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About Imprinting and Re-Imprinting.

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About Coffee, Beer, Friends and...

Sie hatte den Laden bereits abgeschlossen und nun standen die beiden fröstelnd in der Abenddämmerung vor der Ladentür.

„Also..“ setzte May an, schwieg dann aber. Sie wusste nicht recht, was sie sagen oder tun sollte, die Gesamtsituation war doch immer noch viel zu… seltsam.

„Was machst du heute noch? Hast du vielleicht Lust auf ein Feierabendbier im Pub?“ Jake strahlte sie hoffnungsvoll an.

„Ach Jake, ich weiß nicht.. Es ist schon spät und morgen..“ Gott, wer hatte sie denn verdammt noch mal so weich geklopft?!

„Es ist acht Uhr. Nur für eine Stunde, bitte.“ Bettelte er.

Sie schaute ihn mit hochgezogener Augenbraue an und trat einen Schritt zurück. Reine Vorsichtsmaßnahme. Bei Kerlen wie ihm wusste man ja nie…

„Es ist auch kein Date oder so, keine Sorge. Ich habe eine Freundin. Nur so unter Kollegen.“ Er grinste sie weiterhin schief an.

„Wenn du kein Bier magst.. Coke gibt’s da auch. Und Kaffee.“ Fügte er schnell hinzu. May seufzte. Eines hatten diese Kerle alle gemein : Sie waren unglaublich hartnäckig, wenn sie etwas wollten.

„Ja, gut ok. Eine Stunde, aber nicht länger. Ich hab noch Schlaf nachzuholen.“

Kaum hatte sie ausgesprochen, schlug sie sich die Hand vor den Mund. Sie hatte sich doch tatsächlich breitschlagen lassen! Sonst zog sie doch immer nur das durch, was sie wollte! Was war nur los mit ihr, war sie krank? Hatte sie Fieber? Sie fasste sich an die Stirn. Nichts.

Jake, der sie zunächst irritiert anblickte, schüttelte bloß den Kopf und hielt ihr den Arm hin. Jetzt war sie es, die ihn perplex anstarrte. Von ihm zu seinem Arm seinen Autoschlüsseln, die in seiner anderen Hand erwartungsvoll klimperten.

Verführerisch so ein bequemes Auto mit Sitzheizung… Sie grübelte.

„Ach verflucht nein, ich bin mit dem Motorrad hier. Hier stehen lassen kann ich s nicht, sonst komm ich morgen nicht zur Arbeit.“ Sie schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.

„Kein Problem. Bring es heim, ich fahr dir hinterher, hab ja die hier.“ Er zwinkerte ihr zu und klimperte bedeutungsvoll mit den Schlüsseln.

May nickte bloß. „Dann bis gleich.“ Wieder strahlte Jake sie an. Eine Frohnatur, durch und durch. Das könnte auf der Arbeit noch zu Problemen führen..
 

Sie nippte bereits an ihrem dritten Bier, als Jakes Handy klingelte und er sich kurz nach draußen verabschiedete. Der Abend war bisher – zu ihrer Überraschung – wirklich gut gelaufen. Und damit hätte sie allen Ernstes nicht gerechnet. Das Bier hatte wohl einen großen Teil dazu beigetragen, denn sie hatte ihren Zynismus fast schon abgelegt und scherzte mit ihm. So kannte man sie eigentlich nicht, so kannte SIE sich nicht.

„Ist´s okay für dich, wenn noch ein paar Freunde vorbei kommen? Sie wollen mich unbedingt über meinen ersten Arbeitstag ausfragen und meine neue Kollegin kennen lernen.“ Unterbrach Jake ihren verworrenen Gedankenfluss und bei dem Wort „Kollegin“ zwinkerte er ihr zu. Hatte der eigentlich irgendeine Nervenstörung?

May zuckte bloß die Schultern „Klar, von mir aus. Solang die Kerle sich benehmen und nicht MICH mit irgendwelchen nervigen Fragen löchern.“

Jake lachte auf. „Keine Sorge, so schlimm sind sie nicht.“ Dann tippte er schnell eine SMS.

Keine zwanzig Minuten später ging die Tür zum Pub auf und eine Horde groß gewachsener, Proteindrink- und Anabolika-Abhängiger Bodybuilder trat ein.

May runzelte die Stirn. Die Ähnlichkeit aller untereinander war erschreckend.

Im nächsten Moment wäre sie am liebsten schreiend rausgerannt. Sie war so dumm, so naiv. Wie hoch war denn bitte die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet DIE BEIDEN auch zu Jakes Freundeskreis zählten? Genau : 110 Prozent! Dummes, dummes Kind!

Ihr zuvor fast schon warmes Lächeln erstarb und der Zynismus kroch zurück in ihren Kopf. Dort fühlte er sich nun mal am wohlsten.

Im nächsten Moment war sie umringt von Jakes Freunden, die sich ihr vorstellten und als sie sich mit den Worten „Jungs, ich mach mich auf den Nachhauseweg. War schön euch kennen zu lernen, aber ich bin echt todmüde.“ Erhob, wurde sie augenblicklich wieder zurück in ihren Stuhl gedrückt und fand sich in Pauls Armen wieder. Paul.

„Kleiiines, schön dich zu sehen! Ich hoffe, du bist deinen Mörderkater wieder losgeworden. Aber mal ernsthaft, du kannst jetzt echt noch nicht gehen, erzähl erstmal, wie sich unser Großer hier macht.“ Er grinste sie breit an.

Sam stand noch immer im Eingang und starrte sie an. Seine schokobraunen Augen blitzten… erfreut? Beinahe hätte May sich wieder in ihnen verloren..

Im Nachhinein hätte sie den Beiden am liebsten eine runtergehauen, denn das was jetzt folgte, waren verblüffte, fragende Gesichter der anderen und ein Kreuzverhör. Wie, seit wann, woher sie sich kannten. Zum Kotzen. Fehlte wirklich nur noch die grelle Taschenlampe, die ihr ins Gesicht schien.
 

Als der Wissensdurst der anderen befriedigt war, einige sich schon auf den Nachhauseweg gemacht hatten, beschloss May, sich erst einmal einen Schnaps zu gönnen. Nein, zwei. Drei. Langsam fühlte sie sich wohler in ihrer Haut. Doch der Zynismus blieb.

Mit Sam hatte sie kaum ein Wort gewechselt, ihn geflissentlich ignoriert. War auch besser so. Ihrer Meinung nach zumindest.

Mittlerweile saßen nur noch sie, Jake und Sam um den runden, massiven Holztisch.

Es war schon weit nach 12, als Sam und Jake sich erhoben und May auffordernd ansahen. Doch die entschied sich, mit dem Taxi zu fahren und sich noch ein Bier oder einen Schnaps zu genehmigen. Nach dem Schock brauchte sie wirklich nur eins : Alkohol.

Jakes Überredungskünste schlugen diesmal nicht an, May blieb bockig.

Also zuckte der bloß die Schultern, wuschelte ihr unter starkem Protest ihrerseits durch das Haar und war dann auch schon verschwunden.

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