht sagen, aber wenn du es durch einen Zufall selbst herausfindest, wäre es vermutlich noch schlimmer!“ Und vermutlich wäre er dann auch noch sauer auf mich weil ich es ihm nicht erzählt hatte. Ich räusperte mich. „Cristina Vespucci ist mit ihrem Mann zum Carnevale in Venedig. Natürlich heißt sie jetzt Cristina d`Arzenta.“

Ezio war wie erstarrt. „Wo logiert sie?“ Zögernd antwortete ich. „Sie und Manfredo sind Gäste meine Gönners. Daher weiß ich auch davon.“ „Ich muss sie sehen!“ seine Worte versetzten mir einen Stich ins Herz. Ich hatte es geahnt. Wieso nur hatte ich nicht meine Klappe gehalten. „Bist du sicher das, dass eine gute Idee ist?“ fragte ich matt. Er sah mich lächelnd an. „Ich werde vorsichtig sein und ich trage doch eine Maske!“ wollte er mich beruhigen. Dann eilte er davon um sich fertig zu machen. „Was soll schon passieren, amico?“ rief er mir noch zu. Wieder dieser Schmerz. Ich griff mir an die Brust.

„Idiota. …“ murmelte ich und lies mich wieder auf den Stuhl sinken. „…du kannst alles verlieren.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück