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Aus dem Leben eines Künstlers

Assassins Creed
von

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Erlösung durch den Tod?

So schnell ich konnte rannte ich die Gassen entlang, hinter mir war immer noch das Geräusch der unzähligen Stiefel der Soldaten, die über das Pflaster eilten, zu hören. Wenn sie mich bekamen hatte ich wirklich ein Problem. Schlitternd bog ich um die nächste Hausecke und wäre fast in den Canal gefallen. Gerade noch rechzeitig hielt ich an, doch das Problem das sich nun auftat war ein größeres: Entweder ich sprang in die Stinkende Brühe oder ich würde von den Wachern erwischt. Beides war nicht sonderlich prickelnd. Wieso zum Teufel hatte ich auch nicht besser aufgepasst? Die Schritte kamen näher. In diesem Moment wünschte ich mir nichts mehr als in meiner Heimat Florenz zu sein. Dort wäre mir so etwas nicht passiert. Der Grund meiner Misslichen Lage war wohl wieder einmal meine Neugierde gewesen, alles hatte an diesem Morgen begonnen…
 

Grummelnd legte ich den Pinsel auf Seite, irgendwie brachte ich heute nichts Zufriedenstellendes zustande. Seit zwei Wochen war ich nun schon in Venedig und arbeitete an dem ersten Portrait weswegen ich in Venedig war. Doch es wurde nicht so wie ich es wollte. Auch mit meinen Forschungen kam ich eher schlecht als recht voran, was vor allem daran lag, das ich um weiter zu kommen wieder an Leichen kommen musste. Was jedoch Verboten war. In Florenz hatte ich das Glück das man Beide Augen zudrückte, da ich im Gegenzug Erfindungen für die Medici hervorbrachte. Aber hier in Venedig gab es kein Solches abkommen. Also musste ich wohl oder übel eins treffen oder meine Arbeit heimlich fortführen.

Bei Beidem fühlte ich mich keineswegs wohl, aber meine Neugierde und mein Wille die Nachforschungen durch zu führen waren einfach zu groß. Deswegen beschloss ich heute Abend unerkannt durch die Straßen Venedigs zu wandern um einen klaren Gedanken zu fassen und vielleicht so auf eine Idee zu kommen wie ich meine Arbeit auf legale Weiße fortsetzen könnte. Während ich so durch die Straßen des nächtlichen Venedigs schlenderte dachte ich über viele Dinge nach. Auch über die Sache mit Ezio. Wir hatten uns die letzten Tage nicht oft gesehen und wenn dann nur kurz und in Gesellschaft. Deswegen hatte sich der Assassine in meiner Gegenwart so verhalten wie er es immer getan hatte, also bevor unserer überfahrt mit dem Schiff. Also war ich immer noch nicht schlauer als zuvor, was Ezios Gefühle anging.

Eine weile lief ich so weiter und lies meine Gedanken dorthin schweifen wo es sie gerade hintrieb. Doch dann wurde ich von etwas abgelenkt, was meinen Abend gänzlich verändern würde und zwar nicht zum Guten. Ich hörte Schreie ganz in Nähe und als ich nachsah um zu erfahren was den hier vorginge Stockte mir der Atem, in einer Seitengasse ermordeten gerade zwei Banditen einen Mann, seine Einfache Kleidung lies auf einen Händler tippen. Ich versteckte mich im Schatten der Mauer und zog meine Kapuze tiefer ins Gesicht, während ich betete das sie mich nicht bemerkten, meine Furcht war zu groß als das ich mich getraut hätte die Wachen zu rufen und meine Neugierde hielt mich davon ab meinen Blick abzuwenden. Immer wieder versank die Klinge des einen Banditen im Bauch des Händlers. Der Boden war inzwischen über und über mit Roten Blutspritzern bedeckt. Irgendwann lies der zweite der den hilflosen Mann bis dato festgehalten hatte ihn zu Bodenfallen wie einen Nassen Sack. Ich beobachtete wie sie sich über ihn beugten und seine Taschen nach Wertgegenständen durchsuchten. Sie schienen schnell fündig geworden denn sie erhoben sich und gingen sich über ihre Magere Ausbeute beschwerend davon.

Als sie außer sicht waren ging ich langsam zu dem Mann hinüber der auf dem Boden lag, er lebte wohl noch denn das rasseln seines immer schwerer werdenden Atems war noch zu hören. Ich beugte mich zu ihm herab doch ein Blick verriet mir, dass ich nichts mehr für ihn tun konnte, seine Brust war quasi zerlöchert. Seine Lippen bewegten sich stumm als er mich ansah und sein Blick war flehend. Ich wusste, dass er furchtbare Qualen leiden musste.

Neben ihm lag immer noch die Klinge die die Täter achtlos hatten liegen lassen. In meinem Schädel ratterten die Gedanken. Was sollte ich nur tun, ich war Künstler… kein Mörder, kein Assassine wie Ezio. Er wüste genau was zu tun ist, er würde diesen Armen Mann ohne einen Augenblick zu zögern von den Schmerzen erlösen. Wieso musste ich nur so Feige sein? An Leichen herumschnippeln, ja das konnte ich, aber ich wagte es nicht diesen Mann zu erlösen? Mit zitternder Hand griff ich nach dem Dolch, er lag kalt in meiner Hand. Der Mann blickte auf die Klinge, dann in mein Gesicht, ich konnte das Flehen in seinen Augen sehen. Ihm war klar, dass er nicht überleben konnte, aber er wollte auch nicht langsam dahinsiechen. Ich griff seine Hand. „Möge Gott mir vergeben!“ sagte ich dann leise ehe ich die Klinge an seine Kehle setzte und durchzog. Der Mann war sofort Tot.

Ich stolperte rückwärts und blickte auf meine Blutigen Hände und die Klinge die ich immer noch fest umklammert hielt, was hatte ich nur getan? Schritte lenkten mich ab. Erschrocken wandte ich den Kopf um. Soldaten hatten die Gasse erreicht und was sie sahen war mehr als eindeutig. Ein Mann der die Kapuze tief in sein Gesicht gezogen hatte stand mit einer Blutigen Klinge in der Hand über einer Leiche. Mir wurde sofort klar das diese Situation absolut mies war… und zwar für mich. Ich lies das Messer klappernd zu Boden fallen und löste mich aus meiner starre. Die Wachen würden mir weder glauben noch mir überhaupt zuhören, mir blieb also nur eins. Hastig wandte ich mich ab und rannte in die entgegen gesetzte Richtung. Die Wachen folgten mir, das hörte ich an ihren schweren Schritten und den Rufen das ich stehen Bleiben solle. Schlitternd bog ich um eine Ecke und sah den Canal direkt vor mir.
 

So nun wären wir wieder am Anfang. Ich war an diesem Tag eindeutig mehrmals falsch abgebogen und es war nicht unbedingt immer positiv gewesen, eher immer Negativ wenn ich so darüber nachdachte. Gerade als ich die Entscheidung treffen wollte ob ich springen sollte oder nicht, packte mich eine Hand hinten am Umhang und zog mich grob nach oben. So landete ich etwas zappelnd und reichlich unelegant auf einem kleinen Vordach. Etwas benommen beobachtete ich wie eine dunkel gekleidete Gestallt etwas schweres, einen Sack vielleicht, so sah es zumindest aus ins Wasser unter uns Plumpsen lies. Dann kam er zu mir herüber und ehe ich etwas sagen konnte hielt er mir den Mund zu und drückte mich in den Schatten des Hausdaches. Keinen Moment zu früh. Denn Schon hörte man unter uns die Soldaten rufen und diskutieren. „Dieser Mistkerl ist in den Canal gesprungen, ich hab es deutlich platschen gehört.“ Rief einer, während ein anderer rief: „Hoffentlich ertrinkt diese Miese kleine Ratte von einem Mörder.“ Es ging noch ein paar Minuten so weiter doch dann verzogen sich die Wachen endlich und die Hand löste sich von meinem Mund. Erleichtert atmete ich durch. Ich hatte nicht mal gemerkt, dass ich die Luft angehalten hatte. Als ich sicher war das die Soldaten weg waren wandte ich mich meinem Retter zu. „Wer seit ihr und wieso habt ihr mir geholfen?“ Der Mann hüllte sich noch einen Moment in schweigen, was mich fast in den Wahnsinn trieb. Was der Fremde auch zu bemerken schien den seine Stimme klang amüsiert als er endlich antwortete. „Macht euch keine Sorgen Maestro Leonardo, ich werde euch kein Haar krümmen. Wenn euch etwas zustieße würde das einem gemeinsamen Freund von uns sicher nicht gefallen.“ Etwas überrascht blinzelte ich. „Woher wisst ihr wer ich bin? Und wenn meint ihr mit gemeinsamen Freund?“ sprudelte es aus mir heraus. „Ich weiß alles, das ist mein Job! Und ihr wisst sehr wohl wenn ich mit gemeinsamen Freund meine, ich schätze mal anders als ihr währe er vermutlich gesprungen!“ sagte er abschätzend und blickte über den Rand des Daches hinunter zu dem dreckigen Gewässer. „Wahrscheinlich!“ gab ich zurück, denn mir war inzwischen klar, dass er nur von einem reden konnte. „Ezio schert sich nicht so sehr darum das dieses Wasser schlimmer stinkt als so mancher Stall. Aber ihr habt mir noch immer nicht euren Namen verraten!“ behaarte ich weiter darauf das er sich endlich vorstellte. „Oh verzeiht! Ich wollte nicht unhöfflich sein. Ich denke ihr kennt mich sehr gut Maestro auch wenn ihr mir noch nie begegnet seid. Ich bin La Volpe und ich bin hier um ein Auge auf euch und Ezio zu haben.“ Bei diesen Worten zog er seine Kapuze aus dem Gesicht. „La Volpe?!“ meine Stimme zitterte etwas. Ich hätte nie erwartet ihm einmal persönlich zu begegnen und schon gar nicht in Venedig, wo doch Florenz sein Revier war. „Ihr müsst mir etwas versprechen, Leonardo!“ Sagte er und packte mich am Arm, jedoch nicht fest, trotzdem fühlte ich mich etwas unwohl als ich ihn ansah. „Was denn?“ fragte ich zunehmend nervöser. „Verratet Ezio nicht das ich in der Stadt bin. Es ist besser so, wenn der Moment gekommen ist so werde ich mich von selbst zeigen!“ Ich nickte, denn ich wollte auf keinen Fall riskieren das ich dank La Volpe eventuell doch noch einen Abflug in den Canal unternahm. „Danke! So und nun werde ich euch einmal nach Hause bringen. Aber vorher… zieht bitte den Umhang aus!“ kommandierte er mich herum. „WAS?!“ ich sah ihn überrascht an. „Euren Umhang, Leonardo! Er ist voller Blut. Wir sollten ihn entsorgen!“ machte er mich darauf Aufmerksam, das sich sowohl meine Ärmel als auch der Saum des Dunklen Stoffes mit dem Roten Lebenssaft vollgesogen hatten. Gehorsam sog ich ihn aus. La Volpe lies ihn wie zuvor den Sack achtlos nach unten ins Wasser fallen. Wo er früher oder später sicher gefunden wurde damit man denn Mörder dann für tot hielt. Ertrunken und ihm Canal versunken. Dann reichte er mir einen neuen, welchen er unter seinem eigenen hervor gezogen hatte.

Erst als ich diesen Angelegt hatte machten wir uns auf den Weg zu meiner Werkstadt. Zu meinem Leidwesen über die Dächer. Da ich bei weitem nicht so gut klettern konnte wie ein Dieb oder Assassine, nahm dies doch einige Zeit in Anspruch. Ich nahm mir vor, demnächst vielleicht etwas mehr für meine Körperliche Verfassung zu tun. Ein Paar Seitenstraßen von meinem Zuhause entfernt half mir La Volpe schließlich dabei wieder hinunter auf die Straße zu klettern. „Der Restliche Weg ist kein Problem, aber denke daran, dass du mich nie gesehen hast!“ erinnerte er mich noch einmal daran, dann verschwand er auch schon wieder in den Schatten der Dächer. Erschöpft brachte ich die letzten Meter hinter mich und wollte nur noch ins Bett fallen und alles vergessen, was geschehen war.

Doch in der Werkstadt wartete Ezio auf mich, den ich die letzten Tage so gut wie nie zu Gesicht bekommen hatte. „Leonardo… wo warst du… ich habe mir Sorgen gemacht!“ sagte er und kam auf mich zu. „Nur ein Spaziergang, du brauchst dir keine Gedanken zu machen.“ Sagte ich um ihn zu beruhigen doch mit einer schnellen Bewegung packte er meine Hand und drehte sie um so das er das Blut sehen konnte welches ich noch nicht abgewaschen hatte. „Was ist passiert? Bist du verletzt?“ besorgt sah er mich an, doch ich schüttelte nur den Kopf. „Das… das ist nicht mein Blut!“ sagte ich leise und mit einem Mal waren die Geschehnisse des Abends wieder da. Zitternd schlang ich die Arme um mich und tränen liefen mir über die Wangen. „Ich bin ein schlechter Mensch!“ brachte ich nur mühsam hervor. Ezio zog mich in seine Arme. „Willst du darüber reden Leonardo?“ fragte er und strich mir sanft über den Rücken. „Ich… ich habe jemanden umgebracht!“ presste ich hervor und ich spürte wie Ezio sich anspannte. „Erzähl es mir!“ sagte er ruhig und gefasst. Also berichtete ich ihm von dem Überfall. Lies aber die Verfolgung und das treffen mit Volpe weg. „Das wird schon wieder! Du hast das richtige getan Leo. Es wäre viel schlimmer gewesen hättest du ihn leiden lassen!“ Genau diese Bestätigung aus Ezios Mund hatte ich gebraucht um wieder zur Ruhe zu kommen. Aber trotzdem würde ich die Geschehnisse an jenem Tag so schnell nicht wieder vergessen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Nara-san
2013-10-02T20:33:44+00:00 02.10.2013 22:33
Uh!
Hoffentlich bleibt Ezio noch etwas zum trösten da!
Von:  Wolfs_Tatze
2013-10-02T16:08:46+00:00 02.10.2013 18:08
Buona sera, mia amica :)

Wow..... Super Kapitel ^^
Ich hätte nich gedacht, dass La Volpe schon SO zeitig in Bella Venezia anzutreffen is
Und dass sich Leo mal wieder in Schwierigkeiten manövriert, is echt n schöner Einfall für die Story ^^

Hm, Volpe hat also ein Auge auf die Beiden?.... Dann müsste er doch eigentlich- bei seiner schnellen Auffassungsgabe- entweder schon etwas merken oder wissen, dass zwischen den beiden bald was Wichtiges passiert.

Ich bin jedenfalls ehr gespannt, wie es weitergeht und wünsche noch einen schönen Abend ^^

LG, Tatze
Antwort von:  Araja
02.10.2013 18:14
Ich setzt mich auch gleich an ein neues Kapi!
Tut mir leid das es mit diesem so lang gedauert hat. *schäm*
Aber ich tue mein Bestes!
XD


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